20 Jahre nach ihrer berühmt-berüchtigten Romanze, die die ganze Nation in Atem hielt, gerät das Ehepaar Gracie und Joe im Zuge eines geplanten Filmdrehs über ihr Leben unter Druck. Hollywood-Schauspielerin Elizabeth Berry möchte mehr über die Dynamik der beiden erfahren, damit sie dies im Film geltend machen kann. Die Situation birgt jede Menge Konfliktpotenzial für das Ehepaar.
Film-gewordene Seifenoper, die mehr mit ihren Camp-Anteilen zu amüsieren weiß (dass die Kühlschrank-Szene noch kein Meme ist, liegt wohl einzig daran, dass kaum jemand den Film gesehen hat) als dass sie etwas Profundes zu ihrem Gegenstand sagen würde. Das wird besonders in der Schlussszene deutlich, die zwar eine witzige Pointe liefert, einen anschließend aber auch mit einem Schulterzucken aus dem Film entlässt.
Richtig verblüffend ist aber, dass Haynes und seinen Drehbuchautoren, die sich hier zweifelsfrei an einem wahren Fall aus den 90ern bedient haben, offenbar gar nicht auffällt wie sie sich selbst dessen schuldig machen, was ihr Film parodieren möchte.
Neben den humorigen Szenen gibt es noch ein paar tolle Darstellerleistungen zu bewundern. Ich mag Natalie Portman grundsätzlich, aber in ihren schlechteren Momenten fällt einem immer auf, dass ihr Schauspiel etwas Affektiertes an sich hat und nicht ganz natürlich wirkt. Dies ist hier auch der Fall, aber in der Rolle einer Schauspielerin, die gegenüber ihrer Umwelt eine Fassade aufbaut, passt es perfekt. Julianne Moore, die ihre schauspielerischen Anfänge tatsächlich in einer Daily Soap hatte, fühlt sich hier entsprechend pudelwohl und dreht den Camp auf 11 hoch. Charles Melton wirkt da fast ein wenig wie im falschen Film, weil das Drehbuch über seine Figur dann doch etwas Tragik reinbringen möchte, die aber nicht funktionieren will, weil der Film sich dafür nicht ernst genug nimmt.
Meine Bewertung