Im japanischen Echigo liegt der Schnee oft bis in den Mai hinein meterhoch und bedeckt Landschaft und Dörfer. Seit Jahrhunderten haben sich die Bewohner darauf eingerichtet. Um ihre ganz eigenen Formen des Alltags, der Feste und religiösen Rituale festzuhalten, hat sich Ulrike Ottinger ins mythische Schneeland begeben - und mit ihr zwei Kabuki-Darsteller. In den Rollen der Studenten Takeo und Mako folgen sie den Spuren Bokushi Suzukis, der Mitte des 19. Jahrhunderts sein außergewöhnliches Buch "Schneeland Symphonie" verfasste. Eine schöne Füchsin bringt die beiden Protagonisten vom Wege ab und sie erleben eine wundersame Verwandlung. Als Mann und Frau aus der Edo-Zeit reisen sie nun durch die Vergangenheit und begegnen immer wieder der Gegenwart: Tempelkinder bauen den heiligen Berg Fuji-san aus Schnee, eine Weberin, die in Eiseskälte den hauchdünnen Krepp herstellt, wird von einem bösen Bergdämon heimgesucht, beim Fest der Weggötter wird die Reisstrohpyramide mit Neujahrgedichten und Wunschbriefen verbrannt und das beliebte Ritual des Bräutigamwerfens veranstaltet.