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Kein Plan: J.J. Abrams über die "Star Wars"-Sequels + Boyega-Clip

Moviejones | 31.05.2021

Hier dreht sich alles um die News Kein Plan: J.J. Abrams über die "Star Wars"-Sequels + Boyega-Clip. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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83 Kommentare
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MisfitsFilms : : Marki Mork
31.05.2021 11:41 Uhr
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Dabei seit: 09.07.13 | Posts: 4.458 | Reviews: 0 | Hüte: 126

Coming Soon:

STAR WARS X - DIE JAGD NACH DEM SPACE SCHÄDEL

Regie: Joss Whedon

Drehbuch: Paul Feig

P.C. Matter, Son of Finn: Ray Fisher

Bo Dameron, Son of Poe: Russel Brand

Mey, Daughter of Rey: Meghan Markle (Duchess of Sussex)

Bella Sky-Solo, Daughter of Han Solo und Luke Skywalker: Melissa McCarthy

Und Twitter so: LET THEM FIGHT laughing

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normster : : Moviejones-Fan
31.05.2021 11:51 Uhr
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Dabei seit: 28.05.21 | Posts: 25 | Reviews: 0 | Hüte: 2

@nothin-is-written

Da hast du natürlich recht!

die prequels sind keine Meisterwerke. aber sie haben das SW-universum in jeglicher Form erweitert!...und dafür bin ich dankbar.

Das war damals meine Meinung und ist sie heute auch noch...

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
31.05.2021 12:00 Uhr | Editiert am 31.05.2021 - 12:02 Uhr
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Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@normster

Ich kann deine Haltung mindestens auf der Ebene der Figuren und des Worldbuildings teilen. Auf der Ebene der Cinematographie sehe ich die Prequel-Trilogie wie gesagt eher als durchwachsen an.

Deine Beweggründe (auch die von ChrisGenieNolan) klingen jedenfalls für mich konsitent und plausibel. Insofern: alles schick.

Ich denke, dass es gut ist sich respektvoll darüber auszutauschen. Man muss nicht immer einer Meinung sein, aber ich finde es schön, wenn man versucht andere an den Gedankengängen teilhaben zu lassen und vielleicht sogar jeder etwas davon mitnimmt.

"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING

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normster : : Moviejones-Fan
31.05.2021 12:44 Uhr
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Dabei seit: 28.05.21 | Posts: 25 | Reviews: 0 | Hüte: 2

@nothingiswritten

Ganz genau...Wenn man nicht respektvoll miteinander reden kann..brauch man kein Forum um sich auszutauschen...

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Watchman : : Moviejones-Fan
31.05.2021 14:55 Uhr | Editiert am 31.05.2021 - 15:31 Uhr
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Dabei seit: 30.04.13 | Posts: 282 | Reviews: 0 | Hüte: 26

Bin viel zu spät, habe mir aber alle Kommentare durchgelesen. Falls es jemanden noch interessiert:

Ich würde mit folgenden übereinstimmen. @Normster, @manisch, @stergi, @clampner, @mobydick, @kayin, @tiin. Überwiegend kann ich eurer Meinung ganz oder fast vollständig zustimmen. Ich hoffe ich hab niemanden vergessen.

@Normster

"...weniger wurde ja medial auch nicht versprochen!"

Bei Captain Marvel wurde angekündigt, dass man den Solo Film unbedingt gesehen haben muss für Endgame. Das hat natürlich die Zahlen angekurbelt, gleichzeitig aber Missmut und fehlendes Vertrauen in Marvel/ Disney erzeugt. Vielleicht gibt es deswegen jetzt "Marvels" statt "Capt. Marvel 2"? So ein irrefürhendes Marketing ist schon bezeichnend.

Der Einheitsbrei medialer Berichterstattung wird sich (hoffentlich) auch bald wieder ändern. Das kritische Stimmen erst erlaubt sind wenn sie irrelevand sind macht wenig Sinn, streichelt aber das Ego.

@Nothing-is-Written

Ep 7 ist ein "New Hope" Abklatsch und da sagt auch niemand etwas gegen. Inhaltlich bot der Film dennoch Potenzial um Ep 8 und 9 gut zu gestalten. Auch Ep7 hat so seine Probleme, hat aber nicht alles über den Haufen geworfen und die Trilogie bereits beendet.

Die Prequels haben schon massive Probleme. Vor allem, dass sie die OT so vernachlässigen ist nicht zu erklären, kommen die Filme doch vom gleichen Schöpfer. Was die Prequels aber unterscheidet ist: sie wollten bisschen was Neues zeigen und machen und das Ganze etwas erweitern. Ob man das gut findet oder nicht ist was anderes. Aber die FIlme haben das Franchise nicht in dieser Art und Weise bedroht wie es die Sequels getan haben. Die Figuren und das Universum wurde trotz allem respektiert. Und wir haben Ewan McGregor als Obi Wan erhalten, der die Rolle gerockt hat.

@MisfitsFilms

"Ich finde DIE LETZTEN JEDI den letzten guten Beitrag in der Reihe, weil der Film einfach alles durcheinander gewirbelt hat."

Ironie?

Komischer Beitrag zu einem Mittelfilm einer Trilogie und einem Franchise, dass bis dahin so erfolgreich wie kein zweites lief. Was genau in der Trilogie und am Erfolg des Franchises unbedingt durcheinander gewirbelt werden musste ist mir nicht klar. War es Kennedy aber wohl auch nicht und sie hats ungefragt einfach gemacht. Das Erbenis ist: Schadensbegrenzung und vermutlich der unrühmliche Abgang von ihr. Hoffentlich. Ich glaube so war das nicht geplant. Es heißt doch: never change a winning team. Wann hat sich das geändert?

Mit deinem 2. Beitrag (Baerbock) kann ich schon mehr anfangen. Allerdings scheinen die Leute zu glauben, dass JJ in EP7 wirklich was zu sagen hatte. Für mich sieht es eher so aus als ob Disney da sehr klar gesagt hat was genau in den Film rein soll. Nach dem dieser dann auch finanziell geliefert hat, hat man wohl die Zügel schleifen lassen und Kennedy völlig falsch eingeschätzt. Wie die sich neben Lucas hinsetzten kann und behaupten kann: "für die Sequels gab es keinerlei Inspiration oder Vorlagen, keine Bücher, Spiele oder Comics" ist einfach der Hammer. Scheint aber bereits vergessen zu sein.

@luhp92

"Abrams und Snyder haben auf Basis mehrerer Filme Blockbuster-Erfahrung und sind damit sehr gut geeignet, einen Film wie "Star Wars" zu stemmen."

Ich denke die bisherigen Filme von Snyder zeigen, dass er eher nur als Kameraman verpflichtet werden sollte. Seine eigene Projekte waren bisher eher durschnitt bis schlecht. Und JJ hat mMn mit Star Trek bewiesen, dass er sowas nicht kann. Deswegen wurde Bad Robot auch von der Serie abgezogen. Mit Star Wars hat er es dann noch mal unterstrichen. Der soll seine "mysterie boxes" zu hause aufmachen, die funktionieren im Kino nicht. Wie oft er das wohl noch versuchen darf.

Wer bei Star Wars mitmachen will sollte sich damit auskennen. Weder Kennedy, noch Johnson noch JJ tun dies. Und, es sollte bedacht werden dass Johnson selbst der Meinung ist Filme machen zu müssen die am besten 50% des Publikums liebt und 50% hasst. Also hat er in diesem Sinne absolut geliefert. Aber ist so eine Einstellung für ein Franchise wirklich sinnvoll? Vor allem wenn man es nicht anfängt, sondern einen Teil davon abschließt?

"Bei Rian Johnson bin ich wie MB80 und Duck-Anch-Amun der Meinung, dass er mit Episode VIII die "Star Wars"-Reihe treffend und progressiv fortsetzte und neue Wege einschlug."

Ich antworte mal nur dir. Das mag deine Einschätzung sein und es darf dir auf jeden Fall gefallen haben. Wenn man aber dabei ist eine über 30 Jährige Saga zu ende zu bringen, ist die Frage erlaubt ob der vorletzte Film neue Wege einschlagen sollte oder ob man diese Kiste zu Ende hätte bringen sollen und mit Johnson was Neues hätte anfangen sollen, wenn man ihn schon unbedingt einstellen möchte.

"Abrams Episode VII ist der Film überlegen. Ansonsten habe ich ja nicht umsonst "Knives Out" und seine früheren Indiefilme angesprochen"

Auch diese Einschätzung ist deine Meinung. In Bezug auf SW sehe ich das zwar völlig anders aber das ist ja nicht schlimm. Knives Out ist für mich ein gutes Beispiel was Johnson machen sollte. Eigenständige Filme. Die Kamera kann er ja gut bedienen. Aber das Script zu KO war auch nicht der Bringer. Dennoch war der Film unterhaltsam. Nur etwas zu lang. Und besser man denkt über den Film nicht zu lange nach.

@tiin

ich könnte mir gut vorstellen, dass die Sequel Trilogie irgendwie aus dem Kanon genommen wird, bzw. nicht weitergeführt wird. Dazu gibt es bereits auch eine Theorie.

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
31.05.2021 16:40 Uhr | Editiert am 31.05.2021 - 16:43 Uhr
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Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@Bonsai

Entschuldigung im Voraus, dass ich das Fass noch einmal aufmache: Ich habe gerade eben noch eine sehr passende Antwort von Raven13 gegenüber Optimus13 im SW9 Thread gefunden, in der es bereits um die Frage nach der (Fehl-)Interpretation Lukes geht. Wenngleich man das filmisch hätte mehr unterstreichen können, sehe ich die Tendenzen sehr ähnlich zu Raven und lasse die Ausführungen mal hier:

Optimus 13

"Luke Skywalker hat jederzeit an das Gute in seinem Vater geglaubt, einen Massenmörder, der den ganzen Jedi-Orden ausgelöscht hat. In Episode 8 fühlt er die dunkle Seite in seinem Neffen und sein erster Gedanke ist, ihn zu töten? Mag ja sein, dass Menschen sich verändern, aber das passt absolut gar nicht zu Luke Skywalker. Ich bin ja noch nicht mal mit der OT aufgewachsen, deshalb sind mir Luke und Co. nicht so heilig wie anderen, aber das passt wirklich überhaupt nicht."

Antwort Raven13

"Menschen ändern sich mit dem Alter, und viele Menschen werden leider nicht mit dem Alter weiser, sondern oftmals arroganter, bornierter und schwieriger. Und Luke hatte wohl anscheinend einfach nur Angst, dass die Geschichte sich wiederholt und hat kurzfristig einen dummen Gedanken gehabt, dem er letztlich aber nicht nachgegeben hat. Dumm halt nur, dass Ben im falschen Moment aufgewacht ist, sonst wäre nichts passiert. Tatsache ist, Luke wollte Ben gar nicht umbringen und hat sich deswegen auch geschämt, so sehr sogar, dass er sich zurückgezogen hat, weil er einfach sich selbst nicht mehr vertraut hat und weil er sicherlich auch Lea und Han nicht mehr in die Augen blicken konnte, ohne seinen eigenen Fehler mit Kylo zu sehen. Luke hat gemerkt, wie schnell man doch der dunklen Seite verfallen kann, sogar er selbst nach so vielen Jahren lernen und lehren. Das hat in ihm so viele Selbstzweifel und Schamgefühle ausgelöst, dass es ihn innerlich zerfressen hat. Er gab der Macht die Schuld und hat ihr abgeschworen. Für mich ist das alles absolut logisch nachvollziehbar nur nur allzu menschlich."

"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING

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Clampner : : Moviejones-Fan
31.05.2021 21:17 Uhr | Editiert am 31.05.2021 - 21:27 Uhr
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Dabei seit: 20.05.20 | Posts: 155 | Reviews: 0 | Hüte: 3

@Nothing-is-Written
Ein typischer Fall von Fan-Fiction, wie ich es vorher schon angesprochen habe. Nichts davon lässt sich über tatsächliche Referenzen belegen. Von daher nur wieder eine weit hergeholte Not-Erklärung, um eines der Plotholes zu kitten. Mark Hamill hatte sich eine ganz andere Geschichte zurechtgelegt, um die Rolle spielen zu können. Und genauso kann man sich nun 100 weitere Entschuldigungen für Lukes geistiges Dahinscheiden aus dem Ärmel schütteln. Denn mehr als Entschuldigungen sind es nicht. Eine persönliche Interpretation dieser Darstellung Lukes würde handfeste Referenzen voraussetzen, um eine Diskussion anzuregen, die auch mir Spaß bereitet. Aber Echte-Welt-Logik auf Storys anwenden - ich bitte euch. Dann hätten sie Poe auch gleich "Luke" nennen können mit der Begründung, dass es in der echten Welt auch mehrere Menschen mit dem Namen "Luke" gibt. In einer Geschichte über Charaktere gehts nicht darum, OB die Charaktere so existieren können, sondern ganz eindeutig darum, WARUM sie existieren und WIE sie sich entwickeln. DASS ein Charakter existiert, ist nicht schwer zu glauben und auch überhaupt nicht relevant für eine gute Geschichte.

Die ganze Prämisse von TLJ dreht sich ja darum, DASS sich Charaktere entwickeln (aus ihren Fehlern lernen), aber WIE und WARUM müssen wir uns selbst erklären. Das ist faules Storytelling. In welcher Geschichte gehts denn bitte nicht darum, DASS die Protagonisten aus ihren Fehlern lernen? Wenn dem nicht so wäre, wärs nichtmal ne Geschichte.

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
31.05.2021 22:37 Uhr | Editiert am 01.06.2021 - 00:38 Uhr
0
Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@Clampner

Diese Sichtweise auf das Medium finde ich persönlich zu extrem und engstirnig. Wenn das für dich die einzig legitime Herangehensweise an fiktionale Figuren im Allgemeinen ist, dann ist das okay und das mag ich dir keinesfalls in Abrede stellen. Für mich erschöpft sich die Diskussion damit, weil wir uns unterschiedliche Perspektiven auf das Medium erlauben bzw. du manche davon verweigerst.

Ein Lerneffekt mag ein möglicher Storytelling-Ansatz sein, doch allein die Filme der Genrespielarten des Dramas oder des Gangster-Settings verweigern ihren Protagonist:innen oft und gern derartige Lerneffekte und versuchen diese in vielen Fällen dennoch realistisch in ihren psychischen Dispositionen darzulegen. (Serienformate tun das sogar noch viel öfter, würde ich schätzen.) Im Umkehrschluss gibt es ebenso natürlich Beiträge, die sich bewusst auf ihre allegorischen Gehalte beschränken und versuchen, die Idee einer oder mehrerer Figuren auf anderen erzählerischen und visuellen Ebenen zu vermitteln.

Ich würde soweit gehen und sagen, dass ausbleibende Lerneffekte mit voranschreitenden Alter eines Menschen eher die Regel als die Norm darstellen. Allein um zyklische Effekte psychologisierender Motive lassen sich ganze Filme gestalten... das wurde auch gemacht. Teils mit künstlerischer Verfremdung der Figuren, die an theatralische Reminiszenzen appellieren, teils mit stark realitätsbezogenem Feingefühl und Akzentuierung auf ein tatsächlich existierendes Milieu. Abstraktion mag bei Kunst immer eine Rolle spielen, aber dass man einigermaßen starke realitätsbezogene Herangehensweisen und Deutungen komplett verweigert erschließt sich mir für die Vielfalt an Filmgenres und Erzähltraditionen nicht.

Wenn du nun aber sagst, dass Star Wars für dich ausschließlich in einem mythischen Erzählrahmen stattfinden soll, dann kann ich das gut für die Faszination der Reihe nachvollziehen. Das ist gewissermaßen die DNA der Filme und da habe ich keine Bauchschmerzen, wenn man die fehlende Referenz und das Feingefühl im Umgang damit kritisiert. Diese Kritik ist legitim und Fehlinterpretationen dürfen gern auch so benannt werden, wenn man triftige Gründe dafür besitzt. Andersdenkende dann allerdings komplett aus der Debatte auszuschließen halte ich wiederum für übertriebenes Fandom. Schließlich sind direkte Anleihen in der Darstellung auch vorhanden. Nicht gut und tief genug, aber sie sind da. Bei einem Sprung von 30 Jahren ist das sowieso problematisch, da selbst Rückblenden aus der Sicht der Figuren legitimiert werden müssten und ich bezweifle, dass das für Star Wars gut funktioniert.

Für mich gibt es da im Übrigen größere Probleme bei der Herangehensweise Johnsons. Etwa fehlende Kontinuität in Bezug auf die Story Arcs des Vorgängers und eine stark merkwürdige Eigendynamik im stockenden Erzählfluss.

Für den Rest der Errungenschaften im mannigfaltigen Film- und Serienkosmos gilt für mich: Nur ein Sith-Lord denkt in Extremen!

Edit: ich finde es im Gegenzug merkwürdig, wenn du für deine Herangehensweise derart stark auf die Produktionshintergründe und Mark Hamills Schauspielweise pochst, wenn du doch den Realismusbezug des Endmaterials weitestgehend verweigerst und auf das, was anhand des filmischen Materials tatsächlich dargestellt wird, verweist. Da besteht für mich insofern eine Diskrepanz, weil du einerseits verlangst, möglichst nahe am filmischen Referenzmaterial zu argumentieren und andererseits die Drehumstände zur Darlegung deiner Sichtweise heranziehst. Das kann man machen, aber das ist nicht der einzig legitime Weg um mit Filmen umzugehen und die Darbietungen und Rollenmotive einzuordnen...

Was ich bei deiner Argumentation ebenfalls schwierig finde, ist der Umstand, dass dir im Gegenzug der charakterliche Wandel des scharfzüngigen jungen Obi-Wan von Ewan McGregor im Vergleich zu seinem stoischen Alter Ego aus der Original-Trilogie scheinbar weniger Kopfschmerzen zu bereiten scheint. Dabei ist hier ebenso eine nahezu andere Persönlichkeit zu beobachten. Das variiert bei der Verkörperung durch McGregor sogar von "Die dunkle Bedrohung" zu "Angriff der Klonkrieger" drastisch. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass der alte Obi-Wan mehr mit Qui-Gon Jinn gemein hat, als mit seinem jüngeren Ich. Meine Einwand lautet daher: ist Johnsons differente Herangehensweise wirklich so exklusiv im Star-Wars-Franchise? Mit Sicherheit ist er durch die Vielzahl seiner abweichenden Entscheidungen deutlich radikaler gewesen und ich empfinde seine Herangehensweise auch als lächerlich, wenn es um eine aufeinander abgestimmte Trilogie geht. Ich mag seine restlichen Arbeiten nicht einmal, wenn man Looper außen vorlässt. Aber in Bezug auf den Umgang mit der Figur Lukes leuchtet mir nicht ein, weshalb man ausgerechnet diesen Aspekt als derart virulentes Problem erachet, dass man die grobe Idee dahinter für komplett absurd erklärt. Der Film ist auch dann alles andere als eine logische Fortsetzung und besitzt weiterhin genügend plausible Angriffsfläche, um ihn als fehlgeleiteten pseudokünstlerisch-subversiven Beitrag für ein Franchise zu betrachten. Johnson wollte ein trojanisches Pferd unterjubeln, dass einige gute Ideen und Ansätze besaß, die aber im teils krassen Widerspruch zum direkten Vorgängerfilm stehen. Diese Rücksichtslosigkeit verdient Häme und Kritik, aber sie wäre ohne Billigung des Konzerns und der beratenden Instanzen auch nicht ohne Weiteres möglich gewesen. Das sollte man bei der Kritik an Johnson als alleinigen Übeltäter auch nicht vergessen. Man macht es sich mit Sicherheit zu leicht, wenn man nur einige wenige Schuldige bei einer derartigen Projektgröße auszumachen versucht...

"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING

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Clampner : : Moviejones-Fan
01.06.2021 02:03 Uhr | Editiert am 01.06.2021 - 02:13 Uhr
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Dabei seit: 20.05.20 | Posts: 155 | Reviews: 0 | Hüte: 3

@Nothing-is-Written
Ich hab nie irgendwas über Obi Wan geschrieben. Und den Teil mit Mark Hamill hab ich als Beispiel einer optionalen Fan-Fiction herangezogen, nicht als offiziell wahren Kanon. Was ich sagen wollte war, dass solche Erklärungen einen Film in seiner allgemeinen Wahrnehmung nicht aufwerten, da sie persönlich sind. Für einen persönlich mag das ja die angenehmste Erklärung sein, so täuscht sie aber über das eigentlich Problem nicht hinweg, nämlich dass es weder eine tatsächlich schlüssige Erklärung noch Anhaltspunkte auf irgendeine Herleitung gibt. Das Diskutieren über solche Ideen ist also in gewisser Hinsicht substanzlos. Zumindest machen sie mir keinen Spaß, da sie mit der Deutung des Films nicht mehr viel zu tun haben.

Und so extrem finde ich meine Einstellung gar nicht, die sich nicht nur auf das Medium Film bezieht, sondern auf Geschichten allgemein und speziell auf den Mainstream. Vor allem wenn ein Film wie TLJ die Heldenreise zur Prämisse erklärt, ist er dem Publikum plausible Charakterzeichnungen schuldig. Aber wie ich dich verstehe, stimmst du mir hier sowieso zu, solange wir uns auf Star Wars (mythische Erzählungen) beschränken.

Ich bin kein Prequel-Fan, von daher kann ich deinem Obi-Wan Gebashe nicht widersprechen. Der Übergang von den Prequels zur OT ist leider auch sehr holprig geraten und gespickt mit Widersprüchen. Trotzdem muss man ihnen zugute halten, dass die Prequels eine in sich stimmige Story erzählen. TLJ ist nur ein Film und je nachdem, an welchen Stellen man ihn ernst nimmt, widerspricht er sich schon selbst mehrmals, so sehr, dass man sich als aufmerksamer Zuschauer wirklich keinen Reim darauf machen kann, was denn da jetzt gerade wirklich in den Köpfen der Charaktere vorgeht. In dem Film passiert viel aber größtenteils gar nichts.

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
01.06.2021 03:25 Uhr | Editiert am 01.06.2021 - 11:45 Uhr
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Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@Clampner

Ich wusste nicht exakt, dass du auch die Prequels in dieser Hinsicht als eher weniger gelungen empfindest. Da du aber Johnsons Herangehensweise an etablierte Figuren als eine Art Ausnahmeerscheinunung für Star Wars darzulegen versuchtest, bin ich darauf zu sprechen gekommen, dass man derartige Tendenzen auch bei den Prequels kritisieren müsste und Johnson was das anbelangt gar nicht unbedingt so weit vom Schöpfer der Reihe entfernt scheint. Das angeführte Beispiel diente also viel mehr der Extrapolation deines Kritikpunktes anhand anderer Serienteile.

Deshalb aber: Ich bitte um Verzeihung, dass ich meine Absicht an dieser Stelle nicht deutlicher formuliert habe.

"Was ich sagen wollte war, dass solche Erklärungen einen Film in seiner allgemeinen Wahrnehmung nicht aufwerten, da sie persönlich sind. Für einen persönlich mag das ja die angenehmste Erklärung sein, so täuscht sie aber über das eigentlich Problem nicht hinweg, nämlich dass es weder eine tatsächlich schlüssige Erklärung noch Anhaltspunkte auf irgendeine Herleitung gibt. Das Diskutieren über solche Ideen ist also in gewisser Hinsicht substanzlos. Zumindest machen sie mir keinen Spaß, da sie mit der Deutung des Films nicht mehr viel zu tun haben."

Es ist legitim, wenn dir derartige Herangehensweisen nicht behagen, weil du auf einer eher strengen, analytischen Ebene mit erzählerisch lückenlosen und eindeutigen Entwicklungen wert legst.

Ich finde nur nicht, dass man davon abweichende Diskussionen als "substanzlos" bewerten sollte. Das entbehrt jeglicher gesitesgeschichtlicher Grundlage zum Umgang mit Werken, die dem "interesselosen Wohlgefallen" dienen und erinnert mich unangenehm an so manche Oberstufen-Deutschstunde mit Reklam-Heftchen. Die Kulturgeschichte lebt genau von derartigen Aspekten bei der Deutung von Werken. Der Umgang mit möglichen Lücken zählt aus künstlerischer Perspektive sowie pragmatischen, wirtschaftlichen, ideologischen und erzählökonomischen Gründen (Ausnahmen bestätigen die Regel) stets zum Werk und folglich sind sie auch Gegenstand der Diskussionskultur. Über Schlüssigkeit von künstlerischen Arrangements kann man dabei freilich streiten und es muss einem nicht jeder Zugang gefallen.

Will sagen: Filmwerke sind beispielsweise immer von einer gewissen Ausschnitthaftigkeit geprägt (allein durch Schnitt/Montage, Dialogregie, Zeitablauf, Color Grading, tonale/musikalische Bestandteile etc.). Natürlich sollte man nicht kompletter Beliebigkeit bei der Interpretation fehlgehen, aber eine gewisse Offenheit ist immer gegeben. Filme und andere Medien setzen ein Verhalten und eine Bewertung dazu immer schon voraus. Das spielt meines Erachtens nicht nur bei Werken eine Rolle, sondern auch in der Bewertung von Situationen und Menschen im Alltag. Zwei Menschen können über eine Situation oder einen anderen Menschen sprechen und zu teils sehr unterschiedlichen Ansichten und Bewertungen gelangen. Warum sollten deshalb also für ausschnittsbehaftete Kunstwerke und visuelle Medien andere Regeln gelten, obwohl diese Tendenzen die Gesamtrealität durch individuelle Wahrnehmungszugänge determinieren? Jeder Mensch besitzt einen Sehepunkt von der aus Zustände wahrgenommen werden. Kunst ist nichts, an das man ein Elektronenmessgerät anlegen kann, um den Wert zu bemessen. (Natürlich gibt es aber gewisse Handlungsanweisungen und Regelpoetiken für zeitgenössisch gelungene Werke). Die Wertbemessung resultiert immer erst aus der diskursiven Bewältigung.

Geschmacksbezogene Abwägungen liegen in der Natur der Sache. Selbst noch so große Werke der Filmgeschichte beherbergen eine gewisse Ambivalenz bei ihren narrativen Strukturen und Figurenzeichnungen. Viele von diesen Beiträgen lassen sich auf unterschiedliche Weise verstehen und "lesen", weshalb die tiefere Auseinandersetzung eine wichtige Kulturtechnik darstellt. Als banales Beispiel der jüngeren Zeit führe ich der Einfachheit halber (es ist spät^^) einen Film wie Moonlight an, wo durch die pseudo-autobiographische Dreiteilung der Handlung die Denkweise über die Hauptfigur provoziert wird, dass da auch drei völlig verschiedene Menschen agieren könnten. Das Bedeutungsfazit des Films ist, dass Menschen die Fähigkeit zur Umdeutung besitzen - sowohl in Bezug auf ihren Werdegang/ihre Wahrnehmung (lose miteinander korrespondierende Charaktereigenschaften), als auch im übertragenen Sinne bei der Auseinandersetzung mit Figuren in Werken.

Das Spiel von Werk und Zuschauerwirkung ist persé immer schon im Medium inkludiert. Wie stark die Diskrepanzen ausfallen, mag natürlich von Werk zu Werk variieren. Da sind wir dann in der Tat wieder bei "persönlicher Vorliebe" für die Art einer bruchlosen oder bedeutungsoffeneren Erzählweise.

Insofern glaube ich aber, dass wir da auf keinen gemeinsamen Nenner bei Lukes Verhalten kommen. Ich verstehe, dass du dafür eindeutigere Bezüge möchtest, die der Film aber unzureichend liefert. Dich stört das - mich eher weniger (gelungen ist trotzdem anders!). Ich denke, dass wir damit aber gut leben können...

"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING

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normster : : Moviejones-Fan
01.06.2021 09:21 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.21 | Posts: 25 | Reviews: 0 | Hüte: 2

@nothingiswritten & @Clampner

Wow Leute...ihr steigt aber tief in die Materie ein..respekt!

...Fast zu schade für die sequeltrilogiewink

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normster : : Moviejones-Fan
01.06.2021 10:19 Uhr
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Dabei seit: 28.05.21 | Posts: 25 | Reviews: 0 | Hüte: 2

Letztenendes habe ich für mich akzeptiert das die sequels meinen Vorstellungen nicht mal im Ansatz gerecht werden konnten...erschreckend daran ist, das meine Erwartungen gar nicht mal sooo hoch waren!

ich konnte mir gar nicht vorstellen das man mit den gegebenen story-Möglichkeiten (wie z.b.neue Republik,neuer Jedi-orden,alte Charaktere & neue Charaktere,usw..)es NICHT schaffen kann,eine gute Trilogie zu erschaffen...da waren doch unglaublich gute Storylines möglich...abschließendes Fazit für mich:es waren einfach die falschen Leute am werk!

Was mich seit langem beschäftigt..wie soll es weitergehen mit dem klassischen film im SW-universum?Serien mal bitte nicht berücksichtigen...da kommt ja schon einiges...

Was soll passieren..was ist sinnvoll?

-Die Sequels löschen und nochmal machen?

-weiter mit rey skywalker und co?

-völlig neue stories verfilmen?

-Geschichten aus der alten Republik oder noch früher beleuchten?

Oder oder oder...

Ich hätte gerne mal was von darth revan auf meiner Liste...ich finde er ist ein starker Charakter und sehr interessant...alleine weil er keine klare gut/böse-struktur hat wäre da potential vorhanden.

Einen einzelfilm mit einem jungen Yoda wäre auch mal was interessantes..

Da gibt es soooo viiieeel...wer Bock hat kann ja mal seine Vorstellungen preisgeben

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normster : : Moviejones-Fan
01.06.2021 10:38 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.21 | Posts: 25 | Reviews: 0 | Hüte: 2

@watchman

Du hast geschrieben :

"..Wenn man aber dabei ist eine über 30 Jährige Saga zu ende zu bringen, ist die Frage erlaubt ob der vorletzte Film neue Wege einschlagen sollte oder ob man diese Kiste zu Ende hätte bringen sollen.."

Daumen hoch zu deiner Aussage...Besser kann man das Thema nicht auf den Punkt bringen!

Es entkräftet jedes Argument zur Verteidigung von "Last jedi"...

Diese Erklärung ist der Grund warum die sequel-trilogie kolossal gescheitert ist...

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Clampner : : Moviejones-Fan
01.06.2021 11:53 Uhr | Editiert am 01.06.2021 - 11:56 Uhr
0
Dabei seit: 20.05.20 | Posts: 155 | Reviews: 0 | Hüte: 3

@normster
Das macht wirklich Spaß, vor allem wenn man unterschiedlicher Auffassung und dennoch sachlich sein kann smile

@Nothing-is-Written
Im Grunde bin ich da voll und ganz bei dir. Ich interpretiere sehr gerne. Einziges Problem habe ich, wenn zu viel Substanz fehlt, anhand der man interpretieren könnte. Und das sehe ich beim Thema Luke. Es fehlt ja allein schon der Ansatz. Nochmal: Dass sich Luke innerhalb von 30 Jahren verändert haben könnte, steht ja gar nicht zur Debatte. Niemand kritisiert das. Aber wenn er sich verändert, würde der getreue Fan gerne ansatzweise wissen, warum. Tatsächlich kann man hier Luke ein wenig von Obi-Wan insofern abgrenzen, als dass Luke eine sehr viel prominentere und entscheidendere Rolle zukommt. Lucasfilm hat ja zuletzt keinen Hehl daraus gemacht, dass die Skywalkers das Rückgrat der Saga sind (geschicktes Rückruder-Marketing). Und so wenig man jetzt Ewan McGregors Obi-Wan nicht mit dem von Alec Guinness ein Einklang bringen mag, wenn du am Rückgrat der Saga schraubst, solltest du gute Gründe dafür vorgeben. Total fein ausgearbeitet muss das ja nicht sein und deshalb seh ich meine Sicht des Ganzen auch überhaupt nicht als extrem. Mir reichen schon Ansätze einer plausiblen(!) Herleitung. Wenn du aber Luke so enorm verändern möchtest wie es Rian Johnson getan hat, bedarf es vermutlich schon eines eigenen Films, um die Herleitung einer so wichtigen Sache plausibel zu gestalten.

Natürlich kann man immer kommen und sagen "Das ist Kunst und der Künstler hat freie Hand in seiner Auslegung der Dinge". Naja, es ist aber auch Mainstream. Wenn du Arthouse machen willst, gehst du nicht zu Disney geschweige denn zu Star Wars.

Letztendlich bleibt auch für mich zu sagen, dass ich mit dir, was Luke angeht, keinen Streitpunkt finde, da mir der Film keinen liefert XD Eine Diskussion darüber führt also zu nix. Das lasse ich gern so stehen.

Nur um mal ein Gegenbeispiel zu bringen: Über die Charakterentwicklungen der Figuren im Film selbst lässt sich sehr gut mit mir diskutieren. Da machen für mich die Entwicklungen von Luke und Poe zwar auch keinen Sinn, da sie (bis auf die Erläuterungen von Yoda und Leia) gar nicht stattfinden, aber wenigstens kann ich Gründe dafür liefern XD

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normster : : Moviejones-Fan
01.06.2021 12:29 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.21 | Posts: 25 | Reviews: 0 | Hüte: 2

@Clampner

Here we go..so soll es sein!

Bin froh in einer Gruppe zu sein die sachlich und entspannt diskutiert..ohne Ego-rumgeschreie

Gibts da ne offene Internetseite wo man sich treffen kann?weiss da jemand was?

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