Man nennt sie Loopers. Sie sind die gut bezahlten Auftragskiller einer verbrecherischen Organisation in der Zukunft, in der Zeitreisen zwar möglich, aber illegal sind. Das Syndikat nutzt die Technologie und beseitigt seine Opfer, in dem es sie dreißig Jahre zurück in die Vergangenheit schickt, wo ein Looper wartet und die Zielperson erschießt. Die Morde sind ebenso kaltblütig wie perfekt.
Joe ist so ein Looper und er ist einer der Besten im Geschäft. Für ihn gibt es keine Regeln, außer einer: Er darf nicht versagen. Joe erledigt seine Jobs zuverlässig, bis er eines Tages einem neuen Opfer gegenübersteht: seinem dreißig Jahre älteren Ich. Joe zögert einen kurzen Augenblick. Zu lang! Und so beginnt eine Jagd auf Leben und Tod...
@Janosch
Die letztliche Kommentierung, dass es ein Kreis sei, soll den Moment der Selbsterkenntnis verdeutlichen. Da es keine andere Möglichkeit gibt, das Szenario aufzuhalten, als sich selbst umzubringen, tut der Protagonist das in letzter Instanz. Man kann das als ungelenk empfinden, da der Moment der Selbsterkenntnis mit einem Monolog plausibilisiert wird. Unlogisch ist die Handlung im Kontext des World-Buildings aber nicht. Man muss beim Schauen schließlich auch akzeptieren, dass Gedanken, Eindrücke und physische Wunden unmittelbare Abdrücke beim Zukunfts-Ich hinterlassen...
Zum Film
Ein äußerst interessanter und tiefsinniger Film, wenn man sich darauf einlassen kann. Explizit stechen die alles dominierende Waffengewalt, sowie die pervertierte Kapitalismusordnung hervor. Geld und Menschenleben werden hier buchstäblich mit (Lebens-)Zeit erkauft und versinnbildlichen ein menschenunwürdiges Szenario der Arbeiterklasse. Übermäßiger Drogenkonsum und sinnentleerter Sex dienen der Betäubung, sodass man mit sein Tagwerk fortsetzen kann. Die explosive Action ist dabei ein Katalysator für die kaum noch gegebene Identifikation mit dem eigenen ich. Die Auseinandersetzung mit dem Zukunfts-Ich fördert darüber hinaus einige wundervoll humoristische Einlagen zutage.
In diesem Zusammenhang sind auch die weiblichen Rollen von Belang. Allen voran die von jeglicher Romantik emanzipierte Prostituierte mit Geschäftssinn oder die integere Mutterfigur, die auf einer einsamen Farm mit ihrem Sohn lebt.
Rian Johnson hat mich mit diesem Film wunderbar unterhalten und zum Nachdenken angeregt. So funktioniert intelligente Science-Fiction. Sein möchtegern-subversives Star Wars Episode 8 vermochte das zwar ebenfalls bei mir, doch damit zerstörte er gleichzeitig den vorangegangenen Handlungsfaden (der zugegebenermaßen sowieso bereits dürftig war) und hinterließ einen Flickenteppich für den unbedarften Abrams. Besser als Episode 7 war er dennoch, weil er sich deutlich mehr traute und Spaß an der Inszenierung interessanter Szenarien hatte.
Mit Johnsons Knives Out kann ich aber beispielsweise rein gar nichts anfangen. Mich stört eindeutig seine selbstgefällige Art, mit der er versucht Meta-Ebenen und popkulturelle Anspielungen in ein vermeintlich ernsthaftes Korsett zu weben. Er kann aber scheinbar auch anders. Das muss ich lobend anerkennen.
"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING
Nobody exists on purpose, nobody belongs anywhere, everybody’s gonna die. Come watch TV.