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"Dunkirk": Der neue Trailer zu Christopher Nolans Kriegsfilm

Moviejones | 14.12.2016

Hier dreht sich alles um die News "Dunkirk": Der neue Trailer zu Christopher Nolans Kriegsfilm. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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37 Kommentare
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MobyDick : : Moviejones-Fan
15.12.2016 10:40 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Ich muss sagen, dass ich diesen Trailer ziemlich mies fand. Relativ schlechte, gestelzte Dialoge und unterforderte englische Topdarsteller. Ich hoffe, der Film wird besser als das, was ich gerade gesehen habe. Bisher wirkt es sehr langweilig.

Ansonsten greife ich wieder auf die guten alten Weltkriegsfilme wie die Brücke von Arnheim oder ähnlichem zurück.

Dünyayi Kurtaran Adam
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Trekker : : Moviejones-Fan
15.12.2016 11:29 Uhr
0
Dabei seit: 19.12.14 | Posts: 925 | Reviews: 13 | Hüte: 57

Der Duke hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Danke dafür!

Als wenn immer sofort der Dickdarm fliegen muss , damit ein Film als "authentisch" gilt.

Auch nach mehrmaliger Sichtung konnte ich keine konkrete Schlacht bzw. Kämpfe ausmachen, die (viel) Blut oder zerrissene/dreckige Uniformen rechtfertigen würde.

Wir wissen dich auch noch gar nicht, in welche Richtung sich der Film entwickeln soll. Mit Sicherheit wird er kein Schlachtengemälde werden, sondern seine Spannung eher aus der Psychologie ziehen, die mit der Hoffnung auf Rettung einhergehen wird.

Selbst die Dark Knight-Trilogie war kein Actionfeuerwerk, lebte eher durch ihre ruhigen Momente.

Ich finde es eher ziemlich schade, dass auch hier auf MJ es so langsam Standard zu werden scheint, dass man eher aus seinen eigenen Erwartungen und Wünschen argumentiert, anstatt von einem neutralen Standpunkt aus.

Wenn jetzt jemand sagt, ihn spreche der Trailer nicht an, weil er beispielsweise keine Struktur erkennen kann, ist das vollkommen in Ordnung. Aber wer sagt, dass ein Kriegsfilm blutig werden muss?

Und wer von uns war dabei? Was wisst Ihr wirklich über die historische Vorlage? Wurde in Dünkirchen viel und blutig gekämpft? Ich weiß es nicht, deswegen kann ich mich diesbezüglich auch nicht äußern. Könnt Ihr das?

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MobyDick : : Moviejones-Fan
15.12.2016 11:49 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

@Trekker:

Ruhig Blut!

Das hier war der erste Trailer, manchen gefällt er, manchen nicht, das ist allen ihr gutes Recht. Jeder kann und darf seine Meinung und Vorstellung davon haben, wie der Film aussehen sollte und dementsprechend bewertet jeder alles für sich selbst.

Mich persönlich hat der Trailer jetzt kein bißchen angesprochen, weil hier einfach viel zu viel auf Pseudo-Athmosphäre gesetzt wird, mit endlos wirkenden großen, epischen Aufnahmen, und wir von den formidablen Darstellern kaum was zu sehen bekommen. Auch handlungstechnisch wirkt vieles für mich anahnd des Trailers wie Stückwerk. Mag im finalen Film anders werden, aber das ist mein erster Eindruck.

Sicher, das ist immer Nolans Herangehensweise, bei seinen Trailern möglichst wenig im Vorfeld zu zeigen, um die Neugierde des Publikums zu wecken. Aber was bei einem Sci-Fi-Film (Interstellar) oder Mystery-Sci-Fi-Thriller (Inception) oder Comicverfilmung (Ihr wißt schon) sehr gut funktioniert, ist bei einem Kriegsfilm für mich eher hinderlich. Denn wir wissen alle, dass es ein Kriegsfilm ist, da sollte man schon im ersten Trailer versuchen, dem Publikum zumindest etwas näher zu bringen, anstatt in gekünsteltem Style sich zu suhlen. Erinnert mich sehr an den mittleren Kubrick (und das ist mal kein Kompliment).

Mir persönlich ist es im Übrigen ziemlich schnuppe, ob es hier um Blut und Gedärme geht, der Film muss nur gut sein. Um bei Kubrick zu bleiben, einer der eindringlichsten Kriegsfilme, die fast komplett ohne Gore auskommen, ist Wege zum Ruhm (ein früher Kubrick, der bis in die 1980er in Frankreich verboten war).

Dünyayi Kurtaran Adam
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MrBond : : Imperialer Agent
15.12.2016 12:04 Uhr
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Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

Ich fand den Trailer jetzt eigentlich auch ganz brauchbar.

Das Kriegsjahr 1940 in Kombination mit der Lage der Stadt lässt ja bereits ungefähr abschätzen, was dort abgegangen ist, und wie das ganze endete. Für die Realismus-Kritiker mal unten ein Bild, das doch zeigt, dass sich Nolan versucht an der Realität zu orientieren.

Und wer sich selber spoilern will, der lese diesen sehr interessanten Artikel aus der Zeit. Wirklich lesenswert, wenngleich er wohl das Filmende spoilert. Also Vorsicht! wink

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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Mahoney : : Moviejones-Fan
15.12.2016 14:25 Uhr
0
Dabei seit: 26.06.13 | Posts: 293 | Reviews: 0 | Hüte: 6

erinnert mich an die Szenen in "Abbitte" die auch in Dünkirchen spielt, mit einer der eindrucksvollsten Plansequenzen die ich je gesehen habe. Der Film damals hat die endzeit Stimmung des Krieges so gut eingefangen wie kaum ein anderer, hoffe Nolan gelingt das auch.

Venus and Serena in the Wimbeldon arena

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
15.12.2016 14:57 Uhr | Editiert am 15.12.2016 - 15:04 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.411 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Ich habe mir den Trailer gerade nochmal angesehen und nun hat er auf mich tatsächlich einen viel besseren und atmosphärischeren Eindruck gemacht. Trotzdem kann mir niemand erzählen, dass aus Körpern, die von MGs und Granaten getroffen werden, kein Blut fließt. Wenn man diesen Trailer mit der Introszene aus Saving Private Ryan vergleicht, sollte der Unterschied klar werden.

P.S.: Auf einem anderen Filmforum habe ich gerade gelesen, dass dieser Trailer von Warner Bros UK ursprünglich gar nicht als Trailer sondern als "Survival Teaser" veröffentlicht wurde. Warner Bros US änderte dies warum auch immer danach in "Trailer 1" um.

@MobyDick
Was meinst du mit "mittlerer Kubrick"?

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Trekker : : Moviejones-Fan
15.12.2016 16:47 Uhr
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Dabei seit: 19.12.14 | Posts: 925 | Reviews: 13 | Hüte: 57

@luhp

Ok, ich glaube, Du meinst die Szene zu Beginn, als das Flugzeug auf die Soldaten zufliegt?

Wenn es eigentlich noch ein Teaser hätte sein sollen, könnte man ja noch behaupten, das Blut sei vielleicht noch nicht rein kopiert? Vielleicht kommt das ja noch?

@MobyDick

Ist alles easy! smile Mir ist das in letzter Zeit leider nur häufiger aufgefallen, dass nur aufgrund subjektiver Wahrnehmungen argumentiert wird und nicht mit dem vorliegenden Material gearbeitet wird. Das finde ich extrem schade!

Der Trailer/Teaser gefällt mir insofern sehr gut, weil er schon jetzt den Nolan-typischen Anstrich hat, dazu schon dieses kleine Thema von Zimmer gleich zu Anfang! smile Auch die Farbgebung gefällt mir.

Und obwohl mir WK2-Filme zu den Ohren rauskommen, werde ich ihm eine Chance im Kino geben, weil Nolan für mich für sehr hohe Qualität steht. Ich hoffe, es bleibt auch so!

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
15.12.2016 16:59 Uhr | Editiert am 15.12.2016 - 17:02 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.411 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Trekker

0:34 | 1:39 | 1:57

Oder man hat es eventuell für einen Green Band Trailer rausgeschnitten.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
15.12.2016 19:25 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.532 | Reviews: 45 | Hüte: 775

Selten hat ein Trailer für einen Film, den man auf der Rechnung hat, mich so kalt gelassen. Kriegsgefühl, Beklemmung, Verzewiflung? Alles Fehlanzeige. geb meinen Vorrednern Recht: da müssen natürlich keine Körperteile etc. rumfliegen...aber ein Film wie "Der Soldat James Ryan" hat die Messlatte hochgelegt wie es sein sollte. Das merkt man dem Trailer noch nicht an.
Kriegsfilme sind schon schwierig für mich persönlich, wenn die Trailer dann keine Spannung bei mir hervorrufen, wird das eher nichts mit dem Kinobesuch. Da hat man aber noch Zeit und kann noch was drauflegen.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
15.12.2016 19:55 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.068 | Reviews: 173 | Hüte: 609

Es ist absolut nicht unüblich, dass für Filme extra PG-13 Trailer veröffentlicht werden, die man dann halt auch leichter veröffentlichen kann.

Trotzdem ist das ein Punkt der mich bei Dunkirk schon länger skeptisch macht. Wirklich deutliche Gewaltdarstellung hab ich in Nolans Filmen sogut wie noch gar nicht gesehen, zu einem Kriegsfilm sollte das aber eher dazu gehören. Auch wenn mit Wege zum Ruhm schon ein gutes Beispiel genannt wurde, wie es auch anders geht.

Nochmal zum Trailer selbst: Er wirkt recht generisch und wenig aussagekräftig. Der Teaser davor war da deutlich intensiver. Einfach mal abwarten, was da auf uns zu kommt. Bei Nolan kann man jedenfalls gespannt sein.


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theduke : : Moviejones-Fan
15.12.2016 21:52 Uhr
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Dabei seit: 12.11.13 | Posts: 5.431 | Reviews: 12 | Hüte: 288

@luhp Auch wenn du bestimmt ein Gegenargument hast, versuche ich es mal anders. Meinst du Blut auf den Uniformen, denn damit hast du gar nicht so ganz unrecht, doch beim Sand und in in der Nordsee sehe ich kein Problem. Anders als in Filmen meißt üblich, verbluten viele Soldaten innerleich, somit hat man keine Blutlachen. Das Wasser der Nordee hat im Juni noch keine hohen Temp und wenn man alte Kriegsberichte über Dünkirchen betrachtet war es zu der Zeit sogar richtig kalt, somit strömt im eiskalten Wasser wenig Blut aus den Wunden weil sich Venen und Adern wie auch Muskeln verkrampfen, bzw verengen. Blut auf dem Sand. Als Angler kann ich dir sagen man sieht auf nassen Sand keine richtigen Blutflecken oder Blutpfützen. Was das mit Angeln zutun hat? undecided Ich habe 2016 z.Bsp. 7 Karpfen hintereinander geschlachtet und sie am selben Ort ausbluten lassen und man sieht da nicht viel Spuren. Nein nicht in Dünkirchen laughing Du siehst aber doch selbst, vonn allen Kritikpunkten bleibt kaum was übrig. Aber hier noch eine Sache welche blutverfärbtes Wasser wiederlegt. Andere Baustelle, D-Day. Soldaten berichteten das Wasser hatte sich Rot verfärbt. Das sind keine Fakten sondern Berichte die aus Angst heraus entstanden sind und die Verfärbung soll die Psyche zeigen um die Greuldaten besser darzustellen. Bei richtigem Westwind, dazu noch Ebbe oder Flut, verwirbelt sich das Wasser so stark das man kaum Blut im Wasser sieht.

@Trekker Wie gesagt ich habe auch noch keine Ahnung in welche Richtung sich der Film bewegen wird, ich glaube auch weitere Trailer würden da kaum helfen. Ich glaube aber eher das Nolan hier einen Anti-Kriegsfilm erschaffen hat der ohne viel Action auskommt.

Wer denkt im Internet kann man Punkte erlangen um der Größte zu sein, der ist im realem Leben oft der Kleinste.
MJ-Pat
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Strubi : : Hexenmeister
15.12.2016 22:38 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50

Oh... mir gibt der Trailer auch nicht so viel. Hätte ich ncht erwartet, weil nicht nur Nolans Filme, sondern in der Regel auch die entsprechenden Trailer zu überzeugen wussten. Aber hier, und da muss ich einigen Vorrednern Recht geben, kommt (noch) nicht die Atmosphäre auf, die man von einem Kriegsfilm erwartet. Der Trailer wirkt tatsächlich verhältnismäßig sauber. Man muss natürlich in einem Trailer keine krassen Goreszenen zeigen, aber im fertigen Film sollte das mMn anders aussehen. Nicht weil ich "blutgeil" bin, sondern weil Krieg eben gewaltätig und brutal ist. Das sollte man nicht verherrlichen, indem man ein bissl "sauberes Geballer" zeigt. Aber so, wie ich Nolan einschätze, wird das im fertigen Film auch anders aussehen. Gerade weil ihm ja in der Regel wichtig ist, dass die Geschichte funktioniert und auch möglichst glaubwürdig ist.
Unabhängig von dem ganzen Thema gefällt mir auch der Schnitt nicht besonders.

Insgesamt glaube ich aber trotzdem an einen starken Film. Nolan hat bei mir definitiv genügend Kredit, dass ich auch einen eher schwächeren Trailer verzeihewink

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MobyDick : : Moviejones-Fan
16.12.2016 10:18 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

@luhp:

Ich bin jetzt kein Megafan von Kubrick und kenne mich auch nicht wirklich tief in seinem Schaffen aus (also bitte nicht festnageln auf meine Aussagen), aber für mich gibt es drei Phasen in seinem Schaffen und kreativen Umgang, wo die Abgrenzung jedoch fließend ist:

1. Der Frühe Kubrick: Als junger Auftragsregisseur, der aber schon früh seine Akzente setzen und sich etablieren konnte mit solchen Klassikern wie Die Rechnung ging nicht auf, Wege zum Ruhm, Spartacus und mit Abstrichen sogar Lolita. Alles Topfilme, die sofort zugänglich sind, aber dennoch messerscharf beobachtet, teilweise eiskalt und zu Recht heute als Klassiker angesehen.

2. Der Mittlere Kubrick: Die Phase, wo er sich komplett etabliert hat, und sein Ding rigoros durchzieht, dabai neue erzählerische Wege beschreitet, aber auch immer pedantischer und perfektionistischer wird, bis er den Leuten um sich komplett auf den Sack geht. Künstlerisch und Finanziell ist er hier zwar auf dem Höhepunkt, fängt aber an, immer stärker den Style über den Inhalt zu setzen, oder den Inhalt über die Erzählform (?), so dass er zwar immer noch sehr sehr überragende Filme dreht, die auch objektiv absolute Alleinstellungsmerkmale auf Jahrzehnte sind, aber subjektiv nicht immer genossen werden können. In diese Phase fallen Dr Seltsam (Könnte aber auch späte Phase 1 sein), 2001, Clockwork Orange, Shining.

Wie man sehen kann, ist er hier schaffenstechnisch auf dem Höhepunkt, aber mir persönlich fällt es schwer, auch nur einen dieser wirklich überragenden Filme irgendwie gern zu haben, weil er einfach zu klinisch, kalt an die Sache rangeht und auch den Zuschauer so auf Distanz hält.

3. Der späte Kubrick: Hier hat er schon alles erreicht, was es zu erreichen gilt, und hat für immer eine Carte Blanche von seinem Produktionsstudio bekommen (Das erreichen nur die wenigsten!). Perfektionist und Pedant, der er ist, will er immer noch den perfekten Film drehen, daher dauert es gefühlte Ewigkeiten bis er seine Filme dreht, da alles haarklein passen muss. Hier fallen Full Metal Jacket (könnte auch sehr späte Phase 2 sein), Eyes Wide Shut und A.I. ins Raster: A.I. weil er Jahrzehnte am Drehbuch gearbeitet hat, und dann irgendwann gestorben ist, dnach hat ja bekannterweise Spielberg die Regie übernommen und einen komplett zweigeteilten Film gedreht: Die erste (bessere) Hälfte mutet wie ein typischer genialer Kubrick an, dann wird der Film zu einer kitschigen typischen Spielberg-Nulpe, weil er nicht mehr Material von Kubrick hatte und sein Ende aufsetzen konnte.

In dieser Phase ist Kubrick ein alter Kauz, der eigentlich nur noch geduldet wird wg. seinem Namen. Full Metal Jacket mag noch gut sein, aber spätestens bei Eyes Wide Shot erkennt man erzählerische Defizite, weil er erzählerische Trends verschlafen zu haben scheint.

Was dies mit Dunkirk und Nolan zu tun hat?

Meines Erachtens befindet sich Nolan seit Inception in der zweiten Phase, sozusagen der mittlere Nolan. Er hat seine Auftragsarbeiten souverän gemeistert und sich zum Publikums- und Studio-Liebling etabliert. Mit Interstellar hat er erstmals versucht, so etwas episches wie 2001 auf die Beine zu stellen, aber auf seine Art. Und jetzt ist er mit Dunkirk dabei, diese Grenzen weiter auszuloten. Ich bin mir relativ sicher, dass Dunkirk gut sein dürfte, ich bin mir ziemlich sicher, dass er erneut unsere Erwartungen mit seinem Film unterlaufen wird. Ich bin auch ziemlich sicher, dass viele Leute den Film sehen werden. Aber genauso bin ich mir sicher, dass mir der Film nicht gefallen wird. Interstellar fand ich schon ziemlich unerträglich. Die ganze Zeit über wusste ich, dass der Film qualitativ sehr sehr hochwertig ist, und dass hier auf Teufel komm raus was Episches serviert wurde, aber weder wurde ich sonderlich warm mit dem Film, noch mit dem Protagonisten, der anscheinend nur seine Tochter liebt, der Sohn ist ihm scheißegal, und trotzdem verläßt er beide. Auch die Auflösung, die einen ja eigentlich von Anfang an anschreit, war zu sehr gewollt.

Ich hoffe das erklärt, was ich mit mittlerem Kubrick meinte? Und ich denke, das erklärt auch, dass ich zwar sehr viel von Nolans Talent halte, aber ich mir nicht sicher bin, ob ich seine Filme denn auch mag. Denn obwohl Inception und Interstellar überragende Filme gewesen sein mögen, die ich auch beim besten Willen nicht schlecht bewerten kann, habe ich mit beiden seiner Filme meine Probleme.

Dünyayi Kurtaran Adam
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
16.12.2016 22:28 Uhr | Editiert am 16.12.2016 - 22:29 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.068 | Reviews: 173 | Hüte: 609

@MobyDick

Zu Interstellar

Sein Sohn ist ihm sicher nicht Scheißegal. Denke nur daran, wie Cooper die Videobotschaften aufarbeitet und wie er um Fassung ringt, als er stolz auf den Werdegang seines Sohnes schaut.

Allgemein wäre ich vorsichtig damit, dass Schaffen von Filmemachern in diese drei Schubladen/Phasen zu packen. Sicher hatte Kubrick seine Anfangsphase und irgendwann seine Narrenfreiheit. Gern werden auch 2001, Clockwork Orange und Dr. Seltsam als seine drei großen Filme angesehen. Das von dir übrigens kritisch betrachtete Eyes Wide Shut finde ich persönlich absolut großartig und es hat mich gefreut, dass Kubrick sich auch Ende der 90er noch treu geblieben ist. Zu A.I. schrob er ferner nie ein Drehbuch sondern arbeitete diverse Konzepte aus, welche er Spielberg noch zu lebzeiten übergab und ihm um die Realisierung bat.

Nolan seine Filme und sein Schaffen kann man glaube ich nicht so gut mit Kubrick vergleichen. Gerade deine Meinung zu Interstellar bestätigt nur den Stellenwert von diesem Werk. Es wird kontrovers aufgenommen und spaltet die Gemüter. Die einen lieben ihn, die anderen nicht. Für mich persönlich gehören The Dark Knight, Inception und Interstellar zu Nolans besten Werken. Viele loben noch das sehr frühe Memento oder Prestige - ebenfalls durchaus kontrovers aufgenommene Filme. Ganz gleich welchen Film man sich von Nolan anschaut, bis auf Insomnia und The Dark Knight Rises wirken doch alle relativ frei von anderen Einflüssen.

Dunkirk wird auch wieder ein Film sein, der das Publikum spalten wird. Die einen werden ihn mögen, die anderen nicht. Irgendwie wird auch Nolan in diese historische Geschichte seinen eigenen Stil reinbringen.

Der Trailer wirkt nun durchaus recht untypisch normal. Der Teaser war das genaue Gegenteil. Mal sehen was Dunkirk letztendlich wird. Spannende Diskussionen wird der Film garantiert bieten.


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theduke : : Moviejones-Fan
16.12.2016 23:47 Uhr
0
Dabei seit: 12.11.13 | Posts: 5.431 | Reviews: 12 | Hüte: 288

@TiiN Deinem Beitrag möchte ich noch eines hinzufügen. Kubriks Werke stammen aus einer ganz anderen Film-Ära wo Quergeister locker noch Studios gefunden haben. Nolan wird sich nie so entfalten können wie er gerne möchte (wenn er dies überhaupt will) In meinen Augen kann man Nolan niemals mit Stanley vergleichen, da passt eher ein Terantino oder ein Rodriquez als Vergleich, auch wenn beide vom Genre her nichts mit Kubrik zu tun haben. Nolan aber bleibt zu oft auf der Blockbusterschiene und wird kein Stan Kub werden. Da liegen Welten zwischen den beiden.

Wer denkt im Internet kann man Punkte erlangen um der Größte zu sein, der ist im realem Leben oft der Kleinste.
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