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High Life (2018)

Ein Film von Claire Denis mit Robert Pattinson und Mia Goth

Meine Wertung
Ø MJ-User
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High Life Bewertung

High Life Inhalt

Monte und seine Tochter Willow leben in den Tiefen des Weltraums auf einem beschädigten Raumschiff, dessen Besatzung zuvor noch aus verurteilten Schwerverbrechern bestand. Die erhofften sich durch ihre Beteiligung an dieser gefährlichen Mission, dass ihre Strafen fallen gelassen würden. Doch eine wahnsinnige Wissenschaftlerin quälte alle bei ihren Experimenten, bis keiner überlebte, abgesehen von Monte und Willow. Als letzte Überlebende der Mission steuern sie nun nur noch auf ein Ziel zu: ein schwarzes Loch.

Cast & Crew

Wer ist der Regisseur von High Life und wer spielt mit?

OV-Titel
High Life
Format
2D
Box Office
1,23 Mio. $
Der Film erhielt die FSK-Freigabe "Freigegeben ab sechzehn Jahren".
Spannende Filme
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11 Kommentare
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PaulLeger : : Moviejones-Fan
25.06.2022 00:06 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.465 | Reviews: 17 | Hüte: 271

Anfänglich wird hier noch schön ein rätselhaftes Szenario etabliert, dessen Geheimnis aber durch den ungelenksten Exposition Dump der jüngeren Filmgeschichte recht schnell aufgelöst wird. Danach empfand ich den Film (trotz der Zeitsprünge) als fast schon enttäuschend geradlinig und ohne große Überraschungen auf sein Ende zusteuernd.

Thematisch knallt Denis einem hier in meinen Augen ein weißes Blatt Papier hin und jeder kann drauf schreiben, wozu er Lust hat. Das ist dann nicht mehr mehrdeutig wie bei den großen Vorbildern von Tarkowski und Kubrick, sondern beliebig. Die Mikrothemen, die tatsächlich konkret angedeutet werden, bleiben dagegen ziemlich oberflächlich.

Abschließend noch ein Positivum: Pattinson hat in dem Film zum Glück keine Laserschranke zerstört statt einfach außenrum zu gehen. tongue-out

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MB80 : : Black Lodge Su
22.06.2019 21:28 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.991 | Reviews: 44 | Hüte: 264

eli4s:

"Punktet sehr durch die weitestgehend zurückhaltende Inszenierung (tolles Sounddesign!), die klaustrophobische Atmosphäre und die starken Schauspieler. Ein paar Bilder bleiben wirklich im Kopf - von wunderschön bis leicht verstörend."

Also das kann ich so schon mal unterschreiben, die Titelszene mit den fallenden Leichen war da, die Szenen beim schwarzen Loch und gar nicht zu reden müssen wir über die " Fuck Box " (Ganz viele Preise für Juliette Binoche, PLEASE).

Ja zu den Themen, puh... Also es gibt schon nen Grund warum ich ein paar Tage nach dem Film "nur" einen Kommentar geschrieben habe, ich hatte nämlich Schiss vor einem "bad take" ;) Also was der Film ziemlich offensichtlich adressiert ist, dass einige Experiment, auch für das Allgemeinwohl, nie ethisch korrekt sein können. Und natürlich die gute alte Hybris der Menschheit, durch Technik alles erreichen zu können . Beides ganz gut zusammengeführt in der Person von Dr. Dibs, besonders in der Szene in der sie meint, sie "hätte als einzige ein Verbrechen begangen, dass auch die Bezeichnung verdient". Was ein bisschen subtiler war, war die Andeutung, dass die Zukunft weder durch Technik noch der Optimierung von Körpern zu kontrollieren ist (der Arc von Boyse; Mia Goth). Könnte man als eine Art Kritik an Strömungen im "Transhumanismus" auslegen, vielleicht habe ich aber auch nen Knoten im Hirn tongue-out

Das Ende fand ich angenehm unklar... Ich meine, die "Minifamilie" überlebt, der Horizont öffnet sich... Spielt ganz gut in das letzte Thema rein finde ich.

Ja mit dem Sprung am Anfang , da hatte ich echt nen Aussetzer... Das wurde ja sehr offensichtlich durch die Narbe kommuniziert, und trotzdem hab ichs irgendwie nicht gecheckt. Habe meine Begleitung am Ende echt gefragt: "Und was ist jetzt mit dem zweiten Kind?" War bissl peinlich...

Auf jeden Fall einer der interessanteren Filme des Jahres.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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eli4s : : Moviejones-Fan
22.06.2019 13:05 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.703 | Reviews: 31 | Hüte: 115

@MB80

war gestern im Kino und habe wohl ein ähnliches Gefühl wie du.

Ein weiterer Film, der einen durchaus fordert. Punktet sehr durch die weitestgehend zurückhaltende Inszenierung (tolles Sounddesign!), die klaustrophobische Atmosphäre und die starken Schauspieler. Ein paar Bilder bleiben wirklich im Kopf - von wunderschön bis leicht verstörend. Thematisch hatte ich das Gefühl, dass er sich nicht ganz klar auf ein Thema festlegen konnte, was mir noch besser gefallen hätte. Ich denke, es geht auch ein bisschen um Gegensätze und extreme der menschlichen Natur, den Hang zur (Selbst-)zerstörung und das Streben nach Höherem und dem Schaffen neuen Lebens. Und so viel mehr... sicher ein ambitionierter Film, der einigen Diskussionsstoff bietet. Solaris ist sicher auch ein Streifen, den man im Zuge dessen erwähnen muss. Sollte man auf der großen Leinwand sehen...

Die Zeitsprünge empfand ich als recht offensichtlich, welche Stellen meinst du denn? Was machst du aus dem Ende?

Meine Bewertung
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MB80 : : Black Lodge Su
11.06.2019 11:10 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.991 | Reviews: 44 | Hüte: 264

"High Life" spielt in einer nicht näher definierten Zukunft, in der Kriminelle als Versuchskaninchen ins All geschossen werden um die Energiekrise der Erde zu korrigieren. Der Film beschäftigt sich mit einigen Themen, und ein deutlicher Mangel an Effekten und eine eher unkonventionelle Erzählweise verordnen den Film klar im Bereich der ernsthafteren Science-Fiction Filme. Diese unvonventionelle Erzählweise tastet die typische Akt-Struktur zwar nicht ab, springt durch den Schnitt aber in verschiedenen Zeitebenen ohne es dem Zuschauer direkt klar zu machen, was die Irrelevanz der Zeit für die Bewohner des Raumschiffes hervorhebt (es ist vielleicht einer der ältesten Tricks im Buch, aber ich bin an einer wichtigen Stelle dem Film auf den Leim gegangen). Mehrfaches Sehen wird mich Sicherheit belohnt.

Der Film bricht seine Raumfahrer auf zwei menschliche Bedürfnisse runter: Fortpflanzung/Sexualität und Ernährung (mit Fokus auf ersterem). Ist Fortpflanzung ein Trieb, der uns in den Wahnsinn treibt, eigentlich ein soziales Problem darstellt, oder für den Zusammenhalt doch wichtig? Eine Szene sagt "ja" zum ersteren, das Ende "ja" zum letzteren. Ist Sühne für ein Verbrechen noch Sühne, wenn sie im Rahmen eines moralisch fragwürdigen Experimentes stattfindet? Was passiert mit Individuen, wenn man ihnen Hoffnung und Zeit nimmt? Bricht sie das auf eine rein körperliche Existenz herunter?

Der Film steht durchaus in einer Tradition der Science-Fiction, indem er dem Zuschauer Fragen stellt, diese aber nicht offensichtlich beantwortet ("Schlausprech" in einer Kritik, wenn man sich nicht sicher ist alles dechiffriert zu haben...).

Definitiv eine Empfehlung, vor einer richtigen Kritik müsste ich den Film nochmals sehen. Oder mal so: Wer als seinen besten SF Film "Star Wars" und Konsorten verordnet, wird dem Film nicht viel abgewinnen können. Wer dort "2001" stehen hat sollte das Experiment wagen.

Meine Bewertung
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"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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MB80 : : Black Lodge Su
09.06.2019 00:08 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.991 | Reviews: 44 | Hüte: 264

So, der muss sich jetzt erst mal setzen...

Also erstmal ein Applaus an A24, die sich an den Vertrieb dieses komplett sich dem Marketing verweigernden Films zu wagen. Denn wer will schon sexuell frustrierten Kriminellen in „2018 - A Sex Odyssey“ bei ihrer Reise zu einem schwarzen Loch zusehen (ich!?).

Die Quote „Stalker Referenzen“ gegen „einfach dechiffrierbare Themen“ liegt bei 5 : 0.

Muss morgen mal sehen, ob sich der Kabelsalat in meinem Kopf in eine Kritik gießen lässt. Empfehlung? Ja...

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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MB80 : : Black Lodge Su
19.05.2019 14:24 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.991 | Reviews: 44 | Hüte: 264

Silencio:

So, der high praise und die „Stalker“ Vergleiche reißen nicht ab:

With an achievement of this calibre it’s hard to resist hyperbole: High Life contains the single greatest one-person sex scene in the history of cinema.“

Natürlich wäre es zuviel verlangt zu erwarten, dass einer der interessanteren Filme des Jahres in einer deutschen Großstadt spielen könnte... Jep, ich müsste 1,5 h fahren um den zu sehen. Vielleicht wird es doch Zeit für ein kleines Pamphlet über Blockbuster a la „Filmanalyse“.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
07.04.2019 23:54 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.728 | Reviews: 181 | Hüte: 643

@MB80

"The Man Who Fell to Earth" läuft aktuell auf Amazon Prime, falls du das hast. Da habe ich den Film, wie es der Zufall will, erst letzte Woche gesehen.

Traf von der Machart her leider kaum meinen Geschmack, ist inhaltlich aber sehr tiefsinning und David Bowie als androgynes Alien ohne Frage große Klasse.

Hier ein meiner Meinung nach gutes Review zum Film:
http://diedreimuscheln.blogspot.com/2013/02/review-der-mann-der-vom-himmel-fiel.html

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Silencio : : Moviejones-Fan
07.04.2019 18:06 Uhr | Editiert am 07.04.2019 - 18:07 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.436 | Reviews: 54 | Hüte: 290

MB80:

Jupp, "weird as fuck" ist genau das, was ich da auch rausgelesen habe. Und was mich da aufhorchen lässt. Generell freu ich mich ja, wenn "bewusstseinserweiternder" Weirdokram ein Comeback haben sollte und der kleinere, mutigere Film dem Blockbuster ein bisschen die Zuschauer abluchsen kann. Gehört hab ich von dem schon, weil birtmoviesdeath den schon was länger pimpt, aber gelesen hatte ich bis eben dazu noch nichts. Bin auf jeden Fall gespannt.

Den Roeg kann ich nur unter Vorbehalt empfehlen, der driftet ins Surreale ab, manchmal scheint er an den eigenen Ambitionen zu scheitern, manchmal scheint er einfach nicht besonders gut zu sein und manchmal ist der absolut erhaben. Komisches Filmchen, das irgendwo zwischen ernsthafter Kunst und vanity project (Bowies letzte Zeile muss fast schon als Kommentar zu seinen Platten UND dem Film gelesen werden) pendelt. Vielleicht ist der zu hoch für mich, vielleicht ist das ein Trainwreck. Auf jeden Fall ist der interessant. Und bei Prime...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MB80 : : Black Lodge Su
07.04.2019 17:46 Uhr
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Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.991 | Reviews: 44 | Hüte: 264

Silencio:

“..and, of course, edging.“

Ja das hört sich wierd as f*ck an (hah!) und bei dem Satz war ich auch an Bord. Hab vor kurzem mal wieder bei RT reingeschaut und dachte „was ist das da bei 89%? Nie gehört...“ Jetzt bin ich hooked.

The man who fell to earth ist tatsächlich noch auf meiner to-do Liste, aber der wird auch leider nicht einfach so bei Netflix angespült.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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Silencio : : Moviejones-Fan
07.04.2019 17:34 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.436 | Reviews: 54 | Hüte: 290

MB80:

Den in einem Atemzug mit "2001: Odysse im Weltraum" und "Stalker" zu nennen, ist ja schon high praise, aber "The Man who fell to earth" als Referenz ranziehen ist... da versucht jemand genau mich zu bedienen. Irgendwann schreib ich auch mal eine Review zu dem Ding, das ist schon ein interessantes Filmchen. Und alles, was Bowie hat, ist ja eh per definitonem awesome.

"While the premiere wasn’t quite what she had hoped for, she had plenty to say about working with the one and only RPattz, the infinite void of the cosmos, and, of course, edging."

Da ist er. Der beste Satz, den der Filmjournalismus je hervorgebracht hat. Alle anderen können einpacken.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MB80 : : Black Lodge Su
07.04.2019 17:14 Uhr
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Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.991 | Reviews: 44 | Hüte: 264

High Life war überhaupt nicht auf meinem Radar, scheint sich aber den ersten Kritiken nach zu der Science-Fiction Überraschung des Jahres zu mausern... Jetzt habe ich noch ein Interview von Regisseurin Claire Denis in „Vulture“ ausgegraben, das ebenso interessant und schräg ist wie sein Titel:

Claire Denis on High Life, Robert Pattinson, and Putting Juliette Binoche in a “F*ckbox”

Man darf gespannt auf Ende Mai blicken...

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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