Erzählt mal... *hehe*

@luhp

Vielen Dank für deine Worte und vor allem, vielen Dank für deine Sachlichkeit. Ich befürchte, mir wäre das nicht so ganz gelungen

@Meinungsfreiheit

Ich habs schon mal in nem anderen Zusammenhang gebracht. Das schöne an der Meinungsfreiheit ist, dass sie für jeden gilt. Auch für den, dessen Meinung es ist, dass er/sie eine andere Meinung einfach scheiße findet. Dann darf er/sie das sagen. Und wenn eben diese "Ich-find-deine-Meinung-scheiße" Meinenden in der deutlichen Überzahl sind, dann liegt es u.U. daran, dass die andere Meinung vielleicht tatsächlich scheiße ist.

In der Regel ist das aber für die mit der Scheiß-Meinung so abwegig, dass sie sich auf Verschwörungen und was weiß ich berufen. Ich glaube, hier haben Joko und Klaas die treffendsten Worte gefunden. Aber die sind ja auch nur mediale Marionetten, oder nicht?

(Für den übermäßigen Gebrauch des Wortes Scheiße bitte ich um Verständnis. Aber manchmal muss man das braune Zeug einfach beim Namen nennen)

Nachdem Herr Luph hier so hervorragend sachlich wie auch inhaltlich trefflich formulierte (und Herr Bartacuda in angenehmer Weise, wichtiges ergänzte) was u.a. von Meinungen zu halten ist, die sich einerseits trotz "ASYLKRITIK" vom rechten Mob distanziert sehen wollen, dann aber gleichzeitig den Kopp Verlag, der in der Vergangenheit immer wieder durch haarsträubendste Verschwörungstheorien aufgefallen ist und generell immer ziemlich am rechten Rand argumentiert, als journalistische Alternative zur angeblich gleichgeschalteten, von der Politik gesteuerten allgemeinen Presse ins Feld führen, muss ich mich hier mit einem meiner, aus verschiedenen Gründen mittlerweile eher seltenen, Kommentaren kurz zu Wort melden um mich zu verneigen, meine Anerkennung ausdrücken und jedem der Beiden gegen die Kühle des bevorstehenden Herbstes einen Hut überreichen.

@ bartacuda

Für den übermäßigen Gebrauch des Wortes Scheiße bitte ich um Verständnis. Aber manchmal muss man das braune Zeug einfach beim Namen nennen

Ach so schlimm ist das doch gar nicht. Das waren gerade 4 mal. Der Rekord liegt immer noch bei 162 mal.^^

@jerichocane:

Ich finde es auch schade das jemand wie Oliver Kalkofe, der sonst sehr kritisch ist, so un kritisch und unüberlegt es der Presse gleich tut, und alle Flüchtlingskritiker über einen Kamm schert und sie als dumm und rassistisch deklariert.

Hast du dir das Video angeschaut? Ich habe nicht das Gefühl, denn Kalkofe tut das nicht. Was er kritisiert, ist, dass Deutsche voller Hass fremdenfeindliche Parolen brüllen und Unterkünfte anzünden. Er spricht auch an, dass es nicht darum geht, welche konkrete Meinung man hat, sondern dass diese konkreten Taten nun einmal falsch und rassistisch sind.

Ich bin auch für eine Flüchtlingspolitik, die ganz Europa stemmt und die vor allem den Menschen, die um ihr Leben (!) Angst haben in ihrer Heimat hilft. Dass die aktuelle Politik auch an den Einheimischen oft vorbeiarbeitet, stimmt, aber jeder der sich gleich angegriffen fühlt und meint, so eine Meinung darf man nicht äußern, dann wäre man gleich rechts, hat echt den Schuss nicht gehört. Es geht nicht darum, alles anzunehmen, was wir lesen oder hören oder gesagt wird, aber Argumente zu bringen und nicht einfach Schlagwörter wie "Lügenpresse" zu skandieren und Turnhallen anzuzünden. Dagegen richten sich die öffentlichen Appelle von Kalkofe, Schweiger und Co., aber nicht gegen eine Diskussion.

Natürlich kann Deutschland das nicht allein stemmen und offensichtlich wären große Flüchtlingsmassen besser in der Nähe von Großstädten aufgehoben, wenn man sie nicht allein lässt, ihnen Deutsch bzw. Englisch beibringt und ihnen schnell das Gefühl gibt, gebraucht zu werden. Das Ziel kann nicht sein, diese Länder ausbluten zu lassen und alle für immer aufzunehmen, die kommen - aber doch allen eine Chance zu geben, solange der IS, Assad und die anderen Konsorten im Nahen Osten wüten.

Musstest du schon mal um dein Leben fürchten? Ich nicht - und ich hoffe, dass ich das auch nie erleben werde.

@ Petra82

Sehr gute Worte die ich gut finde wie:

Ich bin auch für eine Flüchtlingspolitik, die ganz Europa stemmt und die vor allem den Menschen, die um ihr Leben (!) Angst haben in ihrer Heimat hilft.

Natürlich kann Deutschland das nicht allein stemmen und offensichtlich wären große Flüchtlingsmassen besser in der Nähe von Großstädten aufgehoben, wenn man sie nicht allein lässt, ihnen Deutsch bzw. Englisch beibringt und ihnen schnell das Gefühl gibt, gebraucht zu werden.

Nur eine Sache muss man mit größter Vorsicht behandeln:

Das Ziel kann nicht sein, diese Länder ausbluten zu lassen und alle für immer aufzunehmen, die kommen - aber doch allen eine Chance zu geben, solange der IS, Assad und die anderen Konsorten im Nahen Osten wüten.

Hier wäre es gut grundsätzlich erstmal nicht allzuviel Vertrauen zu haben zu Neuankömmlingen die sich z.b. nicht ausweisen können. Es könnte nämlich auch gut sein das sich eben Terroristen als Flüchtlinge getarnt ohne Pässe auf die Art als Schläfer in die EU Länder schleichen wollen. Ich habe z.b. keine Lust das dann auf einmal Bombenanschläge passieren nur weil man so naiv war und alles und jeden freudig aufgenommen hat. Spätestens dann wird das Maß an Geduld absolut voll sein bei vielen. Ein gesundes Misstrauen zum eigenen Schutz muss bleiben.

Grundsätzlich bin ich aber dafür jeden Flüchtling der/die nichts böses im Schilde führen aufzunehmen und wer dann bleiben will soll sich bitte an die jeweilige Kultur in dem Land wo er/sie dann lebt auch anpassen und die Landessprache lernen. Das ist ja wohl das mindeste was man verlangen kann. Ich finde solche Szenen klasse wo z.b. ein Flüchtling gezeigt wurde der freiwillig in der Großküche bei der Essensausgabe geholfen hat und gesagt hat: "Ich bekomme hier Schutz, also gebe ich auch zurück was ich geben kann." Das finde ich klasse. Da habe ich Respekt vor!

Allgemein muss aber auch endlich was in den Ländern passieren wo Krieg ist. Da müssen die Terroristen endlich mal niedergemäht werden oder will der noch friedliche Teil der Welt schön weiter zuschauen bis der Krieg sich immer mehr ausbreitet? Das es überhaupt so lange dauert das der IS da in aller Ruhe sein Unwesen treiben darf, das immer mehr Leute fliehen müssen, ist schon eine Schande.

Ich habe mit mir selber gerungen, weil ich das aktuelle Tagesthema eher als ein Teil eines noch viel größeren "Problems" sehe. Und dies auf einer Website, die eigentlich ein Filmdiskussionsforum darstellt, da wusste ich nicht so recht, ob es passt. Formell nein, aber in Anbetracht der Diskussionslage schon.

Ich persönliche sehe hier folgendes: es geht nicht nur um Flüchtlinge, sondern es geht um die vollständige; psychologische Zusammensetzung des Wesens das sich Menschen nennt und wie dieses zu seinen Artgenossen in seiner physischen und psychischen Umwelt agiert.

Was wir alle brauchen um wirklich zufrieden zu sein und endgültig solche negativen Auswüchse unter Kontrolle zu halten ist folgendes:

1. Bildung

2. Ein Einkommen und feste Arbeit

3. Unendliche geistige Neugierde

4. Einen gefüllten Magen

5. Ein Dach über den Kopf

6. Menschenliebe und gesunde; flexible Ethik + Moral

7. Wertschätzung und korrekte Nutzung der Natur und der Ressourcen, die für unser Leben benötigen

Das 21. Jahrhundert ist ein Jahrhundert des Wandels und es unquantifizierbar viele Gründe, warum bestimmte Menschen ihr Gegenüber nicht als Menschen wahrnehmen können oder auch wollen.

Aber dank des globalen Zusammenwachsens sehe ich hier eine Chance die schon angesprochene Negativität unter Kontrolle zu bekommen. Dank des Internets können wir endlich ohne Grenzen kommunizieren und so endlich die lästigen Plagen unter Kontrolle bekommen.

Sie auszulöschen ist deswegen unmöglich, weil es nunmal Teil der menschenlichen Natur zu sein scheint, auch unmenschlich zu sein.

Damit beende ich diesen Beitrag. Natürlich steht es jeden frei mich zu meinen Meinungen und Ansichten zu kontaktieren. Ich freue mich auf jeden Fall, denn die menschliche Natur besteht vor allem aus Kommunikation und Kommunikation richtig gemacht ist der Kessel in der oben genannten Punkte richtig zubereitet, was uns allen wohltuen wird.

@Hanjockel79:

Hier wäre es gut grundsätzlich erstmal nicht allzuviel Vertrauen zu haben zu Neuankömmlingen die sich z.b. nicht ausweisen können.

Grundsätzlich stimme ich dir zu - aber solche Argumente sind auch ein bisschen naiv. Denn es gibt auch welche, die Böses im Schilde führen, einen Pass haben und uns ganz famos täuschen können

Ich denke, seitdem Grenzen offen sind, besteht immer die Gefahr, dass Leute einreisen, die nichts Gutes im Schilde führen. Aber die Gefahr wird nicht geringer, indem man übervorsichtig ist. Ich persönlich glaube, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis in DE was passiert - aber woher das kommt, ob es rechte Idioten sind, IS-Schläfer oder sogar fundamentale Christen, die meinen, den Gong schlagen zu müssen...wer weiß das schon? Ich hoffe, dass wir alle eines fernen Tages lernen werden, andere Überzeugungen zu akzeptieren und nicht mehr radikal Bomben zu legen oder Amok zu laufen. Das ist ein langer Weg und viellicht gelingt es der Menschheit ja, aber sicher nicht mit Furcht auf Femdartiges und Abschottung.

Kurzum, alles sinnvolle Punkte, die hier teilweise angesprochen werden und es ist wichtig, Ängste ernstzunehmen. Aber bitte nicht populistisch brüllen und wie in Ungarn die europäische Idee verraten. Ich hoffe wirklich, dass unsere Länder die Kurve kriegen und ein ordentliches Konzept auf die Beine gestellt wird.

Ich kann mir nicht helfen. Vieles, unabhängig von den Kommentaren hier, macht mich einfach maßlos wütend. Vielleicht "schieße ich über das Ziel hinaus" und genau so weiß ich, dass dies "eigentlich" eine Filmseite ist, aber ich kann nicht anders.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ich gegen Rechts "auf die Straße gehe" bzw. Stellung beziehe. Aber in meiner Naivität habe ich tatsächlich geglaubt, dass dies nach Hoyerswerda und Lichtenhagen nicht mehr nötig ist. Aber auch hier gibt es offenbar das verhasste "Reboot". Was soll ich sagen? Noch bin ich "gut zu Fuß"

Kern des Ganzen ist doch bei aller Kritik, hier geht es um HILFE und nicht erst um Integration. Ich kann doch nicht allen ernstes einem Kind (auch ohne Pass) die Hilfe versagen, weil es sich u.U. zu einem Arschloch entwickelt. Vielleicht wird es erst zum Arschloch, weil es gar keine andere Chance hat.

Über mangelhafte Integrationspolitik kann ich streiten, aber doch nicht über Hilfe, wenn es im wahrsten Sinne des Wortes (und Gott sei Dank können wir das nicht nachvollziehen) um Leben und Tod geht.

Und btw es sind Deutsche, mit gültigen deutschen Pass, die vermeintlich integriert sind, die Flüchtlingsheime anzünden und den Tod eines Menschen in Kauf nehmen.

Sicher ist das nicht der Standpunkt vieler "Kritiker", aber sie müssen sich einfach im Klaren darüber sein, dass sie mit ihrer Argumentation den anderen zuspielen. Und das DARF NICHT SEIN!

mehr als 25 Jahre alt und aktueller denn je!

@ bartacuda

Kern des Ganzen ist doch bei aller Kritik, hier geht es um HILFE und nicht erst um Integration. Ich kann doch nicht allen ernstes einem Kind (auch ohne Pass) die Hilfe versagen, weil es sich u.U. zu einem Arschloch entwickelt. Vielleicht wird es erst zum Arschloch, weil es gar keine andere Chance hat.

Wer redet denn von Kindern? Es geht vor allem um die erwachsenen Männer die alleine fliehen und dann keinen Pass haben, wo man ein bischen aufpassen sollte. Ach ich seh schon, das bringt hier nix. Ich halte lieber den Mund, sonst bin ich am Ende wieder Depp auf den scheinheilig eingehackt wird! -,-

@Hanjockel79

Bitte sag mir, warum Du der Meinung bist, dass da nicht mal ein bisschen aufgepasst wird? Wenn jemand keinen Pass hat, dann wird es ganz bestimmt so gut wie möglich geprüft und falls man da was findet, dann wird man auch dementsprechende Schritte einleiten. Aber wenn man nichts findet oder nichts finden kann, dann erklär mir bitte wie man da aufpassen soll? Die Leute aussortieren und nur Leute mit Pässen reinlassen, die man zu 100% überprüfen kann? Wie genau stellst Du dir das vor? Für deine Sorgen habe ich natürlich Verständnis, aber diese Menschen fliehen vor dem Tod und möglicherweise sind da auch einige „gefährliche“ Leute dabei! Übrigens gibt es überall gefährliche Leute… und viele davon haben auch die deutsche Staatsbürgerschaft!
Dieses Argument mit den „gefährlichen Menschen“ immer in Zusammenhand mit den Flüchtlingen zu bringen, ist meiner Meinung nach sehr scheinheilig und sehr schwach! Und dann zu jammern, dass man in die rechte Ecke abgestempelt wird… naja… Für die Flüchtlinge geht es um Leben und Tod! Und der Tod ist um einiges schlimmer, als von irgendwelchen Leuten in die rechte Ecke abgestempelt zu werden!

@Shalva

Ich verstehe Hanjockels Besorgnis voll und ganz, vorallem wenn man an die News gestern oder
vorgestern denkt, in dem es hies dass Pässe aus bestimmten Ländern so gefragt sind das sie
gefälscht und gestohlen werden.

Und mal ganz im Ernst, bei der Masse an Flüchtlingen die nach Eurpa strömen, glaubst du
wirklich daran, dass man da noch richtig kontrollieren kann.

Außerdem bin ich der Meinung man muss tatsächlich unterscheiden, zwar nicht zwischen gute
und böse Flüchtlinge, das ist mMn auch Blödsinn, sondern zwischen Kriegs- und
Wirtschaftsflüchtlingen. Ich finde, das wir Familien die aus Todesangst aus ihrem Land fliehen
helfen müssen, jedoch nicht Leuten die nach Deutschland "fliehen", um hier ein besseres Leben
zu haben. Wenn ich im TV Flüchtlinge sehe, die ganz ehrlich sagen: "Ich will nach Deutschland,
da man dort besser Leben kann und es einem finanziell besser geht", da denke ich nur, dass sind
keine Flüchtlinge. Außerdem bin ich der Meinung das jeder Wirtschaftsflüchtling der nach
Deutschland kommt, einem Kriegsflüchtling, der wirklich um sein Leben bangt, eine Chance, bzw
einen Platz nimmt.

@luhp

zum Kopp Verlag
Siehst du genau dass meine ich. Ist eine Seite mal kritischer gegenüber irgendetwas, heißt es
gleich die Seite "vertreibt Rechtspopulismus und Rechtsesoterik". Da sprichst du einfach das
nach was, die große ach so "Wahrheitsliebende" Bildzeitung vorschreit.

Natürlich hat auch die Seite grenzwertige News, aber wer sowas nicht unterscheiden kann, sollte
gar keine Nachrichten lesen.
Aber wenn man sich seine Meinung bilden will sollte man beide Seiten hören. Wenn ich dann als
Beispiel eine Sendung wie Hart aber Fair sehe, wo nur ein paar positive Internetkommentare zum
Thema Flüchtlinge gezeigt werden und behauptet wurde der Großteil der Userkomentare seien
so, was aber nicht stimmte. Der Großteil der Komentare im Internet waren jedoch nicht Friede,
Freude, Eierkuchen, und auch nicht braune Propaganda, wie in der Sendung behauptet wurde.
Bei so einer Falschaussage, erkennt man erst wie "neutral" die allgemeine Presse doch ist.

@jerichocane

Tja, dann lass uns doch zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen unterscheiden! Und weiter? Wie will man da prüfen wer vom Krieg flieht und wer ein finanziell besseres Leben haben möchte? Du hast ja nichts dagegen den Kriegsflüchtlingen zu helfen! Übrigens bin ich mir absolut sicher, dass jeder Kriegsflüchtling auch ein finanziell besseres Leben haben möchte… was machen wir also? Am besten niemanden reinlassen? Oder dafür sorgen, dass so ein Kriegsflüchtling kein finanziell besseres Leben hat?

Außerdem verstehe ich nicht warum man Leute nicht nach Deutschland reinlassen soll, die ein finanziell besseres Leben haben möchten? Das möchten wir doch alle!! Du doch auch!! Natürlich kenne ich das Argument, dass viele von diesen Leuten in die Sozialsysteme einwandern, aber da ist der Gesetzgeber gefragt! Die Leute sehen eine Chance und nutzen es! Und wenn die Regierung das Land mit Zeitarbeitfirmen verseucht, wo es sich überhaupt nicht mehr lohnt arbeiten zu gehen, dann ist das doch kaum überraschend, dass die Leute die Sozialsysteme missbrauchen, weil sie da teilweise viel mehr Geld kriegen.

Sehr viele Länder, darunter auch Deutschland, machen die Wirtschaft durch ihre Exporte in vielen Ländern kaputt oder lassen es nicht entfalten! Dann werden in diesen Ländern scheinheilig Wirtschaftshilfen überwiesen, die natürlich nicht an das Volk ankommen. Hauptsache der stolze Europäer hat ein Argument, falls jemand was sagt! Und dann wird über die sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge geschimpft… ich finde das einfach nur widerlich!

@jerichocane

Da verschlägt es einem ja fast die Worte. Das kannst Du doch nicht tatsächlich ernst meinen.

Der Kopp Verlag ist nun mal genau für die von Luph und mir genannten Aspekte bekannt... Und das tust Du dann damit ab, dass es Propaganda anderer Medien, wie z.B. der Bildzeitung sei?!(die ich und ganz sicher auch Luph nicht lese/liest und wir somit auch nichts nachplappern können)

Um festzustellen um was es sich bei deren Publikationen handelt, braucht es niemanden der es einem vor Augen führt... sondern nur einen klaren Verstand. Und wenn ich deren Grütze lesen soll um "mal eine andere Meinung zu hören", dann kann schon von Grund auf etwas nicht stimmen.

Ich brauche niemanden der mir eine Meinung vorlabert, denn ich kann immer noch alleine denken.

Diese scheinheilige "besorgte Bürger" Schiene geht mir mittlerweile dermaßen auf den Geist, dass ich nur noch Abscheu dafür übrig habe. Dieses bewusst Ängste schüren führte im letzten Jahrhundert bekanntermaßen in eines der düstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Und nun werden genau die gleichen Werkzeuge genutzt um die Menschen zu manipulieren.

Jedem der in diesen Fragen noch anfängt zu unterscheiden welche Art Flüchtling wie einzuordnen und abzuhandeln ist, wünsche ich von Herzen dass er selbst mal in eine Situation gerät, in der er auf die Hilfe anderer angewiesen ist, die ihn jedoch dann erstmal durchleuchten, kategorisieren und vorverurteilen.

Wie Bartacuda weiter unten schon sagte: Es geht hier in erster Linie um Hilfe und diese sollte zunächst so wenig Fragen wie möglich stellen.

Ich habe vor 5 Jahren mit meiner Familie ein Obdachlosen Projekt gestartet, bei dem wir jedes Jahr vor Weihnachten Geld unter Freunden Bekannten, Arbeitskollegen und Facebook Kontakten sammeln. Davon gehen wir dann groß einkaufen und schnüren Weihnachtssäckchen, die wir dann bei einer Essensausgabe für Obdachlose verteilen. Die kennen uns mit den Jahren natürlich schon und sind allein für die Geste schon unheimlich dankbar. (wer uns dieses Jahr mit einer Spende unterstützen will, darf sich gerne melden. Jeder Euro bringt was )

Wie oft wir diesbezüglich aber schon von Außenstehenden gehört haben, dass sie da nichts geben würden, da viele Obdachlose selbst Schuld an ihrer Situation seien...unglaublich.

Und da kommen wir zu dem Punkt, warum ich das hier als Beispiel anführe: Es ist völlig egal wie jemand in diese Situation geraten ist, denn niemand verdient es so leben zu müssen. Und da zitiere ich gerne nochmal Bartacuda "da kann es doch keine zwei Meinungen geben"

Abschließend sollte jeder bedenken, daß es ein Privileg ist, in einem Land wie Deutschland geboren worden zu sein...Aber es ist kein eigener Verdienst.

Natürlich müssen Lösungen gefunden werden, dass ist überhaupt keine Frage... Trotzdem sind wir alle Menschen und allein schon das sollte uns einen.

Wir haben es mit einer humanitären Katastrophe ungeahnten Ausmaßes zu tun. Wir alle sind gefordert, zB. mit ehrenamtlichen Tätigkeiten und Fürsorge. Das Schreckgespenst des Terrors als Auslöser auszumachen ist nur ein Körnchen im Wagenrad welches Europa überrollt. Es sind Kriege, Hunger und Armut die Familien zerstört, auseinandertreibt und zur Flucht zwingt. Polemik, rechtes Gedankengut, falsche Propheten finden und fanden schon immer Leichtgläubige. Die Welt ist im Wandel, sozial und in Sachen Naturschutz. Vom Sessel aus kann das nicht geändert werden. Jeder Einzelne ist zum Handel aufgefordert. Umweltbewusst leben, der kranken Wirtschaft den Boden den entziehen, durch verantwortungsvolles Handeln, Gesunde und nachhaltige Ernährung, Weniger Fleisch essen und regionale Produkte nutzen. Fahrzeuge nutzen und teilen, die mit ölfreiere Energie betrieben werden. Öffentlichen Nahverkehr als Chance sehen und Umdenken in Sachen Fernurlaube, Kreuzfahrten und Verzicht auf Vielfliegerei. Dieses einfache Verbraucherverhalten entzieht einer Wirtschaft den Boden, welche die Naturressourcen ausbeutet und in Ländern der Dritten Welt nur dem Kapital folgt. Einfach ausgedrückt: Essen wir weniger Fleisch, müssen keine Überschüsse nach Afrika verkauft werden und zerstört auch nicht mehr die heimische Produktionen, die ein massiver Grund sind, dass die Menschen dort verarmen, zur Piraterie und zur Flucht gezwungen werden. Das betrifft auch die Ressourcen Holz, Wasser, Öl und Fischwirtschaft. Um nur wenige Beispiele für die wirtschaftliche Ausbeutung zu nennen. Kaum einer weiß doch, das 2/3 der südamerikanischen Länder Soja für die europäische Massentierhaltung anbauen und nur dafür die Urwälder abholzen. Die meisten Kriege sind die profane Mittel, um an neue Ressourcen zu gelangen, wie Öl zu erhalten oder zu erobern. Verwendet der Verbraucher wenige Produkte die auf Öl basieren, stirbt doch diese Vorgehensweise aus. Wird also von Kriegs-und Wirtschaftsflüchtlingen gesprochen, dann sind die Ursachen im Verhalten der sogenannten reichen Länder zu suchen -und dort zu ändern. Das kann jeder Einzelne von uns, indem er sein Verhalten überprüft, ändert und anpasst.
Derzeit, im Hier und Jetzt, kann jeder von uns aktiv tätig werden, indem er in seiner eignen Umgebung mit uneigennütziger Hilfe den Opfer und Flüchtlingen dieses weltweiten Raubbaus mit Hilfe, Wärme, Verständnis und aktiver Hilfe beisteht. Also, raus dem Sessel, die Diakonie und/oder ähnliche Einrichtungen anrufen oder irgendwie kontaktieren und helfen. Man kann auch mit dem Bus oder Fahrrad hinfahren und helfen. ZB. arbeite ich ehrenamtlich für die Diakonie, auf Abruf, dreimal die Woche - für 3 Stunden, und begleite Flüchtlingen in Sachen Behörden, Papierkram und Wohnungssuche und übersetze auch mit Händen und Füßen, da ich kein Französischen oder Arabisch spreche. Egal, die Hilfe wird immer sehr dankbar angenommen und das Gefühl zu helfen, ist tausendmal mehr wert, als jede Heißluftpistole die Worthülsen abfeuert.

Zum Thema "Wirtschaftsflüchtling", weil das eines der Lieblingsargumente ist:

Jemand der 1000€ verdient und Haus/Wohnung besitzt wird wahrscheinlich nicht die Familie zurücklassen, sein Leben riskieren und in irgendeinem überfüllten kleinen Boot oder zusammengepfercht in einem LKW in ein anderes Land reisen, nur damit er hier dann 1100 verdient..

Wer sowas auf sich nimmt, hat wohl etwas größere Probleme. Ich kenne Leute aus der Ukraine die 60€ Pension bekommen und deswegen weiter schwarz arbeiten müssen, damit sie irgendwie über die Runden kommen. Und dort sind die Lebenserhaltungskosten ähnlich wie bei uns.. In vielen Teilen der Welt müssen Leute mit 1€ pro Tag auskommen. Solche Menschen nehmen die oben genannten Risiken in Kauf. Nicht aus Spaß weil sie ein paar Euro mehr wollen. In diesem Zusammenhang find ich den Begriff "Wirtschaftsflüchtling" einfach nur falsch! Der Begriff bedeutet ja, dass es keinen Anspruch auf Asyl gibt - weil sie nicht verfolgt/gefoltert werden und nicht in Lebensgefahr sind. Schöne Ausrede um einfach wegschauen zu können. Gibt dort ja keinen Krieg, schieben wir sie ab.. Aber umgekehrt sind EU und USA für viele der Probleme in der dritten Welt verantwortlich.

Außerdem: Der spanische Akademiker ist kein Wirtschaftsflüchtling weil er EU-Bürger ist. Der moldawische, genauso begabte Akademiker ist aber ein Wirtschaftsflüchtlign und wird abgeschoben.. Beide wollen aber "nach Deutschland weil sie ein besseres Leben möchten" - beim 1. ist es in Ordnung, beim 2. ist es verwerflich..?

Natürlich kann man auch das jetzt nicht verallgemeinern. Gibt sicher viele die das System ausnutzen wollen, aber die Trennung in Wirtschafts- und Kriegsflüchtling ist auch keine vernünftige Lösung.