Zu früh aus dieser Welt gerissen, steuert eine geisterhafte Gestalt, die einst ein Mensch war, auf ihr früheres Zuhause zu. Das Schicksal dieses Geistes ist es, für immer dort zu verweilen. In ein weißes Laken gehüllt, beobachtet er das Wehklagen seiner trauernden Witwe und erlebt ihren Schmerz ungesehen mit. Der Geist steht auf Jahre hinaus Wache und interagiert nur mit der Zeit, die immer weiter voranschreitet, während die Reste seiner Menschlichkeit leise vergehen.
Es sind schon 2 oder 3 Jahre her, seit ich den Film gesehen habe, aber er gefiel mir ausgesprochen gut. Insbesondere wenn man selbst schonmal einen sehr nahen Verlust erleben musste, kommt einem manches durchaus bekannt vor.
Die ruhige Art der Erzählung hat eine sehr eindringliche Atmosphäre kreiert. Einer der besten Beiträge zum Thema Tod und was danach kommen könnte.
@MB80
Aaaalles klar^^
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@luhp92
"Falls noch nicht getan, lies dir mal die Produktionshintergründe auf Wikipedia durch, Lowery startete literally mit der Idee eines Mannes im einfachen Geistkostüm^^ "
Gute Filme haben oft witzige Hintergrundgeschichten... Die Produzenten von Alien wollten damals Geld sparen und gaben Scott die Anweisung, statt dem Facehugger einfach zum Schlachter zu gehen und John Hurt eine Leber ins Gesciht zu werfen. Ridley Scott hat interveniert...
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
@eli4s
So, jetzt auch endlich gesehen.
@MB80
"Was sich auf dem Papier nach einem kompletten Debakel anhört"
Falls noch nicht getan, lies dir mal die Produktionshintergründe auf Wikipedia durch, Lowery startete literally mit der Idee eines Mannes im einfachen Geistkostüm^^ Nach und nach kam dann der Rest hinzu (Umzugsüberlegungen mit seiner Ehefrau, existientielle Krise mit unsicherer Zukunft für die Menschheit).
"ich habe mich bei einer Szene mehr erschrocken als bei diesen "Paranormal Activity" Grütz Filmen."
Haha, ja. Ich hatte mir gestern den deutschen (Found)-Footage-Influencer-Horrorfilm "Heilstätten" angesehen, der sich bei allen möglichen Horrorfilmen der vorherigen 20 Jahre bedient hat, im Vergleich mit "A Ghost Story" merkt man erst recht, wie billig und auf den kurzfristigen Schockeffekt ausgelegt solche Jumpscares doch sind.
@MB80 und PaulLeger
"bis zu der Kuchen Szene so ein Artsy-Fartsy Indiefilm"
Das fand ich jetzt gar nicht. Mit Ausnahme der "Wiederauferstehung" in der Leichenhalle des Krankenhauses, die Szene hätte jetzt nicht so lang sein müssen. Aber davor die intime Szene im Bett mit Affleck und Mara war schon toll. Die Einführung des Geistes durch seinen Gang durch das Krankenhaus auch gelungen und stimmungsvoll. Die Länge der Kuchenszene war in meinen Augen nötig, um zu verdeutlichen, wie M hier durch das Essen zwanghaft versucht (es endet dann ja vor der Toilette), die Trauer zu bekämpfen, sich abzulenken. Während der Szene ist C zudem kaum zu sehen, was nochmal deutlich aufzeigt, dass er körperlich gar nicht anwesend ist.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Meine Meinung steht fest » Hier ist meine "A Ghost Story" Kritik
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@PaulLeger:
Hehe, ja hab mal extra was anderes genommen, sonst werde ich von Moby und dir irgendwann noch verarscht ;)
Die Reaktion hatten übrigens viele: bis zu der Kuchen Szene so ein Artsy-Fartsy Indiefilm, aber dann... was ich halt so gut fand: der geht ja schon große Themen an, und die Hauptfigur spricht kein Wort. Gut, es gibt diesen einen Monolog in der Küche als Hilfestellung, aber man versteht den Film schon, allein durch Bilder und Schnitt. Würde ich aber auch nicht jedem empfehlen, dafür ist der dann doch zu speziell.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
@ MB80
Haste da jetzt extra mal nicht den AV-Club verlinkt?
Schön, dass du auch so begeistert bist. Kann mich erinnern, dass ich die letzten 20 Minuten oder so nur noch mit offenem Mund auf den Bildschirm geblickt habe. Way to go nach der Kuchenszene, die mich ehrlich gesagt noch ziemlich genervt hatte.
2017 war ja jetzt kein schwaches Filmjahr, aber A Ghost Story würde sich bei mir doch spontan in den ersten 10 Plätzen einreihen.
Was sich auf dem Papier nach einem kompletten Debakel anhört (Casey Affleck läuft die meiste Zeit des Filmes mit einem Laken über dem Kopf herum, weil "Geist") wird relativ schnell zu einem der bewegendsten Filme der letzten Jahre. Wer sich bei der berüchtigten Kuchen-Szene noch denkt "was ist das für ein Indie-Hipster Quatsch?" sollte definitiv nicht ausschalten, es geht noch viel weiter. Was dem Film am Ende tatsächlich gelingt ist, ohne Worte des Hauptdarstellers als Film das Gefühl einzufangen, was man beim Verlust einer Person hat. Schmeißt noch ein paar Themen wie was wir im Leben hinterlassen wollen oder die (un)endlichkeit der Zeit rein, und ihr habt einen Film der wortwörtlich "haunting" ist (warum ist die deutsche Sprache immer so präzise...).
Bildstark, langsam und meditativ. Und ja, ich habe mich bei einer Szene mehr erschrocken als bei diesen "Paranormal Activity" Grütz Filmen.
Meine Bewertung"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Sehr schwierig zu bewerten. Ich habe tatsächlich nicht ansatzweise damit gerechnet, was der Film hier abgeliefert hat. Seltsam faszinierend, wenn auch zugegebenermaßen unglaublich langsam. Fast ein Stummfilm. Hat einen sehr eigenen Rhythmus und ein Konzept von Zeit und Raum, das man eigentlich noch etwas genauer betrachten sollte, dabei nicht nur, was der Film zeigt, sondern auch, was er rauslässt.
Ein Film über ganz viele Themen von Liebe und Bestimmung und Erinnerung und Einsamkeit, bis Präsenz ohne Körperlichkeit, über Leben, das Orten und Gegenständen inne wohnt, Leben nach dem Tod und und und.
Eigentlich sollte ich mich erstmal hinsetzen und mir Gedanken dazu machen... ich würde den Film für den gewagten Zuschauer auf jeden Fall empfehlen. Erwartet aber keinen konventionellen Spannungsbogen. Sehr indie, sehr künstlerisch, metaphorisch, metaphysisch...
Freu mich sehr über weitere Meinungen zum Film.