Seit der Oscar-Verleihung im März wird berichtet, dass Sam Altman, CEO von OpenAI, in Hollywood aktiv für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) wirbt. Er hat bereits zahlreiche Partys besucht und Treffen mit führenden Köpfen der Filmindustrie organisiert.
Hintergrund ist, dass OpenAIs Video-KI Sora künftig in der Filmproduktion eingesetzt werden soll. Bei diesen Treffen haben Filmemacher die Möglichkeit, die KI-Fähigkeiten näher kennenzulernen.
Bei diesen Aufgaben könnte Sora helfen
Welche spezifischen Rollen Sora in der Filmindustrie spielen könnte, ist derzeit noch offen. Aufgrund der Fähigkeit, Videoclips auf der Grundlage kurzer Anweisungen zu generieren, ist ein mögliches Einsatzgebiet die Erstellung von B-Roll-Material. Dieses Zusatzmaterial wird in Filme eingefügt, um Szenen einzuleiten oder die Stimmung zu verstärken. So könnte Sora in Zukunft für die Produktion von Landschaftsaufnahmen und anderen Hintergrundbildern eingesetzt werden, die bisher entweder mühsam von Filmteams gedreht oder als lizenziertes Stockmaterial teuer eingekauft werden mussten. Es besteht ein großes Interesse an niedrigeren Produktionskosten, was die Attraktivität von Sora erhöht.
Sollte sich der Einsatz von KI auf das B-Roll-Material beschränken, sind keine gravierenden Veränderungen bei der menschlichen Note zu erwarten. Unter anderem Spielautomaten für Hollywood-Feeling basieren auf kreativen Ideen von Menschen, die weit über mathematische Wahrscheinlichkeiten hinausgehen, die bei KI eine zentrale Rolle spielen. Namhafte Regisseure und Schauspieler betonen, dass die Seele eines Films das Ergebnis von Emotionen und Kreativität ist - eine Kombination, die Maschinen nicht besitzen.
KI im Bereich der Filmproduktion - ein heikles Thema
Künstliche Intelligenz sorgt in Hollywood für Kontroversen. Im letzten Jahr löste sie sogar einen Autorenstreik aus. Nach einem 148-tägigen Streik setzten Autoren und Schauspieler erstmals konkrete Regeln für den Einsatz von KI fest. Aktuell ist die Nutzung von KI zur Reproduktion von Stimmen und Aussehen der Schauspieler nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung gestattet. Zudem darf KI bei der Erstellung von Drehbüchern nur verwendet werden, wenn alle Beteiligten zustimmen.
Sora kann potenziell die Rolle der Second Unit beeinträchtigen, die in großen Hollywood-Produktionen für Aufnahmen verantwortlich ist, die ohne Schauspieler auskommen. Bereits jetzt werden in der Filmproduktion Werkzeuge wie Runway eingesetzt, die aus Texten Videos erstellen oder Testaufnahmen mithilfe von KI-Renderings modifizieren. Ob solche Technologien zu weiteren Streiks führen werden, ist noch ungewiss. Allerdings kann davon ausgegangen werden, wenn KI genutzt werden sollte, um menschliche Schauspieler zu ersetzen.
Filmverarbeitung - die aktuellen KI-Einsatzbereiche
KI hat eine beeindruckende Rolle bei der Restaurierung alter Filme übernommen. Filme, die über die Jahrzehnte durch Verschleiß und Alterung gelitten haben, können nun mithilfe von KI von Rissen, Kratzern und Verfärbungen befreit werden. Außerdem ist es möglich, verblasste Farben wiederherzustellen, sodass Filmklassiker in ihrer ursprünglichen Schönheit einem neuen Publikum präsentiert werden können.
Darüber hinaus erweitert KI die Möglichkeiten bei der Bearbeitung sowohl von visuellen als auch von auditiven Elementen. Filmemacher nutzen KI, um realistische Soundeffekte zu kreieren, die nahtlos zur Handlung passen. Dies ist besonders in Genres wie Science-Fiction und Horror wichtig, wo die akustische Untermalung entscheidend zur Atmosphäre beiträgt.
Ein weiterer Anwendungsbereich von KI in der Filmindustrie ist die Verbesserung von Dialogen und Synchronisierungen durch neuronale Netze. Diese technologische Innovation trägt dazu bei, dass Dialoge natürlicher wirken und die Lippenbewegungen der Schauspieler besser treffen.