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Kritik: Star Wars - Das Erwachen der Macht von Han

Han | 20.12.2015

Hier dreht sich alles um die Star Wars - Das Erwachen der Macht von Han. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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78 Kommentare
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OuterLimits : : Moviejones-Fan
20.12.2015 15:30 Uhr
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Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19

+++ MASSIVE SPOILER +++

@Han - ich versteh all deine Kritikpunkte sehr gut. Dennoch wirkte es auf mich anders. Möglich, dass ich den Film neu bewerte, wenn die Trilogie vollständig ist, doch als Auftakt fand ich ihn gelungen. Warum mich all das Vertraute nicht störte? Die Welt funktioniert so. Schau dir an, was aktuell in der realen Welt passiert, kennt man alles. Hat nur einen anderen Namen. So auch bei SW. 30 Jahre sind vergangen, mag sein, aber warum sollte man so viel technisch ändern, was schon gut funktioniert? Klar ist der Nostalgiebonus ein großer Grund dafür, aber dennoch. Es sind keine 100 Jahre vergangen, sondern nur 30. Und politisch kämpfen auch hier natürlich wieder die bekannten Mächte mit neuem Namen um dasselbe. Massiv gestört hat mich nur die Todessternsache, das war auch mir zu viel Wiederholung, wie oft denn noch? Und dann geht das so leicht, obwohl hier technisch angeblich so ein monströses Ding geschaffen wurde? Es gibt wirklich einige Kritikpunkte, weswegen ich zu 8/10 tendiere. Doch es gibt auch viel Schönes trotz und wegen der Vertrautheit. Und die neuen Figuren finde ich alle gut eingeführt und spannend, dass man sich erst einmal auf die Wichtigsten konzentriert, war klar. Zu Poe, Leia, dem Widerstand erfährt man sicher noch mehr in Ep VIII.

Keiner von uns weiß, wie früh Kylo Ren seine Ausbildung bei Luke abgebrochen hat. Keiner von uns weiß, wie weit er mit seiner Ausbildung auf der Dunklen Seite bisher genau gekommen ist. Er hat sich null im Griff, ist voller Selbstzweifel, nicht so alt wie Vader in der OT, sondern eher wie der junge Anakin, und war schon verletzt. Keiner von uns weiß, ob Reys Macht nicht stärker als die von Luke ist, und der war schon mächtig ohne Ausbildung. Im Gegensatz zu Luke ist sie auch selbstbewusst, willensstark, kontrolliert. Ich erinnere nur an Lukes anfängliches "Ich versuchs". Rey macht einfach. Erst vorsichtig, aber dennoch. Dann mit voller Kraft. Luke hätte es auch geschafft, hätte er ihr Selbstbewusstsein gehabt. Ich denke, Rey wird Luke um Längen übertreffen, wenn sie ausgebildet ist.

Han Solo - da bin ich bei dir, was seinen Abschied angeht, zu vorhersehbar, zu emotionsarm inszeniert. Aber auch hier: Warten wir Ep VIII ab. Vielleicht hat er wirklich überlebt. Was nimmt Leia denn wahr? Das etwas Schlimmes mit Han passiert ist. Vielleicht weiß sie schon, dass er nicht tot ist. Vielleicht hat sie auch nur die Erschütterung gespürt, dass ihm was Schlimmes passiert ist, weiß aber noch nicht, dass er tot ist. Zu ihrer Liebe, keiner weiß, warum der Stand der Dinge so ist wie er ist. Was genau vorgefallen ist. Das muss Ep VIII noch erklären, dann sieht man einiges vielleicht mit anderen Augen. Und warum sollte er nicht immer noch manches "Laster" haben und jemandem Geld schulden? Weiterentwickelt hat er sich trotzdem. Wir wissen noch nichts über den Widerstand oder die Republik. Auch hier, Ep VIII abwarten.

Uns war doch allen klar, dass SW mit den Kindern weitergeführt wird und nicht was völlig Neues kommt. Jeder potenzielle Jedi muss sich den immer gleichen inneren und äußeren Kämpfen stellen, so auch die Kinder. Und die Entwicklung der Kinder wirkt auch immer zurück auf die Eltern. Es muss noch genauer erklärt werden, warum Ren der Dunklen Seite verfallen ist, warum er sich von seinen Eltern so sehr abgewandt hat, wie das Familiendrama tatsächlich ablief. Es gab immer starke Auslöser, die wird es auch hier wieder geben. Ich hätte es furchtbar gefunden, wenn Ren unter der Maske irgendwie verunstaltet gewesen wäre, man will doch keine Vader-Kopie. Er ist halt ein Nacheiferer, immerhin ist es sein Großvater. Und er wirkt mit dem Helm auch für seine Untergebenen furchteinflößender. Warum das nicht nutzen.

Der Sog von der Hellen Seite - warum soll das nicht gehen? Das kann man nicht mit dem Rauchen vergleichen. Vader wurde erlöst, weil die Liebe zu Luke sein Sog zurück zur Hellen Seite war. Ren will unbedingt ein guter Vader-Nachfolger sein, und wirkt dabei weit aus emotionaler motiviert als einst Anakin. Aus seiner Sicht ist daher die Helle Seite die Gefahr, die ihn wie einst Vader daran hindert, ein starker Anführer der Dunklen Seite zu sein. Die Liebe ist das, was ihn schwach macht aus seiner Sicht. Ich bin sehr gespannt, was man zu ihm noch erzählen wird, genau durch seine andere Art von Charakter ist er eben doch keine Kopie. Denn seine Selbstzweifel, Zerissenheit wirkt auch anders als einst die von Luke oder Anakins Entscheidungsphase.

Ich kann nur sagen, abwarten, was Ep VIII und IX noch erzählen, davon wird viel abhängen, wie man Ep VII letztlich bewertet. Ich bezweifle auch, dass wir von Phasma das letzte gesehen haben, ansonsten wäre sie wirklich verschenketes Potenzial. Zum Nazireich, es passt einfach. Ren steht ja offensichtlich auf große Symbolik, man muss sich nur sein Lichtschwert anschauen. Zu den Rittern von Ren wissen wir noch nichts, aber dass sie mit der Entstehung der First Order zusammenhängen, sollte klar sein. Und zu all dem passt dann eben auch, sich plakativer darzustellen. Und warum nicht mehr Bösewichte, statt wie in der OT nur untergeordnete Befehlshaber, die erzittern, sobald Vader den Raum betritt? Ren ist eben kein Vader, da kann er ein bisschen fanatische Flankenhilfe gebrauchen.

Alles in allem, trotz mancher Kritikpunkte war es für mich ein Genuss und ich bin gespannt, was noch kommt!

We repeat: there is nothing wrong with your television set. You are about to participate in a great adventure. You are about to experience the awe and mystery which reaches from the inner mind to – The Outer Limits.
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eco : : Moviejones-Fan
20.12.2015 15:50 Uhr
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Dabei seit: 20.12.15 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Also, ich habe den Film gestern im Kino gesehen und behaupte mal, dass er den Erwartungen der meisten Fans der Saga wohl gerecht werden wird. Der Film nimmt, im Gegensatz zu den 3 Prequels der 2000er-Jahre, wieder stärker Anleihen an den Originialfilmen der 1970er und 1980er-Jahre. Dies betrifft sowohl den Inhalt der Handlung als auch die Aufmachung des Films. Keine Überbetonung von Liebesszenen, keine Jedi mit rosa Laserschwertern, keine Überbetonung von Animationen, keine Widersprüche zwischen den Handlungen der Filme und keine Charaktere alla Jar Jar Binks und co. mehr. Es geht einfach nur um den Kampf zwischen Gut und Böse zwischen der hellen Seite und der dunklen Seite der Macht. J.J. Abrams hat alle Elemente eines Blockbusters in klassischer, und damit solider, Art und Weise in den Film hineingearbeitet. Wie auch bei Star Trek übergeben die alten Helden das Zepter an eine neue Generation. Somit werden die Fans der alten Teile genauso in die Kinos gelockt wie potentielle Fans der nächsten Generation "Star Wars". Jedoch muss man J.J. Abrams vorwerfen, dass er bei der Inszenierung des 7. Teils der Sternen Sager gar konservativ - man könne gar behaupten - mutlos war. Die Handlung erinnert sehr stark an den 6. Teil der Sager aus 1983. Es gibt kaum Innovationen und man hat zweifellos das Gefühl alles schon mal gesehen zu haben. Schade auch, dass einfach eine neue fixe Ausgangssituation geschaffen wurde, ohne zu erklären wie sie zustande kam. Wieder gibt es eine Art von Imperium, einen neunen Imperator, böse Generäle, Rebellen und einen Verschnitt von Darth Vader - nur mit dem Unterschied, dass von dem neuen (Möchtegern-) Bösewicht wohl wirklich keiner Angst hat.

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Mabuse : : Moviejones-Fan
20.12.2015 16:45 Uhr
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Dabei seit: 27.03.11 | Posts: 85 | Reviews: 0 | Hüte: 5

Hallo Han, ich muss sagen ich liebe die OT genauso und Du hast in allen Punkten absolut Recht, aber ich möchte trotzdem wissen, wie es weitergeht: ich werde mir den Streifen auch für zu Hause zulegen, was ich bei Episode I-III nicht getan habe. Aber Vielleicht gibt es irgendwann eine neue Hoffnung und sie drehen einen Reboot der ersten drei Episoden. Möge die Macht mit uns sein und ein frohes Fest!!

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
20.12.2015 17:09 Uhr
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Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.599 | Reviews: 29 | Hüte: 219

"Reboot der ersten drei Episoden."

@ Mabuse

und was würde dies für Star Wars bringen? In meinen Interessensbereich gibt es auch viele Remakes, Reboots und Retcons, aber dort erweitert es die Fiktion sinnvoll!

Aber bei Star Wars? Da wüsste ich nicht, ob so ein Schritt eher bei Leuten wie Han, die wirklich die OT lieben und wissen was sie sehen wollen, wirklich gut ankommt.

Zu Diskussion generell.

Wenn ich schon lesen muss, dass Romane es besser schafften die Story entweder in Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft von Star Wars voran zu bringen, die ja schon immer Non-Canon für das Franchise waren, dann frage ich mich als Non-Fan doch folgendes: warum hat man so überhaupt entschieden? Schließlich gibt es doch diese sehr große Menge an Literatur und so wie ich das sehe, gibt es in diesem Bereich Geschichten, die eine wirklich große Anzahl von Fans positiv ansprechen und dies wird weiterhin für Non-Canon erklärt.

Das ist für mich einfach nur Käse.

Ich weiß wirklich nicht warum, aber hier wurde eine ganz große Chance definitiv nicht genutzt. Sicher ich kenne den Film selber noch nicht, aber ich vertraue Han und wenn er schreibt, dass dieser Film mehr ein Remake von Episode IV ist und es aus welchen Gründen auch immer nicht bewältigt Frisches, Neues und vor allem zufriedenstellendes zu produzieren - werde ich als Non-Fan doch eher noch mehr abgeschreckt + die News zu Leia vor einigen Monaten.

Für mich als Non-Fan werde ich weiterhin die Original-Trilogie respektieren (schließlich hat diese dafür gesorgt, dass GUNDAM entstehen durfte und das ist für mich ebenso wichtig wie GODZILLA und TRANSFORMERS), denn das ist einzig und wahrhaftig Star Wars.

Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
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kritikkriker : : Moviejones-Fan
20.12.2015 22:15 Uhr
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Dabei seit: 20.12.15 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0

weil der Film einfach geil ist. und wenn sich ihr euch darüber aufregt das so vieles aus der OT übernommen wurde dann solltet ihr nochmal gründlich darüber nachdenken denn das ist was ihr wolltet einen autentischen STAR-WARS film mit einem neuen sith einem neuen padawan mit X-wings Han Solo u.s.w ich zitiere "EVERYTHIG OLD IS NEW AGAIN".

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Hanjockel79 : : Moviejones-Fan
20.12.2015 22:19 Uhr
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Dabei seit: 05.09.13 | Posts: 4.750 | Reviews: 36 | Hüte: 237

@ luph92

Über die Kommentare unter dem Post musste ich allerdings herzlich lachen. Da scheinen einige wohl nicht mit Kritik an Star Wars klarzukommen. Han darf sich jetzt wie folgt beschreiben:

als Dummschwätzer und Spacken
als jemand, der den Film nicht verstanden hat
als jemand, der Star Wars generell nicht verstanden hat
als jemand, der es mag, zu stänkern und Filme schlecht zu reden
als kein richtiger Star Wars Fan, weil er nur die OT mag

Hör auf Usern was in den Mund zu legen was gar nich wahr ist... Aus was reimst du dir denn das zusammen?

Ich vermute mal wegen dem Wort Spacken z.b. meinst du meinen Satz:

Ich sage nur Star Wars Fans ("bäh, ihr habt keine Laserschwerter ihr Vögel!^^) gegen Star Trek Fans (na und? dafür könnt ihr euch noch nicht mal beamen ihr Spackos^^) usw.

Dazu sage ich nur schau dir die Filme Fanboys von 2008 und Ted 2 von 2015 an... gegen Han oder sonst wen war da nichts von gemeint. Es sind einfach nur Dialoge zwischen den Fangruppen aus den Filmen, aber ich weiß ja: geschickt durch die Blumen Streit stiften wollen was? -,-

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ruwi75 : : Moviejones-Fan
20.12.2015 22:47 Uhr
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Dabei seit: 20.12.15 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Hi! Also ich mus Han hier leider auch zum größten Teil recht geben! Ich bin auch SW-Fan seit ich 1983 Rückkehr der Jediritter gesehen habe. Nun habe ich am 17.12 Episode 7 gesehen und weiß nicht recht was ich davon halten soll. Es ist bestimmt für nicht SW Fans und die jüngere Generation so, das EP 7 ein gut unterhaltender Film ist, der mit Sicherheit was die Technik angeht ein sehr gut gemachter Film ist. Auch ich bin der Meinung das die 3 neuen Hauptcharaktere eigntlich ordentlich eingeführt wurden und man doch irgendwie wissen will wie es weitergeht. Ich bin auch bereit, einige Abstriche zu machen, es geht mir aber nicht in den Kopf warum Disney Han Solo, den absolut tragenden Charakter sterben lässt. Harrison Ford mag ja über 70 sein und evtl. auch keine Lust auf EP 8 haben, trotzdem durfte ein Han Solo nicht sterben. Das er wiederkehrt nach einem solchen Absturz wage ich zu bezweifeln. Dann geht Chewie nachdem sein bester Freund ermordet wird, bei der Ankunft in der Wiederstandsbasis einfach an Leia vorbei?? Ausser ein kurzer trauriger Blick keine Würdigung und auch kein Wort mehr über Han Solo!! Nicht nachzuvollziehen! Vielleicht sind die Szenen der Schere zum Opfer gefallen, selten aber wurde ein Hauptcharakter so von der Bühne geschossen. Kylo Ren habe ich die Rolle bis zu seiner Demaskierung abgenommen, danach wurde er zu schwächlich dargestellt. Ich weiß nicht ob man das in EP 8 wieder geradebiegen kann. Ich für meinen Teil bin da sehr skeptisch. Hoffe aber das es irgendwie doch gelingt.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
20.12.2015 23:36 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 18.592 | Reviews: 187 | Hüte: 681

@Hanjockel79

Wenn du meinen Kommentar nochmal genau durchliest, wirst du feststellen, dass ich dich mit keinem einzigen Wort erwähnt, sondern auf einen MJ-Facebook-Post angespielt habe.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
21.12.2015 09:25 Uhr
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Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 12.246 | Reviews: 48 | Hüte: 828

Ich finde es schade, dass du so empfunden hast Han und muss dir in vielen Bereichen auch recht geben. Als Fan kann man jeden deiner Punkte verstehen und vieles hätte man anders machen können. Dass es fast ne Kopie der Episode IV ist, ist unbestritten, dass man sich kreativlos an einigen anderen Themen aus anderen Star Wars-Filmen bediente, ist ebenfalls Fakt. Im folgenden Verzichte ich auf Spoilermarkierungen, denn ich denke Hans Kritik ist perfekt für Leute, die sich mit dem Film auseinander setzen wollen.

Jedoch frage ich mich wie man an einen solchen Film rangehen soll. Ich weiss, dass du von Anfang an skeptisch warst. Ich war es anfangs auch, dies hatte sich aber bereits nach dem zweiten Trailer gelegt und dieser gab schon klar vor, wo die Richtung hingehen würde. Zum einen war es nach der PT auch massiver Fanwunsch, die bekannten alten Schauspieler zurückzuholen. Es war auch immer klar, dass es die Geschichte der Skywalker sein würde und schlussendlich war es klar, dass man irgendwie neue Charaktere aufbauen und einführen muss.

Klar ist Reys Entwicklung nahezu identisch mit der von Luke: Wüstenplanet, überragende Piloten und zufällig in die Geschichte hineingeworfen. Klar hätte man den Film anders starten könnnen, mit Charakteren welche noch in der Lehre von Luke sind oder was weiss ich, ich bin mir aber sicher, dass die Parallelen zwischen Luke und Rey nicht zufällig sind.
Aber schon mit Finn zeigte Abrahms Mut indem er einem Sturmtruppler Charakterzüge gab, die gesamte Armee menschlicher machte und aus Finn einen symatischen untypischen Charakter machte. Hervorzuheben ist dann ebenfalls, dass die Sturmtruppler so grausam wie noch nie vorgehen, etwas was sich vorher niemand traute richtig darzustellen: eher waren die Sturmtruppler bisher Kanonenfutter. Gut, sie können immer noch nicht zielen, das Abschlachten eines Dorfes etc. war aber schon hart.

Kommen wir zu dem Aspekt den ich nicht so richtig verstehe: einerseits kritisierst du (zu Recht) die Ideenlosigkeit und Mutlosigkeit. Auch ich habe mich geärgert über einen weiteren "Todesstern", über die Planeten die scheinbar Kopien von Tattoiin, Endor oder Hoth sind ode über die typische Star Wars-Thematik: ein Zufall führt zum nächsten. Andererseits kritisierst du aber, wie man mit den alten Charakteren umging. Und genau das finde ich mutig und zeigt, dass Abrahms doch seine eigenen Ideen hatte! Ich habe bis zuletzt nicht geglaubt, dass Han sterben würde, selbst als er auf die Brücke ging (klar war dies eine Kopie), doch nach der bisherigen Storyline hätte ich nicht geglaubt, dass man Han umbringen würde. Abrahms muss gewusst haben, dass er sich damit keine Freunde macht und genau dies ist doch mutig! Klar muss man sich fragen ob dies nicht anders hätte dargestellt werden können, jedoch ist Hans Tod auch der Beweis, wie grausam die neue Ordnung ist und wieso man sich dann doch vor ihr fürchten muss. Hans Charakterdarstellung macht die OT nicht nichtig, sie zeigt eher wie das Leben in Wirklichkeit ist. Es gibt eben nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen und der Verlust des eigenen Sohnes ist da eben kein Happy End und ich kann von vorneherein nachvollziehen, wieso deshalb die Ehe zwischen Leia und Han scheiterte. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Leia und Han auch Luke dafür schuldig machen! Dies ist eben das Leben und klar war Han ein wichtiger Charakter im Krieg, er macht nach diesem Schicksalsschlag das was er immer am besten konnte: miese Geschäfte. Ich finde auch dies mutig von Abrahms und finde es gerade in dieser Zeit wichtig zu zeigen, dass das Leben eben kein Zuckerschlecken ist und man immer wieder dagegen halten muss. Ob sein Ende unwürdig ist, weiss ich nicht. Die Szene mit Chewy (heulend und niedergschlagen), sowie die Umarmung von Leia und Rey war für mich rührend und traurig genug. Schlimmer war da z.B der Hobbit, wo es überhaupt keine Trauer, nicht mal ne Umarmung gab.

Zu Kylo Ren finde ich, dass er perfekt den twist von heller Seite und dunkler Seite darstellte. ich stimme dir zu 100% zu mit deinen Erklärungen zu diesen 2 Seiten, ich habe es aber immer so verstanden, dass auch die helle Seite verführen kann: denn ich bin nachwievor davon überzeugt dass in jedem Mensch etwas gutes steckt. Und dieses Gute will sich durchsetzen und will die Oberhand gewinnen, besonders bei Kylo der doch scheinbar Zweifel hat an dem was er macht. Letzendlich entscheidet er sich dann ja doch für den dunklen Pfad, dass die helle ihn verlockte ist jedoch logisch wissend, dass er scheinbar noch nicht lange ausgebildet ist und dass er Probleme hatte seinen vater zu töten. Ich glaube TREKKER hat es schön erklärt, wir bekommen 2 Kylos geliefert: den sicheren, starken Kylo, welcher sich hinter der Maske verstecken kann. Und der unsichere, junge Mensch, der sich gegen seine Familie gewand hat und erkennt, dass dies vielleicht nicht die richtige Entscheidung war. Auch hier bin ich mir sicher, dass wir weiteres erkennen werden im nächsten Film.

Dass Rey so schnell lernte und innerhalb von ein paar Minuten zum absoluten Jedi-Obermacker wurde ist natürlich eine viel zu schnelle Entwicklung...oder etwa nicht? So richtig wissen wir ja nichts von ihr. Fakt ist, dass sie von den alten Geschichten gehört hat und wieso nicht auch von der Fähigkeit Menschen zu kontrollieren? Dass sie mit dem Schwert kämpfen kann, zeigt sie bereits ganz am Anfang als sie mit ihrem Stock jedem beweist, wie man mit solchen waffen umgeht. Zudem wurde hier dann schon früh der ewige Kampf gezeigt: dass die helle Seite in der Not doch die richtige Entscheidung ist und Kylo selbst ohne Helm wieder de zerissene schwache Person ist. Man kann dies alles kritisieren, man kann aber auch vermuten, dass mehr dahinter steckt: was wenn Rey einfach eine Auserwählte ist und die Macht einfach gigantisch stark in ihr ist? Was wenn sie Lukes Tochter ist und deshalb die Macht stark in ihr ist? Was aber, wenn sie sogar ausgebildet wurde und nach Kylos Verrat ins Exil geschickt wurde? Wir wissen nichts über ihre Kindheit und wenn sie tatsächlich Lukes Tochter ist, wurde sie als Kind auch ausgebildet, ihre Erinnerungen wurden jedoch blockiert. Was wenn aber z.B Luke mit irgendeiner Kommunikationsform sie führt und sie leitet? Wir haben von ihr selbst keine Erklärungen bekommen und wissen nicht was wirklich passiert ist: Fakt ist nur, dass es eine starke Verbindung zu Luke gibt...wie auch immer diese aussieht.

Letztendlich werde ich mir den Film durch deine Kritik vielleicht nochmal in anderem Licht ansehen. Er bleibt jedoch das was ich von Anfang an in ihm gesehen habe: ein guter Star Wars-Film, besser als alle 3 PT. Besser als die OT? Dies mag ich nicht beurteilen, ich kann aber nur sagen, dass die OT nach all den Jahren auch heute bei mir anders funktioniert als damals. Zuviele Fehler, Logiklöcher und ja bescheuerte Szenen sind auch dort vorhanden und vieles wird aufgebautscht nur um den Zuschauer Wow-Effekte zu geben. Es ist mir zu einfach zu sagen, PT und nun Ep. 7 seien Quatsch, Fehler aufzuzeigen, diese Fehler in der OT aber zu ignorieren.
Fakt ist man hat zuviel abgekupfert, Fakt ist, man hàtte einiges anders darstellen sollen (auch wenn der Todesplanet die logische Weiterentwicklung der Todessternidee ist!) und letzendlich wird der Film wohl immer die Meinungen spalten. ich für meinen Teil wollte genau das was ich nun bekam, interessanter wird natürlich nun Episode VIII, wo man die angeschnittenen Themen aufnehmen muss, ohne den Bonus von bekannten Charakteren auskommen muss und dieser Film muss dann auch eine 100% Eigenständigkeit aufweisen. Ob das gelingen wird, weiss ich nicht. Ich bin nur zufrieden, dass Abrahms für meine Verhältnisse geliefert hat.

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Warkeeper79 : : Moviejones-Fan
21.12.2015 09:43 Uhr
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Dabei seit: 03.05.12 | Posts: 18 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Hallo mal alle.

Habe Episode 7 nach 32 Jahren warten endlich gesehen und kann nur sagen: 80% des Films sind sehr gut gemacht und eine absolute Wiederbelebung der Star wars Seele.

Doch vieles wirkt mir doch sehr überhastet. Ryes Entwicklung ihrer Kräfte...der Angriff auf die Planetenbasis...alles doch schon sehr reingepresst. Der Endkampf und die Zerstörung der Basis hätte man sehr wohl für den nächsten Teil aufheben können. Auch was meinem Lieblingscharakter zum schluss vom eigenen Sohnemann angetan wurde, will und kann ich nicht akzeptieren...das hätte auch noch zeit gehabt für die nächste oder übernächste Episode.

Schwer zu sagen ob ich mich nochmal in einen Star wars Film reinsetze...vom momentanen Standpunkt her, eher nein.

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Han : : Space Cowboy
21.12.2015 10:21 Uhr
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Dabei seit: 14.04.13 | Posts: 1.977 | Reviews: 8 | Hüte: 102

Danke für Eure Kommentare und auch Euer Verständnis trotz anderer Auffassung. Finde ich erstmal richtig klasse. Auch schön, dass sich hier einige Neuzugänge zu Wort melden, die sich evtl. gerade wegen Star Wars auf MJ anmeldeten. Ich hoffe, ich les noch mehr von Euch!

Ich wünschte, ich könnte im Gegenzug die ganzen positiven Einstellungen auch nachvollziehen, aber das kann ich leider nicht. Nicht falsch verstehen, ich akzeptiere sie natürlich und kann die gut vorgetragenen Pro Argumente rational erfassen.. aber eben nicht emotional. Ich kann irgendwie noch begreifen, dass eine jüngere Generation, für die die OT aus alten Schinken besteht, mit dem neuen Film gut zurechtkommt. Ich verstehe aber nicht, dass Fans der alten Filme glücklich mit dem neuen Film sein können. Das will mir einfach nicht in den Kopf hinein! Ich beneide diejenigen, denen der Film gefällt und wäre da wirklich gerne auch dabei! Ich kann aber einfach nicht aus meiner Haut. :/

"In der Geschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." - J.J. Abrams

MJ-Pat
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BigBadWulf : : Moviejones-Fan
21.12.2015 10:40 Uhr
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Dabei seit: 17.12.13 | Posts: 134 | Reviews: 11 | Hüte: 6

Schön geschrieben Duck-Anch-Amun .. Dafür gibts nen Hut ;)

Ich bin ebenfalls, in vielen Punkten, der selben Meinung wie Han. Im Kino war ich schon bei der einen oder anderen Szene gesessen und habe überlegt "Warum kopiert er die alten Filme?"

JJ hatte von allen Regiseuren, die im Franchrise noch arbeiten werden, die schwerste und eigentlich unmögliche Aufgabe. Er muss die alten Fans überzeugen und die neuen abholen. Er muss den Grundstein für eine Filmreihe legen, dessen Hardcore-Fans ihn so oder so zerreißen werden. Wenn er zu "mutig" ist, läuft er Gefahr so etwas wie die PT zu fabrizieren. Wäre er noch feiger gewesen, wäre es ein Remake geworden. Als was bleibt ihm übrig? Er versucht den Mittelweg zu finden, es mit gutem Cast und Inzenierung aufzufangen und übergibt dann das Lichtschwert an andere, die darauf aufbauen können. Ich denke auch, dass es der Hauptgrund ist warum er nur EP 7 macht. Allen war klar, er wird sowieso zerrissen.

Ich mag den Film. Bin nicht total enttäuscht aber auch nicht total zufrieden. Ein guter Mittelweg eben. Interssanter wird, was in den nächsten Filmen passiert und die Triologie dann später als ganzes zu betrachten.

Mein Name ist Wulf. Ich löse Probleme!

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
21.12.2015 16:50 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 10.089 | Reviews: 179 | Hüte: 696

@Han

Ich kann dich voll und ganz verstehen! Auch wenn ich mich bei meiner Kritik zu einer positiven Wertung (8 von 10) durchgerungen habe, so teile ich fast alle Kritikpunkte von dir.

Gerade deine Aussage zu anfang: Die OT wird egal - fühlt sich leider recht wahr an. Man baut sich wirklich alles genau so hin, wie es zur OT war, peppt alles für die moderne Zeit auf, hier nen Spruch, da nen bisschen Action und fertig ist der Film .

Ja, ganz gewiss unterhaltsam und popcornkino ... aber nicht das, was man von einem Star Wars Film mit dem Titel "Episode VII" erwartet hätte.

Ich verstehe nicht, wie der Film fast ausnahmslos so abgefeiert wird. Sind die Leute nach 10 bzw. 32 Jahre warten so leichr zufrieden zu stellen? Ein paar bekannte Gesichter und das wars?


MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
21.12.2015 22:02 Uhr | Editiert am 21.12.2015 - 23:02 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 18.592 | Reviews: 187 | Hüte: 681

@all (basierend auf Duck-Anch-Amuns Kommentar) (SPOILER)


Zum einen war es nach der PT auch massiver Fanwunsch, die bekannten alten Schauspieler zurückzuholen.

Was mich daran störte, war nicht die Tatsache, dass die altbekannten Schauspieler/Charaktere/Gegenstände zurückgeholt wurden, sondern wie sie zurückgeholt wurden.

  • Der Millennium Falcon: Die Einführung (Explosion, "Schrottmühle") hätte so genial sein können, wenn man die Hintergrundgeschichte besser ausgearbeitet hätte. Rey ist absolute Han Solo und Falcon Begeisterte und erkennt dann den Falcon nicht, als sie daran vorbeirennen? Das passte für mich überhaupt nicht. Darüberhinaus schienen sich die Drehbuchautoren wohl nicht einig darüber gewesen sein, ob man den Falcon jetzt als Schrottmühle oder als Wunderwaffe darstellen soll. Einerseits fällt er in seine Einzelteile auseinander, andererseits überlebt er Crashs und Abstürze ohne einen Kratzer. Im Laufe der Handlung hätte der Falcon 2-3mal Totalschaden erleiden müssen! So richtig gefallen hat mir der Falcon erst gegen Ende als Rey und Chewie auf den Pilotensitzen Platz nahmen.
  • Han Solo und Chewbacca: Erinnern wir uns zurück an den zweiten Teaser, wie genial ihr erstes Auftreten dort war. Nun, es mag vielleicht genau daran liegen, dass ihr erstes Auftreten im Film verpufft. Man kannte die Szene schon aus dem Teaser, sie stellt keine Überraschung mehr da. Auch ansonsten verläuft die Szene zu beiläufig und wird beiden Charakteren nicht wirklich gerecht. Im weiteren Verlauf leidet vor allem Han Solo darunter, dass man ihm Dutzende mehr oder weniger unpassende Witze in die Dialoge geschrieben hat. Vom zynischen Humor aus der OT bleibt fast nichts übrig, Ausnahmen gibt es natürlich. "Roll weg, Ball!" laughing Des Weiteren musste ich bei Ford in den meisten Fällen nicht an Han Solo denken sondern einfach nur an einen alten Harrison Ford. Erklären kann ich mir das nicht wirklich, vielleicht kann ich mir einfach keinen alten Han Solo vorstellen. Chewbacca ist ein lustiger Sidekick ohne tiefere Bedeutung, richtig zum Leben erweckt wird er erst am Ende nach Hans Tod. Seine Wut und Trauer konnte man förmlich spüren, mir tat er richtig richtig Leid.
  • Leia und C3PO waren komplett verschenkt. Entweder hätte man sie besser in die Geschichte integrieren oder gar nicht erst auftreten lassen sollen. Aber solche "mal hier, mal da"-Szenen ohne Bedeutung sondern nur der Nostalgie wegen empfand ich eher als störend. Bezeichnend dafür war C3POs roter Arm. Warum ein roter Arm? Eine Begründung dafür gibt es nicht, denn C3PO ist einfach nur da!
  • Cameos wie die Müllpresse, etc.: Was soll das?! Das ist reines Mittel zum Zweck, billiger hätte man das Nostalgie-Ködern gar nicht umsetzen können!
  • Luke und R2D2 dienen nur als Aufhänger und Überleiter zu Episode VIII. Als solche funktionieren sie allerdings ziemlich gut, vor allem nachdem uns ArneDias freundlicherweise mit Hintergrundinformationen versorgt hat^^

Zu Rey und Finn:

Wie in meiner Kritik erwähnt, haben mir beiden Charakter trotz ihrer OT-Parallelen ebenfalls gut gefallen. Du hast auch Recht mit der Aussage, dass sie nicht vollständig aus der OT übernommen wurden, sondern sich auch von ihr unterscheiden. Zum ersten mal wird eine Frau detaillierter als Jedi dargestellt, zum ersten mal sehen wir einen (desertierenden) Stormtrooper als Helden. Rey folgt einer ordentlichen Charakterentwicklung, eine toughe Kämpferin und Überlebenskünstlerin. Zu Beginn noch etwas schwach gezeichnet, erhält ihr Charakter parallel zur Entdeckung ihrer Jedifähigkeiten mehr und mehr Tiefe. Ihre Szenen waren für mich auch klar die atmosphärischsten. Das Machtduell mit Kylo Ren, der Gedankentrick mit Stormtrooper Daniel Craig, die Lichtschwertszene (aus dem Schnee ziehen) und der anschließende Kampf gegen Kylo Ren. Ich hatte auch keine Probleme damit, dass sie ihre Fähigkeiten alleine oder eventuell zu schnell erlangt hat. Niemand weiß, wie stark die Macht in ihr ist, für mich war das in Ordnung. Mein Bruder und ich haben während des Abspanns außerdem über die Darstellung der Macht diskutiert, weil diese in Episode VII ein paar neue Facetten erhält. Mein Bruder hat dabei die These aufgestellt, dass Luke (ebenso wie Snoke) die Macht weiter erforscht hat und Rey, bei der ich zu 99% von einer Skywalker ausgehe, daran unbewusst hat teilhaben lassen. Das könnte ihre Fähigkeiten ebenfalls erklären, ähnlich wie du es schon beschrieben hattest. Ok, wie ich grade in dem von Chewbacca verlinkten "26 unbeantwortete Fragen" Artikel gelesen habe, scheint Rey als Kind wohl eine Schülerin in Lukes Jedi Akademie gewesen zu sein.

Zu Kylo Ren:

Natürlich ist er eine Kopie bestehend aus dem OT Darth Vader und dem PT Anakin, aber nichtsdestotrotz hat auch er mir gefallen, siehe Kritik. Es fiel mir zwar oft schwer, ihn wirklich ernstzunehmen, aber Potential für einen klasse Schurken ist definitiv vorhanden. Hier kommt es jetzt auf seine Charakterzeichnung und -entwicklung in den Episoden VIII und IX (und auch auf eine Zweitsichtung von VII) an. Die oben erwähnten neuen Facetten der Macht sieht man bei Kylo Ren logischerweise am deutlichsten und wurden von Abrams klasse umgesetzt. Generell hat er ein Händchen dafür, die Macht perfekt darzustellen. Wie Kylo Ren zu Beginn das Lasergeschoss in der Luft aufhält, das war ein Wow-Effekt. Irgendwie habe ich ja gehofft, dass er Poe Dameron vor das Geschoss stellt und ihn durch seinen eigenen Schuss exekutieren lässt. Das wäre mal ein Einstieg gewesen! Stattdessen metzelt er Lor San Tekka nieder, was auch einen guten, aber leider nicht ganz so großen Effekt erzeugte. Ansonsten wird Kylo Ren als zerrissene Seele zwischen der hellen und der dunklen Seite beschrieben. Überraschenderweise empfinde ich Kylo Rens Maske im Nachhinein als geschickt gewähltes Symbol für seinen Charakter, während ich im Kino großen Misfallen wegen des Helms hegte. Betrachten wir dazu mal das Offensichtliche: Wozu braucht er die Maske? Für nichts! Dementsprechend habe ich die Maske im Kino zunächst als "Style over Substance" Element empfunden, was durch Adam Drivers Milchbubi-Gesicht noch verstärkt wurde. Zu Hause machte ich mir weitere Gedanken und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich die falsche Frage gestellt habe. Nicht "Wozu braucht er die Maske?", sondern "Warum trägt er die Maske?" müssen wir uns fragen. Kylo Ren möchte sich von seinem alten Ich befreien, er möchte sich von Ben Solo lossagen. Er strebt nach der Macht seines Großvaders und leistet ihm mit der Maske Gefolgschaft. Unter der Maske kann er sich zudem als Sith fühlen, als Sith ausgeben. Er wird ernstgenommen, wirkt bedrohlich, obwohl er eigentlich nur ein Junge ist. Das wird deutlich, wenn Kylo Ren seine Maske abnimmt. Von jetzt auf gleich verfliegt jegliche Bedrohlichkeit. Die Maske soll sein Alter und seine helle Seite, die immer noch in ihm steckt, kaschieren. Stellenweise kommt sein altes Ich erneut zum Vorschein, z.B. wenn er seinen kindlichen Wutanfällen mit Schwertgefuchtel verfällt oder vom Sog der hellen Seite spricht. In dem Moment, als er Han Solo umbringt, stellt er sich seinem alten Ich. Er tötet Han, ohne seine Maske zu tragen, er tötet ihn also als Ben Solo und versucht, sein altes Ich damit entgültig zu zerstören. Im Kino habe ich mich gefragt, warum Kylo Ren vor dem Todesstoß "Danke!" sagt, vielleicht ist genau das der Grund.

Zu den Schicksalsschlägen der altbekannten Charaktere:

Da bin ich ganz bei dir, ebenso wie bei Sully, der Ähnliches schon geschrieben hatte. Das Leben ist hart und schnell kann man alle Errungenschaften wieder verlieren. Das von Han und Leia angeführte Märchen-Argument kann ich natürlich gut verstehen, auch wenn ich es selbst nicht so empfinde. Aber dafür muss man wohl auch ein ganz bestimmter Typ von Fan sein. Das Märchenhafte an Star Wars findet sich so nur in der OT, die PT ist mit einer Geschichte voller Politik, Intrigen, Kriegseroberungen, etc ja schon in eine völlig andere Richtung gegangen. Wenn man felsenfest auf das Märchenhafte besteht, hätte man sich Episode VII vielleicht gar nicht ansehen sollen. Märchen enden nach dem Happy End (Episode VI), sie erzählen nicht von dem Danach. Da Abrams und Disney aber groß angekündigt hatten, sie wollten wirklich "back to the roots" gehen, kann ich Han und Leia schon verstehen, wenn sie das als Rückkehr zum Märchenhaften gedeutet haben. Falls ich so empfinden würde, hätte mich Episode VII wohl auch so sehr enttäuscht . Im Vergleich dazu ist meine Enttäuschung ja weitaus harmloser.

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22.12.2015 09:10 Uhr
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@luph

Es ist etwas schwierig all den Kritiken und Diskussionen zu folgen. Zum einen las ich Hans Kritik zu erst und schrieb deshalb drunter. Jedoch hätte auch deine Kritik eine eigene Diskussion diesbezüglich verdient. Und nun gibt es auch noch die Analyse, wo man dies alles genauso packen könnte^^ Ich antworte dann doch einfach hier.

Bzgl der neuen Charaktere sind wir uns somit einig und so gesehen sind die, die den Film positiv gesehen haben doch ähnlicher Meinung. Bei deiner Kritik kam dies zwar rüber, dass du diese Aspekte gut fandest, doch erst jetzt, da du mehr ins Detail gings, sehe ich dass wir da genau der gleichen Meinung bin. Beim Rest gehe ich mit dir konform und es sind ebenfalls Dinge die mich gestört haben.
Die Sache mit dem Millenium Falken liess mich ebenfalls stutzig zurück. Zum einen nennt Rey das Raumschiff ne Schrottmühle, nur um dann begeistert davon zu sein, als sie den Namen hört. Dass sie alle Einzelteile kennt habe ich mir dadurch erklärt, dass sie womöglich bereits als Kind in diesem "Spielplatz" Zeit verbrachte. Dass sie dann nicht weiss, dass es der Millenium Falke ist, kann eigentlich nur bedeuten, dass es mehrere Typen dieses Raumschiffes gibt. Und erwähnt sie nicht sogar die Produktnummer im Film? Mit den Einzelteilen zeigt dann, dass der Besitzer wohl selbst ein bisschen dran bastelte und versuchte "etwas zu verbessern". Dass das Raumschiff dann von Schrottmühle zu Wundermaschine wird, ist dann wiederrum aus der OT. Glaube mich zu erinnern, dass anfangs auch nur Han vom Schiff schwärmte, während Leia es als Schrottmühle ansah (kann mich hier aber auch irren). Dass der Millenium Falke dann immer noch alle Laser/Kanonen und Co. aushält ist dann ne andere Geschichte. Ich gebe dir aber Recht, dass man hier versuchte irgendwie den Falken und somit Han in die Geschichte zu schreiben. Das Auftreten von Han und Chewie litt dann in der Tat durch das Auftreten im Trailer. Denke die Leute, die sich die Trailer nicht ansahen waren begeistert, wir anderen wurden für unsere Neugier bestraft. Bei den Han-Witzen ist es eben wie z.B bei den Marvelfilmen, den einem gefällts, dem anderen nicht. Ich fand es passend, da auch der junge Han immer wieder einen lockeren Spruch parat hatte, nun kam noch das kauzige, mürrische ältere Ich hinzu, was einige Szenen äusserst passend machte. Denke immer noch, dass dies Geschmackssache ist. bei Chewie geb ich dir Recht, aber alleine sein Schrei nach Hans Tod hat all dies für mich unwichtig gemacht - denn ich habe noch nie so mit einem "erfundenen" Wesen mitgefühlt wie in dieser Szene.
Leia ist in der Tat nicht wichtig genug für den Film, ich denke aber man wollte sie unbedingt zurück haben. Dass sie nicht mehr zu tun hat, liegt dann vielleicht auch an Carrie Fishers Zustand. Trotzdem hatte sie 3 bewegende Momente - seltsam dass es 3 Umarmungen waren^^ Auch C3PO und R2D2 waren nur der Nostalgie geschuldet dabei. das mit C3P0s Arm habe ich auch nicht verstanden...vielleicht erfahrne wir nach R2D2s Erwachen nun mehr was da passiert ist (trotzdem einfach komplett überflüssig) und ja ArneDias Erklärungen sind da hilfreich. Ich hatte jedoch eher auch Luke getippt, der nachdem er spürte dass Rey bereit ist, gefunden werden wollte.
Bzg. der Müllpresse und Co. nennt man dies Fanservice...machte z.B PJ beim Hobbit (Streicher etc.) auch...muss man mögen oder nicht. Ich fand es witzig, jedoch auch unnötig wenn man bedenkt, dass Phasma zurückkehrt. Diesbezüglich auch zu deiner 4 Schurkenkritik: da sollte man abwarten wie vorallem Snoke und Phasma im Verlauf der Trilogie in den Vordergrund rücken.

Habe deine Kritik deutlich negativer verstanden, als es nun dein Kommentar hier macht. ich verstehe die Kritik an den einzelnen Punkten, muss aber sagen dass es keine elementare Dinge sind und schon gar nichts was mir das SW-Feeling zerstörte. Mit bisschen Fantasie kann man es sich (wie ich gerade versuchte) sogar schön reden. Wir sind uns jedoch in anderen Punkten einig und ich denke einfach, man muss später Episode 7 im kontext mit Teil 8 und 9 sehen.

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