
Bewertung: 3.5 / 5
Arnold Schwarzenegger ist wieder zurück. Auch in der zweiten Staffel von FUBAR tut er das, was er schon immer am besten konnte: Sprüche klopfen und die Fäuste fliegen lassen. Und wenn zwischendrin noch etwas Zeit ist, einen Panzer fahren. Staffel 1 war zwar nicht der ganz große Hit, wusste aber durchaus zu unterhalten. Gelingt Netflix mit Staffel 2 eine gelungene Fortführung?
Fubar Staffel 2 Review
Luke Brunner (Arnold Schwarzenegger) ist wieder zurück. Noch während er aufgrund der Ereignisse der ersten Staffel mit seiner Familie samt Anhängsel in einem Safe-Haus der CIA Schutz suchen muss, taucht plötzlich seine Geliebte (Carrie-Anne Moss) aus der Zeit des kalten Krieges auf und droht damit, die Stromversorgung des gesamten Landes lahmzulegen und die USA somit zurück in die Steinzeit zu katapultieren. Nur Luke ist im Besitz der Informationen, die nötig sind, um sie aufzuhalten. An der Seite seiner Tochter (Monica Barbaro) versucht er zusammen mit seinem Team, die bevorstehende Apokalypse aufzuhalten. Kämen doch nur nicht immer diese lästigen privaten Probleme dazwischen...
Trailer zu FUBAR Staffel 2
Mit inzwischen stolzen 77 Jahren liegt die große Zeit als Action-Ikone natürlich bereits hinter Arnold Schwarzenegger. Wenngleich seine Statur immer noch beeindruckend ist, ist er natürlich nicht mehr in der Lage, so agil zu agieren wie zu seinen besten Zeiten. Und dies sieht man durchaus. Staffel 2 geizt nicht mit Action-Szenen und auch Arnie bekommt einiges zu tun, doch man sieht einfach, dass er aufgrund seines Alters in den Bewegungen mittlerweile stark limitiert ist.
Wenn man also Arnie-Action wie früher erwartet, wird man enttäuscht. Ist einem jedoch bewusst, dass dieser Mann mittlerweile ein stolzes Alter erreicht hat, ist es durchaus beeindruckend zu sehen, wozu er noch imstande ist. Und Laune macht es ohnehin, denn im Kern bleibt er dann doch die Action-Ikone, wie wir sie von früher kennen. Und natürlich dürfen auch lockere Sprüche nicht fehlen.
Sieht man über das Alter mal hinweg, macht FUBAR in Staffel 2 viel Spaß. Die Steigerung im Vergleich zur ersten Staffel ist deutlich spürbar. Die Action ist besser, der Humor ist besser, die ganze Produktion wirkt insgesamt hochwertiger. Der Story kann man gut folgen. Die neuen Gegenspieler sind ebenfalls gut integriert und erhalten sogar Charakter und Motive, und sie sind auch nicht einfach schlicht nur böse. Zudem stimmt die Chemie im Cast, Arnold Schwarzenegger und Monica Barbaro bilden ein gutes und actionreiches Vater-/Tochter-Gespann.
Die zweite Staffel fungiert insgesamt als gute und unterhaltsame Action-Komödie, aufgeteilt in acht Folgen, die man auch losgelöst von Staffel 1 oder einer vielleicht noch kommenden dritten Staffel gucken kann. Hier wird innerhalb der acht Folgen ein kurzweiliges Action-Abenteuer inszeniert.
Allzu viel Tiefe darf man aber nicht erwarten. Auch so manchen Twist erkennt man bereits auf großer Entfernung. Stellenweise weiß die Serie auch nicht so richtig, ob sie jetzt komplett in die lustige Richtung gehen soll oder doch die ganze Sache wesentlich ernster nehmen sollte. Mitunter ist es eine verwirrende Mischung, wo man als Zuschauer jetzt nicht so ganz weiß, in welchem Genre man sich gerade befindet. In einem Moment fühlt es sich wie ein Action-Thriller an, im nächsten wie eine Satire. Und manchmal auch beides zur selben Zeit.
Gleichzeitig ist sich die Serie aber auch spürbar bewusst, was sie ist, und man nimmt sich daher nie zu ernst. So dürfen flotte Sprüche genauso wenig fehlen wie ständige Anspielungen auf Arnies berühmte Zitate. Selbst Titel seiner Filme werden in Dialoge eingebaut. Natürlich darf Arnie dann irgendwann endlich seinen Panzer fahren und in einer Szene sitzt man in einem U-Boot und spricht über James Cameron. Es gelingt den Machern aber, all das nie nervend werden zu lassen. Es wirkt nie wie übertriebener Fanservice. Die ganze Prämisse der Serie erinnert ja auch nicht ohne Grund an True Lies - Wahre Lügen. FUBAR ist nicht nur eine Serie mit Arnold Schwarzenegger, sondern auch eine Serie, die durchaus als unterhaltsame Hommage auf seine Karriere und früheren Filme angesehen werden kann. Und das funktioniert ziemlich gut, vor allem in dieser zweiten Staffel.
Doch damit kein falscher Eindruck entsteht, sei deutlich erwähnt, dass diese Staffel mehr noch als die erste eine komplett eigene Identität kreiert. Sie steht nicht im Schatten einer früheren Karriere, sondern erschafft etwas Neues. Dies sieht man allein an der Tatsache, dass der heimliche Star der neuen Folgen ein süßes Ferkel ist. Ja, das habt ihr richtig gelesen. Trotz der vielen Anspielungen ist dieser achtteilige Actionfilm keine Wiederholung oder bloße Hommage. FUBAR erschafft eine eigene Welt mit eigenen Charakteren, die vor allem jetzt in Staffel 2 noch besser glänzen können, wodurch vor allem diese Staffel, betrachtet man sie als eigenständigernActionfilm, sich durchaus in der bisherigen Schwarzenegger-Filmografie sehen lassen kann.
Die Stärke der Serie ist dabei klar der Cast. Angeführt von einem gut aufgelegten Schwarzenegger, kann vor allem auch Monica Barbaro als Action-Heldin überzeugen. Der Rest kommt wie bereits erwähnt deutlich besser zum Tragen als noch in Staffel 1. Dies liegt vor allem daran, dass man das Team diesmal von Anfang bis Ende zusammen lässt und so sich auch die Dynamiken untereinander besser entfalten können. Davon profitieren auch die anderen Figuren, wie z.B. Travis van Winkle als Aldon, die noch in Staffel 1 etwas blass blieben. Neu dabei ist diesmal Carrie-Anne Moss, die als ehemalige Geliebte und nun Gegenspielerin versucht, Arnies Figur Luke das Leben schwer zu machen. Ihr Auftritt ist so weit gelungen, doch man hat auch stets das Gefühl, dass mehr möglich gewesen wäre.
Fazit
Betrachtet man die zweite Staffel von FUBAR als eigenständigen Actionfilm, so hat die Schwarzenegger-Filmografie einen würdigen neuen Eintrag erhalten. Wie in seinen früheren Filmen fliegen einem Kugeln wie flotte Sprüche um die Ohren. Alles ist stets mit einem Augenzwinkern versehen. Und Humor war schon immer eine Stärke von Arnies Schauspiel, eine Stärke, die er auch hier wieder gekonnt einsetzt. Von seinem Charisma hat er einfach nichts verloren.
Bei der Action darf man nicht dasselbe Spektakel erwarten wie zu den Hochzeiten seiner Karriere. Das Alter macht sich sichtbar bemerkbar, dennoch ist es beeindruckend, welch physische Präsenz er immer noch besitzt. Doch auch wenn man hier etwas Abstriche machen muss, können sich die Actioneinlagen sehen lassen und man geht mitunter auch schön brutal vor.
Insgesamt hatten wir mit der zweiten Staffel nochmal deutlich mehr Spaß als mit der ersten. Die Steigerung ist gelungen, das Team einem ans Herz gewachsen und gerne darf es eine dritte Staffel geben. Diese acht Episoden von FUBAR sind wohl mit das Beste, was Arnie in den letzten 20 Jahren abgeliefert hat. Also bitte, komm mindestens noch ein weiteres Mal zurück.
