
Seit dem 25. September läuft mit One Battle After Another nicht nur der neueste Streich von dem von vielen gefeierten Regisseur Paul Thomas Anderson in den deutschen Kinos, sondern zugleich auch der mit dem höchst bemessenen Budget des Filmemachers. Während Warner Bros. nämlich sage und schreibe allein 130 bis 140 Millionen $ – manche Quellen gehen sogar von bis zu 170 Millionen aus – für die Produktion des Revolutionisten-Epos bezahlt haben soll, zeichnet sich an den internationalen Kassen nun ein erschreckendes Bild ab.
So steht One Battle After Another nach der vierten Spielwoche weltweit nämlich nur bei etwas über 162 Millionen $, woraus sich ableiten lässt, dass der potenzielle Oscar-Abräumer zumindest durch seine Laufzeit in den Kinos keine schwarzen Zahlen schreiben wird. Dies ist zum einen äußerst bedauerlich, da das neue Werk Andersons nicht näher am Puls der Zeit liegen könnte und künstlerisch einen großen Mehrwert für die gesamte Filmbranche bereithält. Zum anderen wirft das verhältnismäßig bescheidene Einspielergebnis, was auch an dem kleineren Marketing-Budget liegen dürfte, die Frage auf, ob man mit One Battle After Another nicht doch zu hoch gepokert hat. So werde Warner laut Verantwortlicher anderer Studios durch den Film mindestens 100 Millionen $ Einbuße machen, da mindestens 300 Millionen $ nötig seien, um die Ausgaben zu decken.
Ähnliche Thematiken dürften momentan bei den Verantwortlichen von Disney diskutierten werden, da der kürzlich gestartete Tron - Ares, welcher für viele nach dem ersten Wochenende mit 33 Millionen $ schon als Flop klassifiziert wurde, auch in Woche 2 nicht sonderlich besser abschneiden konnte. So steht einem weltweiten Einspielergebnis (Stand: 20. Oktober 2025) von 103 Millionen einem geschätzten Budget von massiven 220 Millionen gegenüber, sodass Deadline hier von ungefähr 132 Millionen ausgeht, die Disney schlussendlich durch den Film verlieren wird.
Natürlich ist hier klar zu differenzieren, da der eine Film keinem Franchise zuzuordnen ist und einen gewissen Arthouse-Charakter mit sich bringt, während Tron - Ares als eine Art Reboot zu der Sci-Fi-Reihe fungiert, die 1982 mit Jeff Bridges ihren Anfang nahm. Dennoch wird sich das mutige Investieren in originelle Ideen auf lange Sicht für die Studios auszahlen, da Kinogänger fast ausschließlich mit Sequels, Prequels oder Spin-offs großer Marken konfrontiert werden. Um das verdeutlichen, reicht allein ein Blick auf die Starts des kommenden Jahres, wo uns etwa Fortsetzungen, wie Der Super Mario Galaxy Film, Dune - Teil 3 oder Avengers - Doomsday erwarten. Warner liefert dieses Jahr mit Hits wie Blood & Sinners oder Weapons - Die Stunde des Verschwindens dagegen den Beweis, dass es sich lohnt, auf neue, kreative Stimmen zu setzten, was neben der Kunst auch das Kino an sich am Leben hält.
Was One Battle After Another anbelangt, müssen wir uns höchstwahrscheinlich ebenfalls keine Sorgen machen, da der Film gerade zur Award-Saison im Heimkino einen deutlichen Boost erleben wird, der mit potenziellen Auszeichnungen dann nochmal verstärkt werden dürfte.
Warner Bros.’ 2025 slate of triumphs does help offset a loss like “One Battle After Another.” And Anderson’s film is expected to be a major Oscar player, which makes it valuable to the company in ways beyond the balance sheet. https://t.co/51I1jXOtYp
— Variety (@Variety) October 15, 2025
How 'Tron: Ares' Ran Off The Grid: Disney Sci-Fi Movie Set To Lose $132M+ https://t.co/Odawcc3Zfr
— Deadline (@DEADLINE) October 20, 2025