Bewertung: 3.5 / 5
Vier Jahre nachdem Jack Reacher im gleichnamigen Film brillant ermittelt hat, ist er wieder unterwegs. Nach anfänglichen Zweifeln wegen des einst mauen Kinolaufs entschied sich Paramount Pictures doch für eine Fortsetzung und so ermittelt Romanheld Reacher, nach dem Buch "Die Gejagten" von Lee Child, nun erneut. Und so muss er wieder schnell sein, antizipieren und konkludieren, um sich und andere aus der Schusslinie zu bringen.
Jack Reacher (Tom Cruise), Ex-Ermittler beim Militär, kehrt zurück nach Virginia. Dort will er sich mit der Leiterin seiner ehemaligen Militäreinheit treffen, doch Susan Turner (Cobie Smulders) wurde von einem Tag auf den anderen wegen Verrats verhaftet. Prompt wird auch Reacher beschuldigt, vor vielen Jahren ein Verbrechen begangen zu haben und ebenfalls festgenommen. Doch 1 und 1 macht 2 und so erkennt er schnell, dass beide Vorwürfe lückenhaft sind und wird vom Gejagten zum Jäger...
Trailer zu Jack Reacher 2 - Kein Weg zurück
Jack Reacher 2 - Kein Weg zurück Kritik
Jack Reacher hat uns 2012 positiv überrascht und über weite Strecken gut unterhalten, den wir als gelungenen Kriminalfilm mit vielen Stärken, aber storyseitigen Schwächen beschrieben haben. Nun kommt einige Jahr später Tom Cruise in derselben Rolle wieder um die Ecke, dieses Mal mit Regisseur Edward Zwick. Dieser lieferte vor zehn Jahren mit Blood Diamond ein knallhartes Actiondrama ab und so standen die Zeichen gut, dass der zweite Teil mit dem von Christopher McQuarrie gemachten Einstand ebenso qualitativ mithalten kann.
Viele Elemente und Momente, die schon in Jack Reacher funktionierten, und überhaupt gute Actionfilme ausmachen, glänzen auch hier. Zum einen ist es Cruise in seiner Rolle, dem man den stillen, effektiven Ermittler abnimmt, zum anderen sind es manche Überraschungsmomente und gut choreographierte Actionszenen. Diese überlagern den Film aber nicht, so dass sich Cruise nicht alle fünf Minuten prügelnd und rennend vorankämpfen muss, sondern sind wohl dosiert und dann aber auch knallhart kalkuliert. Selbst Cobie Smulders wirkt ebenbürtig und teilt ordentlich aus und wo die hinhaut, wächst kein Gras mehr.
Auch in Jack Reacher 2 - Kein Weg zurück scheint nicht alles so zu sein, wie von höherer Stelle vermutet oder fingiert und so wird klar, dass sich beide gegen einen oder mehrere Gegenspieler behaupten müssen. Schon im ersten Teil blieb der Konterpart für uns etwas blass und dieses Manko zeigt sich ebenso in der Fortsetzung. Zwar macht Patrick Heusinger als Jäger eine wirklich gute Figur, die zu erwartenden Hintermänner aber geraten wirklich regelrecht in den Hintergrund, so dass es an ihm ist, das Bedrohungsszenario über längere Zeit aufrechtzuerhalten. Dies gelingt ihm durch Worte und effektives Handeln ausgesprochen gut - und wenn Teenager bedroht werden, dann ahnt man, dass hier jemand arg brutal sein kann.
Fans des Erstlings wird es freuen, dass neben Action der Humor ebenfalls nicht zu kurz kommt, auch wenn uns Teil 1 diesbezüglich etwas mehr mitgerissen hat. Die Handschrift von Zwick ist zudem etwas klassischer, so dass Jack Reacher 2 - Kein Weg zurück weniger wie ein kriminalistisches Rätsel erscheint, das es zu lösen gilt und bei dem Cruise und Rosamund Pike einst kombinierten, sondern mehr wie ein üblicher Actionfilm wirkt. Das ist gerechtfertigt, aber gerade dieses Gespür eines Jack Reachers und seine Fragen, die wie Nadeln auf den Punkt trafen, um den Fall zu lösen, hat Teil 1 positiv von typischen Actionfilmen abgehoben. Auch jetzt kombiniert er weiter aufmerksam, aber der abseitige Überraschungseffekt und die Freude "mitzurätseln" bleibt eher auf der Strecke.
Jack Reacher 2 - Kein Weg zurück Bewertung
Für uns ist Jack Reacher gegenüber Jack Reacher 2 - Kein Weg zurück die etwas bessere Version, auch wenn die Handlung nun in nur 118 Minuten etwas gestraffter wirkt. Dennoch vergeben wir die gleiche Hutzahl, denn alles in allem ist auch Edward Zwick ein guter Actionfilm gelungen, der den Zuschauer unterhält. Cobie Smulders, die 18-jährige Danika Yarosh und Patrick Heusinger bleiben neben Cruise ebenfalls in Erinnerung und wer wissen will, wie es mit dem schweigsamen Lone Wolf weitergeht, sollte sich Teil 2 anschauen.