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Der Box Office Thread

FlyingKerbecs | 30.06.2019
Hier kann man alles zum Thema Box Office posten, wenn man nicht bis zu den wöchentlichen MJ US-Kinocharts warten kann oder nicht den Kommentarbereich unter Filmen oder der BOT-Liga mit Box Office News zu spammen will, denn nicht jeder interessiert sich für dieses Thema. Zudem kann man sich so mal in Ruhe mit anderen Box Office Nerds oder Interessierten über dies und das unterhalten... weiterlesen

Hier kann man alles zum Thema Box Office posten, wenn man nicht bis zu den wöchentlichen MJ US-Kinocharts warten kann oder nicht den Kommentarbereich unter Filmen oder der BOT-Liga mit Box Office News zu spammen will, denn nicht jeder interessiert sich für dieses Thema.wink

Zudem kann man sich so mal in Ruhe mit anderen Box Office Nerds oder Interessierten über dies und das unterhalten.smile

Ich würde mich freuen, wenn dieser Thread genutzt wird, wenn nicht, ist es natürlich auch nicht schlimm.^^

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389 Kommentare
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MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
08.04.2020 21:03 Uhr
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Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.989 | Reviews: 56 | Hüte: 423

@PaulLeger

Ja, hatte ich selbst noch festgestellt und meinen Beitrag editiert, leider zu spät, daher sorry, dass ich dir die Schreibarbeit gemacht habe. Problem war, dass das weltweite Box Office und die von Deadline errechneten Gesamteinnahmen mit 206 bzw. 208 Mio fast identisch sind, daher hab ich auf den ersten Blick gedacht sie hätten das Box Office genommen.

Habs erst nach dem Abschicken bemerkt.^^ Aber da andere evtl. dieselben Fragen haben, ist es schon gut so, dass ich es noch mal ausführlich hingeschrieben habe.

Da diese Zahlen von den Studios nicht veröffentlicht werden, ist das auch nur eine Schätzung von Deadline

Zumindest werden sie meistes nicht veröffentlicht, wie auch in dem Fall. Zumindest ich halte Deadlines Schätzungen für seriös. Was die 70 Mio an sich angeht, ja, für so einen Film ist das schon eher unrealistisch. Ich kann es mir nur so erklären, dass Sony den Film wegen den Oscars nochmal gepusht hat, denn er hatte gute Chancen auf Nominierungen und Siege. Und zumindest hat es sich im Hinblick auf die 6 Nominierungen gelohnt.

Wenn diese Zahlen stimmen, hätte "Little Women" durch seine Kinoauswertung alleine ja noch gar keinen Gewinn gemacht, sondern erst durch die Heimkinoveröffentlichung und den Verkauf der TV-Rechte, was bei einem 40 Mio-Budget-Film, der über 200 Mio am Box Office einspielt, einfach nur absurd wäre.

So absurd wäre das gar nicht. Von den 200 Mio Einnahmen gehen max. 50% an das Studio, also 100 Mio. Und selbst wenn die Werbekosten nur 40 Mio gewesen wären, die Kosten des Films betrügen also dann 80 Mio, hätte der Film "nur" 20 Mio Profit gemacht.

Das ganze Thema ist halt ärgerlich, da nichts zu 100% stimmt. Die Studios geben wichtige Zahlen (teils verständlich) nicht raus und alle anderen können nur spekulieren. Daher bleibt uns als Laien nichts anderes übrig, als Schätzungen wie denen von Deadline (eine der mMn seriösesten Seiten was das Thema betrifft) zu vertrauen. Sie mögen nicht 100%ig korrekt sein, kommen dem richtigen Ergebnis aber sicher am nähesten.

Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
09.04.2020 10:51 Uhr | Editiert am 09.04.2020 - 12:55 Uhr
1
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.347 | Reviews: 17 | Hüte: 261

@ FlyingKerbecs

Das mit den Oscars wäre ein guter Punkt, allerdings habe ich gerade ihre Schätzung zum Marketing-Budget von "Annabelle 3" gesehen, die du sicher auch noch posten wirst, und da gehen sie (obwohl er ein niedrigeres Budget hat) sogar von noch höheren Marketing-Ausgaben aus als bei "Little Women" und ich bezweifle, dass Warner für den eine Oscar-Kampagne gestartet hat.^^ Deadline scheint da also bei jedem Film pauschal ca. das Doppelte des Budgets als Marketingaufwendungen zu schätzen.

Und das widerspricht einfach allen anderen mMn seriöseren Quellen (THR, Variety). Allgemein gibt es die Faustregel, dass 50% des Budgets nochmal ins Marketing gesteckt werden:

"When calculating a marketing budget, the rule of thumb is to spend 50 percent of the rest of the production costs (pre-production, filming and post-production) [source: Vogel]. So if a movie costs $100 million to make, youll need an additional $50 million to sell it."

Daneben wird auch geschätzt, dass das Marketingbudget bei großen Blockbustern auch schon mal genauso hoch sein kann wie das Produktionsbudget, aber 70 Mio Marketingkosten für einen 40-Mio-Film widerspricht allem, was ich bislang je gehört oder gelesen habe. Wenn die Zahlen von Deadline stimmen würden, dann gäbe es jedes Jahr doch maximal eine Handvoll Filme (nur solche Ausreißer wie "Joker"), die mit ihrem Kinolauf Gewinn machen würden, der große Rest wären im Kino Verlustgeschäfte.

Nehmen wir einen typischen Blockbuster, der 200 Mio kostet: Laut Deadline packen wir 380 Mio an Marketingkosten drauf und kommen auf Gesamtkosten von 580 Mio! Demnach müsste jeder Film mit 200 Mio-Budget zwingend 1,2 Milliarden einspielen, um durch seine Kinoauswertung profitabel zu sein, Filme wie "Ant-Man and the Wasp", ach was, der Großteil der MCU-Filme wären im Kino katastrophale Flops. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Zumal mir auch die Schätzungen der Einnahmen aus Heimkino und TV-Verkäufen, durch die die Filme laut Deadline dann doch noch in die Gewinnzone getragen werden, im Vergleich zu den Kinoeinnahmen viel zu hoch erscheinen.

Ich bin jedenfalls schon gespannt, was für Gesamtkosten sie Endgame andichten, tippe mal auf 1,3 Milliarden. Damit hätte der Kinolauf des erfolgreichsten Films aller Zeiten nicht mal für ne schwarze Null gereicht.^^

Bitte nicht als Kritik an dir auffassen, ich finde es gut, dass du diese Zahlen hier teilst und man dadurch darüber diskutieren kann.wink

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
09.04.2020 12:23 Uhr | Editiert am 09.04.2020 - 12:30 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.207 | Reviews: 105 | Hüte: 638

@ PaulLeger

Ganz genau das, was ich mir auch schon dachte! Hut!

Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass für einen Film wie "Little Women" die Marketingkosten bei 70 Mio. Dollar liegen und somit bei 175 % der Produktionskosten. Außerdem: Wo haben wir denn überall viel Werbung für "Little Women" gesehen? In Deutschland jedenfalls nirgendwo, und ich glaub auch kaum, dass in den USA so exorbitant viel für den Film geworben wurde. Es handelt sich schließlich um ein Drama und Nischenfilm, sowas würde auch mit 150 Mio. Dollar Marketing nicht mehr Geld in den Kinos einnehmen. Marketing zu solchen Unsummen bei solchen Filmen ist verschwendetes Geld.

@ FlyingKerbecs

Trotz deiner Erläuterungen habe ich anscheinend immer noch einen Denkfehler.

Wenn "Little Women" insgesamt 208 Mio. Dollar eingenommen hat (206 Mio. Kino + 2 Mio. Home-Video), dann müsste man doch davon noch ca. 50 % abziehen für die Kinobetreiber und Vertriebsketten des Home-Video-Bereichs. Hätte man dann nicht nur Einnahmen von 104 Mio. Dollar, die tatsächlich beim Filmstudio Sony ankommen? Und davon dann die Gesamtkosten abziehen, würde bedeuten, dass der Film sogar Verluste eingebracht hätte.

Ehrlich, das glaube ich irgendwie nicht. Die Gesamtkosten sind nie und nimmer bei knapp über 150 Mio. Dollar für solch einen Film. Dann würden sich diese Art Filme schon seit Jahren nicht rentieren.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
09.04.2020 13:26 Uhr
0
Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.989 | Reviews: 56 | Hüte: 423

@PaulLeger

Bei Annabelle 3 wiederum sind die hohen Werbekosten ebenfalls nicht verwunderlich, da das Conjuring-Universum gerade international bekannt und erfolgreich ist und da kann man es sich leisten, mehr Geld in Werbung etc. zu stecken.

Die beiden Filmen waren ja jetz Ausnahmen, sie sind nicht umsonst unter den profitabelsten Filmen.

Und daher kann man auch nicht sagen, dass Deadline pauschal sehr hohe Marketingkosten zurechnet.

Faustregel hin oder her, Ausnahmen gibt es immer. Und Faustregeln sind halt nicht das Wahre, sondern ein Überschlag.^^

Und dass es Grenzen gibt ist auch klar. Wenn ein Film mit 40 Mio Budget 175% Marketingkosten hat ist das schon eher möglich als wenn man 175% auf ein 200 Mio Budget rechnet und dann 350 Mio Marketingkosten hat. Das hat kein Film.

Von daher, man kann nichts pauschalisieren. Es ist bei jedem Film anders.

Bei Endgame bin ich auch gespannt. Mit meiner Laienrechnung komm ich auf maximal 700 Mio Profit.

Als Kritik sehe ich das nicht. Wie du sagst, wir diskutieren ja nur. smile

@Raven13

Ja, da ist ein Denkfehler vorhanden.

Die 208 Mio Einnahmen sind nicht die 206 Mio Box Office plus 2 Mio Home Video.

In den Einnahmen ist schon der Teil vom Box Office enthalten, den nur das Studio erhält.

Hier ist nochmal der Link mit der Übersicht zu Ausgaben und Einnahmen:

https://deadline.com/2020/04/little-women-movie-profit-2019-greta-gerwig-sony-1202901744/

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
09.04.2020 13:39 Uhr | Editiert am 09.04.2020 - 13:43 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.347 | Reviews: 17 | Hüte: 261

@ Raven13

Das Problem ist, dass die Auflistung von Deadline etwas verwirrend ist, deshalb hatte ich zuerst die gleiche Fehleinschätzung wie du. Sie schreiben zuerst das weltweite Box Office von 206 Mio hin, rechnen dann aber nicht mit diesem Wert die Gesamteinnahmen aus, sondern mit dem schon bereinigten Kinoerlös. Die 208 Mio Gesamteinnahmen setzen sich in ihrer Rechnung aus 93 Mio Kinoerlös (in einigen Ländern bekommen die Studios weniger als 50% vom Eintrittspreis, daher ist es etwas weniger als die Hälfte von 206 Mio) + 35 Mio Heimkino-Einnahmen + 80 Mio TV-Einnahmen zusammen.

Wie oben schon geschrieben finde ich die Heimkino- und TV-Erlöse im Vergleich zu den Kinoeinnahmen deutlich zu hoch angesetzt. "Little Women" hat laut Deadline auf diesen Wegen 115 Mio und im Kino nur 93 Mio eingespielt, das finde ich merkwürdig, da eigentlich die Kinoauswertung am meisten einbringen müsste. Zumal "Little Women" in vielen Teilen der Welt, z.B. Deutschland, noch gar nicht für das Heimkino veröffentlicht wurde, da wundert mich dieser hohe Wert sehr.

Und natürlich danke für den Hut.

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
09.04.2020 14:00 Uhr | Editiert am 09.04.2020 - 14:04 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.347 | Reviews: 17 | Hüte: 261

@ FlyingKerbecs

Für mich macht das eben noch weniger Sinn. Wenn ein neuer Star Wars- oder Avengers-Film "nur" Marketingkosten von 150 Mio hat, dann glaub ich erst Recht nicht daran, dass das Marketingbudget von "Little Women" ungefähr bei der Hälfte davon liegt. Selbst meine Eltern, die sich nicht für Filme interessieren, bekommen es immer mit wenn demnächst ein neuer Star Wars-Film startet, weil man überall mit Werbung dafür konfrontiert wird, von "Little Women" hat außer eingefleischten Filmfreaks doch kein Mensch was mitbekommen. Also die müssen das Geld in Sonys Marketingabteilung ja fast zum Klo runtergespült haben, große Aufmerksamkeit haben sie mit diesen angeblichen 70 Mio jedenfalls nicht generiert.

Was sagst du denn zu den Relationen zwischen Kinoeinnahmen und Heimkino-/TV-Einnahmen? In deinen Augen realistisch?

MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
09.04.2020 17:13 Uhr
0
Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.989 | Reviews: 56 | Hüte: 423

@PaulLeger

Für mich macht das eben noch weniger Sinn. Wenn ein neuer Star Wars- oder Avengers-Film "nur" Marketingkosten von 150 Mio hat, dann glaub ich erst Recht nicht daran, dass das Marketingbudget von "Little Women" ungefähr bei der Hälfte davon liegt.

Ok. Es muss für dich ja auch keinen Sinn ergeben bzw. musst du nicht dran glauben oder es verstehen. Ich blicke da ja auch manchmal nicht durch. Unter Vorbehalt akzeptiere ich aber diese Zahlen, denn was genaueres werden wir leider nicht bekommen können. Und ich denke nicht, dass diese Zahlen stark daneben liegen werden. Und selbst wenn, wir werden es nie herausfinden.

So ernst muss man das ganze Thema ja nicht nehmen. Ich nehme die Zahlen auch nicht todernst. Ich bin einfach froh, überhaupt welche zu haben.

Von daher, kann man das ganze Thema auch als "Spaß mit Zahlen" ansehen. Man nimmt sie zur Kenntnis, mehr nicht. ^^

große Aufmerksamkeit haben sie mit diesen angeblichen 70 Mio jedenfalls nicht generiert.

Oh das kann schon vorkommen, dass man das Marketingbudget nicht günstig einsetzt und es letztenendes nicht viel gebracht hat. Manche Studios haben da nicht so ein Händchen für, andere (wie Disney) schon.

Was sagst du denn zu den Relationen zwischen Kinoeinnahmen und Heimkino-/TV-Einnahmen? In deinen Augen realistisch?

Da sind wir wieder beim ersten Thema. Ob ich es realistisch halte oder nicht ist irrelevant. Ich hab die Zahlen schwarz auf weiß vor mir und hab nicht die Möglichkeit und Quellen, diese zu hinterfragen. Aber ja, im Fall von Little Women z.B. finde ich es realistisch. 35 Mio ist jetzt nicht wirklich viel und für einen Film, der erhöhtes Interesse aufgrund diverser Preisverleihungen hat, finde ich das realistisch.

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
09.04.2020 19:18 Uhr
1
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.347 | Reviews: 17 | Hüte: 261

@ FlyingKerbecs

Von daher, kann man das ganze Thema auch als "Spaß mit Zahlen" ansehen. Man nimmt sie zur Kenntnis, mehr nicht. ^^

Ja klar, aktuell hat man ja mehr Zeit hier zu diskutieren als normal, mir macht es halt am meisten Spaß solche Zahlen zu hinterfragen, wenn sie mir komisch vorkommen. wink

MMn kann man einen Film wie "Little Women" nicht für 150 Mio Euro produzieren, es wäre schon sehr vermessen davon auszugehen, dass ein Kostümfilm, der hauptsächlich in Arthouse-Kinos laufen wird, das wieder einspielt. Man muss sich ja nur die Box Office-Zahlen anderer Oscarfilme angucken, wenn das keine besonders publikumsträchtigen Filme wie "Green Book" sind, dann landen die in der Regel bei einem Einspiel von unter 100 Mio. Das Box Office von "Little Women" von 200 Mio ist für diese Art Film sensationell gut und wurde im Vorfeld von den wenigsten so erwartet, dennoch hätte es laut Deadline alleine nicht gereicht, um den Film zu einem finanziellen Erfolg zu machen. Dann müssten 99% aller Oscarfilme große Flops werden, denn die Box Office-Zahlen von "Little Women" erreichen die wenigsten von ihnen.

Da sind wir wieder beim ersten Thema. Ob ich es realistisch halte oder nicht ist irrelevant. Ich hab die Zahlen schwarz auf weiß vor mir und hab nicht die Möglichkeit und Quellen, diese zu hinterfragen. Aber ja, im Fall von Little Women z.B. finde ich es realistisch. 35 Mio ist jetzt nicht wirklich viel und für einen Film, der erhöhtes Interesse aufgrund diverser Preisverleihungen hat, finde ich das realistisch.

35 Mio, obwohl der Film wie schon erwähnt außerhalb von Nordamerika noch gar nicht veröffentlicht wurde? Und selbst in den USA ist er bislang nur als Stream verfügbar gewesen, die Blu-ray kam in den USA erst vorgestern auf den Markt. Noch fragwürdiger sind aber eh die 80 Mio TV-Einnahmen. TV-Sender und auch Streamingdienste wie Netflix kaufen Lizenzen nicht für einzelne Filme ein, sondern schließen langfristige Verträge mit den Verleihfirmen ab. ProSieben z.B. zahlt nicht extra um Endgame irgendwann mal zeigen zu dürfen, sondern die haben einen Deal für alle Disney-Filme abgeschlossen, genauso hat Sony Deals für alle seine Filme mit bestimmten Sendern/Streamingdiensten abgeschlossen, daher weiß ich beim besten Willen nicht wie Deadline da auf solche Zahlen kommt.

Und noch etwas, das einen da stutzig machen müsste: Wenn es tatsächlich häufig vorkommt, dass die nachgelagerten Vertriebswege nochmal genauso viel Geld oder sogar mehr in die Kassen spülen als die Kinoauswertung (laut Deadline war das ja sowohl bei "Little Women" als auch bei "Annabelle 3" und "Hustlers" der Fall), dann dürfte man einen Film, der im Kino enttäuschend läuft, doch noch gar nicht als Flop abstempeln, sondern müsste warten bis die zusätzlichen Einnahmen reinkommen, mit denen verdoppelt er seinen Umsatz evtl. ja noch. Ich muss dir ja nicht erzählen, dass in der Regel nicht darauf gewartet wird, was für Heimkino-Zahlen ein Film generiert, sondern das Flop-Urteil schon vorher gefällt wird.

Auch hier widerspricht Deadline einfach der Einschätzung anderer anerkannter Branchenblätter, dass die Kinoauswertung mit Abstand den höchsten Profit einbringt. Wenn es nicht so wäre, würde sich die Frage stellen wieso die Studios derzeit für die Mehrzahl ihrer Filme unbedingt an einem Kinostart festhalten wollen. Wenn die Einnahmen aus Home Video & TV Net tatsächlich so groß wären, wie Deadline es darstellt, könnten die Studios doch problemlos auf die Kinoauswertung pfeifen und die FIlme direkt auf diesen Wegen veröffentlichen. Das sind mir einfach zu viele Ungereimtheiten.

MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
09.04.2020 20:19 Uhr | Editiert am 09.04.2020 - 20:20 Uhr
0
Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.989 | Reviews: 56 | Hüte: 423

@PaulLeger

MMn kann man einen Film wie "Little Women" nicht für 150 Mio Euro produzieren, es wäre schon sehr vermessen davon auszugehen, dass ein Kostümfilm, der hauptsächlich in Arthouse-Kinos laufen wird, das wieder einspielt.

Über sowas würde ich z.B. gar nicht erst nachdenken aus dem einfachen Grund, dass ich nicht die geringste Ahnung davon haben kann, da ich weder bei einer Produktion live dabei war, noch einen Beruf in der Richtung ausübe. Ich weiß nicht, wie es hinter denn Kulissen aussieht, betrachte es nur als Außenstehender. Ich kann nur eine grobe Einschätzung abgeben und wenn ich dannn das Budget des jeweiligen Films sehe und feststelle, dass es viel höher oder niedriger war als erwartet, dann nehme ich es meistens so hin, ohne weiter drüber nachzudenken. Es sei denn, es ist ein erheblicher Unterschied.

Dann müssten 99% aller Oscarfilme große Flops werden, denn die Box Office-Zahlen von "Little Women" erreichen die wenigsten von ihnen.

Also 99% ist übertrieben.^^ Wenn ich mir z.B. alle Oscarnominierten von 2019 ansehe, ist Little Women von den 7 die im Kino liefen, "nur" der fünfterfolgreichste. Und Parasite kann man nicht mal wirklich als Konkurrenz zählen, da er ja ein ausländischer Film war.

35 Mio, obwohl der Film wie schon erwähnt außerhalb von Nordamerika noch gar nicht veröffentlicht wurde? Und selbst in den USA ist er bislang nur als Stream verfügbar gewesen, die Blu-ray kam in den USA erst vorgestern auf den Markt. Noch fragwürdiger sind aber eh die 80 Mio TV-Einnahmen. TV-Sender und auch Streamingdienste wie Netflix kaufen Lizenzen nicht für einzelne Filme ein, sondern schließen langfristige Verträge mit den Verleihfirmen ab. ProSieben z.B. zahlt nicht extra um Endgame irgendwann mal zeigen zu dürfen, sondern die haben einen Deal für alle Disney-Filme abgeschlossen, genauso hat Sony Deals für alle seine Filme mit bestimmten Sendern/Streamingdiensten abgeschlossen, daher weiß ich beim besten Willen nicht wie Deadline da auf solche Zahlen kommt.

Da kommen wir wieder zu dem ärgerlichen Punkt, dass es nicht genug Infos dazu gibt. Denn wie die auf die Zahlen kommen, kann ich mir auch nicht vorstellen. Aber da die nun mal mehr Ahnung bzw. (im Gegensatz zu mir) Quellen haben, vertraue ich ihnen einfach und nehme die Zahlen so hin. Ich kann es ja nicht auf Richtigkeit prüfen.

dann dürfte man einen Film, der im Kino enttäuschend läuft, doch noch gar nicht als Flop abstempeln, sondern müsste warten bis die zusätzlichen Einnahmen reinkommen, mit denen verdoppelt er seinen Umsatz evtl. ja noch.

Dürfte, müsste. Jup, da hast du Recht. Aaaber den ganzen Newsseiten dauert das natürlich zu lange, die wollen ja asap Schlagzeilen bringen. Es wird dann halt davon geredet, dass der Film "im Kino" ein Flop war. Über die Home Media Einnahmen wird kaum geredet, was ich wiederrum aber verstehen kann, denn diese Zahlen werden (wie überraschend) nicht so aktuell und detailliert preisgegeben.

Auch hier widerspricht Deadline einfach der Einschätzung anderer anerkannter Branchenblätter, dass die Kinoauswertung mit Abstand den höchsten Profit einbringt. Das sind mir einfach zu viele Ungereimtheiten.

Dass es diesbezüglich anscheinend so große Unterschiede in den Einschätzungen/Berichten gibt, ist ebenfalls ärgerlich. So weiß man am Ende nicht, was man überhaupt noch glauben soll. Ich sehe mir ja nicht nur von Deadline die Berichte, Schätzungen etc. an, aber insgesamt halte ich mich dann doch eher an deren Angaben.

Das größte Problem an dieser ganzen Sache sind hier die Studios, die wichtige bzw. interessante Daten nicht veröffentlichen. Bei Flops ist es verständlich. Bei Erfolgen könnten sie es aber wenigstens machen...Die meisten Menschen interessiert das zwar eh nicht, aber Nerds wie uns eben.cool

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MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
09.04.2020 20:19 Uhr
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Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.207 | Reviews: 105 | Hüte: 638

@ FlyingKerbecs

"Und dass es Grenzen gibt ist auch klar. Wenn ein Film mit 40 Mio Budget 175% Marketingkosten hat ist das schon eher möglich als wenn man 175% auf ein 200 Mio Budget rechnet und dann 350 Mio Marketingkosten hat. Das hat kein Film."

Ich könnte es mir sogar eher umgekehrt vorstellen. Bei einem Film wie Star Wars sieht man einfach überall Werbung:

  • Überall Plakate, sprich in jedem 1. Welt-Land der Welt.
  • Werbung monatelang in der Kinovorschau überall auf der Welt
  • Werbung auf hunderten wichtigen Sendern weltweit zu jeder Tageszeit in fast jeder einzelnen Werbepause
  • Werbung in allen Fachzeitschriften weltweit
  • Werbebanner und Pop-Ups auf jeder wichtigen Website, ebenfalls wochenlang
  • Werbung auf öffentlichen Verkehrsmitteln (vor allem USA)
  • Werbung im Radio weltweit
  • evtl. Werbung beim Super-Bowl
  • Spezielle Werbeaktionen
  • Messestände auf allen wichtigen Messen

All das kostet über Wochen und Monate hinweg extrem viel Geld. Wenn also die Marketingkosten von einem Star Wars bei rund 250 Mio. Dollar liegen und all die aufgezählten Werbeformen beinhalten, dann müsste man mit 70 Mio. Dollar ja bereits 1/3 davon bei Little Women bekommen. Allerdings habe ich zu Little Women praktisch nirgendwo Werbung gesehen und ich glaube kaum, dass es in den USA anders aussah.

Daher wage ich stark zu bezweifeln, ob diese Zahl stimmt. Ich würde denken, dass die Marketingkosten bei maximal 30 Mio. Dollar lagen.

"Hier ist nochmal der Link mit der Übersicht zu Ausgaben und Einnahmen:

https://deadline.com/2020/04/little-women-movie-profit-2019-greta-gerwig-sony-1202901744/"

Danke nochmal. Jetzt habe ich auch das Bild in der Mitte gesehen. Das hatte ich vorher übersehen und im Text wurde es kaum erläutert.laughing

@ PaulLeger

Danke für deine Erläuterungen, jetzt habe ich es kapiert. Ich bin allerdings überrascht, dass die Home-Video-Einnahmen bereits so hoch sind, da der Film doch bei uns z. B. erst im Juni im Home-Video-Bereich veröffentlicht wird. Aber gut, das ist in den USA wohl bereits geschehen.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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RonZo : : Last Jedi
09.04.2020 20:22 Uhr
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Dabei seit: 07.11.14 | Posts: 1.099 | Reviews: 4 | Hüte: 77

Deadline ist halt ungefähr so eine valide Quelle wie Transfermarkt.de im Bezug auf Fußball-Transfers... Kann man mit arbeiten -muss man aber nicht!

MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
09.04.2020 20:32 Uhr
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Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.989 | Reviews: 56 | Hüte: 423

@Raven13

Also die Marketing-Kosten von Star Wars 8 wurden von Deadline auf 185 Mio Dollar geschätzt. Das ist auch ausreichend. Irgendwann gibt es eine Grenze, wenn die überschritten wird es es verschwendetes Geld. Und wie ich schon mal geschrieben habe kommt es auch darauf an, wie man das Marketing-Budget einsetzt. Hier ist das Maximalprinzip angesagt. Ein Budget für das Marketing steht zur Verfügung und man will es natürlich bestmöglich einsetzen. Nur gelingt das nicht immer.

. Das hatte ich vorher übersehen und im Text wurde es kaum erläutert.

Eine genauere Erläuterung der Zahlen und wie sie darauf kommen, fände ich auch schön. drop

@RonZo

So ist es. Das muss jeder für sich entscheiden.

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MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
10.04.2020 10:13 Uhr | Editiert am 10.04.2020 - 10:16 Uhr
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Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.989 | Reviews: 56 | Hüte: 423

Es geht heute weiter mit den nächsten 2 Plätzen der profitabelsten Filme von 2019, nach Deadline:

Da manche Zahlen doch schwieriger zu verstehen sein könnten, werde ich nur noch das jeweilige Box Office, das Produktionsbudget und den Profit nennen. Box Office und Budget nenne ich nur interessehalber, denn nur anhand dessen gibt es keine direkte Kausalität zum genannten Profit.

Platz 23: Annabelle Comes Home

  • Budget: 27 Mio Dollar
  • USA Box Office: 74 Mio Dollar
  • Weltweites Box Office: 231 Mio Dollar
  • Profit: 64 Mio Dollar

Platz 22: Glass

  • Budget: 20 Mio Dollar
  • USA Box Office: 111 Mio Dollar
  • Weltweites Box Office: 247 Mio Dollar
  • Profit: 68 Mio Dollar

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
10.04.2020 19:11 Uhr
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Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.347 | Reviews: 17 | Hüte: 261

@ FlyingKerbecs

Also 99% ist übertrieben.^^ Wenn ich mir z.B. alle Oscarnominierten von 2019 ansehe, ist Little Women von den 7 die im Kino liefen, "nur" der fünfterfolgreichste.

Mit Oscarfilmen meine ich solche anspruchsvollen Nischenfilme, die in erster Linie mit Blick auf die Awards Season gemacht werden, das sind eben häufig Kostümfilme wie "Little Women" oder "The Favourite", Biographien wie "Vice", Dramen wie "Moonlight". Das sind typische Oscarfilme, die hauptsächlich in Arthouse-Kinos laufen und vergleichsweise moderate Summen einspielen.

Filme wie "Joker" oder "Once upon a Time in Hollywood" gehören da nicht dazu, da sie in erster Linie publikumswirksam inszeniert sind und daher auch in allen großen Blockbusterkinos laufen, da sind die Oscarnominierungen eher ein Nebeneffekt. Sieht man häufig schon daran, dass sie deutlich früher im Jahr veröffentlicht werden. Die typischen Oscarfilme laufen zumeist im November/Dezember in den US-Kinos an, damit sie den Abstimmenden der Academy bei der Wahl noch besonders gut im Gedächtnis sind. "Joker" und OUATIH kamen dagegen schon früher ins Kino, weil sie eben nicht primär auf die Oscarsaison ausgerichtet sind.

Bei "Joker" geht man im Vorfeld von ganz anderen Box Office-Summen aus als bei einem Film wie "Little Women", der ist daher kein passender Vergleich, sondern solche Filme wie ich sie im ersten Absatz aufgezählt habe. Wenn für solche Nischenfilme ein Box Office von über 200 Mio schon nicht für die Gewinnzone reicht, dann müssten davon fast alle Miese machen.

Da kommen wir wieder zu dem ärgerlichen Punkt, dass es nicht genug Infos dazu gibt. Denn wie die auf die Zahlen kommen, kann ich mir auch nicht vorstellen.

Ich hab da eine Theorie, aber um die zu überprüfen muss ich abwarten bis sie die Zahlen eines weiteren Sony-Films veröffentlichen. Hoffe daher mal da kommt bei den restlichen 21 Plätzen noch einer.^^ Aber mit Spidey und Jumanji sollte das ja recht wahrscheinlich sein.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
10.04.2020 19:49 Uhr | Editiert am 10.04.2020 - 19:50 Uhr
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Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.207 | Reviews: 105 | Hüte: 638

@ PaulLeger

"Ich hab da eine Theorie, aber um die zu überprüfen muss ich abwarten bis sie die Zahlen eines weiteren Sony-Films veröffentlichen. Hoffe daher mal da kommt bei den restlichen 21 Plätzen noch einer.^^ Aber mit Spidey und Jumanji sollte das ja recht wahrscheinlich sein."

Bei Spidey 2 und Jumanji 3 wurde ja vielfach stärkeres und aufwändigeres Marketing betrieben als bei Little Women, und das sogar weltweit. Aus dem Grund müsste nach Deadlines Rechnung das Marketingbudget bei Spidey 2 schätzungsweise bei mindestens dem vierfachen, sprich 280 Mio. Dollar liegen und bei Jumanji 3 bei mindestens 210 Mio. Dollar.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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