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Joy - Alles außer gewöhnlich

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Prädikat: besonders wertvoll

Joy - Alles außer gewöhnlich Kritik

Joy - Alles außer gewöhnlich Kritik
0 Kommentare - 31.12.2015 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).
Joy - Alles außer gewöhnlich

Bewertung: 3.5 / 5

Zum dritten Mal nach Silver Linings (2012) und American Hustle (2013) vereint Autor und Regisseur David O. Russell die drei Hollywood-Superstars Robert de Niro, Bradley Cooper und Jennifer Lawrence auf der Leinwand. Und es gibt eine weitere Verbindung: Joy - Alles außer gewöhnlich fußt wie American Hustle auf einer wahren Geschichte und die skurrile US-Vorstadtwelt aus Silver Linings feiert hier fröhliche Urstände.

Nachdem sich ihre Eltern vor 17 Jahren getrennt hatten, wohnt Joy (Jennifer Lawrence) mit ihrer Mutter Terry (Virginia Madsen), die den ganzen Tag im Bett liegt und ihre Daily-Soap schaut, ihrer fitten Großmutter Mimi (Diane Ladd) und ihren beiden Kindern in einer typisch amerikanischen Vorort-Siedlung. Im Keller haust zudem noch Joys Ex Tony (Edgar Ramirez), der immer noch von einer Sänger-Karriere träumt, aber nichts geregelt bekommt. Als dann auch noch Daddy Rudy (Robert DeNiro) von seiner genervten Lebensabschnitts-Partnerin an der Haustür abgegeben wird und zu Tony in den Keller zieht, ist die Chaos-Familie komplett. Aber Joy, die sich schon seit ihrer Kindheit mit Erfindungen beschäftigt hatte, möchte aus ihrem Trott als Boden-Stewardess aussteigen und überredet Daddys neue Freundin Trudy (Isabella Rosselini), in ihren sich selbst auswringenden Wischmopp zu investieren. Neil Walker (Bradley Cooper), der Chef eines Shopping-TV-Senders, gibt ihr eine Chance, und nach einigen Rückschlägen im Dickicht unlauteren Geschäftsgebarens und krimineller Partner gelingt es ihr schließlich, ein eigenes Haushaltswaren-Imperium aufzubauen.

Trailer zu Joy - Alles außer gewöhnlich

Was sich wie eine typische amerikanische Erfolgsstory a la "von der biederen Hausfrau zur glamourösen Millionärin" anhört, entpuppt sich schon bald mit dem in schwarz-weiß gedrehten Epilog einer nachgestellten Seifen-Oper als bittere Satire auf den "American way of live", den Oma Mimi lakonisch aus dem Off kommentiert. Oma scheint zudem die einzig "Normale" in dieser Familie zu sein. Wie bei Tony sind auch bei Rudy die Pickel weg, aber die Pubertät ist geblieben. Trudy möchte damit ihrer matronenhaften Bräsigkeit nicht nachstehen. Und selbst Joy ist immer ein wenig "over the top", verliert aber nie ganz jene Bodenhaftung, die Neil von Anfang an ausstrahlt. Mit der Einführung seiner Figur kippt der Film aus seiner skurrilen Schräglage in die Gerade und wird zu einer gar nicht mehr ironischen Hymne auf Powerfrauen und Durchsetzungskraft - oder ist da doch noch ein doppelter Boden?

Auf jeden Fall nimmt einen das überbordend aufspielende Ensemble, allen voran Jennifer Lawrence, die sich längst zu einer reifen Schauspielerin gewandelt hat, sofort mit auf diese Retro-Reise in die 1980er und 1990er Jahre. Auch Robert de Niro zeigt sich wieder auf der Höhe seines komödiantischen Könnens. Hinzu kommt ein die damalige Zeit kongenial einfangendes Production-Design und ein stimmungsvoller Soundtrack aus komponierter und gesampelter (u.a. Frank Sinatra) Musik, die die kleinen dramaturgischen Schwächen des Drehbuchs verzeihlich erscheinen lassen.

Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Joy - Alles außer gewöhnlich Bewertung
Bewertung des Films
710

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