Special
Special ist insofern wirklich besonders, als sich dieser wenig bekannte Indie-Film dem Thema Superhelden mal auf eine andere, kreative Art und Weise nähert: Ein Comicfan (Michael Rapaport) nimmt ein experimentelles Antidepressivum ein und glaubt nach einer Weile, selbst im Besitz diverser Superkräfte zu sein - obwohl er das einzige ist, der es wahrzunehmen scheint. Er gewinnt an Selbstbewusstsein, hängt seinen Job an den Nagel, um sich der Verbrechensbekämpfung zu widmen und bekommt es mit ein paar zwielichtigen Leuten zu tun. Eines muss man ihm auf jeden Fall lassen: Einstecken kann er wie kein Zweiter.
Hancock
Superheld und keinen Bock drauf? Das ist Will Smith als Hancock, John Hancock. Man kann es sich ungefähr so vorstellen, als hätte Superman zur Flasche gegriffen und Metropolis im Stich gelassen. Statt den strahlenden Helden zu spielen und seine Kräfte freudig für das Gute einzusetzen, besäuft sich Hancock nur und schert sich einen Dreck darum, welche Schäden er bei seinen Heldentaten verursacht. Tatsächlich richtet er fast ebenso viel Chaos an, wie er beseitigt. Kein Wunder, dass die Bewohner von L.A. nicht gut auf ihn zu sprechen sind. Aber Charlize Theron bringt selbst den lustlosestes Superhelden in Schwung...
Paper Man - Zeit erwachsen zu werden
Bevor er Green Lantern (sehr zu seinem Leidwesen) und Deadpool war, war er... Captain Excellent! Äh, Captain wer?! Lasst euch aufklären: Seine ersten Gehversuche als Superheld unternahm Ryan Reynolds in der Indie-Komödie Paper Man - Zeit erwachsen zu werden. Als imaginärer Superheld, um genau zu sein, frisch blondiert und auf Superman getrimmt. Und Captain Excellent ist immer zur Stelle, um seinen realen Freund - Jeff Daniels als erfolgloser, unglücklich verheirateter Schriftsteller - schön runterzuziehen. Vielleicht ist aber auch einfach nur neidisch, weil der mit Emma Stone abhängen kann und er nicht.
Push
Streng genommen sind Captain America und Human Torch nicht die einzigen Superheldenrollen, die Chris Evans bislang gespielt hat. Zwischendurch gab es da noch einen oft unterschätzten und oft vergessenen Film namens Push. Und dem liegt kein Comic zugrunde. Evans und seine Begleiterin Dakota Fanning nehmen es mit der "Division" auf, die Menschen mit besonderen Begabungen aufspürt und an ihnen herumexperimentiert, um eine Armee von Supersoldaten zu erschaffen. Auch die beiden verfügen über solche Begabungen - er ist ein "Mover", sie eine "Seherin" - und können das daher natürlich nicht zulassen.
Super - Shut Up, Crime!
Wieder James Gunn! Und diesmal auch als Regisseur. Sein zweiter Superhelden-Streich, Super - Shut Up, Crime!, wirft einen schwarzhumorigen, unbeschönigten Blick in den Alltag eines selbst ernannten Helden. Ganz ohne Superkräfte, aber bewaffnet mit einer Rohrzange und einem unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn, sagt "Der Blutrote Blitz" (Rainn Wilson) dem Verbrechen den Kampf an. Zuerst allein, dann mit der allzu begeisterten "Blitzie" (Ellen Page) als Sidekick, die sich allerdings als tickende Zeitbombe entpuppt. Hier geht es heftig zur Sache, in jeder Hinsicht. Das Superheldendasein ist eben kein Zuckerschlecken.
Chronicle - Wozu bist du fähig?
Ja, wozu sind Dane DeHaan, Michael B. Jordan und Alex Russell denn nun fähig? Zu einer ganzen Menge, wie man in Chronicle - Wozu bist du fähig? sehen kann! Jenem Film, der allen dreien als Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere diente, dem einen etwas mehr als dem anderen. Und der zu den wenigen gehört, die das Found-Footage-Format sinnvoll zu nutzen wissen. Eine Begegnung mit einem mysteriösen Artefakt beschert ihnen nicht nur Nasenbluten, sondern verleiht dem Trio auch telekinetische Kräfte. Kräfte, die einem von ihnen jedoch zu Kopf steigen. Und zum Glück halten sie für uns alles per Kamera fest.
Birdman
Wenn wir Sachen wie Paper Man als Superheldenfilm durchgehen lassen, gehört Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) unbedingt auch hier rein. Der Film, der Regisseur Alejandro G. Iñárritu seinen ersten Oscar und Michael Keaton fast seinen ersten Oscar eingebracht hat (insgesamt gewann er vier). Keaton brilliert in der Rolle des abgewrackten Schauspielers Riggan Thomson, der einst als Darsteller des Superhelden Birdman berühmt wurde, seither einen Vogel(-Mann) hat und seine Karriere nun wieder in Schwung zu bringen versucht. Allerdings lässt ihn sein geflügeltes Alter Ego nicht los...