Der brillante Schnüffler Adrian Monk (wunderbar verschroben: Tony Shalhoub) hatte eine große Polizeikarriere vor sich, bis seine Frau durch eine Autobombe ums Leben kam, die - so glaubt er zumindest - für ihn selbst bestimmt war. Allerdings konnte die Tat nie aufgeklärt werden. Was folgte, war ein Nervenzusammenbruch und die Ausmusterung vom Dienst, woraufhin Monk sich dreieinhalb Jahre lang in seinem Haus in San Francisco verschanzte und zum Zwangsneurotiker mit einer beeindruckenden Palette von Phobien wurde. Nachdem es ihm mit Hilfe von Assistentin Sharona Fleming (Bitty Schram) endlich gelungen ist, sein Refugium zu verlassen, verdingt er sich als Privatdetektiv und steht für Ex-Boss Capt. Leland Stottlemeyer (Ted Levine) auf Abruf bereit, falls es besonders knifflige Fälle zu knacken gilt. Der weiß genau, was er an Monk hat, schwankt aber ständig zwischen Bewunderung für seine Beobachtungsgabe und Ärger über seine zahllosen Ticks, die die Ermittlungen oft unnötig erschweren. Schließlich irritiert es ganz schön, wenn jemand beim Anblick von Asymmetrie, Milch oder Marienkäfern Panik bekommt.
Seit ein paar Wochen ist Monk auf Netflix verfügbar und ich hab mir die komplette Serie mal wieder angeschaut. Ich bin mit Monk aufgewachsen, hab sie mehrere Male gesehen als Teenie, die letzte Sichtung dürfte so mindestens 7-8 Jahre her sein.
Auch jetzt liebe ich die Serie und die Charaktere noch, der Cast harmoniert wirklich gut und die Charaktere sind sehr sympathisch.
Selbst Monk, der wenig Sozialkompetenz hat und einem eher unsympathisch sein müsste, mag man und der Grund dafür liegt sicherlich daran, dass man einfach ein starkes Mitgefühl für ihn hat. Der Verlust von Familienangehörigen kann einer Person schwer schaden, manche brauchen sehr lange, um es zu verarbeiten. Während meiner Ausbildung ist der Sohn meiner Ausbildungsleiterin bei einem Unfall gestorben, er war um die 30, sie in den 50ern. Eine nette und fröhliche Frau. Ich habe sie seit dem Unfall nie wieder gesehen und ich glaube, selbst bis heute, ca. 5-6 Jahre nach dem Unfall, ist sie immer noch nicht zu ihrer Arbeit zurückgekehrt, nur zu Besuch ab und zu. Laut meinen ehemaligen Kollegen sah sie schwach aus, sie hat abgenommen, graue Haare...einfach gebrochen. Und wenn man wie Monk bereits vorher etwas "seltsam" war ist es nicht überraschend, wenn sich das nach so einer Tragödie noch verschlimmert. Schon damals mochte ich ihn, aber heute, mit mehr Lebenserfahrung und ähnlichen Ereignissen aus meinem Umfeld, ist mein Mitgefühl für ihn größer denn je.
Dazu kommt noch, dass die Serie uns nie den Grund hat vergessen lassen, wieso Monk so ist, wie er ist. In so vielen Folgen wurde Trudy erwähnt, oder Monk hat in seiner Vorstellung mit ihr gesprochen oder ging es direkt um sie und es war immer emotional. Trudy hängt wie ein Schleier über der ganzen Serie und das ist einfach fantastisch.
Auch das Ende der Serie ist daher perfekt, Monk löst endlich den Fall und schnappt den Mörder von Trudy. Vielen Serien ist kein gutes Ende vergönnt, aber Monk ist eine der wenigen Serien, die nicht nur ein annehmbares oder solides Ende haben, nein, das Ende ist perfekt. Und nicht nur für ihn, auch die anderen Charaktere haben ein tolles Ende bekommen.
Monk zähle ich zu meinen Lieblingsserien, sie ist eine totale Komfort-Show, die man immer wieder und bei jeder Stimmung schauen kann. Daher gibt es hier dann natürlich auch die volle Punktzahl.
P.S. Natalie oder Sharona? Die Frage muss wohl jeder Monk-Fan beantworten und auch wenn ich beide liebe, bin ich zu 51% Team Natalie.
Meine BewertungLink zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)