Bewertung: 0.5 / 5
Warum dieses Reviewe?
Und warum diese Bewertung? Mich hat Discovery einfach nicht mehr locker gelassen. Ich finde die Serie, mit der Star Trek-Brille geschaut, einfach schrecklich und grauenhaft. Als Star Trek Fan kann ich gar nicht anders, als Discovery mit den alten Star Trek Serien zu vergleichen. Das habe ich auch hier versucht. Mein Review enthält Spoiler, sehr viele. Ich müsste eigentlich in jedem Satz eine Spoilerwarnung einbauen, finde aber, dass sie beim Lesen doch stören würden.
Trailer zu Star Trek - Discovery
Einleitung
Die Charaktere konnten mich nicht überzeugen, Bespiel Captain Philippa Georgiou: sie sollte cool und gleichzeitig "alt" und damit weise wirken. Wirkte aber einfach nur blass. Captain Gabriel Lorca: war klar, dass der Mann was im Schilde führt. Daher war auch die Auflösung am Ende nicht überraschend, eher: Ich wusste es! Dabei hat man über mehrere Folgen hinweg als zwielichtige Figur aufgebaut und dann dieser plötzliche und relativ einfacher Tod? Er hätte ein anderes Ende verdient! Commander Saru, noch ein blasser Charakter ohne jegliche Tiefe. Wieso haben "seine Alarmglocken" eigentlich nicht bei Captain Lorca geläutet? Lieutenant Commander Paul Stamets, noch ein Charakter zum Vergessen bzw. so beliebig und austauschbar, wie fast die komplette Crew. Wenn man diese z.B. mit anderen Crews aus dem Star Trek Universum vergleicht. Selbst der unsympathische Quark aus DS9 (Deep Space Nine) oder Fähnrich Ro Laren ist mir selbst nach gefühlt Jahrzehnten besser in Erinnerung geblieben. Die Figuren von Discovery können einfach nicht überzeugen.
Mein liebster Plot Hole: die Föderation hat seit 100 Jahren nicht mehr von den Klingonen gehört. Michael Burnham erzählt aber wie Klingonen ihre Kolonie überfielen und ihre Eltern töteten als sie ein Kind war!
Allein, dass Discovery mit einem Krieg anfängt, missfällt mir am meisten. Wieso nicht eine Staffel nutzen und die Charaktere in spannenden Missionen näher vorstellen? Das schaffen andere Serien aus dem Star Trek Universum deutlich besser.
Die Hauptdarstellerin
Die Hauptdarstellerin, eine Halb-Vulkanierin (besser: vulkanisch erzogen), die oft emotionaler agiert, als irgendeiner der menschlichen Besatzungsmitglieder (passt nicht). Das fängt schon gleich in der ersten Folge an: als ihr Captain ihren Vorschlag ablehnt und sie ihren Captain mit einem Vulkaniergriff in das Reich der Träume schickt. Ein Tuvok, ein Spock hätte nie im Leben so emotional reagiert sondern mit Argumenten überzeugt.
Sie hat nicht den Krieg ausgelöst, aber es wird die ganze Zeit so getan als ob sie es doch tat. Sieht man vor allem an der Tatsache, dass das Problem spätestens nach der dritten Folge vergessen wurde und sie wieder viele Freunde hat.
Ich konnte mit der Michael Burnham einfach nicht warm werden. Vermutlich weil ich sie schon in The Walking Dead ziemlich unsympathisch fand. Ihr Handeln, ihre Beziehung zu Lieutenant ash Tyler bzw. Voq fand ich daneben, wenn man bedenkt, wie sie sich selbst sieht.
Die Klingonen
Für mich fühlt sich Discovery seit der ersten Sekunde nicht nach Star Trek an, das liegt vor allem an den komisch aussehenden Klingonen. Eine weinende Klingonin, den Klingonen, die ich aus Star Trek kenne, absolut unwürdig. Hätte man die Handlung in das 25. Jahrhundert gelegt und statt den Klingonen Space Orks genannt, dann hätte das Ganze eher funktioniert.
Am Ende: Sie hat also die Bombe, bzw. dessen Auslöser, und droht mit der Zerstörung von Kronos. Die anderen Klingonen denken sich: "sie hat die Bombe, die bedroht uns, dann ist sie nun die Anführerin und wir beenden den Krieg, obwohl wir schon die Erde fast erreicht haben." Wer glaub im Ernst, dass das glaubwürdig sei? Wie soll man sowas ernst nehmen?
Der Sporenantrieb
Die Macher versuchen es erst gar nicht etwas glaubwürdig oder plausibel erscheinen zu lassen. Was sehr gut zu der heutigen Zeit passt. Es wird krampfhaft versucht irgendwelche Innovationen zu schaffen. Da wird einfach ein Riesen-Bock-Mist als Antrieb eingeführt und schon ist es möglich an jedem Ort der Galaxis und in Paralleluniversen zu springen. Die Discovery springt dabei in eine Höhle im Inneren des Klingonen-Heimatplaneten. Dieser Umstand zeigt deutlich, dass man sich keinerlei Mühe beim Drehbuchschreiben gemacht hat. Dabei musste die Story, egal wie fragwürdig oder unglaubwürdig, herzlos zu Ende gebracht werden.
Für mich ist der Sporenantrieb genauso ein Unding wie das Transwarpbeamen in der Kelvinzeitlinie. Beide "Innovationen" passen einfach nicht zum Warpantrieb und damit sind sie ein Logikbruch. Ja man kann nun argumentieren HALT STOP das Beamen ist genauso eine Technik. Gene Roddenberry hat damals aus Kostengründen diese Technik erfunden, hat aber das Beamen Grenzen auferlegt: nur auf Kurzstrecken, begrenze Kapazität (man kann nicht mal eben ein Raumschiff aus einer brenzligen Situation heraus beamen) und auch nur unter Idealbedingungen, sprich: die die gebeamt werden müssen, müssen Still halten. Der Sporenantrieb macht aber vieles kaputt bzw. erst gar nicht möglich (brenzlige Situationen: z.B. greift ein Borgschiff an, kein Problem SPORENANTRIEB an und weg …)
Spiegeluniversum
Kein Geld/Idee für ein anständiges Drehbuch? Kein Problem! Ha! Bau dir ein Spiegeluniversum und du kannst alle Logiklöscher schließen und erklären. Normalerweise kommen diese Paralleluniversen immer ab Staffel 5 oder so, wenn die Drehbuchschreibern also eine Art Blockade haben bzw. in ein tiefes schwarzes Loch reinfallen oder die Schauspieler was anderes spielen möchten. Dass hier schon gleich in Staffel 1 kommt … na gut. Bei Deep Space 9 waren diese Folgen schon die nervigsten Folgen und immer total unglaubwürdig: in beiden Universen schaffen es die selben Typen irgendwie an selben Orte zu sein. Usw.
Natürlich gab es auch beim Enterprise diverse Folgen mit Spiegel-/Paralleluniversen, aber während die Handlung sich bei Enterprise wirklich nur auf eine Folge eingeschränkt war, haben die Macher bei Discovery den Fehler gemacht und das Spiegeluniversum wirklich tragend für die Handlung konstruiert. Die ganze Sache wird abstrus, wenn man anfängt darüber richtig nachzudenken.
Das Ende
Das pathetische Ende war einfach zum Würgen, da wird das Doomsday Device als DEUS EX MACHINE zur Auflösung aller Probleme. Der Abschluss der ersten Staffel war für mich Verzweiflung pur. Am Ende hat sich die Föderation selbst in den Stand von ewig gerechten und korrekten Moralaposteln hoch gepushed. Dabei vergibt die Föderation einem Imperator, die zuvor die Föderation erpresst hat, die schlimmer ist als all uns bekannten Diktatoren der vergangen 200 Jahre. Denn die Philipa Georgiou will alles intelligente Leben im Universum vernichten, dabei wird gefoltert, getötet und gegessen. Das Kuriose dabei ist aber: dass sie das neue Universum als ein Mensch unter vielen einfach mir nichts dir nichts anerkennt. Ohne Probleme.
Fazit
Bis auf die Doppelfolgen konnte man eine Folge der alten Star Trek Serien einfach vergessen, wenn diese durchfielen. Discovery bietet diese Möglichkeit gar nicht. Bei der durchgehenden Handlung muss man aber andere Maßstäbe anlegen, ganz egal ob man das Star Trek nennt oder nicht. J.J. Abrams meinte in irgendeinem Interview, dass er nie Berührungen mit Star Trek hatte, das merkt man leider. Nein das ist nicht Star Trek nur weil Discovery im selben Universum spielt, die Schiffe gleich heißen, oder Mudd mitspielt oder Pike oder die Enterprise. Discovery ist hektisch, überzogen, unprofessionell, unsympathisch und unlogisch, furchtbar konstruiert, sodass sie nichts mehr mit Star Trek zu tun hat!
Star Trek von Gene Roddenberry war eine postive Utopie ohne dabei auf Konflikte und Abenteuer zu verzichten. Das Streben besser zu werden, das ist meiner Meinung nach Star Trek. Discovery ist Lichtjahre davon entfernt.