Bewertung: 3.5 / 5
Ich versuche als DC-Fan in dieser Kritik so objektiv, wie möglich zu sein. Außerdem gebe ich hier eine Spoilerwarnung aus, da ich verschiedene Inhalte der Handlung näher beleuchten will. Wer also den Film noch nicht gesehen hat, sollte diese Review nicht lesen.
Handlung
Trailer zu Justice League
Die Handlung ist schnell erzählt. Die Helden der Erde, Batman, Flash, Cyborg, Wonder Woman und Aquaman, finden sich zusammen, um der Bedrohung, in Person von Steppenwolf, Herr zu werden. Dies ist nötig, da der einzelne nicht in der Lage wäre, Steppenwolf zu besiegen. Steppenwolf kommt auf die Erde, um die 3 Motherboxen (kann man mit den Infinity steinen in Marvel vergleichen) zu vereinen, damit die Erde und das Universum zerstört wird. Er war vor Generationen (weiß die genaue Zeitangabe nicht mehr) schonmal auf der Erde, wurde aber von der Allianz der Atlanter, Amazonen und Menschen besiegt und von der Erde vertrieben. Die 3 Boxen wurden an die jeweiligen Gruppen der Allianz verteilt und versteckt. Nachdem Steppenwolf zwei der drei Boxen nach seiner Ankunft an sich gerissen hat, formiert sich die Justice League und belebt Superman mit Hilfe der letzten, verbleibenden Box wieder. Dieser muss sich zuerst wiederfinden, stößt dann aber rechtzeitig zum Finale zur Justice League hinzu. Steppenwolf wird besiegt und die Erde ist gerettet.
(ist nur eine sehr knappe Inhaltsangabe, sollte aber reichen)
Charaktere
Batman ist der Anführer und Initiator der Justice League und wird mMn mal wieder hervorragend von Ben Affleck gespielt. Seiner Überzeugungskraft ist es zu verdanken, dass sich alle zusammenfinden. Er ist es aber auch, der keine Übermenschlichen Kräfte besitzt, damit auch kokettiert und trotzdem von allen akzeptiert wird. Seine Verbindung zu Superman ist es zu verdanken, dass die restlichen Mitglieder überzeugt werden, Superman wieder zu beleben.
Wonder Woman ist die gute Seele der JL und erläutert ihnen die Bedrohung, die von Steppenwolf ausgeht. Dadurch wird die Notwendigkeit der JL erst richtig dargestellt. Sie ist neben Batman die treibende Kraft hinter der Gründung der JL.
Flash ist ein junger Nerd, dessen Origin nur angeteast wurde und der die lustige Seite der JL symbolisiert. Seine Schnelligkeit ist jedem wohl gut bekannt, die er auch in dem Film gekonnt einsetzt. Seine Interaktion mit den anderen ist geprägt von Humor und Unwissenheit, was zu den lustigen Momenten des Films führt.
Cyborg ist, wie der Name schon verrät, halb Mensch, halb Maschine. Seine Origin wird ebenfalls nur kurz angerissen, indem sein Vater, ein Wissenschaftler, ihn nach einem tödlichen Unfall mithilfe der Motherbox, wiederbelebt. Sein Zögern zu Beginn, ist seinem Selbstzweifel geschuldet, welche Rolle er als Cyborg in der Gesellschaft spielen soll.
Aquaman, der Badass der JL, ist der König der Meere und sorgt für den rauen Unterton zwischen den Mitgliedern der JL. Nachdem Steppenwolf die Motherbox aus Atlantis gestohlen hat und ihn im Kampf besiegt hat, tritt er ebenfalls der JL bei. Die Leistung von Jason Mamoa macht hierbei Lust auf den Aquaman Solofilm.
Superman´s Story aus BvS wird hier konsequent weitererzählt. Durch den Einsatz der Motherbox wird er wiederbelebt und kämpft zuerst gg die JL, da er sich nicht an sein Leben erinnern kann. Erst Lois Lane kann ihn besänftigen, muss aber erst zu sich selbst finden, um zum entscheidenden Kampf für die JL da zu sein. Henry Cavill ist die Rolle wie auf den Leib geschneidert, weshalb man ihm selbst in der kurzen Zeit die Charakterwandlung Superman´s abnimmt.
Steppenwolf, der Anführer der Paradämonen-Armee, kommt auf die Erde, um sein Werk zu vollenden. Vor geraumer Zeit wurde er von der Allianz der Erde geschlagen und vertrieben. Sein Ziel ist es die Motherboxen einzusammeln und zu verbinden, um die Erde zu zerstören. Seine Person wird zu Beginn noch recht gut dargestellt aber im Laufe des Films dann eher blass und belanglos.
Kritik
Kommen wir nun zur eigentlichen Kritik.
JL macht einiges richtig. Sie lässt die Akteure sehr gut interagieren und bringt so die Story gut voran. Die Action ist hier wohl dosiert und macht unheimlich Spass. Der Endkampf mit Superman ist mMn das Beste, was ich in den letzten Jahren gesehen habe. Hier sehe ich die Handschrift Zack Snyders, nur er konnte die Actionszenen so darstellen. Wirklich ein Traum. Die Szenen von Joss Whedon kann man daran erkennen, bei denen die CGI schlechter waren. Als Beispiel sind hier die Szenen mit dem wegretuschierten Schnurrbart von Henry Cavill zu nennen(grausam) sowie der Flashback zur Ursprungsgeschichte Steppenwolfs. (so kam es mir zumindest vor). Die CGI ist wirklich durchwachsen bis grottig und verdeutlicht die wenige Zeit, die die Animationsteams hatten, um den Film fertig zu bekommen. Die Laufzeit hätte länger sein müssen, um die neuen Charaktere besser zu beleuchten und um die Story etwas runder zu machen. So springt man von Schauplatz zu Schauplatz und weiß als Comic-Laie wahrscheinlich nicht, was gerade vor sich geht. Steppenwolf wird zuerst als fast unbesiegbar dargestellt, um am Ende dann doch relativ einfach besiegt zu werden. (dieses Problem haben aber fast alle Comicverfilmungen). Der düstere Ton der vorangegangenen Filme wurde „leicht“ aufgehellt, aber nicht so abgrundtief dämlich, wie in Thor 3. Hier ist WB/DC sich treu geblieben und hat sich nicht in die Klamauk-Ecke treiben lassen.
Was mir aber immer wieder bei DC-Filmen auffällt, ist die bessere Comicadaption im Vergleich zu Marvel. Ich habe es schonmal gesagt, für mich macht Marvel, Filme mit Comicfiguren und DC macht Comicverfilmungen. Ein feiner Unterschied. Dass DC Probleme bei der Umsetzung hat, steht außer Frage. Aber wenn ich einen DC-Film schaue, fühle ich mich eher in die Comicwelt gezogen als bei Marvel. Marvel macht dafür „bessere“ oder besser gesagt, handwerklich bessere Filme. Bei Justice League sieht man anhand der Kameraführung, der Szenenauswahl und der Erzählweise, wie ein Comic aufgebaut ist und funktioniert. Trotz der Schwächen ist der Film mehr Comic als jeder andere Marvel-Film.
Abschließend ist zu sagen, dass der Film unheimlich Spaß macht. Im Vergleich zu BvS ist er mMn etwas schlechter, da ihm einfach die Zeit fehlt, sich zu entwickeln. Aber all die Figuren zusammen agieren zu sehen, ist einfach Klasse.
Ich würde mich auf einen UC, oder noch besser Zack Snyder Cut, freuen, damit der Film etwas runder wird.
Am Ende vergebe ich 3,5/5 Hüten, wobei 0,5 Hüte auf meine Fanbrille gehen. ;-)