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Kritik: Aquaman von Silencio

Silencio | 03.01.2019

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77 Kommentare
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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
03.01.2019 13:52 Uhr
1
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

Beim nächsten Kommentar gibt es einen Hut für die Kritik. Ich bin natürlich deutlich gnädiger mit dem Film und kann mehr Positives gewinnen an seinen Stärken. Allerdings sprichst du grundlegende Probleme an, die einem doch auffallen müssen und die mich zumindestens stören.

Die Anfangsszene war für mich einfach grottig, da es aus Aquaman urplötzlich einen Anti-Helden machte, der aber wenig später doch alles unternimmt um die komplette Menschheit zu retten. Dabei gibt er ja zu, dass die Menschheit Schuld ist an der Zerstörung der Meere. Aquaman ändert somit selbst im Film mehrfach seine Rolle als Superheld, der Film will mir aber weismachen, dass er dies vor allem (?) wegen seinem Vater macht, Martha reloaded.

Orms Motivation funktionierte für mich, klar, wie ich in meinem Kommentar schrieb, die Message hätte deutlicher sein können. Jedoch zeigt er in einer Art Luftblase die Probleme, außerdem zeigt seine Revanche an der Oberfläche ja was er meinte. Bei der Kampfszene musste ich das Gleiche denken, immerhin war es Orm, der quasi in der Lava landete, sekundenbevor Vulkor entsetzt erklärt, dies sei kein Kampf sondern ne Hinrichtung, häää?

Problematisch ist auch Mera, die ich eigentlich als einen tollen Charakter empfand und ich fand auch die Chemie gut. Was mir aber eindeutig fehlte war die Motivation. Weshalb will sie die Oberfläche retten? Hat sie was gegen Orm? Ja, aber es geht ihr nicht um Liebe sondern um ihr Volk wie sie mal erwähnt. Also hat sie ein Herz für die Menschen? Nein, sie kritisiert die Menschheit genauso wie Orm und erkennt nichts Schönes an ihr bis zur kitschigen "I can show you the World"-Szene. Weshalb sie alles aufs Spiel setzt wird nie erklärt, vielleicht weil sie wie so viele Momoas Muskeln toll fand.

Die Szene mit den römischen Kaisern fand ich dann sogar nur peinlich. Musste genau das Gleiche denken wie du, der "Trottel" scheint urplötzlich einen Master in europäischer Geschichte zu haben. Davon abgesehen, dass ich nicht glaube, dass ein amerikanischer Leuchtturmwärter an der Ostküste viel Wert darauf legt, dass sein Sohn sich in römischer Geschichte auskennt. Vielleicht wollte man da auch irgendwie ne Verbindung zu Wonder Woman machen (gemeinsame Geschichte der Atlanen und Amazonen), aber das Worldbuildung versagte sowieso...

Letztendlich sind dies so dämliche Aspekte am Film, die mir die Fingernägel krausen lassen. Gott sei dank konnten mich die stärkeren Momente des Film weiterhin unterhalten.

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Silencio : : Moviejones-Fan
03.01.2019 14:28 Uhr
2
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Duck:

Danke dir. ;)

"Die Anfangsszene war für mich einfach grottig, da es aus Aquaman urplötzlich einen Anti-Helden machte, der aber wenig später doch alles unternimmt um die komplette Menschheit zu retten."

Jupp, ich wollte da eigentlich noch mehr zu schreiben, hab dann aber irgendwann einfach die Nerven dafür verloren, weil die Review irgendwann aufblähte - ich hab schon wieder Kram rausgenommen, bevor ich die überhaupt gepostet habe. In der Sequenz merkt man schon, dass der Streifen sich nicht zwischen edgy Barabaren-Aquaman und Thor-light entscheiden kann. Beides wäre für sich genommen, wie so oft, vollkommen okay, aber zusammen wirkt es wie drei Filme in den Mixer geworfen.

"Orms Motivation funktionierte für mich, klar, wie ich in meinem Kommentar schrieb, die Message hätte deutlicher sein können. Jedoch zeigt er in einer Art Luftblase die Probleme, außerdem zeigt seine Revanche an der Oberfläche ja was er meinte."

Mir war schon fast klar, als ich das schrieb, dass das jemand einwerfen wird, denn wir sehen ja auf den Fernsehbildschirmen den angeschwemmten Müll nach seiner Attacke. Wir sehen aber nie den wirklichen Effekt, den das angeblich auf Atlantis hat. Nimm da mal "Black Panther" zum Vergleich, der seinem Antagonisten eine ähnlich verständliche Motivation in die Hand drückt: da sehen wir durchaus die Auswirkungen von Rassismus (was ich eh für ein greifbareres Problem halte, deswegen hätte es da gar nicht soo viel gebraucht) und schon wissen wir, was Killmonger für ein Problem hat. Insofern: ja, die Motivation ist ausreichend, um ihn als Antagonisten zu etablieren, sie lässt ihn aber keine dritte Dimension einnehmen. Ein Atlantis, das an den Rändern bereits dahinsiecht, wäre vielleicht was gewesen.

"Was mir aber eindeutig fehlte war die Motivation"

Ich würde mal behaupten, dass die ständig wechselnden Motivationen verhindern, dass die beiden richtige Chemie aufbauen können. Denn wenn wir nie so genau wissen, wo die Charaktere gerade stehen, verstehen wir auch die Anziehung zwischen den beiden nicht. Stark gezeichnete Charaktere haben Bedürfnisse, die über "Wir sind heiß und sollten es tun" hinausgehen, die wir verstehen und die uns an eine Beziehung glauben lassen. Ihre Haare waren aber schön anzusehen, das gebe ich gerne zu...

"Die Szene mit den römischen Kaisern fand ich dann sogar nur peinlich. Musste genau das Gleiche denken wie du, der "Trottel" scheint urplötzlich einen Master in europäischer Geschichte zu haben."

Der Witz daran ist ja, dass ich beim Ansehen schon eine simplere Lösung gesehen habe: die Statue war die einzige, die eine Flasche hätte halten können und durch deren Hinterkopf man ihre Perspektive einnehmen konnte. Hätte Arthur darauf jetzt einfach ohne das Rätsel zu beachten, das ganze bei dieser Statue ausprobiert, hättest du dich noch über die simplen Rätsel in vergleichbaren Filmen (Bsp. das X in "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug") lustigmachen können...

" Vielleicht wollte man da auch irgendwie ne Verbindung zu Wonder Woman machen (gemeinsame Geschichte der Atlanen und Amazonen), aber das Worldbuildung versagte sowieso..."

Was bei römischen Herrschern eh wenig Sinn ergibt. Dafür wird ja dann Poseidon als griechische Gottheit an irgendeiner Stelle genannt, da hätte man das ja durchaus machen können. Aber man ist ja irgendwie ziemlich unentschlossen, da was zu verbinden...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
03.01.2019 14:49 Uhr | Editiert am 03.01.2019 - 14:52 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ Silencio

Schön, dass du noch eine Kritik verfasst hast, auch wenn sie ziemlich negativ ausfällt. Immerhin hast du dir dafür die Mühe gemacht und erläutert, weshalb du den Film zum Großen Teil nicht gut findest. Deine Wertung ist somit absolut nachvollziehbar. Du betrachtest Filme halt in einer gänzlich anderen Art als jemand wie ich, der sich gerne auch mal durch "dumme Filme" berieseln lassen kann, und das hat Aquaman bei mir einfach verdammt gut hinbekommen. Allerbeste Unterhaltung. Auf solche Details, wie du sie ansprichst, achte ich beim Schauen eher weniger, daher kann ich über solche Dinge auch leicht hinwegsehen.

@ Duck-Anch-Amun

"Problematisch ist auch Mera, die ich eigentlich als einen tollen Charakter empfand und ich fand auch die Chemie gut. Was mir aber eindeutig fehlte war die Motivation. Weshalb will sie die Oberfläche retten? Hat sie was gegen Orm? Ja, aber es geht ihr nicht um Liebe sondern um ihr Volk wie sie mal erwähnt. Also hat sie ein Herz für die Menschen? Nein, sie kritisiert die Menschheit genauso wie Orm und erkennt nichts Schönes an ihr bis zur kitschigen "I can show you the World"-Szene. Weshalb sie alles aufs Spiel setzt wird nie erklärt, vielleicht weil sie wie so viele Momoas Muskeln toll fand."

Nun, zumindest ihre Motivation konnte ich absolut nachvollziehen. In einem Krieg mit der Oberwelt sterben auch sehr viele Atlanter und andere Untersee-Bewohner, und genau das wollte sie verhindern. Aquaman war daher ihre einzige Chance, einen Krieg zu verhindern. Sie hat nie gesagt, dass sie es der Menschen oder Arthur wegen tut. Allerdings ist ihr Arthur im Laufe der (Film-) zeit ans Herz gewachsen, was ich ihr als Zuschauer auch angemerkt habe. Von daher war ihre Rolle durchaus glaubwürdig gespielt. Ihre Motivation hat sich daher ein wenig erweitert.

Man könnte maximal dem Drehbuch vorwerfen, dass sie ihre Meinung etwas zu schnell ändert, aber andererseits habe ich in meinem Leben meine Meinung auch noch niemals nur langsam geändert, sondern von jetzt auf gleich, wenn mich eine einzige Erfahrung dazu gebracht hat. Dazu muss ich nicht 100 Mal eine Sache sehen oder erleben, um meine Meinung über etwas zu ändern. Und sich verlieben geht defintiv auch in einem kurzen Moment, nennt sich "Liebe auf den ersten Blick". Allerdings konnte man das "Knistern" zwischen Arthur und Mera nicht so spüren, weil die beiden einfach zu viel um die Ohren hat mit dem möglichen Krieg, kämpfen und dem Finden des Dreizacks. Wo bitte ist da viel Zeit für lange Dialoge über Liebe, Gefühle und Romantik.

Für mich war Mera und ihre Beziehung zu Arthur in Aquaman glaubwürdig genug, um sie nicht anzuzweifeln, ebenso ihre Motivation.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
03.01.2019 14:53 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

Schön geschriebene Kritik - das "allglatt" im ersten Absatz hat mich gleich schmunzeln lassen. Hut für die Review. Ich war ja selbst weniger kritisch bzw zwischen deiner Perspektive und dem Spaß am Käse hin- und hergerissen. Am Ende bin ich in der Mitte gelandet und denke damit Spiegel ich ein wenig die Waage zwischen "Fanboy" und "Kritiker" wider.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
03.01.2019 15:02 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

@Silencio
Ok, nun verstehe ich was du meinst. Es stimmt, die Bedrohung durch die Landbewohner wird nie wirklich klar, außer, dass Orm es uns sagt. Ehrlich gesagt reichte mir dies aber tatsächlich irgendwie, da er wenigstens einen Hauch von Motivation hatte, was z.B. manchem Marvel-Gegner oder Steppenwolf komplett abging.
Trotzdem ist auch seine Motivation ziemlich dämlich, wenn man alleine nur auf die Kontinuität schaut. Wieso ausgerechnet jetzt? Wieso genau dann wenn der Halbbruder sich offenbart? Wieso erst jetzt, obwohl man doch schon in der Antike den Menschen überlegen war? Wieso jetzt wo natürlich Mera ebenfalls zum gleichen Moment die Lösung des Problems in Händen hält?

Autsch, ja, die Griechen sind nicht gleich Römer^^
Mich erinnerte die Szene etwas an "das Vermächtnis der Tempelritter", wo der Schatzjäger aber wenigstens ein gelehrter Typ in diesem Bereich ist. Auf die Statuen hatte ich nicht mal geachtet, wirkt dann natürlich nochmal dämlicher.

@Raven
Wie gesagt, für mich funktionierte die Chemie und auch wenn es vorhersehbar und man den Endkuss auch noch dreist klaute (wie so vieles). Ich denke auch, dass man gut erkannte, dass Mera immer mehr mit Arthur was anfangen kann, während dieser ja schon vorher von ihr beeindruckt ist (was natürlich auch die von Silencio angesprochene Problematik wieder hervorruft). Letztendlich war es ne typische Superheldenromanze, da fand ich die Beziehung zwischen Thor und Jane z.B. deutlich aufgesetzter.
Ich bleib aber dabei, Mera hat keine echte Motivation, deine Erklärung in Ehren aber: In einem Krieg mit der Oberwelt sterben auch sehr viele Atlanter und andere Untersee-Bewohner, und genau das wollte sie verhindern.
Der Film verliert sich zum Ende hin in einer völlig unnötigen, nicht mal spannend aufgebauten und nur aus reinem Spektakel-bestehenden-Grund in einer gigantischen Schlacht, wo die Atlaner sich alle gegenseitig umbringen. Soviel Schaden haben die Menschen vielleicht in all den jahren der Industrialisierung gemacht, was wieder das Problem des Zeitpunktes mit sich bringt. Komplett bescheuert wird es dann, wenn der König auf dem Kraken aus Zorn der Titanen vorbeikommt und alle platt macht, alle Meeresviecher kontrolliert und nochmals tausende von Atlanter sterben. Regte mich schon in WW auf, ist hier aber nur doch dämlich und zeigt, dass die Schlacht nur im Film war um noch mal ein DC-typisches-Transformers-Finale zu bekommen.

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Silencio : : Moviejones-Fan
03.01.2019 15:08 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

ZSSnake:

Danke dir.

Das verstehe ich vollkommen - persönlich habe ich auch guten cheese lieber als schlechtes Drama. Weil "Aquaman" sich aber nie irgendwie festlegen kann (das wird wohl kaum jemand bestreiten), kann ich mich nicht am cheese erfreuen. Sowas wie die Biker in der Kneipe finde ich zB ganz putzig (da wird auch nett mit dem Klischee gespielt - und man darf es zugleich als "Superman 2 - Allein gegen Alle" UND "Man of Steel"-Referenz sehen), aber auch da wird dreimal mit dem Ton gespielt ("Fass mich nicht an" - direkt darauf FASST ihn einer an, danach sehen wir ihn auch noch beim Partymachen - wasn jetzt?). Bei den ganzen Richtungswechseln kann einem doch nur schwindlig werden... :p

@Raven:

Auch dir ein Danke fürs Lob.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Silencio : : Moviejones-Fan
03.01.2019 15:20 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Duck:

"Ehrlich gesagt reichte mir dies aber tatsächlich irgendwie, da er wenigstens einen Hauch von Motivation hatte, was z.B. manchem Marvel-Gegner oder Steppenwolf komplett abging."

Dass es halbwegs funktional ist, mag ich auch nicht bestreiten, aber man sieht eben an jeder Ecke, wie man das effektiver hätte machen können. Bei den meisten Marvel-Filmen wird es wenigstens abgefedert, indem die Protagonisten in sich schlüssige Charaktere sind, mit denen man die Laufzeit überbrücken mag. Das ist dann von gutem Geschichtenerzählen zwar noch etwas entfernt, aber wenigstens etwas näher dran.

"Trotzdem ist auch seine Motivation ziemlich dämlich, wenn man alleine nur auf die Kontinuität schaut. Wieso ausgerechnet jetzt? Wieso genau dann wenn der Halbbruder sich offenbart? Wieso erst jetzt, obwohl man doch schon in der Antike den Menschen überlegen war? Wieso jetzt wo natürlich Mera ebenfalls zum gleichen Moment die Lösung des Problems in Händen hält?"

Einfache Antwort: weil es halt ein ziemlich blöder Film ist. :p

"Auf die Statuen hatte ich nicht mal geachtet, wirkt dann natürlich nochmal dämlicher."

In Einstellungen, in denen wir zum Horizont schauen, kann man Romulus (weil er seinen Bruder erschlagen hat, VERSTEHSE?!) durch den Hinterkopf und die Augen gucken, in einer anderen Einstellung sehen wir seine Hand, die ungefähr in Richtung Kopf geht. Ich hab mich da einfach an schlechte "Resident Evil"-Klone (also die Spiele) erinnert gefühlt und da war dann halt klar, wie der Hase läuft. Wenn ich dann als Zuschauer auf die Weise dem Film schon voraus bin, dürfen die Charaktere es bitte auch sein - scheiße, wenn Momoa in der Szene angemerkt hätte, dass er Nicholas Cage-Fan wäre, hätte ich den Film vielleicht sogar gefeiert...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
03.01.2019 16:10 Uhr | Editiert am 03.01.2019 - 16:11 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ Duck-Anch-Amun

"Der Film verliert sich zum Ende hin in einer völlig unnötigen, nicht mal spannend aufgebauten und nur aus reinem Spektakel-bestehenden-Grund in einer gigantischen Schlacht, wo die Atlaner sich alle gegenseitig umbringen. Soviel Schaden haben die Menschen vielleicht in all den jahren der Industrialisierung gemacht, was wieder das Problem des Zeitpunktes mit sich bringt. Komplett bescheuert wird es dann, wenn der König auf dem Kraken aus Zorn der Titanen vorbeikommt und alle platt macht, alle Meeresviecher kontrolliert und nochmals tausende von Atlanter sterben. Regte mich schon in WW auf, ist hier aber nur doch dämlich und zeigt, dass die Schlacht nur im Film war um noch mal ein DC-typisches-Transformers-Finale zu bekommen."

Nun, diese Endschlacht war wohl auch das einzige, was ich Aquaman ankreiden würde. Erstmal werden massenhaft Unterseebewohner abgeschlachtet, um die Armee zu vergrößern, was schon ziemlich sinnfrei ist. Dass Aquaman dann auch noch einige Tausend umbringen muss, bevor er den Krieg einfach beendet, fand ich dann auch weniger gut. Aber was solls, ist halt eine Massenschlacht, und solche dürfen wohl einfach nicht fehlen. Solche Kleinigkeiten (für mich jedenfalls) sind es dann, die mich den Film "nur" mit 9/10 bewerten lassen. Aber der Film gefiel mir hauptsächlich wegen der ersten 120 Minuten besonders gut, die Schlacht war dann etwas zu verheerend und unnötig.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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MB80 : : Black Lodge Su
03.01.2019 22:46 Uhr | Editiert am 03.01.2019 - 22:53 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Silencio:

“The Life Aquatic of Arthur Curry“

Hah! Ich hatte ne interne Wette dass sowas der Titel wird... also mit mir selber. I win... Aber ich hätte gerne die Version von Wes Anderson gesehen.

“Man mag „Aquaman“ nach „Batman v. Superman“ vielleicht für einen Schritt in die richtige Richtung halten, aber das macht ihn nicht automatisch zu einem guten Film.“

Also nach wie vor werde ich den Film erst im Heimkino sehen, weil... don‘t care. Aber ich habe in den letzten Tagen nochmal so ein bisschen über die Reviews sinniert und da fiel mir etwas auf. „Thor Ragnarok“ war ja irgendwie eine witzige, subversive „Muskelmann muss Hindernisse überwinden um Machtposition zu erlangen“ Dekonstruktion. Nicht nur war die Machtposition am Ende nicht das Ziel, und es wurde eine andere Lektion gelernt. Der Film wurde auch noch zum „Gayest“ Marvel Film gewählt. „Black Panther“ griff unter anderem das aktuelle Thema „Isolationismus“ und das alte Thema Kolonialismus auf.

Wenn ich das alles so durch den Kopf gehen lasse habe ich das Gefühl, DC ist jetzt da wo Marvel mit „Thor (1)“ war, und irgendwie ein paar Jahre hinterher... Vieles zu „Aquaman“ liest sich, als wäre das ein cooler Actionfilm... vor 6-8 Jahren.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
03.01.2019 23:17 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

"Wenn ich das alles so durch den Kopf gehen lasse habe ich das Gefühl, DC ist jetzt da wo Marvel mit „Thor (1)“ war, und irgendwie ein paar Jahre hinterher... Vieles zu „Aquaman“ liest sich, als wäre das ein cooler Actionfilm... vor 6-8 Jahren."

Damit kommst du der Wahrheit in vielerlei Hinsicht sogar ziemlich nahe finde ich. Thor bot halt auch ne ähnlich "Fish out of water muss seinen metaphorischen Schlong finden, um würdiger Herrscher zu werden"-Story, nur dass Thor dabei auch noch n bisschen was über sich und die Menschen gelernt hat. Aquaman ist halt Aquaman, der ist n cooler Dude weils Momoa ist, so wie Thor n cooler Dude ist weils Hemsworth ist.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
03.01.2019 23:39 Uhr | Editiert am 03.01.2019 - 23:41 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.395 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MB80
"Wenn ich das alles so durch den Kopf gehen lasse habe ich das Gefühl, DC ist jetzt da wo Marvel mit „Thor (1)“ war, und irgendwie ein paar Jahre hinterher... "

Das wäre schon eine bemerkenswerte Entwicklung, weil DC mit BvS nach zwei Filmen schon da, wo Marvel im gleichen Jahr mit "Civil War" stand und die Thematik meiner Meinung nach auch bedeutend besser umsetzte.

Aber gut, "Wonder Woman" war ja auch schon nur die DC-Version von "Thor" und "Captain America" und steckte beide Filme für mich dennoch locker in die Tasche. Dementsprechend wäre ich bei "Aquaman" mit einem Fantasy-Actionfilm schon zufrieden, wenn der Film mindestens die Qualität von "Thor 2" erreichen würde, den ich im Gegensatz zum ersten "Thor" für einen guten Film halte.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
04.01.2019 00:13 Uhr
1
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ Luhp:

Es ist halt wirklich so. MoS, BvS und JL waren ne coole Entwicklung, die mir verdammt gut gefiel, eben vor allem als Gegenentwurf zum MCU - und dann fing man an zurückzurudern und Marvel zu kopieren, ohne dabei bisher deren Finesse in Sachen glattpoliert-funktionaler Blockbuster zu erreichen. Was ich bis jetzt nicht verstehen kann...und Wonder Woman war für mich nach wie vor schwer generischer Kappes.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Silencio : : Moviejones-Fan
04.01.2019 01:10 Uhr
1
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

MB80:

"Hah! Ich hatte ne interne Wette dass sowas der Titel wird... also mit mir selber. I win... Aber ich hätte gerne die Version von Wes Anderson gesehen."

Jemand, der was von Bildkomposition versteht, täte dem ganzen DCEU auch mal gut. Und da beide Filme Willem Dafoe haben (in schrecklich unterschiedlichen Rollen, wohlgemerkt), hab ich mir das Späßchen erlaubt. ;)

Aber Bill Murray wäre natürlich mein Traum-Aquaman. Und Batman. Und Superman. Murray League of America. <3

"Aber ich habe in den letzten Tagen nochmal so ein bisschen über die Reviews sinniert und da fiel mir etwas auf. „Thor Ragnarok“ war ja irgendwie eine witzige, subversive „Muskelmann muss Hindernisse überwinden um Machtposition zu erlangen“ Dekonstruktion. "

Richtig, die Lektion ist ja im Grunde, dass Thors Erbe gar nicht so erstrebenswert (weil auf Blut und Lügen erbaut) ist und deswegen der ganze Prunk eingerissen werden kann. Ob man die jetzt in einem Marvel-Film für voll nehmen will (immerhin können die ja nicht zu sehr am eigenen Geschäft kritisieren - und haben mit Thanos ja einen MCU-Kritiker zum Oberbösewicht im nächsten Film gemacht), sei mal dahingestellt, aber er bietet diese Lesart zumindest an. Und mit Waititi auf dem Regiestuhl halte ich das auch für nicht sooo weit hergeholt...

"Wenn ich das alles so durch den Kopf gehen lasse habe ich das Gefühl, DC ist jetzt da wo Marvel mit „Thor (1)“ war, und irgendwie ein paar Jahre hinterher... Vieles zu „Aquaman“ liest sich, als wäre das ein cooler Actionfilm... vor 6-8 Jahren."

Hm. Ne. Wie gesagt, dafür geht dem Film zu viel interne Konsistenz ab, als dass man ihn so gebrauchen könnte. Der wäre eher mit den Bayformers zu vergleichen. Du liegst aber trotzdem gar nicht so falsch, der ist tatsächlich nicht mehr zeitgemäß. Wir befinden uns ja langsam in der Phase, wo die Dekonstruktion beginnt (eben "Ragnarok", aber auch "Deadpool" und "Logan"), wieso man da mit einem 1:1 Heldenreisestoff kommt (Arthurs Vater benennt ihn ganz offen nach dem König ausm Mythos, die Inmost Cave ist hier eine wortwörtliche Höhle innerhalb einer weiteren Höhle - die auch noch von der Mutter bewohnt wird, da falten wir dann Heldenreise und Psychoanalyse ineinander...), erschließt sich mir schlichtweg nicht. Aber wie gesagt, das wäre nicht schlimm, wenn der wenigstens kompetent auf irgendeiner Ebene wäre.

ZSSnake:

" Thor bot halt auch ne ähnlich "Fish out of water muss seinen metaphorischen Schlong finden, um würdiger Herrscher zu werden"-Story, nur dass Thor dabei auch noch n bisschen was über sich und die Menschen gelernt hat. "

Hey, Thor wusste wenigstens, wo sein Ding war. Sein Vater hat ihm nur verboten, den zu benutzen...

"Was ich bis jetzt nicht verstehen kann...und Wonder Woman war für mich nach wie vor schwer generischer Kappes."

Würde ich nicht mal heftig bestreiten, aber den generischen Kram hat sie, bis auf ein paar Stolpler, halbwegs charmant und kompetent abgearbeitet - bis das CGI-Gewitter im Endkampf losgeht. Das muss man ihr dann lassen.

luhp:

"Das wäre schon eine bemerkenswerte Entwicklung, weil DC mit BvS nach zwei Filmen schon da, wo Marvel im gleichen Jahr mit "Civil War" stand "

Erstmal stand DC allenfalls da, wo DC bereits 2008 stand. Dann zieht sich dieses Thema der persönlichen Verantwortung bereits seit "Iron Man" durch die Marvel-Filme (darum geht es dann ja auch in "The Winter Soldier"), so neu war das schon gar nicht mehr. Es war eher so der logische Schlusspunkt für eine thematische Strömung...

"und die Thematik meiner Meinung nach auch bedeutend besser umsetzte."

Nein. Sorry, aber jeder Film, der damit kommt, dass man den Übermenschen einfach mal machen lassen solle, weil er eben der Übermensch ist, kann die Thematik nicht bedeutend besser machen. Bevor jetzt kommt, dass das ja immerhin ein Superman-Film sei, möchte ich mal drauf hinweisen, dass Snyder Randianer (sprich: Objektivist) ist und den Schmarn dementsprechend auch wirklich glaubt. Das ist thematisch nicht nur konfuser Quatsch, der ist moralisch auch noch strikt abzulehnen, wenn man auch nur irgendwie menschenfreundlich eingestellt ist. Und da haben wir noch gar nicht von den ZAHLREICHEN handwerklichen und dramaturgischen Schwächen gesprochen, die BvS auch noch in der UC-Fassung plagen.

"Aber gut, "Wonder Woman" war ja auch schon nur die DC-Version von "Thor" und "Captain America" und steckte beide Filme für mich dennoch locker in die Tasche. "

"Thor" ist inhaltlich stringenter und auf den Punkt. Da kann "Wonder Woman" nicht ganz mithalten, vor allem steckt die den aber nicht locker in die Tasche. "Captain America" hat nach der angenehmen ersten halben Stunde nicht mehr besonders viel zu bieten, zerfällt dann leider im dritten Akt vollkommen in Montagen, statt noch eine richtige Geschichte zu erzählen, den packt die Amazone tatsächlich recht einfach. "The Dark World" krankt an seinem blaßen Bösewicht. Vor allem merkt man dem aber seine geplagte Produktion DEUTLICH an, gerade dass der Selvig an Stonehenge-Gag zweimal vorkommt, zeigt recht offensichtlich, dass da nicht ordentlich geplant wurde und man in der Post Produktion nicht nachgedacht hat. Einer der schwächeren Marvel-Filme und recht locker im unterem Drittel anzusiedeln.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
04.01.2019 08:01 Uhr | Editiert am 04.01.2019 - 08:02 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

@Raven
Aber was solls, ist halt eine Massenschlacht, und solche dürfen wohl einfach nicht fehlen.

Nur mal kurz: doch darf sie. Aquaman schmeißt wie schon zuvor BvS oder JL einfach wieder viel zu viel nicht zusammen passende Storys in eine Handlung, welche man wunderbar in mehrere Filme hätte verpacken können. Solche dürfen wohl einfach nicht fehlen, tun sie aber in der Regel in den meisten Origins, weil dort noch eher personelle Dinge im Vordergrund stehen. Bei Aquaman ist es einfach das Problem, dass solche Schlachten nun wohl in jedem Sequel an der Tagesordnung stehen werden, wobei bereits diese einfach lieblos dahin geklatscht wurde. Dass sie dann auch noch ohne echten Grund entstand und nur Mittel zum Zweck ist, unterstreicht dies nochmal.

@silencio und ZSSnake
Stellvertretend für eure zahlreichen Kommentare in beiden Kritiken und weil ich dem größtenteils zustimme, gibts hier nochmal Hüte.

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
04.01.2019 09:24 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ Duck:

Danke für den Hut, ist Kalt in Deutschland :-)

@ Silencio:

"Würde ich nicht mal heftig bestreiten, aber den generischen Kram hat sie, bis auf ein paar Stolpler, halbwegs charmant und kompetent abgearbeitet - bis das CGI-Gewitter im Endkampf losgeht. Das muss man ihr dann lassen."

Gut, auch da war es wieder ein "Mies ist anders, aber gut eben auch". Der funktionierte und war gradlinig erzählt, das musste man ihm lassen. Einfallslos, visuell ein bisschen arg zusammengeklaut und recht langweilig zwar, aber er hat einen zumindest die meiste Zeit nicht übermäßig für doof verkauft oder mit den Augen rollen lassen. Trotzdem war das alles, gepaart mit dem CGI-Rauswerfer am Ende, dann doch irgendwie wieder so ne unterwältigende Kinoerfahrung.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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