Jetzt reicht's aber wirklich! Tagein, tagaus muss Ralph den Bösewicht mimen und in dem 8-Bit-Videospiel "Fix-it Felix Jr." die Rolle des Zerstörers spielen. Und natürlich haben ihm die Programmierer einen Kontrahenten zurechtgepixelt, der alles besser kann, schneller ist und immer die Lorbeeren erntet: Felix Jr., der freundliche Handwerker, der alles im Nu repariert und mit Medaillen behängt wird, die Ralph so gerne hätte. So bleibt Ralph nichts anderes übrig als nachts, wenn die Lichter in der Spielhalle ausgehen, sein Glück in einem anderen Arcadespiel zu suchen, um endlich auch einmal eine der begehrten Medaillen in den Händen zu halten. Er krabbelt heimlich durch das Stromkabel nach unten in die Central Game Station und schmuggelt sich in "Hero‘s Duty", ein angesagtes High-tech Game, das - ganz State of the Art - vollends computeranimiert ist, coole Grafiken hat, komplexe, actionreiche Missionen und High Speed Moves bereit hält, die den armen Ralph schon bald restlos überfordern. Auch Sergeant Calhoun, die die Mission im Spiel leitet, kommt schnell dahinter, dass sich in ihrem Team ein faules Ei befindet - Ralph muss flüchten! Allerdings klaut er vorher noch eine der Sieger-Medaillen. Sergeant Calhoun tobt! Auf seiner Flucht landet Ralph in dem zuckersüßen Racing Game "Sugar Rush" und schließt dort bald Bekanntschaft mit der aufgeweckten, neugierigen Rennfahrerin Vanellope von Schweetz, die - durch eine Pixelfehlfunktion ein Außenseiter wie Ralph - schnell zu einer großartigen Freundin wird. Das Leben scheint es endlich gut mit Ralph zu meinen, doch eine dunkle Bedrohung zieht auf in der Welt der Spiele und Ralph muss seine 8-Bit-Power zusammen nehmen, wenn er nicht will, dass es für ihn, Vanellope und all die anderen Player in den Spielen schon bald heißt "Game Over"!
„Ralph reichts“ ist einer von sicher vielen Animationsfilmen, von deren Existenz ich vermutlich noch nie etwas gehört habe. Zugegeben habe ich mich auch lange Zeit nicht mit aktuellen Animationsfilmen abseits von „Oben“ und „Wall-E“ beschäftigt. Es gibt natürlich Namen wie „Frozen“, die man überall liest, aber auch so eher unscheinbarere Werke. Dank Streaming kann man sich aber einfach mal aus Neugier reinschauen. Ich wurde mehr als positiv überrascht.
„Ralph reichts“ geht in Richtung Videospiel-Verfilmung, bietet aber eine sehr innovative und clevere Idee mit einem Computerspiel-Bösewicht, der keinen Bock mehr auf seine Rolle hat und ausbüchst. Auch wenn der Film nun schon locker 10 Jahre alt ist, haben mir die Animationen hervorragend gefallen. Der Humor kam bei mir an, die Figuren und deren Stimmen (30 Rock’s Jack McBrayer, aber auch John C. Reilly als Ralph und sehr stimmig Sarah Silverman als Vanellope) überzeugten sehr. Ralph ist ein sympathischer, nicht unbedingt auf den ersten Blick sympathischer Anti-Held, der zusammen mit dem Mädchen Venellope viel Chemie aufbaut.
Die bunten Videospiel-Welten sind liebevoll gestaltet, die Story macht Spaß, da gibt es natürlich Action, aber auch Rennen und viele gute Gags und Wortspiele – und ganz wichtig: Die Geschichte hat Herz. Wertungstechnisch bin ich vielleicht etwas übervorsichtig, zum letzten Mal habe ich ihn aber sicher nicht gesehen. Ob Teil 2 mithalten kann weiß ich nicht, habe „Chaos im Netz“ nun doch im Stream finden können, könnte sogar funktionieren.
Meine BewertungZum Auftakt der Fortsetzung habe ich mir nun mal wieder "Ralph reichts" angesehen. Auch nach sechs Jahren gefällt er mir noch richtig gut. Der Humor ist klasse, die Figuren sind toll geschrieben und animiert und die Story ist herzergreifend. Was ich an dem Film besonders mag, ist der wunderbare Umgang mit den menschlichen und gesellschaftskritischen Themen wie Mobbing, Vorurteile, Einsamkeit, Freundschaft und Manipulation durch macht und Einfluss. Diese Themen sind im Film einfach herzergreifend schön angesprochen und aufgezeigt worden, ohne dass der Spaß des Films flöten geht.
9/10 - Hoher Wiederschauwert
Meine BewertungEin Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Nobody exists on purpose, nobody belongs anywhere, everybody’s gonna die. Come watch TV.