Es ist Weihnachten. Jungengel Clarence möchte sich endlich seine Flügel verdienen und schaut auf die Erde hinab. Dort möchte sich George Bailey (James Stewart) das Leben nehmen, der verschuldet ist und nicht mehr aus noch ein weiß. Clarence sucht George auf und nimmt ihn mit auf eine Reise in die Stadt Bedford Falls, in dem es den George Bailey so nie gegeben hat. Und langsam erkennt George, dass ohne ihn noch längst nicht alles besser ist und auch kaum alle glücklicher wären...
Ich habe mir den Film am 20. Dezember 2023 mal wieder angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Der Weihnachtsklassiker. Immer wieder gerne.
Meine Bewertung"The Wheel weaves as the Wheel wills"
Letzte Woche habe ich die Dokuserie "Damals in Amerika" gesehen und mich durch das Schauen der Episode über die Geschichte der Traumfabrik zum ersten Mal bewusst mit dem Einwandererkind und Regisseur Frank Capra beschäftigt. Gestern bin ich per Zufall ausgerechnet auf "It’s a Wonderful Life" aufmerksam geworden und wurde von der außergewöhnlichen Prämisse angefixt. Ein phantastisches Weihnachtsdrama als Reaktion auf den gesellschaftlichen US-Zustand nach 1945 über einen Mann, der von einem Scrooge-Charakter drangsaliert wird, sich in einer vermeintlich auswegslosen Situation umbringen möchte und daher von einem Engel gerettet werden soll. Dann hatte ich noch gelesen, dass "It’s a Wonderful Life" für fünf Oscars nomniert war, also ein Fall für meine Oscar-Listen, und weil es ein Film aus den 1940er Jahren ist, auch ein Fall für die kommende 40er-Toplisten-Wahl. Alles in allem war es jetzt der perfekte Moment, sich "It’s a Wonderful Life" anzuschauen^^
Ein in seinem Idealismus und der simpel gestrickten Dramaturgie verankert ist es klar ein naiver Film, der nichtsdestotrotz sein Herz am rechten Fleck trägt und mit starker, flammender Haltung humanistische Werte vermittelt, insbesondere das Ende mit "Hark! The Herald Angels Sing" und "Auld Lang Syne" hat mich mitgerissen. Auch der Umgang mit dem Thema Suizid/Suizidgedanken geschieht auf wohlüberlegte und lebensbejahende Art und Weise. Mag das Leben mit noch so vielen Untiefen und Rückschlägen aufwarten, in der Quintessenz bleibt es wundervoll. Daher gefällt mir der deutsche Titel "Ist das Leben nicht schön" nicht so sehr, im Original ist der Titel eine Feststellung, im Deutschen dagegen lediglich eine Frage. James Stewart spielt facettenreich großartig, die phantastische Engel-/Gottesebene und die menschliche Ebene verbindet Capra harmonisch und filmisch ansprechend durch Dialog-Voice-Over, Standbilder und Zeitsprünge miteinander. Was sowas in den 40ern schon normal?
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."