Anzeige
Anzeige
Anzeige

Der MJ-Spieletipp: Jedi vorm Sonnenuntergang

Moviejones | 06.05.2023

Hier dreht sich alles um die News Der MJ-Spieletipp: Jedi vorm Sonnenuntergang. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
4 Kommentare
MJ-Pat
Avatar
Raven13 : : Desert Ranger
06.05.2023 10:23 Uhr | Editiert am 06.05.2023 - 10:24 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.269 | Reviews: 110 | Hüte: 653

Gestern habe ich Everspace 2 auf dem PC beendet. Die Spielzeit liegt lt. Steam bei exakt 100 Stunden. Ich habe alle Nebenmissionen und Hauptmissionen abgeschlossen und habe zudem Stufe 30 erreicht. Herausforderungen habe ich nicht beachtet.

Kampfsystem / Kämpfe

Das Kämpfen im All macht Spaß, kann aber auch hier und da mal sehr unübersichtlich werden. Was mich vor allem später im Spiel sehr gestört hat, sind die vielen Drohnen um mich herum, die mich ständig festsetzen, sich teleportieren und ständig um einen herumkreisen. Das kann schon sehr nervig sein. Das war der Grund, weshalb ich vom normalen Schwierigkeitsgrad auf den leichten wechseln musste, denn ich kam nicht mehr klar. Die Auswahl an Waffen und Schiffen ist zwar ansehnlich, aber für meinen Geschmack noch zu klein. Wenn man sich die Lieblingswaffe(n) ausgesucht hat, nimmt man kaum mehr andere Waffen. Und leider kann man die Waffen nur in zu geringem Maße modifizieren. Neue Waffen sind in der Regel nur stärker, aber nicht „anders“. Aber dennoch machen die Kämpfe Spaß und die Steuerung ist eingängig.

Bewertung: Befriedigend

Sounddesign / Tonabmischung

Die 5.1-Raumklangsimulation ist klasse und die Soundkulisse ist gut gelungen. Explosionen, Schüsse, Triebwerke… das klingt alles toll. Leider aber hatte ich Probleme mit Soundstottern und Soundknacksern, was schon manchmal echt störend war.

Bewertung: Gut

Sprachausgabe / Deutsche Synchronisation

Die deutschen Synchronsprecher haben mir durch die Bank weg sehr gut gefallen. Auch die Betonungen sind immer passend zum Kontext. Hier hat man sich auf jeden Fall Mühe gegeben, was ich echt zu schätzen weiß.

Bewertung: Sehr Gut

Grafik / Art-Design / Effekte

Die Grafik im All ist sehr gelungen. Die Beleuchtung ist sehr stimmig, und mit Auto-HDR von Windows 11 sieht es echt richtig klasse aus. Das HDR im Spiel sollte man aber tunlichst ausschalten, denn das funktioniert bei mir zumindest überhaupt nicht richtig. Die Texturen der Schiffe sind auch ordentlich und detailreich. Auf den Planeten sieht auch alles recht gut aus, aber die Planeten könnten auch etwas abwechslungsreicher aussehen. Mir ist das immer alles etwas zu karg.

Bewertung: Gut

Open World / Erkundung / Design / Gameplay

Die einzelnen Sternsysteme und die einzelnen ansteuerbaren Gebiete sind eher größere Maps, eine „Open World“ gibt es hier eher nicht. Man kann sich aber recht frei zwischen den Sternsystemen bewegen, aber neue Sternsysteme muss man erst mal storybedingt freischalten.

Das Erkunden machte mir anfangs noch viel Spaß und hat mich motiviert. Ich wollte neue Waffen finden, mich verbessern, wollte alle Mainframes finden und mich weiter verbessern. Spätestens ab dem vierten erkundbaren Sternsystem habe ich aber die Nase voll davon gehabt und habe das meiste nur noch links liegen gelassen. Am Ende waren es mir dann doch zu viele Geheimnisse und Verstecke, die man hätte finden können.

Das Gamedesign ist in meinen Augen solide, hätte aber auch ein wenig mehr Tiefe und Komplexität vertragen können. Z. B. ist das Handeln mit Waren völlig sinnbefreit, weil man damit nicht so schnell an Credits gelangt wie mit dem Erledigen von Aufträgen oder mit dem Zerstören von Frachtern. Das Handeln mit Waren hat mir in Freelancer deutlich besser gefallen und hat dort auch mehr eingebracht. Die neun Schiffsklassen sind eingeteilt in drei kleine und wendige Jäger mit wenig Frachtraum, drei mittlere Jäger und drei schwere aber langsame und behäbige Jäger mit viel Frachtraum. Jeder Schiffstyp hat eigene Passive Skills und eine eigene spezielle Fähigkeit. Aber völlig egal, ob schwerer oder leichter Jäger, die Slots für Schildgeneratoren, Frachtmodule, Panzerung, Sensoren und Booster sind bei allen identisch, was ich schade finde. Ein großer Jäger sollte auch mehr Slots haben. Und auch bei den Waffen sollte sich der Platz nach der Größe des Schiffs richten. Ich hätte es gut gefunden, wenn man beim leichten Jäger nur zwei Primär-Waffenslots hätte, beim mittleren drei und beim schweren vier. Und es wäre toll gewesen, wenn man selbst entscheiden könnte, ob man gleichzeitig mit allen vier Primärwaffen oder nur mit zweien oder mit dreien gleichzeitig feuern will. Mir ist das System einfach etwas zu flach und einfach gehalten.

Das Sammeln von Material ist wichtig, um an bessere Waffen und Ausrüstung zu kommen. Man kann Waffen neu herstellen, verbessern und modifizieren. Leider ist die Auswahl an Waffen und Ausrüstung recht gering und es gibt für meinen Geschmack viel zu viele Materialarten und Komponenten. Ich habe da irgendwann den Überblick verloren, was ich denn nun wie und wo bekomme und das war später eigentlich nur noch nervig. Um an das eine Material zu kommen, muss ich Items der entsprechenden Klasse zerlegen, die vielen Rohstoffarten findet man nur durch Bergbau oder Kauf und Komponenten kann man finden, kaufen oder herstellen. Aber auf mich wirkt das System zu überladen.

Bewertung: Befriedigend

Steuerung (Maus + Tastatur)

Die Steuerung mit Maus und Tastatur funktioniert für mich tadellos. Auch klasse ist, dass man in den Steuerungseinstellungen jede Taste und jede Funktion bis ins Detail anpassen kann. Vorbildlich!

Bewertung: Sehr Gut

Story / Lore / Charaktere / Quests / Dialoge / Logik

Die Story wird in wenigen Zwischensequenzen und in vielen Dialogen während des Fliegens oder auf Stützpunkten erzählt und vorangetrieben. Die Zwischensequenzen verdienen das Wort aber eigentlich nicht, denn diese werden im Comicstil mit einzelnen Bildern erzählt und mit Dialogen untermalt. Das ist mir dann doch etwas zu einfach und zu wenig.

Die Dialoge sind aber größtenteils gut geschrieben und toll vertont. Insgesamt hatte ich bis zum Ende die Motivation, die Story voranzutreiben und wollte immer wissen, wie es weitergeht und endet. Auch die Nebendialoge zwischen Adam, HIVE und Elek fand ich immer megalustig. Allgemein ist der Humor hier immer präsent, was mir gut gefallen hat.

Die Charaktere sind recht flach geschrieben, aber doch interessant genug, um sie zu mögen oder zu verachten. Die eigene Crew, die nach und nach anwächst, erinnert mich stark an Mass Effect (lange nicht so gut natürlich), was das Gemisch an Völkern angeht. Am Ende ist von jedem Volk wohl was dabei, was auch durchaus zu einigen lustigen Dialogen auf der Basis führt.

Die Geschichte folgt einem roten Faden und ist auch logisch fast immer gut nachvollziehbar. Einzig und allein die Beweggründe des Antagonisten sind nicht so wirklich nachvollziehbar.

Die Nebenquest-Linien waren auch meist recht interessant und haben mir gefallen. Zum Glück gibt es davon nicht zu viele, sondern eine gute Menge.

Bewertung: Gut

Soundtrack / Musik

Der Soundtrack besteht hauptsächlich aus Elektronik-Musik. Mir hat die Musik zwar gut gefallen, aber sie wiederholte sich für meinen Geschmack zu oft, so dass ich nach etwa 50 Spielstunden die Musik ziemlich leise gestellt habe.

Bewertung: Befriedigend

Performance

Meine Hardware: RTX 3080 10 GB VRAM (Undervolting) / Ryzen 5800X / 32 GB DDR4 3200 MHz CL 14-14-14-34 / m.2 SSD über PCIe 4.0
Meine Einstellungen: 3440 x 1440 / Qualität: Alles auf „Episch“ / SSGI: An / KI-Hochskalierung: Aus / Unschärfe-Effekte: Aus / Chromatische Aberration: Aus / Linseneffekte: Aus

Die Performance des Spiels sieht lt. Einer 5-Minütigen Spielsession inkl. Kampf so aus:

Average framerate: 84.0 fps
Minimum framerate: 61.1 fps
Maximum framerate: 107.5 fps
1% low framerate: 59.0 fps
0.1% low framerate: 31.0 fps

Zwischendurch gab es aber immer mal den einen oder anderen Mikro-Ruckler, die mich zwar nicht gestört haben, die aber dennoch im Kampf schon mal nerven können.

Bewertung: Gut

Fazit

Insgesamt hatte ich 100 Stunden Spaß, wobei die letzten 30 Stunden dann doch ein wenig zäh wurden und ich dann die Nebentätigkeiten links liegen ließ. Die Story hat mich motiviert, wird aber letztendlich auch keine Preise gewinnen. Sie ist solide, aber dennoch spannend genug, um mich bei der Stange zu halten. Das Gameplay ist okay, aber hier gibt es sehr viel Luft nach oben.

Gesamtwertung: 75 %

Wünsche für eine Fortsetzung:

- richtige Zwischensequenzen in 3D, keine Comicsequenzen in Bildern.
- Ein Ruf- und Moralsystem.
- Fraktionen und Gruppierungen, denen man sich anschließen kann oder mit denen man verfeindet sein kann.
- Entscheidungen und Konsequenzen.
- modulare Schiffe und Ausrüstungsplätze (möchte ich eine, zwei, drei oder vier Waffen draufbauen? Nehme ich die Nachteile bei mehr Waffen in Kauf? Baue ich mir stärkere Schildgeneratoren ein und nehme in Kauf, dass das Schiff träger wird? Wie viel Platz man hat, sollte von der Schiffsklasse abhängig sein. Ein schwerer Jäger sollte auch Platz für mehr Generatoren bieten als ein leichter Jäger.)
- mehr unterschiedliche Waffen und Module, evtl. ebenfalls modularer anpassbar.
- Ein „Talentbaum“ für das Schiff (man sollte entscheiden können, wie man das Schiff spezialisiert, sollte aber niemals alles lernen können).

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

Avatar
Tim : : King of Pandora
06.05.2023 14:51 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.041 | Reviews: 192 | Hüte: 85

@Raven13
Witzig, dass du das Kampfsystem nur als befriedigend einstufst. Das wurde doch von allen immer so bejubelt, da es so gut sein soll. Ich muss mich irgendwann noch mal ransetzen an das Spiel, aber der Steam-Backlog ist so ewig lang bei mir.

MJ-Pat
Avatar
Raven13 : : Desert Ranger
06.05.2023 14:59 Uhr | Editiert am 06.05.2023 - 16:16 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.269 | Reviews: 110 | Hüte: 653

@ Tim

Schwierig. Eigentlich ist das Kampfsystem auch ziemlich gut, nur eben finde ich es subjektiv nicht gut, weil mir halt so einiges auf den Keks geht, wie z. B. die vielen kleinen Drohnen immer und überall. Das Kämpfen wird dadurch extrem unübersichtlich und man kämpft dann oft mehr im Nahkampf als im Fernkampf. Die vielen bunten Effekte auf dem Bildschirm verschlimmern das dann noch. Das ist aber sehr subjektiv, denn wie gesagt, eigentlich gibt es am Kampfsystem techisch nichts auszusetzen. Freelancer und Aquanox haben mir damals aber mehr Spaß gemacht.

Aber empfehlen würde ich Everspace 2 jedem Fan von der Art Spiel, nicht dass wir uns missverstehen. Es ist ein gutes Spiel.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

Avatar
Tim : : King of Pandora
06.05.2023 19:52 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.041 | Reviews: 192 | Hüte: 85

Werde es auf jeden Fall mal ausprobieren, Aquanox (die Originale) steht auch noch auf meiner Liste. :-)

Neues Thema
AnzeigeY