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Über "Dune", "Avatar" und die Zukunft des Kinos

Gespräch unter Gleichgesinnten: Denis Villeneuve interviewt James Cameron

Gespräch unter Gleichgesinnten: Denis Villeneuve interviewt James Cameron
0 Kommentare - Fr, 17.12.2021 von A. Seifferth
Da wird selbst ein Hochkaräter wie Denis Villeneuve nervös: In einem Zoom-Meeting mit James Cameron kommen beide auf den veränderten Filmmarkt und die Optionen des Kinos zu sprechen.

Nach zahlreichen weiteren spannenden Anekdoten über technische Spielereien und den Möglichkeiten an ihren Filmsets kamen beide Filmemacher noch auf ein entscheidendes Kriterium für ihre zukünftigen Arbeiten mit dem Medium zu sprechen: "Wird die Kino-Erfahrung bestehen bleiben?"

Villeneuve denkt, dass Kinos auch in Zukunft ihre Daseinsberechtigung haben werden. Einerseits gehe es bei der Kino-Erfahrung um die eigene Präsenz und die damit verbundene leibliche Erfahrung, andererseits sei Filme-Schauen auch ein soziales Ereignis. Jeder anwesende Zuschauer könne im besten Fall von der gemeinsamen emotionalen Verbindung in Anbetracht einer großartigen Geschichte profitieren. Eine Gefahr sieht der Kanadier allerdings darin, dass sich Kino-Filme durch ihren Fortsetzungs- und Franchise-Wahn immer mehr nach Serien-Formaten anfühlten.

Cameron sieht die grundsätzliche Entwicklung ein wenig entspannter und denkt, dass sich daraus viele spannende Optionen für seine zukünftigen Arbeiten ergeben könnten. Er würde gern mehr mit unterschiedlichen Versionen seiner Filme experimentieren und verschiedene Schnittfassungen zugänglich machen.

So könne es eine intensivere Achterbahn-Erfahrung im Sinne eines zweistündigen Filmerlebnisses geben und zusätzlich eine Variante mit beispielsweise sechs Stunden Laufzeit. Man müsse den vorhandenen Plattformen nur seinen eigenen Stempel aufdrücken, dann stünde der kreativen Arbeit auch in Zukunft nichts im Wege.

Nach unserer Einschätzung erscheint diese Herangehensweise an Streaming-Portale alles andere als ungewöhnlich, wenn man sich etwa Quentin Tarantinos 4-teilige Netflix-Variante von The Hateful 8 vor Augen führt. Oder auch das 4-stündige Zack Snyder’s Justice League bei HBO Max und hierzulande Sky.

Wir sind jedenfalls gespannt darauf zu sehen, welche Pfade die beiden Regisseure in Zukunft beschreiten werden, und welche Distributionsplattformen sie für ihre Projekte erwägen. Zumindest für Denis Villeneuve wissen wir bereits, wie es nach Dune - Teil 2 für ihn weitergeht: Mit der Roman-Verfilmung Rendezvous with Rama hat er bereits einen neuen aussichtsreichen Sci-Fi-Deal an Land gezogen.

Was denkt ihr zu den Ausführungen der beiden Filmemacher? Könntet ihr euch mehr solcher radikalen Schnittfassungen für euren Filmgenuss vorstellen oder wollt ihr lieber ganz altmodisch eine einzige Version und vielleicht noch die nicht unüblichen Extended- und Director´s Cut-Versionen in weniger radikaler Verlängerung auf Scheibe spendiert bekommen?

Quelle: Variety
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