Sony droht "Star Wars" mit "Jumanji 3" - Team bleibt zusammen

So unterhaltsam Jumanji war, so belanglos war er auch. Ich habe zwei Stunden absolut solide Kinounterhaltung bekommen mit einer Geschichte, die austauschbarer kaum sein könnte (X ungleiche Teens müssen sich zusammenraufen, um gemeinsam einer prekären Lage zu entkommen und entwickeln sich als Personen überraschend weiter). 1000 Mal gesehen und auch wenn hier der Twist des Körperwechsels dabei war und 3 oder 4 Witze tatsächlich die Idee eines Videospiels greifbar machten ließ der Film doch massiv an Potenzial mit dieser Idee liegen. Allein während des Films fielen mir gut 10 Sachen ein, wo man hätte ansetzen können, um greifbarer zu machen, dass sich die Figuren in einem Videospiel befinden.

Dazu die gewohnte, vollkommene Konsequenzlosigkeit des Plots, die sich einzig in ihren Hauptfiguren und deren plötzlicher und unwahrscheinlicher Grüppchenbildung niederschlug. Wenn der Film durch irgendwas funktionierte, dann durch die solide gemachten Actionszenen, die überwiegend guten Effekte und den selbstironischen und gut aufgelegten Cast. Also Quasi wie Transformers, bloß mit Figuren die man nicht 90% der Zeit hasst.

Jetzt Frage ich mich natürlich: "kann der Blitz zweimal an der gleichen Stelle einschlagen?"

Ich mein, ohne dem Film seinen Unterhaltungswert absprechen zu wollen, der Film ist doch, wie so viele andere Effektfilme, ein Teil dieser Epidemie belangloser Effektblockbuster, die einen zwei Stunden klasse berieseln und danach aus dem Kopf verschwinden. Klar, The Rock macht Laune, tut er meistens, aber erinnert sich in zwei Jahren noch jemand an den Film? Vielleicht, wenn man den Trailer sieht und wider erwarten Johnson wieder vorkommt. Aber entwickelte sich Jumanji nicht stets weiter? Sollte man nicht neue Figuren in neuem Umfeld bekommen? Macht eine direkte Fortsetzung mit Johnson und Black überhaupt Sinn? Ich kann nicht in die Zukunft sehen und auch wenn ich glaube, dass der Film durchaus noch etwas vom Erfolg des Vorgängers profitieren könnte - ich bezweifle stark, dass er nochmal so erfolgreich wird oder gar an die okaye Qualität herankommen kann.

@ Musashi:

Ich sag ja auch nicht, dass Jumanji nicht "gefällig" war nur ging ich aus dem vergleichsweise leer, unberührt und mit den Gedanken längst wieder auf was anderes gerichtet, raus. Da blieb für mich nichts hängen, was ihn mich zufrieden erinnern lässt, außer dieses "Big-Mac-Gefühl", dieser "Sättigung" für die Dauer des "Mahls", die danach direkt wieder verpufft ist.

Ich hab immer mit meinem persönlichen Geschmack argumentiert, damit was funktioniert und was nicht, aber eben vor allem in meinen Augen. Ist und bleibt ja letztlich alles subjektive Wahrnehmung, bei jedem "Kritiker/Reviewer". Aber mir gefiel eben bei ID4-2 die Stimmung, dass er mich in die Zeit zurückversetzte, als ich mit 10-12 Jahren das Original rauf und runter geschaut habe. Und auch wenn der Film immer noch nicht über Guilty-Pleasure-Niveau hinausging, geil war er trotzdem.

Ghostbusters 2016 ist einer dieser Filme, der ja ohnehin gespalten hat bis zum geht-nicht-mehr. Aber ich bin zufrieden, gut gelaunt und happy aus dem Kino raus und GENAU DARAUF kommt es für mich an. Auf diese Emotion, die der Film in mir auslöst, ob er dabei das "Kind im Manne" anspricht, oder den "ernsthaften Filmfan".

Episode VIII ist IN MEINEN AUGEN klasse, toll gemacht und macht IN MEINEN AUGEN keine Fehler, die ihn für mich schlechter darstehen lassen würden, als ich in meiner Review schilderte. Es ist in vielerlei Hinsicht eine emotionale Sache, klar, subjektiv. Aber - ich hasse es das zu sagen, weil es meist so doof wirkt als "Argument", aber in dem Fall berufe ich mich einfach mal auf die, die es beruflich machen - die Kritiker stimmen mir ja weitgehend zu mit nem Avarage-Rating von 8,1/10 und ner 91% auf RottenTomatoes. So mies, wie viele Fans ihn sahen, scheint er eben nicht unbedingt zu sein. Ist aber auch nicht mehr meine Baustelle, meine Meinung hab ich oft genug begründet zu dem Thema.

JL genau wie SSQ? Comicverfilmungen. Ich bin Comicfan/Leser. Die treffen einfach meist meinen Nerv. Ich bin da, zugegebenermaßen, vergleichsweise leicht zufriedenzustellen und erwarte eben vor allem Helden und Schurken und viel Krachbumm mit geilen Effekten. Da kann schonmal Mist zwischen sein, wie der erste Thor oder X-Men 3. Wenn dann mal ein Meisterwerk wie Watchmen, ein Meta-Stück wie Deadpool oder n tolles Charakterdrama wie Logan dabei ist - umso besser. Aber der Rest ist und bleibt eben diese breite Masse an "hab ich Bock drauf"-Filmen, die der Comicfan in mir besser bewertet, als sie es vermutlich verdient hätten. Subjektivität, erneut.

Ich fand noch nie "irgendwie alles gut, was uns im Blockbusterbereich hingeklatscht wird", aber ich war immer schon mit der unbeirrbaren Gabe meines Daseins als Filmfan gesegnet, immer das Gute im Film sehen zu wollen. Manche Filme sind dann halt echt mies oder eklig mittelmäßig (Assassins Creed, Resident Evil 6, Die Mumie, Passengers, etc) und packen mich einfach garnicht, mit keinem der Aspekte, da sag ich das dann auch. Aber solange es diesen Aspekt gibt, der mich hookt, bin ich meist ziemlich glücklich, weil ich Film liebe, Film als Eskapismus liebe und die Möglichkeiten spannender fremder Welten auf der Leinwand liebe, in denen ich versinken kann. Klasse Beispiel: Gods of Egypt. Fraglich warum, aber der Mix aus stellenweise tollem Score, einer für mein persönliches Empfinden sehr interessanten Geschichte und dieser unglaublich überzeichneten, aber dadurch umso faszinierenderen Welt kickte mich einfach. Ich war auf bestimmten Ebenen beeindruckt und am Ende zufrieden.

So ticke ich nunmal, immer schon. Manche belächeln mich dafür, manche beneiden mich, manchen ist es egal. Aber ich liebe mein Hobby, ich liebe Film und ich will, wenn es irgendwie geht, immer das Bestmögliche aus einem Film ziehen, den ich sehe, anstatt alles Schlechte darin zu suchen, um mich daran zu stören. Denn das würde mir den Spaß an meinem Hobby nehmen und das will ich nicht.

Nichtsdestotrotz hat mich Jumanji 2 Stunden lang gut unterhalten, aber ich weiß jetzt schon kaum noch, worum es ging abseits der austauschbaren "Moral" am Ende und Dwayne Johnson, der mit Jack Black und dem anderen schwarzen Typ Spaß hatte. Hands: Belanglos - zumindest für mich

EDIT:

Was übrigens nicht heißt, dass ich nicht auch einen "objektiv" guten Film als solchen identifizieren und vorstellen kann. Siehe z.B. The Witch -)

@ Musashi:

Gut. Das mag sicherlich sein, dass wir uns da unterscheiden :-) Das ist ja auch völlig okay, solange jeder glücklich mit seiner Entscheidung ist Aber ich weiß, was du meinst. Ich verstehe, warum man so empfinden kann.

Und ja, "they dont make em like they used to". Andersrum - 2017 gab mir Baby Driver, vielleicht neben Scott Pilgrim Wrights größtes Meisterwerk bisher. Es gab mir Coco, einen der schönsten und herzerwärmendsten Animationsfilme, die Pixar überhaupt je gemacht hat. Es gab mir den absolut atemberaubenden und herausfordernden Blade Runner 2049, der sich nicht vor dem Original von damals verstecken braucht, sondern ihn noch überflügelte. Und es gab mir mother! - ein kontroverses, aber nichtsdestotrotz brilliantes Meisterwerk filmemacherischer Kunst.

Klar, von damals gibt es hunderte brillianter Filme, die mich heute noch begeistern, berühren, mir den Atem rauben und mir Gänsehaut bereiten. Aber ich hab trotzdem jedes Jahr so einige Filme, die mich einfach extrem begeistern und mitreißen. Dazu aber - heute wie damals - auch so einige, die eben einfach auf Unterhaltungsebene alles richtig machen und genau dadurch begeistern. Wie Ghostbusters es 1984 tat, wie es Guardians of the Galaxy 2 2017 tat

@ MobyDick:

Als wenn du nicht GENAU wüsstest was ich mit Objektiv in dem Zusammenhang meinte - und warum ich es in die "Anführungszeichen" gepackt hab. Natürlich gibt es keine komplett OBJEKTIV guten oder schlechten Filme.

Aber The Witch hatte eben z.b. eben auf technischer Ebene genauso viel zu bieten wie auf inhaltlicher, hat mit seinen Charakteren hervorragend gearbeitet, hat Konzepte und Ideen aufgeworfen und sie auf filmisch gekonnte Weise bearbeitet. Wie ein "gutes Buch" hat er aus seiner Prämisse einfach unglaublich viel rausgeholt und nicht bloß oberflächlich hübsche Bilder präsentiert und es dabei bewenden lassen.

Und all diese Aspekte, das ist in meinen Augen wesentlich näher an was "objektiv" Gutem als ein Film bei dem man nur hinterher sagen kann "joar, ich fand den geil, coole Effekte"

Ich brauche keine Belehrung über etwas, was ich selbst weiß. Ich bedanke mich aber natürlich für die edle Geste, erneut unter Beweis zu stellen, dass du klug nicht mit K am Ende schreibst.

@ Duck:

Als Sony das letzte Mal Größenwahn verspürte, sofort Fortsetzungen plante und ein ganzen Universum plante, rannte man wenige Monate später weninend zu Disney/Marvel und bat um Hilfe.

Dieses Bild in meinem Kopf hat mich so zum lachen gebracht, dass es mir einen Hut wert ist

Ich wär dafür, wenn die bei der Fortsetzung die Location ändern. Immer der Jungle is ja öde. Meine Vorschläge:

• Jumanji 3 - Welcome in Space
• Jumanji 3 - Welcome to Pandora (in der Avatar Welt also, wär echt cool, wobei Sony aber die Rechte nich hat...)
• Jumanji 3 - Welcome to the Desert
• Jumanji 3 - Welcome to the Mountains
• Jumanji 3 - Welcome to the Jungle - again (hoffentlich nich^^)