Es kommt häufiger vor, dass ein Schauspieler über einen gedrehten Film meckert, doch dies geschieht üblicherweise erst Jahre nach der Veröffentlichung. Selten ist es hingegen, dass ein Regisseur den eigenen Film schlecht redet und das kurz vor dem amerikanischen Kinostart.
Bei Babylon A.D. trat genau das ein. Obwohl die Schuld für die Misere nicht bei Regisseur Matthew Kassowitz zu suchen ist, sondern eher bei 20th Century Fox.
Das Filmstudio hat es bisher nämlich nicht nur versäumt, den Film angemessen zu promoten, sondern auch Vin Diesel für keine Öffentlichkeitsarbeit verpflichtet. Es scheint fast so, als möchte man den Film schnell in der Versenkung verschwinden lassen.
Dieses Verhalten ist mehr als schade, klang Babylon A.D. anfangs ganz danach, ein zweites Children of Men zu werden. Aber der Film scheint laut Kassowitz nur noch ein Schatten dessen zu sein, was ursprünglich angedacht war. Er hätte nie die Chance gehabt, eine Szene so zu drehen, wie sie auf dem Papier stand. Das Drehbuch wurde in keinster Weise respektiert, die Produzenten seien schlecht gewesen und die Partner mies. Für Kassowitz ist der Film nur noch eine Aneinanderreihung von "purer Gewalt und Dummheit", im Grunde wie eine "schlechte Episode von 24", statt ein guter Blockbuster.
Insgesamt sei es für Kassowitz eine schreckliche Erfahrung gewesen. So entstand der Eindruck, dass Fox an einem Film interessiert sei, der möglichst billig produziert wurde. Fox strebte einen Film mit PG-13 Freigabe an und den scheinen sie bekommen zu haben. Geträumt wurde natürlich, dass die Kinoeinnahmen stimmen. Nun ja, warten wir ab.
Mit den Aussagen des Regisseurs bestätigen sich wohl alle Gerüchte, die im Vorfeld umhergeisterten. Sei es, dass die US-Fassung geschnitten wird oder dass das Drehbuch mehrmals umgeschrieben wurde. Diese Nachrichten treiben jedem Vin Diesel Fan die Tränen in die Augen, hoffte doch jeder, Babylon A.D. würde das Comeback des Actionstars bedeuten.
Warten wir's ab. Zur Not muss der geneigte Leser auf das 2009 startende Fast and Furious warten. Und weiter hoffen.
