Marlon Brando in "Superman 2 - Allein gegen alle"
Wenig arbeiten, viel verdienen. Mit einem legendär lukrativen Deal ließ sich Marlon Brando sein Superman-Engagement versüßen, bei dem es ihm nur ums Geld ging. Und da der erste und der zweite Teil am Stück gefilmt wurden, hatte er Superman 2 - Allein gegen alle auch gleich im Kasten. Dumm nur, dass der erste ein solcher Hit wurde und die Produzenten beschlossen, beim Sequel auf Brandos großen Namen und somit auf Jor-El verzichten zu können. Ihn rauszuschneiden, hatte noch einen anderen positiven Effekt, denn er hätte auch einen üppigen Teil der Kinoeinnahmen kassiert. Brando fühlte sich betrogen und klagte. Seinen Szenen erblickten erst in Richard Donners verspätetem Director's Cut das Licht der Welt.
Ashley Judd in "Natural Born Killers"
Da hat Ashley Judd ja noch mal Glück gehabt - oder auch nicht. In Natural Born Killers sollte sie eines der vielen Opfer von Woody Harrelson und Juliette Lewis spielen: die junge Zeugin Grace Mulberry, die vor Gericht gegen das mörderische Pärchen aussagt, nachdem sie mit ansehen musste, wie all ihre Freunde auf einer Pyjama-Party abgemetzelt wurden. Harrelsons Micky schlendert frei durch den Gerichtssaal und nimmt sie ins Kreuzverhör, bevor er sie ersticht. Aus Zeitgründen ließ Oliver Stone die neunminütige Sequenz jedoch entfallen, damit war Judd raus.
Ethan Hawke in "Total Recall"
Ethan Hawke im neuen Total Recall, es schien nur ein Gerücht gewesen zu sein. Schließlich tauchte er in der Kinofassung nirgendwo auf. War es aber nicht. Tatsächlich spielte Hawke die ursprüngliche Version von Colin Farrells Charakter, als dessen Erinnerungen noch nicht gelöscht worden waren und sein Gesicht noch nicht verändert worden war. Er sollte in der Albtraum-Sequenz ganz zu Beginn zu sehen sein und Farrell dann später als Hologramm erklären, was vor sich geht. Regisseur Len Wiseman jedoch fand es für die Zuschauer zu verwirrend, zwei Versionen desselben Charakters zu haben, und ließ die Idee fallen.
Der halbe Cast von "Verflucht"
Der Werwolf-Horrorfilm Verflucht hätte keinen passenderen Titel haben können. Von Anfang an war es wie verflucht, die Produzenten forderten von Wes Craven umfassende Änderungen an der Story, während er schon am Drehen war. Als er den Großteil im Kasten hatte, kam die Produktion zum Stillstand. Das Drehbuch wurde radikal umgeschrieben, wonach die Handlung kaum noch wiederzuerkennen war. Skeet Ulrich, James Brolin, Corey Feldman, Robert Forster, Omar Epps, Mandy Moore, Scott Foley, Illeana Douglas und Heather Langenkamp wurden alle eliminiert, ein Jahr später fanden Nachdrehs statt. Und selbst da lief es nicht glatt, zumal das Studio den Film weiter verhunzte. Mieses CGI anstelle der praktischen Effekte, eine weichgespülte PG-13-Altersfreigabe statt des R-Ratings - das hatte sich Craven sicher anders vorgestellt.