
Der Eine-Location-Film - ein Film, der zum größten Teil mit nur einem Schauplatz auskommt - ist der beste Freund des Produzenten und der ärgste Feind des Regisseurs.
Was das Budget und den logistischen Aufwand betrifft, gibt es nichts Besseres: ein einzelnes Set, ein überschaubares Ensemble, und es müssen für die Dreharbeiten keine öffentlichen Bereiche abgesperrt oder Crew- und Castmitglieder hin und her verfrachtet werden. Auf der anderen Seite gehen damit verschiedenste kreative Herausforderungen einher, zumal man sich nur auf die gute alte Schauspielerei, das Drehbuch und die Kameraarbeit verlassen kann. (Visuelle) Effekthascherei bringt einen da nicht weiter, es gehört schon Talent dazu, aus so wenig möglichst viel zu machen. Den gleich folgenden Filmen ist das definitiv gelungen!
Buried - Lebendig begraben
Ein Handy, ein Feuerzeug und Ryan Reynolds, mehr braucht es bei Buried - Lebend begraben nicht, um Spannung zu erzeugen und diese über 90 Minuten hinweg aufrechtzuerhalten. Allein die Vorstellung, in völliger Finsternis unter der Erde in einem Sarg zu liegen und zu wissen, dass einem früher oder später (eher früher) die Luft wegbleiben wird... Puh, das geht mal richtig an die Nerven.

Panic Room
So ein Panic Room soll einem ja eigentlich Schutz vor Eindringlingen bieten. Dumm nur, wenn sich das, worauf es die Eindringlinge abgesehen haben, in genau diesem Raum befindet und man - wie Jodie Foster und Kristen Stewart - darin festsitzt. Die einen können nicht raus, die anderen nicht rein. Eine teuflisch verzwickte Situation, die David Fincher, der Meister des Thrillers, voll ausreizt.

Das Fenster zum Hof
Mit Das Rettungsboot und dem scheinbar ohne Schnitt gedrehten Cocktail für eine Leiche lief sich Alfred Hitchcock schon warm, bevor er dann sein Eine-Location-Meisterstück ablieferte: Das Fenster zum Hof. Wegen eines Beinbruchs an den Rollstuhl gefesselt, vertreibt sich James Stewart die Zeit damit, seine Nachbarn zu beobachten. Und glaubt, Zeuge eines Mordes geworden zu sein...

Die zwölf Geschworenen
Neben den erwähnten Hitchcock-Werken sicher der Klassiker unter den Eine-Location-Filmen. Sidney Lumets Kammerspiel findet fast ausschließlich im Geschworenenzimmer eines Gerichts statt, wo Die zwölf Geschworenen zu einem einstimmigen Urteil über Leben oder Tod kommen müssen. Leichter gesagt als getan, denn Henry Fonda schert aus. Soziologisch und psychologisch wertvoll!

Devil - Fahrstuhl zur Hölle
Im Fahrstuhl stecken zu bleiben, ist ja an sich schon schlimm genug. Erst recht zusammen mit lauter Fremden. Wenn dann auch noch ständig das Licht ausgeht und einer nach dem anderen auf grausigste Art stirbt, könnte man wirklich meinen, der leibhaftige Teufel fahre mit *räusper*. Jedenfalls ist Devil - Fahrstuhl zur Hölle nichts für Zartbesaitete, aber Horrorfans kommen auf ihre Kosten.

All Is Lost
Der alte Mann und das Meer, so könnte man auch All Is Lost beschreiben. Auf hoher See gestrandet, stemmt sich Robert Redford gegen die Naturgewalten, die über ihn hereinbrechen und sein winziges, schwer beschädigtes Segelboot zu verschlingen drohen, während seine Essens- und Trinkwasservorräte schwinden. Eine eigentlich simple Story, aber auch dank Redford äußerst packend erzählt.

The Invitation
So eine Dinnerparty ist doch die perfekte Gelegenheit, um alte Beziehungen aufzufrischen, neue Bekanntschaften zu machen und einen netten Abend zu verleben. Oder auch nicht. The Invitation lädt zu einer geselligen Runde, die schnell an Geselligkeit verliert und eine düstere Wendung nimmt. Denn hier ist etwas im Gange, womit die Gäste nicht rechnen. Und einfach abhauen ist nicht.
