Wenn Filmemacher die Schere auspacken, geht bei ihren Darstellern das große Zittern los. Denn für einen Film vor der Kamera gestanden zu haben, bedeutet noch nicht automatisch, dass man es am Ende auch hinein schafft. Manchmal wird so radikal geschnitten, dass ganze Performances in der Tonne landen oder in die Heimkinofassung abgeschoben werden. Selbst die Besten der Besten kann es treffen. Und es kam schon so oft vor, dass es mit einem Special dazu nicht getan ist. Also auf zur zweiten Runde "Geschnittene Hollywood-Stars"!
Christopher Lee in "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs"
Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs sollte damit beginnen, dass Saruman in Isengart der Garaus gemacht wird. Genau genommen sollte das schon am Schluss von Der Herr der Ringe - Die zwei Türme passieren, aber Peter Jackson wollte diese siebenminütige Sequenz nicht noch an die Schlacht um Helms Klamm anhängen. Er hielt es für eine bessere Idee, sie für den dritten Teil aufzusparen. Als es soweit war, merkte man allerdings, dass es die "neue" Geschichte nur unnötig aufgehalten hätte, da Saruman für die weitere Handlung keine Rolle spielt. Deshalb entschied man, sein schmerzhaftes Ende im Kino ganz wegzulassen. Christopher Lee konnte nicht glauben, was er sah bzw. nicht sah, und war sauer. Wenigstens gab es ja noch die Special Extended Version.
Uma Thurman in "Savages"
Savages ist nun wahrlich kein kurzer Film, aber Oliver Stone hatte noch viel mehr Material, das er nicht nutzen konnte oder wollte. So wurde mal eben die komplette Performance von Uma Thurman gestrichen. Sie spielte Blake Livelys unberechenbare, mehrfach geschiedene Mutter, was zu erklären half, warum ihre rebellische Hippie-Tochter so geworden ist, wie sie ist. Obwohl ihn das Studio dazu drängte, eine kürzere Schnittfassung abzuliefern, tat sich Stone schwer damit, Thurman ganz zu entfernen. Doch es nützte nichts, er musste in den sauren Apfel beißen und sich beugen.