Der beste Film von Steven Spielberg

@ZSSnake
Jaa, von einem NS-Overkill habe ich schon oft gehört. Das ist an sich ja auch verständlich. Immerhin behandelst du das Thema auf dem Gymnasium zweimal in Geschichte und dann noch ein - zweimal in Deutsch. Ich persönlich hatte aber keine Probleme damit, da mich der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg wahnsinnig interessieren. Wir hatten aber auch coole Lehrer. So waren wir 2008 mit dem Geschichtskurs in Operation Walküre im Kino und fast genau vor einem Jahr waren wir in Berlin (Deutsch LK, Geschichts LK und GK). Also hatten wir neben dem Schulstoff genug "praktische" Abwechslung.
Nun, mein Interesse ist noch nicht erschöpft und daher habe ich damit angefangen, mir alte Leni Riefenstahl Filme anzusehen, bisher kenne ich nur Triumpf des Willens. Und ich muss sagen, der Film ist ein Meisterwerk, was Inszenierung, Kameraarbeit und Musikhinterlegung angeht. Heute kann man über den Inhalt natürlich nur noch lachen, aber es war angsteinflößend zu bemerken, dass mich der Film doch mitgerissen hat.
Was ich auf jeden Fall noch vorhabe, ist, einmal ein KZ zu besichtigen. Das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen war schon beängstigend, aber ein KZ stelle ich mir noch bedeutend schlimmer vor.

@all
Wer beabsichtigt, Berlin zu besuchen, dem empfehle ich einmal einen Blick ins Museum für Film und Fernsehen zu werfen. Es wird zwar nur die deutsche Film-Landschaft behandelt, aber ich fands auf jeden Fall interessant.

@ZSSnake
Ich bin auch kein "Fan" von Kriegsfilmen. Hab viele Klassiker des Genres (Platoon, Apocalypse Now...) auch noch nicht gesehen.
Aber Soldat James Ryan ist wirklich klasse. Solltest du dir ruhig mal ansehen.

Und Schindlers Liste ist mMn der bedeutenste und ergreifenste Film von Spielberg. Eigentlich ein Film, den man mal gesehen haben sollte. Toll inszeniert, klasse gespielt (Neeson, Kingsley, Fiennes), einfach ein Meisterwerk. Du wirst es nicht bereuen.

@ luph:

Das wirklich Schlimme an der Sache ist ja, dass ich Geschichte studiere...Aber die NS-Zeit nervt mich in vielen Belangen eher dank der Schule damals. Ich meine, Operation Walküre oder Der Pianist habe ich mir ja auch angeschaut.

Aus dem Filmwissenschaftsstudium kann ich dir diese Seite empfehlen, wenn du dich mit alten Filmen auseinandersetzen willst. Da sind jede Menge Filme aus der Frühzeit des Kinos, die inzwischen Public Domain (also die Rechte sind "frei", jeder darf sie zeigen) sind zu finden. Sollte auch einiges von Leni Riefenstahl zu finden sein, aber halt auch tonnenweise anderes interessantes Zeug. Unter anderem Filme von Fritz Lang (der legendäre Metropolis oder M). Also natürlich auch vieles in englischer Sprache, aber das stört ja insbesondere bei Stummfilmen recht wenig. Wenn dir also das von Riefenstahl gefiel, solltest du da auf jeden Fall mal stöbern :-)

@ZSSnake
Cool, danke! Filme wie Metropolis reizen mich schon ziemlich stark.

Filmwissenschaftsstudium... da komme ich mir direkt wieder wie ein Laie vor. Vor allem, da es hier glaube ich mehrere gibt, die das studiert haben. Dagegen sieht mein Hintergrund recht kümmerlich aus: Filmfan seit 2007 und eine kümmerliche Filmsammlung bestehend aus ca. 110 Filmen

Sully
Du sprichst mir aus der Seele! Mir geht die Tabuisierung und das Schwingen der Nationalsozialismus-Keule hier in Deutschland auf ziemlich auf den Zeiger.
Meine Großeltern waren damals noch Kinder und demnach nicht verantwortlich für die Taten der Nazis. Aber ich soll schuldig sein? Heutzutage hast du leider noch viel zu viele - teils mächtige - Deppen hier rumlaufen, die davon überzeugt sind.
Die beiden größten Tabus sind Das Lied der Deutschen und das Schwenken von Deutschland-Fahnen. Die Allgemeinheit glaubt ja, Das Lied der Deutschen sei verboten und dürfe nicht gesungen werden, was aber absoluter Schwachsinn ist. Leider wird das Lied immer noch mit der NS-Zeit in Verbindung gebracht und gilt als Verbrechen. Wer aber nur ein bisschen in Geschichte aufgepasst hat, weiß, dass der Text 1841 von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben geschrieben wurde und von der Einigung der deutschen Staaten handelt. Daher habe ich kein Problem mit dem Lied und weil es mir gefällt, hat es zurecht einen Platz in meiner Playlist.
Das Schwenken von Fahnen war bei der Fussball-WM 2006 ein großes Thema. So wurde das Anfeuern der deutschen Nationalmannschaft als übertriebener Nationalismus betitelt und Schöpfer dieser "Weisheit" meinten, die Deutschen sollten ihre Fahnen nach der WM sofort wieder wegpacken.
Bei solchen Aussagen krieg ich die Krise. Ich bin stolz auf mein Land und das lasse ich mir von keinem austreiben oder vergraulen!