Von den Der Herr der Ringe-Filmen mal abgesehen, ist Ex-Aragorn Viggo Mortensen eher nicht der Typ für Blockbuster, sondern einer der leiseren, subtileren Töne. Die Rolle im experimentellen Westerndrama Jauja (ausgesprochen als "hau-ha") von Regisseur Lisandro Alonso (Liverpool) müsste ihm daher auch bestens liegen.
Auf sich allein gestellt, schlägt Mortensen sich durch die raue Wildnis, zwar im süd- und nicht im nordamerikanischen Westen, aber einen großen Unterschied macht das hier nicht. Gesprochen wird den ganzen Film über nur Dänisch und Spanisch, der Trailer hat zumindest englische Untertitel, damit unsereins versteht, was Sache ist. Und wer sich fragt, von wem die feinen Gitarrenklänge stammen, die im Hintergrund klimpern: alles Mortensen!
Die Geschichte von Jauja beginnt an einem abgelegenen Außenposten in Patagonien, gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Captain Gunnar Dinesen (Mortensen) ist mit seiner 15-jährigen Tochter Ingeborg aus Dänemark angereist, um einen Ingenieursposten in der argentinischen Armee anzutreten. Als einzige Frau weit und breit sorgt Ingeborg für Aufruhr unter den Männern. Sie verliebt sich in einen Soldaten, und eines Nachts brennen beide zusammen durch. Als Dinesen begreift, was vorgefallen ist, bricht er gegen Wunsch seiner Leute in feindliches Territorium auf, entschlossen, das junge Pärchen zu finden. Es ist die verzweifelte Suche eines Vaters nach seiner Tochter, eine einsame Reise, die ihn an einen Ort jenseits der Zeit führt, wo die Vergangenheit verschwindet und die Zukunft ohne Bedeutung ist.
Wann wir hierzulande mit Jauja rechnen können, ist im Moment noch nicht abzusehen.
