Was war in den letzten Episoden von Supernatural nicht alles los. Der Engel Ezekiel (Tahmoh Penikett) nistet sich am Anfang der Staffel in Sams Körper ein, und insbesondere in der letzten Episode "I'm No Angel" spitzt sich die Jagd nach Castiel, der bekanntlich ohne seine Engelkräfte klarkommen muss, mehr als nur zu. Da war der Gedanke wohl nicht ganz falsch, etwas von der bedrückenden Handlung abzulassen und wieder mehr Humor in die ganze Sache einzubauen, und so haben wir es nun: Mit "Slumber Party" erwartet uns fast eine komplette Filler-Episode mit eigenem Witz, Charme und Feinden.
Dabei muss man ganz klar sagen: Eigentlich hat alles ganz normal angefangen. Gut, der Auftritt der Jägerin Dorothy mit der bösen Hexe von Oz (The Wicked Witch from Oz) mag zwar etwas skurril erscheinen, aber seien wir ehrlich: Richtige Supernatural-Fans dürfte so etwas schon lange nicht mehr schocken. Dorothy ist jedenfalls auf der Suche nach einer Möglichkeit, sie endgültig zu besiegen, doch da sich das Umbringen einer Hexe als eher schwierig gestaltet, sperrte sie sich zusammen mit ihr ein. Es kommt, wie es kommen muss: Während Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles) versuchen, die Engel auf der Erde zu lokalisieren, befreien sie im Men of Letters-Bunker versehentlich Dorothy und die Hexe und müssen nun mit Dorothy zusammenarbeiten, um sie erneut zu fassen.
Beim Trio bleibt es jedoch nicht, denn nun kommen wir zu einem Highlight der kleinen Filler-Episode: Auch Charlie Bradbury (Felicia Day) darf sich eines erneuten Auftritts erfreuen, nachdem sie bereits seit der siebten Staffel regelmäßig ihre wiederkehrende Rolle repräsentiert hat. Sie ergreift selbst die Initiative bei der Jagd, wünscht sich allerdings, mit ein wenig Magie mehr ausrichten zu können - wie heißt es so schön: Sei vorsichtig, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen. Ein Wunder ist auf jeden Fall schon einmal die Tatsache, dass man ihr Dasein als Lesbe nicht komplett ausgeschlachtet hat, nachdem ihre sexuelle Neigung in einem ihrer letzten Auftritte thematisiert wurde. Stellt euch mal die optimistische Charlie mit der rauen Dorothy vor ...
Die Handlung der Supernatural-Episode nimmt langsam, aber sicher Fahrt auf, und dann passiert es tatsächlich: Achtung, großer Spoiler! Charlie opfert sich in einer dramatischen Szene und stirbt augenscheinlich an der Attacke der Hexe. Was für ein Ding! Bis zu diesem Zeitpunkt hielt sich der gesamte Handlungsstrang ziemlich zurück und war eigentlich ganz locker und humorvoll, und dann haut es einfach so eine beliebte Nebenfigur um. Na gut, nicht ganz, denn glücklicherweise kann der in Sam wohnende Engel Charlie retten, aber der Schock der ersten Sekunden sitzt dennoch.
Zum Ende der Folge wird es hingegen wieder lustig-skurril. Nach etwas Rätselraten stellt sich heraus, dass Autor L. Frank Baum, der für die "Oz"-Bücher verantwortlich ist, mittels seiner Literatur Hinweise gibt - Hinweise, die beim Fassen der Hexe helfen sollen und werden. Und als wäre das nicht schon genug, offenbart sich Dorothy auch noch als seine Tochter - immer diese Zufälle aber auch.
Im letzten Teil kommt es also nun zum finalen Kampf, in dem der Bösewicht dramaturgisch zu verstehen gibt, was für einen Plan er verfolgt. In diesem Fall: die ganze Erde mit einer fürchterlichen Armee zu überrennen und zu unterjochen, einer Armee, die aus Oz selbst kommt. Wie zu erwarten, wird aus der ganzen Geschichte jedoch nichts, denn auch wenn sie es schafft, Besitz von Dean und Sam zu ergreifen, bringt die zuvor gefallene Charlie das Trauerspiel zu Ende und rächt sich damit auch an der bösen Hexe. Hoffentlich wird sie sich nun nicht mehr über mangelnde Magie beschweren. Zum Ende hin entschließt sie sich auch dazu, mit Dorothy zurück nach Oz zu reisen und sie bei der Jagd in den gefährlichen Weiten zu unterstützen.
Was haben wir diese Woche nicht alles in Supernatural zu sehen bekommen. Eine bösartige Hexe, eine Jägerin aus Oz und eine dramatische Aufopferungsszene. So viel hätte man bei einer Filler-Episode wie dieser eigentlich nicht erwartet, und auch wenn die Handlung der Folge etwas aus dem eigentlichen Handlungsstrang herausgegriffen war, hat der Mix doch funktioniert. Besonders die abweichende Darstellung von Oz, wie man sie momentan beispielsweise in Once Upon a Time - Es war einmal... zu sehen bekommt, gestaltet das Ganze doch ziemlich interessant. Gespannt können wir nun darauf warten, wie sich Charlie und auch Dorothy weiterentwickeln, denn ein Wiedersehen mit den beiden erscheint eigentlich nicht ganz unwahrscheinlich. Nur unter welchen Umständen dies passieren wird, steht noch in den Sternen.
Nächste Woche wird es mit "Dog Dean Afternoon" auf jeden Fall nicht ernster, sogar eher animalischer. Wer also die kommende Supernatural-Folge nicht mehr abwarten kann, der sollte sich auf jeden Fall die Promo direkt unter diesem Beitrag anschauen. Sicher ist: Wir können noch einiges erwarten, denn dies war erst die vierte von insgesamt 23 Episoden.
