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Die Leseecke

cayman2300 | 03.02.2012
Filme sind toll, aber was wären diese Schätze ohne einer tollen Vorlage? Was rede ich da, ohne Bücher hätten wir keine Kultur!

In diesem Forum freht sich alles rund um Bücher. Welche sind lesenswert? Welche sollten verfilmt werden? Wo ratet ihr ab? Wann erscheint das nächste Buch einer Reihe?

Ich glaube ihr habt es kapiert was man hier macht, also schreibt los!
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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
22.10.2020 18:36 Uhr | Editiert am 22.10.2020 - 18:36 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@DrStrange
"Die "Wilde Jagd" wird in den Bücher zwar an verschiedenen Stellen thematisiert, aber nicht weiter ausgebaut oder verwendet."

Ok. Dann fehlt mir da wohl noch Hintergrundwissen aus Band 5 und ich habe das am Ende von Band 4 falsch interpretiert. Als Ciri zum Schwalbenturm reitet und von Leo Bonhart verfolgt wird, treten ihm ja diese mysteriösen Reiter entgegen, die Ciri für sich beanspruchen und Bonhart aufhalten. Da dachte ich, dass die zur Wilden Jagd gehören.

"es sind eher diese Charakterentwicklungen, welche einfach nicht mehr mit den Büchern übereinstimmen"

Ok. Dass die Videospiele bzw. speziell "The Witcher 3" als Adaptionen Änderungen vornehmen, davon ging es ohnehin aus. Der Reset bei Geralt ist auch mehr als nachvollziehbar, was will man auch mit einem "The Witcher"-Hauptcharakter, der an sich gar kein Witcher mehr ist?^^ Auch als Buchleser möchte man da ja gerne den ursprünglichen Geralt spielen wollen. Vor der Roman-Pentalogie hätte ich den Sequel-Charakter der Videospiele aber noch als größer eingeschätzt, als dieser in der Realität dann wohl ist.

"Selbst Sapkowski hat ja mit dem späteren Werk "Zeit des Sturms" kein Sequel zur Reihe geschrieben"

Ein tolles Prequel! Nicht nur für sich allein stehend als Quest-Geschichte wie die Kurzgeschichten, sondern auch bereichernd für die Kurzgeschichte "Etwas mehr". Dem Tod Lytta Neyds und den damit zusammenhängenden Schrecken des (Ersten Nilfgaard)-Krieges verleiht das inhaltlich und emotiona ein größeres Gewicht.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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DrStrange : : Moviejones-Fan
23.10.2020 13:57 Uhr
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Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@luhp92:

Ok, nach nochmal nachlesen muss ich mich doch korrigieren:

Die Wilde Jagd taucht doch zweimal in den Büchern auf, eben auch einmal wie du beschrieben hast im Buch "Der Schwalbenturm". Das habe ich dann wohl verdrängt... ist schon einige Jahre her mit den Büchern und da verwischen die Details langsam. Aber "Die Wilde Jagd" ist definitv kein zentrales Thema in den Büchern.

Für die Spiele macht es schon Sinn die Figuren einem "Reset" zu unterziehen. Und an der Stelle muss ich auch betonen, wie großartig ich den dritten Teil "The wild hunt" gefunden habe. Als Sequel zu den Büchern finde ich es aber nur bedingt tauglich. (aus genannten Gründen) Für die Netflix-Serie könnte man aber durchaus einige Nebenplots übernehmen und miteinbauen, aber das klassische "dranhängen"... mmm, schwierig.

Defintiv. Da Lytta mehrfach in den Romanen erwähnt wird und auch bezogen auf die Kurzgeschichte "Etwas mehr", war dies von Sapkowski sehr gut gewählt um Randfiguren wie "Koralle" mehr Tiefe zu geben. Auch um den gefallenen Magiern der zweiten Schlacht von Sodden mal ein Gesicht zu geben und nicht nur eine Liste von Namen.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
23.10.2020 18:34 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@DrStrange

Danke, das du da nochmal recherchiert hast^^

Ich bin ohnehin gespannt, wohin sich die Serie in Staffel 2 entwickeln wird, ob sie da noch die anderen Kurzgeschichten berücksichtigen oder sich direkt vollkommen dem Nilfgaard-Haupthandlungsstrang zuwenden werden. Und ob die Serie das Wesen der Buchvorlage dann besser erfassen bzw. tiefergehend umsetzen kann als noch in Staffel 1, die zuviel rauskürzte, sodass es immer nur dramatisches Stückwerk oder Oberflächlichkeit blieb.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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DrStrange : : Moviejones-Fan
26.10.2020 10:11 Uhr
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Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@luhp92:

Soweit ich das mitbekommen habe, wird man weitere Kurzgeschichten "integrieren". Zumindest zwei weitere wurden bereits erwähnt. Der Haupthandlungsstrang wird dann eben weiterlaufen... linear diesmal.

Hätte man in sich in der ersten Staffel, wie in den Büchern, nur auf die Kurzgeschichten gestützt, hätte den meisten wohl der rote Faden gefehlt. Daher war es wohl zumindest vernünftig hier schon vorzugreifen. So gesehen empfinde ich die erste Staffel keineswegs als Stückwerk, das hätte wesentlich abgehakter ausfallen können. Das es auch zu Kürzungen gekommen ist, bleibt sicher dem Umstand geschuldet das man sich nur zu 8 Folgen hinreissen konnte. Gepaart mit den teils doch recht dürftigen Effekten an so mancher Stelle, denke ich das leider nicht mehr Budget drin war.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
26.10.2020 19:00 Uhr | Editiert am 26.10.2020 - 19:02 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@DrStrange

Ironischerweise haben viele Zuschauern gerade wegen der drei zeitversetzten Handlungsstränge das Fehlen eines roten Fadens kritisiert^^ Obwohl das eigentlich leicht zu verstehen ist, wenn man aufmerksam schaut...

Stückwerk war die Staffel für mich, weil neben den Kurzgeschichten auch noch das Yennefer-Prequel und der Nilfgaard-Plot erzählt wurden und sich die verschiedenen Handlungsstränge inklusive der jeweiligen Charaktere die Luft zum Atmen genommen haben. Mit reinem Fokus auf die Kurzgeschichten wäre das nicht geschehen und selbst da hätte man ja anhand der Begegnungen mit Yennefer und den Calanthe-Pavetta-Ciri-Geschichten einen roten Faden einbauen können.

Die dürftigen Effekte sind in meinen Augen auch Folge des suboptimalen Budget-Managements und der Ambitioniertheit der Staffel. Mit den teueren Actionsequenzen wollte man wohl an die Größe der fortsetzenden GoT-Staffeln anknüpfen, obwohl GoT selbst zu Beginn mit geringem Budget noch kleine Brötchen gebacken hat. Die finale Schlacht in Staffel 1 hat man ja zum Beispiel auf klugem Weg im Off stattfinden lassen. Ohne den Nilfgaard-Plot hätte dann auch mehr Budget für den Rest zur Verfügung gestanden, zum Beispiel für die Drachen-Episode.

Da Staffel 1 aber ja erfolgreich genug war, um eine zweite Staffel produzieren zu lassen, gehe ich schon davon aus, dass sich die Serienmacher nun mehr leisten können, was mich erstmal freudig stimmt. Siehe auch hier GoT - Staffel 2 als Vergleich.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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DrStrange : : Moviejones-Fan
27.10.2020 14:12 Uhr
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Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@luhp92:

Es gab mit zunehmender Episodenanzahl immer mehr Hinweise, das das Geschehen nicht chronologisch verläuft. Da hätte man halt etwas aufmerksamer zuschauen müssen als beim Dschungelcamp. tongue-out

Mir wäre es ebenfalls lieber gewesen, man hätte sich erstmal auf die Kurzgeschichten und Geralt konzentriert, als schon auf spätere Bücher vorzugreifen. Allein mit dem Material hätte man bereits genug Hintergrund für Yennefer vorbauen können und hätte sich auch deren "Prequel" einsparen können. Aber hier wollte man wohl eine weitere weibliche Figur im Vordergrund etablieren, weswegen sie nun zur 3ten Hauptprotagonistin erhoben wurde. (was sich in den Büchern eigentlich Geralt und Ciri zu 50/50 teilen) Yennefer ist in den Büchern zwar eine wichtige Nebenfigur, aber kaum bedeutender für die Handlung als z.B. ein Vilgefortz. Korrigiere mich gern, falls ich das falsch im Hinterkopf habe...

Was das Budget angeht, da gebe ich dir absolut Recht. Hier hat man wohl zu schnell zuviel gewollt und der Vergleich mit GoT ist recht passend. Ich kann mich noch gut erinnern wie bei GoT in der ersten Staffel die eine oder andere Schlacht angedeutet wurde (mehr war es eben nicht) und dann sieht man halt 10 Leute rumstehen. Die Serie hat sich ihr höheres Budget auch erst "verdienen" müssen. Hätte man eben den Nilfgaard-Plot nach hinten verfrachtet (wo er ja auch eigentlich hingehört) dann hätte man sich mit einem soliden Budget, locker durch die Kurzgeschichten jonglieren können. Auch noch durch eine 2te Staffel... also "Schwert der Vorsehung" und evtl. "Zeit des Sturms".

Ich denke auch das nach dem Erfolg der ersten Staffel nun auch mehr Budget ausgeteilt wird. Somit mach ich mir zumindest hier keine Sorgen mehr. Einzig das "wann" wird noch spannend. Mit der gegenwärtigen Corona-Situation, kann ich mir nicht vorstellen, das man die Dreharbeiten sorglos ohne Unterbrechung durchziehen kann. Ich bange momentan schon jede Woche, das wenigstens die Arbeiten am "Rad der Zeit" noch fertig werden, bevor wieder alles stillsteht.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
30.10.2020 17:10 Uhr | Editiert am 30.10.2020 - 17:10 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@DrStrange

"Aber hier wollte man wohl eine weitere weibliche Figur im Vordergrund etablieren"

Ja, zum Einen das, zum Anderen aber wohl auch im Hinblick auf eine Gesamtadaption der Romane, in denen Yennefer nach der Nebenrolle in den Kurzgeschichten ja zu einer Hauptfigur aufsteigt. Neben dem Geralt- und dem Ciri-Handlungsstrang gibt es da auch den Yennefer-Handlungsstrang (Zauberer-Konvent, Suche nach Ciri), auch wenn diejenigen von Geralt und Ciri natürlich mehr Raum einnehmen. Auch bedingt dadurch, dass Yennefer lange Zeit im Gefangenschaft (Francesca Findabair, Vilgefortz) lebte.

Ich habe mir gestern mal auf Wikipedia die Liste der in der ersten Staffel auftretenden Charaktere durchgelesen. Eigentlich müsste ich mir Staffel 1 nach Abschluss der Romane echt nochmal anschauen^^ Denn die Nilfgaarder und die Zauberer lernt man ja erst in den Romanen kennen, ich würde die Staffel nun also klar mit einem anderen Blick sehen.

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DrStrange : : Moviejones-Fan
31.10.2020 11:40 Uhr
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Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@luhp92:

Hm, ich habe diese Yennefer/Konvent Geschichte mehr als Nebenstrang in Erinnerung. Aber stimmt schon.. so wenig Inhalt war das eigentlich nicht.

Die ganzen Zauberer werden zumindest in der erste Staffel nicht alle genauer beleuchtet. Man hat sich hier auf ein paar handlungsrelevante konzentriert. Wird sicher mit zunehmender Staffelanzahl weiter vertieft (oder bei manchen, wie in den Büchern eben auch nicht)

Da ich aktuell wieder das "Rad der Zeit" lese, muss ich aber schon sagen das im Vergleich dazu, die Charaktere in "The Witcher" noch relativ übersichtlich sind.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
02.12.2020 08:41 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Ich bin gerade in den Endzügen des letzten Romans der Hexer-Pentalogie "Die Dame vom See"
(@DrStrange)

Grundsätzlich finde ich amüsant, dass das Ende des Romans (und der Reihe) ganze 20% des Romans einnimmt.
Das Ende von "Die Rückkehr des Königs" gilt ja schon als lang, aber das hier toppt selbst das Tolkien- bzw. Jackson-Werk noch^^

"Die Dame vom See" ist zugleich eine sehr tragischer als auch ein sehr schöner und hoffnungsvoller Abschluss der Reihe. Auf seinem Weg zur Erlangung seines Ziels, der Befreiung Ciris, verliert Geralt die meisten seiner Gefährten. Umso tragischer, weil Milva, Regis und Angoulême Ciri nie persönlich kennengelernt haben und sich in erster Linie für ihre Gemeinschaft, für Geralt und die Gute Sache aufgeopfert haben. Hier tut sich erneut eine Parallele zum "Dunklen Turm" auf. Ein Vergleich mit der Turm-Sucht Rolands ist vielleicht etwas vermessen, aber rein rational könnte man die Liebe auch als Sucht beschreiben; in jedem Fall ähneln sich die Wege Geralts und Rolands. Geralt wird sich schlussendlich vor Rittersporn verantworten müssen und wie er selbst bitter anmerkt: "Ein Schwert hat zwei Schneiden."

Betrachtet man Geralts, Yennefers und Ciris gemeinsame Vergangenheit, Schicksalsverknüpfungen, Geralts und Yennefers magisch-mutantische Sterilisation und Yennefers Kinderwunsch, so scheint sich dies alles schließlich auf erstaunliche und logische Art und Weise zusammenzufügen. Welchen letzten Wunsch Geralt in der Kurzgeschichte "Der letzte Wunsch" gegenüber dem Djinn äußert, um Yennefers Leben zu retten, erfährt man als Leser nicht. Eine Möglichkeit ist allerdings der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind. In der zeitlich früher spielenden Kurzgeschichte "Eine Frage des Preises" wird das Schicksal Geralts und Ciris miteinander verbunden, im Verlauf der Handlung entwickelt sich daraus eine starke Vater-Tochter-Beziehung. Yennefer lässt für ihren Wunsch nach Mutterschaft nichts unversucht, um ihre verlorene Gebärfähigkeit wiederherzustellen, und findet letztendlich in Ciri eine Adoptivtochter. Diese Mutter-Tochter-Beziehung wird durch eine ähnliche Stärke definiert wie die Vater-Tochter-Beziehung zwischen Geralt und Ciri. Für mich wäre das in dieser Form ein perfektes und zufriedenstellendes Ende für die drei Hauptcharaktere der Reihe, eine vom Schicksal geadelte Patchworkfamilie gegen die Tragik persönlicher Vergangenheit und des Weltgeschehens. Ironischerweise wäre das für mich dann auch eine Entschädigung dafür, dass der Weg Jaimes, Briennes und Cerseis Kind in der letzten "Game of Thrones"-Staffel nicht schon in einer Patchworkfamilie endete : )

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DrStrange : : Moviejones-Fan
02.12.2020 12:07 Uhr
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@luhp92:

Ich habe das Ende aber zu keinem Zeitpunkt als zu lang oder zu ausführlich wahrgenommen. Aber ich mag auch "ausschweifende" Erzählstile... wie eben auch die Werke von King oder Dan Simmons, Tad Williams, etc.

Tragisch und schön wie hoffnungsvoll zugleich, trifft es eigentlich ganz gut. Ich könnte es mir nicht mehr anders vorstellen. Hättest du mich nicht schon vor geraumer Zeit drauf gestoßen, wäre ich gar nicht so auf die Nähe zu Roland und dem Turm gekommen. Aber auch das Ende von "Die Dame vom See" weist verflixt viel Ähnlichkeit auf... absolut richtig.

An das "verantworten" gegenüber Rittersporn kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Hilf mir doch mal auf die Sprünge.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
02.12.2020 21:54 Uhr | Editiert am 02.12.2020 - 21:54 Uhr
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@DrStrange

Wäre ich nicht ebenfalls Fan ausschweifender Erzählstile, würden mir King und Tolkien weit weniger gefallen^^

Als zu lang oder zu ausführlich empfinde ich das Ende im Großen und Ganzen auch nicht. In erster Linie ist es nach dem Finale erstmal nur eine krasse Umgewöhnung, nach dem großen Kampf folgt dann ja direkt die Friedensverhandlung zwischen Nilfgaard und den Nord-Königreichen und zudem das Treffen des Spions Dijkstra, des Elfs Isengrim und des Nilfgaarders Mun, welche die Ereignisse nach der Friedesverhandlung Revue passieren lassen. Sozusagen von Action hin zu Kammerspiel und Lagerfeuergeschichte in 0 auf 100 - bzw. von 100 auf 0^^
Wobei ich mich schon frage, ob es sinnvoll ist, die Friedensverhandlung zu beschreiben, denn die wichtigen Ergebnisse werden nicht mitgeteilt. Hätte man an sich auch weglassen können. Aber vielleicht kommt da noch was in der letzten Stunde des Hörbuchs, mal schauen.

Geralt, Yennefer und Ciri reisen nach dem finalen Kampf im Stygga-Schloss den Weg zurück, den sich gekommen sind. Zum Beispiel die Dörfer, in denen Ciri mit den Ratten und Bonhart war. Geralts Gemeinschaft hatte Rittersporn in dem Fürstentum Toussaint (das an Frankreich und Italien angelehnte) zurückgelassen, da ist er ja der Liebhaber der Fürstin. Und Geralt wird Rittersporn erzählen müssen, dass Cahir, Milva, Regis und Angoulême alle gestorben sind, weil sie Geralt gefolgt sind. Zwar freiwillig gefolgt, aber dennoch.

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DrStrange : : Moviejones-Fan
03.12.2020 08:57 Uhr
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@luhp92:

Ahja... Toussaint und die Fürstin war mein schwarzer Fleck im Gedächtnis. Hier hatte ich aber nicht den Eindruck, als ob dies am Ende noch entscheidend gewesen wäre bzw. viel Zeit eingeräumt wurde.

Ich glaube in den Friedensverhandlungen ging es weniger um den Ausgang, sondern mehr darum nach dem Finale wirklich alles runterzufahren und nochmal zurückzublicken. Soweit ich mich entsinnen kann, blieb hier ein etwaiges Ergebnis auch offen und für die Handlung von Geralt, Yennfer und Ciri nicht mehr relevant.

Für mich hatte das Ende von "Die Dame vom See" am ehesten einen meditativen, beinahe philosophischen Ausklang in Form eines "Rückblicks" der Pentalogie.

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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
03.12.2020 18:01 Uhr
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@DrStrange

Da bringst du jetzt etwas durcheinander. Der Touissant-Abschnitt in meiner Antwort gestern abend an dich hatte keinen Bezug zur Fragestellung der Ausführlichkeit. Ich hatte da jetzt nur auf deine Frage geantwortet, was es mit der Verantwortung gegenüber Rittersporn auf sich hatte. Hinsichtlich der Verantwortung gegenüber Rittersporn, da spielen Touissant und die Fürstin keine Rolle, es ist am Ende einfach nur der Ort, an dem sich Rittersporn aufhält und zu dem Geralt und Ciri zurückreisen.

"Für mich hatte das Ende von "Die Dame vom See" am ehesten einen meditativen Ausklang in Form eines "Rückblicks" der Pentalogie."

Das ohnehin. Das Ende des Romans widmet sich ja auch wirklich noch einer Vielzahl an Charakteren, die im Verlauf der Reihe auftraten. Bezogen auf den Rückblick empfand ich die Lagerfeuergeschichte mit Sigismund Dijkstra, Isengrim Faoiltiarna und Boreas Mun aber als dramaturgisch und erzählerisch ergiebiger als die Friedensverhandlung, denn das ist ja sogar auf der Charakterebene ein Rückblick und nicht nur auf der Erzählerebene.

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DrStrange : : Moviejones-Fan
04.12.2020 08:05 Uhr
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@luhp92:

Nee, ich hab das schon verstanden. Ich meinte damit auch nicht, ob der Rittersporn-Handlungsstrang am Ende von "Die Dame vom See" etwas in die Länge zieht, sondern ob der Faden hierzu überhaupt noch aufgenommen wird. Also das Geralt & Co. nach Touissant zurückkehren oder das nur noch angedeutet wird.

Das andere sehe ich auch so. In den Friedensverhandlungen geht es eben um die Nationen und deren Stellung und Zukunft. Nicht aber um etwaige Einzelschicksale. Was das ganze etwas gesichtslos macht und vielleicht daher auch "unbefriedigender".

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
04.12.2020 10:44 Uhr | Editiert am 04.12.2020 - 10:44 Uhr
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@DrStrange

Achso, ok. Ja, groß Thema ist die Verantwortung gegenüber Rittersporn jetzt nicht. Man erfährt als Leser halt Geralts Gedanken dazu und später dann, dass sich Rittersporn und Geralt über das Geschehen auf Schloss Stygga unterhalten haben, aber der Unterhaltung selbst widmet sich Sapkowski nicht.

Nach Touissant kehrt Geralt aber tatsächlich zurück. Das als Teil der Handlung aber nur, um nochmal den Running Gag zu bedienen, dass Rittersporn von seinen Liebschaften davongejagt wird, weil er sich mal wieder daneben benommen hat^^

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