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Das beste Filmjahr aller Zeiten?

TiiN | 03.05.2020
Ich habe in der Diskussion zu Fight Club gesehen, dass MB80, luhp92 und MobyDick sich ausgetauscht haben, dass 1999 eines der besten Filmjahre war. Das zum Anlass möchte ich nutzen um eine Diskussion und zeitgleich einen Sammelthread zu starten. Wir wollen hier außerordentlich gute Filmjahre herauskristallisieren. In der Folge könnte man anschließend mit den gesammelten Erge... weiterlesen

Ich habe in der Diskussion zu Fight Club gesehen, dass MB80, luhp92 und MobyDick sich ausgetauscht haben, dass 1999 eines der besten Filmjahre war.

Das zum Anlass möchte ich nutzen um eine Diskussion und zeitgleich einen Sammelthread zu starten. Wir wollen hier außerordentlich gute Filmjahre herauskristallisieren. In der Folge könnte man anschließend mit den gesammelten Ergebnissen eine Wahl erstellen. :)

Als ersten Schritt sollte man aber nur erstmal das Filmjahr und die großartigen Filme nennen. Ergänzungen sind natürlich immer möglich. So dass wir dann irgenwann am Ende eine Auflistung haben wie:

<Filmjahr>

  • Film 1
  • Film 2
  • .
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49 Kommentare
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PaulLeger : : Moviejones-Fan
09.05.2020 16:22 Uhr | Editiert am 09.05.2020 - 16:24 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ TiiN

Schöne Auflistung. Zum Großteil der Filme hat MB80 ja schon alles gesagt, "Zeugin der Anklage" kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Clevere Story, gewürzt mit Wilders typischem Dialogwitz, dazu der großartige Charles Laughton und die Dietrich. Im Vorfeld am besten nichts dazu lesen, könnte die Überraschung schmälern.

@ MB80

Ja, hab vor einiger Zeit mal diese ganzen Klassiker der Kindheit als Erwachsener einer erneuten Sichtung unterzogen, war abgesehen von wenigen Ausnahmen wie Indy 1 und 3 schon sehr ernüchternd (für mich auch bei "Gremlins" wink).

Und so sehr ich dir in Bezug auf die übers Ziel hinausschießende Kreativität deutscher Verleihe bei der Titelübersetzung grundsätzlich zustimme, scheinen sie hier sogar tatsächlich mal nah am japanischen Originaltitel geblieben zu sein und es waren in dem Fall die Amis, die kreativ übersetzt haben.^^

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MB80 : : Black Lodge Su
09.05.2020 17:21 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

PaulLeger:

Ich überlege, ob dieses aktuell populäre Drücken auf die Nostalgie Schiene nicht sogar kontraproduktiv ist, da es enthüllt, dass da auch nur visueller Flair ist und wenig Substanz. Ich habe "Stranger Things" Season 1 z.b. wirklich genossen, aber spätestens bei Season 3 ist jetzt schmerzhaft klar, dass es nirgendwohin geht und auch thematisch wenig da ist. Jetzt könnte man natürlich "Erwachsenwerden" nennen, aber das ist ja eher der Zielgruppen Orientierung von etwa den "Goonies" geschuldet...

Zur Übersetzung: stimmt tatsächlich, der Originalität heißt wohl soviel wie "Schloss Spinnennetz", den ich tatsächlich für ne gute Metapher halte. Aber: in dem Fall finde ich die amerikanische "Kreativität" tatsächlich ziemlich treffend (oder reisserisch, wenn man will). Der deutsche Titel ist halt so ein deutscher Titel, zwei Wörter zuviel und nicht pointiert genug für meinen Geschmackwink

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
09.05.2020 19:56 Uhr | Editiert am 09.05.2020 - 20:06 Uhr
1
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.396 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@PaulLeger und MB80

Es überrascht mich, dass du da "Indiana Jones 2" rausnimmst, gilt der Film in Cineastenkreisen doch mittlerweile als bester Teil der Reihe. Und schlecht ist meiner Meinung nach auch keineswegs, wenn man Teil 1 & 3 aufführt, dann müsste da auch Teil 2 stehen.

Würdet ihr da auch "Zurück in die Zukunft I & II", "Poltergeist", "American Werewolf", "E.T." und "Stand by Me" rausnehmen?


Und was ist mit "Stirb Langsam", "Aliens", "Lethal Weapon", "RoboCop", "James Bond: Licence to Kill", "Predator" und "Batman"? Actionfilme und Blockbuster, die nicht aus den Kreisen Lucas´ und Spielbergs stammen.

Und erst recht Filme wie "Blade Runner", "Dead Poets Society", "Der Elefantenmensch", "Geboren am 4. Juli", "First Blood", "Evil Dead I & II", "Die Fliege", "The Thing" und "The Abyss".


Und naja, wenn ich die Actionfilme und Blockbuster der 80er mit denen der 2010er Jahre - inklusive der Nostalgie-Welle - vergleiche, dann sehen die 2010er Jahre ganz schön alt aus^^

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
10.05.2020 10:44 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.042 | Reviews: 173 | Hüte: 607

@luhp92

Schöne Ausführung, nicht nur bezogen auf Indy 2.
Als Kind war Indy 2 für mich der beste Teil der Reihe, dann empfand ich ihn lange Zeit als zu albern und zu drüber. Vor ein oder zwei Jahren sah ich ihn mir mal wieder an und das ist schon ein echt großer Film unter dem Gesichtspunkt des klassischen Abenteuerkinos von Quartermain, Sindbad & Co. Zudem hat der Film einen hervorragenden Sonntagnachmittagcharme. In diesem Zuge passen auch die Szenen, welche evtl. drüber wirken wie der Rettungsbootsprung oder die Lorenfahrt.

Ich denke es hängt auch immer mit Erwartungshaltungen und Erinnerungen zusammen wenn man sich die älteren Filme anschaut. Aber das Kino der 1980er Jahre ist voll mit Perlen, die auch heute noch wunderbar funktionieren. Auch wenn sie bei dem einen oder andern möglicherweise weniger zünden als damals.


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PaulLeger : : Moviejones-Fan
10.05.2020 12:44 Uhr | Editiert am 10.05.2020 - 12:47 Uhr
1
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ luhp92

Es überrascht mich, dass du da "Indiana Jones 2" rausnimmst, gilt der Film in Cineastenkreisen doch mittlerweile als bester Teil der Reihe.

Welche Cineastenkreise sind das denn? Bei Kritikern und imdb ist die Sache immer noch sehr eindeutig zuungunsten des zweiten Teils.

Würdet ihr da auch "Zurück in die Zukunft I & II", "Poltergeist", "American Werewolf", "E.T." und "Stand by Me" rausnehmen?

Von den genannten würde ich tatsächlich nur "Zurück in die Zukunft I" als herausragend bezeichnen, wenn wir hier die gesamte Filmgeschichte als Referenz nehmen.

Und was ist mit "Stirb Langsam", "Aliens", "Lethal Weapon", "RoboCop", "James Bond: Licence to Kill", "Predator" und "Batman"? Actionfilme und Blockbuster, die nicht aus den Kreisen Lucas´ und Spielbergs stammen.

Ich habe im vorigen Beitrag extra von Kunstwerken gesprochen, da Blockbuster für mich bei der Frage nach den besten Filmen aller Zeiten eine eher untergeordnete Rolle spielen. Müsste ich z.B. die besten Filme der 70er aufzählen, käme "Star Wars" erst sehr spät in der Rangfolge. Bei den 80ern tummeln sich tatsächlich viele Blockbuster recht weit vorne, das spricht für mich aber gerade nicht für die Qualität des Jahrzehnts.

Und erst recht Filme wie "Blade Runner", "Dead Poets Society", "Der Elefantenmensch", "Geboren am 4. Juli", "First Blood", "Evil Dead I & II", "Die Fliege", "The Thing" und "The Abyss".

Sowas schon eher, aber abgesehen davon, dass ich einige von denen nicht so stark finde, sind es insgesamt zu wenige. Bei der Aufzählung fällt außerdem auf, dass vergleichsweise viele Genrefilme dabei sind, die typischen Kunstfilme waren in dem Jahrzehnt rar gesät.

Und naja, wenn ich die Actionfilme und Blockbuster der 80er mit denen der 2010er Jahre - inklusive der Nostalgie-Welle - vergleiche, dann sehen die 2010er Jahre ganz schön alt aus^^

Dem würde ich widersprechen. Das liest man ja sehr häufig, aber als Begründung wird dann meist nur irgendwas von "Magie" und handgemachten Effekten erzählt. Was auch immer diese "Magie" sein soll (ich vermute sie ist hauptsächlich auf den eingangs angesprochenen Nostalgie-Effekt zurückzuführen), es ist ein rein subjektives Kriterium und in der Filmkritik unbrauchbar. Und handgemachte Effekte sind ja ganz nett, heben einen Film für mich aber nicht automatisch über einen mit gut gemachten CGI-Effekten, da gibt es noch wichtigere Kriterien zu berücksichtigen. Aber wenn du ohne diese beiden Tropen zu bemühen argumentieren kannst, wieso der typische 80er-Blockbuster deutlich über den Nolan-Blockbustern und den besten Marvelfilmen thront, werde ich es mit Interesse lesen.

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MB80 : : Black Lodge Su
10.05.2020 16:31 Uhr | Editiert am 10.05.2020 - 17:08 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

luhp92, PaulLeger:

Im Kern hätte ich meine Antwort wie Paul geschrieben, ein paar Dinge fallen mir da noch ein...

"Indiana Jones 2" kriegt bei mir Punkte dafür, dass er einen dunkleren Ton wählt (Stil) und ein neues Setting probiert. Leider kollidiert das kolossal mit seinen albernen Sidekicks, die wohl aus reinen Marketing Gründen (80er Blockbuster...) im Film sind. Sonst recht generisch, ohne den frischen Charme des ersten Films und ohne das Duo Connery/Ford des dritten. Schwächster der Trilogie.

"Von den genannten würde ich tatsächlich nur "Zurück in die Zukunft I" als herausragend bezeichnen, wenn wir hier die gesamte Filmgeschichte als Referenz nehmen."

Dito. Ich persönlich habe so eine Hassliebe mit "E.T.", den ich als absolut sehenswert erachte, der aber auch so den Höhepunkt des Spielberg-Schmalzes für mich darstellt. Aggressiv gemacht, um die ganze Familie ins Kino zu bewegen und maximal Karten zu lösen. Techinisch etc. völlig ok, aber es ist halt, Verweis auf meinen Kommentar unten, so ein Popcorn-Film ohne Substanz, der weder das Kino noch den Zuschauer irgendwohin bringt.

Ebenfalls zustimmung bei luhps weiter unten genannten Filmen (also für beide), die 80er waren ja nicht frei von herausstechenden Filmen, immerhin war ein gewisser David Lynch u.a. da ja schon aktiv. Aber sie sind halt an so einem toten Punkt des Kinos, darauf wollte Paul in seinem Kommentar unten ja denke ich hinaus. Die 50er bis 70er waren geprägt von den Ausläufern des klassischen Hollywood, und mit der Nouvelle Vague und New Hollywood war da extrem viel Bewegung und Experimentierfreude drin, Grad in den 60ern war der Bergman ja sehr aktiv und ein gewisser Kubrick fing an sich zu regen. Wenn man dann auf die 80er sieht, ist da eben... der Blockbuster für die Familie, ein Produkt (sorry, hab mir gerade ein Interview von Fritz Lang und JL Godard angesehen und bin im vollen Film-Schmock Modus).

"Dem würde ich widersprechen. Das liest man ja sehr häufig, aber als Begründung wird dann meist nur irgendwas von "Magie" und handgemachten Effekten erzählt. Was auch immer diese "Magie" sein soll (ich vermute sie ist hauptsächlich auf den eingangs angesprochenen Nostalgie-Effekt zurückzuführen), es ist ein rein subjektives Kriterium und in der Filmkritik unbrauchbar."

Danke, danke, danke dafür...

Zu Actionfilmen: Also mit "Skyfall", "Edge of tomorrow", "M:I Ghost Protocol", "M:I Fallout" und "Fury Road" haben die 2010er da alleine schon ein paar Hochkaräter, die vor allem in der Diversität der Basisfilme mehr zu bieten haben als die 80er. Ich persönlich verstehe auch nicht so ganz, warum die 80er immer so als Höhepunkt des Actionkinos gefeiert werden. Das funktioniert nur, wenn man diese Jucks-Formel für die Qualität eines Actionfilmes anwendet (Bodycount x Explosionen / Filmlänge in Minuten x Sätze des Protagonisten mit mehr als 5 Wörter = je höher die Zahl umso besser der FIlm oder so...), die speziell für die 80er geschrieben zu sein scheint wink
Ich würde fast sagen, die 80er haben das selber erkannt (zumindest der McTiernan). "Predator" hat ja z.B. mehr als eine Lesart, und funktioniert wunderbar als subversiever Spoof des 80er Actionkinos. Und "Die Hard" war ja u.a. so erfolgreich, weil er eben nicht so "over the top" war und einen verwundbaren Protagonisten hatte.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
10.05.2020 18:57 Uhr | Editiert am 10.05.2020 - 18:57 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.396 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@PaulLeger

"Welche Cineastenkreise sind das denn?"

Moviepilot. Aber ich habe gerade mal auf Rottentomatoes geschaut, da steht Teil 2 dann doch auch bei Kritikern auf Platz 3...


"Ich habe im vorigen Beitrag extra von Kunstwerken gesprochen, da Blockbuster für mich bei der Frage nach den besten Filmen aller Zeiten eine eher untergeordnete Rolle spielen. [...] Bei der Aufzählung fällt außerdem auf, dass vergleichsweise viele Genrefilme dabei sind"

Da drängt sich mir jetzt die Frage auf, warum Blockbuster und Genrefilme keine echten und hochwertigen Kunstwerke sein können. Gerade das Horror- und Science-Fiction-Genre birgt Einiges an künsterischem Potential. Und wenn ich im Bezug auf Blockbusterfilme jetzt nur mal "Star Wars" und "Der Herr der Ringe" nehme, die dahingehend allgemein ja als top notch gelten, dann können die Filme in künsterlischer Hinsicht locker mit echten Kunstwerken mithalten, an die du da jetzt denkst. Zumal sich bei Letzterem auch viel Blendwerk und Stoff für Hipster-Cenephile finden lässt.


"ich vermute sie ist hauptsächlich auf den eingangs angesprochenen Nostalgie-Effekt zurückzuführen"

Das kann bei mir allerdings überhaupt kein Kriterium sein, da ich nicht in den 80ern aufgewachsen bin und da dementsprechend keine Nostalgie empfinde. Nichtsdestotrotz hast du natürlich Recht, dass Nostalgie und handgemachte Effekte als Absolutum keine sinnvollen Kriterien in einer Kritik sind. Dass es letztendlich die perfekte Mischung aus praktischen und CGI-Effekten sowie die künstlerische Bedeutung ausmacht, musst du mir nicht erklären^^ Ironischerweise bin ich ja derjenige, der die "Star Wars"-PT hochhält und nicht du ;)

"Was auch immer diese "Magie" sein soll"

Im Bezug auf die genannten Filmbeispiele ist Filmmagie ist für mich das Kreieren einer phantastischen, einnehmenden Abenteueratmosphäre. Verbunden mit ordentlicher Charakterarbeit und dem Erzählen einer packenden Geschichte, die im Idealfall auch über Subtext verfügt ("Star Wars", "Poltergeist" und "Gremlins" mal als Beispiele). Gerade, wenn man da die 80er-Filme mit den Retrowerken der 2010er Jahre vergleicht ("Stranger Things" - Staffel 2 & 3, "Es - Teil 1 & 2", ...), erkennt man, dass nicht jeder Regisseur und Drehbuchautor dazu in der Lage ist. Es reicht eben nicht, einfach nur die Nostalgie der Zuschauer zu bedienen.


"wieso der typische 80er-Blockbuster deutlich über den Nolan-Blockbustern und den besten Marvelfilmen thront"

Da hast du mit Nolan jetzt natürlich eine der Ausnahmen im heutigen Blockbuster-Bereich genannt, seine Filme meinte ich da überhaupt nicht. Selbst Marvelfilme allgemein nicht, Raimis "Spider-Man"-Trilogie oder die X-Men-Filme nach dem Softreboot 2011 gesellen sich für mich zu den Nolan-Blockbustern.

Im Bezug auf das MCU und allgemein die aktuelle Franchise- und Cinematic-Universe-Phase sieht das dann schon anders aus. Künstlerisch-individueller Ausdruck wird vermehrt dem großen Ganzen untergeordnet, Easter Eggs, (Popkultur)-Referenzen, unaufhörliches Anteasern und eine übergeordnete Geschichte sind mittlerweile wichtiger als eigenständige, individuelle und künstlerisch bedeutsame Werke, die aus sich heraus an Größe gewinnen. Ausnahmen gibt es sicherlich (Whedon, Gunn, Waititi, Coogler), über Allem thront jedoch Kevin Feige. Ein Marvel-Fanboys und zugegeben ein Meister der Filmproduktion, aber eben auch jemand ohne Filmexpertise und ohne filmischen und politischen Anspruch. Der Markt regiert mehr als der Künstler. Blockbuster sind mittlerweile so sehr den Studiovorstellungen untergeordnet wie seit den seit Beginn der New-Hollywood-Ära nicht mehr. Wenn es nur das MCU betreffen würde, könnte man damit ja sogar noch leben, aber mittlerweile nimmt sich ja jedes größere Filmstudio ein Beispiel daran.

Ein weiterer Kritikpunkt, und das betrifft mittlerweile ebenfalls die meisten Blockbuster und Franchises, ist der Einsatz von Humor. Zum Einen, wie oben schon erwähnt, maßgeblich als (Popkultur)-Referenzen umgesetzt, zum Anderen viel zu dominant eingesetzt. Das Gespür für die Harmonie zwischen Dramatischem und Humorvollem geht verloren, heutzutage darf da nichts mehr allzu bzw. allzu lange dramatisch sein, sofort danach folgt irgendein lustiger oder selbstironischer Spruch. Die Zuschauer werden nicht mehr mit Dramatischem, Tragischen und Politischen thematisiert, diese heiklen Bereiche werden gekonnt umschifft, sodass der Zuschauer weiterhin in seiner heilen, unpolitischen Comedywelt lebt.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
10.05.2020 19:14 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.396 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MB80

"so ein Popcorn-Film ohne Substanz, der weder das Kino noch den Zuschauer irgendwohin bringt."

Naja, kaum ein Film öffnet dem erwachsenen Zuschauer so sehr die Augen für die Sicht der Welt aus Kinderaugen, wie es "E.T." tut. Und zugleich stellt der Film ein Plädoyer dafür da, der kindlichen Imagination und Faszination im Erwachsenenalter wieder mehr Raum zu gewähren.


"mit "Skyfall", "Edge of tomorrow", "M:I Ghost Protocol", "M:I Fallout" und "Fury Road" haben die 2010er da schon ein paar Hochkaräter
"

"Skyfall", "Edge of Tomorrow" (wobei der im letzten Drittel schon stark abfällt) und insbesondere "Fury Road" sehe ich da auch als Positivbeispiele an, die sich zu den unten in der Antwort an PaulLeger genannten Filmen gesellen. "Ghost Protocoll" habe ich nicht gesehen" und "Fallout" hat gute Action, versagt dafür aber in allen anderen Bereichen total. Den Film sehe ich nur als Mittelmaß an, stattdessen würde ich da dann "M:I Rogue One" nennen.


"Ich persönlich verstehe auch nicht so ganz, warum die 80er immer so als Höhepunkt des Actionkinos gefeiert werden"

Wie du habe ich da ja eben auch "Predator" und "Stirb Langsam" genannt und nicht sowas wie "Rambo II & III". Selbst "Phantom Kommando" und "Running Man" habe ich mir verkniffen, obwohl ich die beiden Actionfilme mag. Heutige Kinogänger nennen da stattdessen aber eben den allgemeinen Superhelden-Franchise-Film, was ich genauso wenig nachvollziehen kann.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
10.05.2020 19:57 Uhr
1
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Ohne jetzt ausschweifen zu wollen aber ich würde aufpassen damit, die Filmlandschaft in Blockbuster und intellektuelle/anspruchsvolle/independent-Filme zu unterteilen. Das ist ein schmaler Grat den man sich in beide Richtungen um die Ohren hauen kann.
In diesem Zuge mag ich gerne auf die Simspons-Folge Die Stadt der primitiven Langweiler verweisen.

Es gibt für mich einfach nur Filme. Die können sowohl mit Independent- oder Blockbusterursprung zu angesehen Kultfilmen aufgestiegen sein. Wobei nicht jeder jeden Kultfilm mögen muss.


MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
10.05.2020 20:07 Uhr
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@TiiN

Amen.

Es hat sowieso jeder seinen eigenen Geschmack und Vorstellungen von einem "besten" Film. Diskussionen darüber sind wenig sinnvoll.

Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
10.05.2020 20:25 Uhr | Editiert am 10.05.2020 - 20:25 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.396 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@TiiN
"ich würde aufpassen damit, die Filmlandschaft in Blockbuster und intellektuelle/anspruchsvolle/independent-Filme zu unterteilen"

Genau das meine ich in meiner Antwort an PaulLeger ja auch.


@FlyingKerbecs

"Es hat sowieso jeder seinen eigenen Geschmack und Vorstellungen von einem "besten" Film. Diskussionen darüber sind wenig sinnvoll."

Diskussionen über Geschmack sind in der Tat sinnlos, aber darum geht es ja nicht. Wobei sich eben deshalb leider sehr oft mit Aussagen wie "Alles ist Geschmackssache" aus Diksussionen gewunden wird, um die eigene Position nicht verteidigen zu müssen. Es geht in der Diskussion um im Film vorhandene Kritieren, an denen man deren Qualität festmachen kann.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
10.05.2020 20:42 Uhr
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Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.996 | Reviews: 56 | Hüte: 425

@luhp92

Es geht in der Diskussion um im Film vorhandene Kritieren, an denen man deren Qualität festmachen kann.

Das ist halt so ein Problem und dann wäre dieser Thread hier zu nichts nutze. Denn diese "Kriterien" sind ja dann nicht subjektiv, sondern objektiv. Demnach könnte man eindeutig Filme nennen, die darauf zutreffen. Wenn TiiN das mit dem Thread erreichen wollte, dann halte ich mich raus. Denn auch wenn manche Filme viele Kriterien erfüllen, die ihn zu einem sehr guten Film machen heißt das noch lange nicht, dass z.B. ich den Film auch leiden kann (siehe Fight Club oder Memento z.B.). Von daher, sollte das wirklich der Fall sein, kann mein erster Kommi hier gestrichen werden, denn wenn "Experten" meine genannten Filme auseinander nehmen, erfüllen sicher die wenigsten diese "Kriterien".^^

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
10.05.2020 21:34 Uhr
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@FlyingKerbecs

Es gibt nicht diese einen Kriterien, die man aus der Schublade nehmen und anwenden kann - meiner Meinung nach.
Bei deiner Auflistung zu den 2014er Filmen zum Beispiel hast du The Return of the First Avenger genannt. Mich selbst spricht dieser Film nicht groß an, aber ich weiß, dass er bei sehr vielen ein großes Ansehen hat hat. Daher kann ich die Nennung gut nachvollziehen. Nicht verstanden hätte ich es, wenn jemand in einem andern Jahr "Ant-Man" nennt, weil er diesen besonders toll findet.
Ich denke bei so einer Filmauflistung kann jeder ehrlich zu sich selbst sein. Man weiß schon ob Filme allgemein angesehen werden oder nicht.

Letztendlich gehts hier ja erstmal nur ums Sammeln. Wie gut 2014 dann wirklich ist, zeigt sich später mal, wenn über die Jahre abgestimmt wird.


MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
10.05.2020 21:53 Uhr
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Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.996 | Reviews: 56 | Hüte: 425

@TiiN

Ok. Dann ist ja gut.^^ Ich war ja lange am überlegen, welches Jahr ich nehme und wo ich die Grenze ziehe, welche Filme ich jetzt in die Aufzählung mit reinnehme oder nicht. Die jüngsten Jahre wollte ich jetzt auch nicht nehmen, das wäre noch zu früh. Und nach zig Mal hin und herüberlegen, dem Streichen von Filmen etc. war es dann 2014 wo ich von diesen Filmen keinen mehr streichen konnte. Allerdings, als ich dann Ravens Kommentar gelesen und gesehen habe, welche Filme er alles reingenommen hat (z.B. Terminator 3, Tomb Raider, Black Panther, Solo, Jurassic World 2...also vermutlich alle Filme, die er mind. mag)...also wenn ich danach gegangen wäre, wäre meine Liste auch viel länger gewesen.^^ Aber da hast du dann ja schon gesagt, dass seine Auswahl zu generisch ist und da stimme ich dir auch zu. Ansonsten müsste ich meinen Beitrag nochmal stark überarbeiten.^^

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
11.05.2020 15:11 Uhr | Editiert am 11.05.2020 - 17:50 Uhr
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Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ luhp92

Da der Beitrag eh schon so lang ist und ich jetzt auch keine Zeit mehr habe, hab ich den Aspekt „Blockbuster vs Kunst“ weggelassen, den kann gerne MB80 übernehmen wenn er möchte, ansonsten komm ich später nochmal darauf zurück.

Im Bezug auf die genannten Filmbeispiele ist Filmmagie ist für mich das Kreieren einer phantastischen, einnehmenden Abenteueratmosphäre. Verbunden mit ordentlicher Charakterarbeit und dem Erzählen einer packenden Geschichte, die im Idealfall auch über Subtext verfügt ("Star Wars", "Poltergeist" und "Gremlins" mal als Beispiele). Gerade, wenn man da die 80er-Filme mit den Retrowerken der 2010er Jahre vergleicht ("Stranger Things" - Staffel 2 & 3, "Es - Teil 1 & 2", ...), erkennt man, dass nicht jeder Regisseur und Drehbuchautor dazu in der Lage ist. Es reicht eben nicht, einfach nur die Nostalgie der Zuschauer zu bedienen.

Dass die neuen „Es“-Verfilmungen Mist sind, müssen wir nicht diskutieren. Ansonsten sehe ich nicht, wo die guten Blockbuster der 2010er diese Kriterien nicht auch erfüllen. Wer es schafft in „Star Wars“ Subtext zu finden, sollte damit auch bei MCU-Filmen Erfolg haben.

Da hast du mit Nolan jetzt natürlich eine der Ausnahmen im heutigen Blockbuster-Bereich genannt, seine Filme meinte ich da überhaupt nicht. Selbst Marvelfilme allgemein nicht, Raimis "Spider-Man"-Trilogie oder die X-Men-Filme nach dem Softreboot 2011 gesellen sich für mich zu den Nolan-Blockbustern.

Das verstehe ich jetzt nicht. Deine Aussage lautete „wenn ich die Actionfilme und Blockbuster der 80er mit denen der 2010er Jahre - inklusive der Nostalgie-Welle - vergleiche, dann sehen die 2010er Jahre ganz schön alt aus“. Da würde ich davon ausgehen, dass man für einen sinnvollen Vergleich die besten Blockbuster beider Jahrzehnte gegenüberstellt. Wenn du bei den 2010ern aber die besten Vertreter ausklammerst und das was übrig bleibt gegen Star Wars und Indy antreten lässt, sehen die 2010er logischerweise alt aus, aber ein fairer Vergleich ist das dann ja nicht gerade.

Im Bezug auf das MCU und allgemein die aktuelle Franchise- und Cinematic-Universe-Phase sieht das dann schon anders aus. Künstlerisch-individueller Ausdruck wird vermehrt dem großen Ganzen untergeordnet, Easter Eggs, (Popkultur)-Referenzen, unaufhörliches Anteasern und eine übergeordnete Geschichte sind mittlerweile wichtiger als eigenständige, individuelle und künstlerisch bedeutsame Werke, die aus sich heraus an Größe gewinnen.

Deiner Bestandsaufnahme der aktuellen Franchise-Welle stimme ich zu. Ich sehe es allerdings dahingehend anders, dass die von dir kritisierten Punkte in den 80ern auch schon präsent waren. Feige und das MCU ist eigentlich nur die logische Weiterentwicklung von dem, was Lucas und Spielberg begonnen haben. „Zurück in die Zukunft 2“ endet z.B. mit einem Cliffhanger und steht somit auch nicht für sich allein, sondern dient ebenso als Teaser wie ein MCU-Film. Ebenso haben gerade Lucas und Spielberg über ihre Produktionsstudios damals schon für eine Gleichförmigkeit im Blockbusterkino gesorgt, wie du sie jetzt dem MCU vorwirfst. Ist bei „Die Goonies“ oder „Zurück in die Zukunft“ wirklich ein genuiner künstlerischer Ausdruck von Donner bzw. Zemeckis zu erkennen oder könnten die nicht genauso gut als Spielberg-Filme durchgehen?

Noch eklatanter wirds beim Beispiel „Poltergeist“, bei dem ja Tobe Hooper Regie führte, der in den 70ern den legendären „Texas Chainsaw Massacre“ gemacht hatte. Der wurde von der Postproduktion von „Poltergeist“ ausgeschlossen und Spielberg persönlich hat den Schnitt überwacht, weil ihm Hoopers Vision wohl nicht familienfreundlich genug war. Wurde da nicht Hoopers künstlerisch-individueller Ausdruck zugunsten einer Annäherung an die typische Spielberg-Formel beschnitten?

Überhaupt sind gerade die 80er ein schwarzer Jahrzehnt wenn es um die individuelle Vision von Filmemachern geht. Natürlich gab es auch in den Jahrzehnten davor und danach immer wieder Filme, die von Studios verstümmelt wurden, aber gerade in den 80ern finden sich wohl die meisten Beispiele für diese Unart, man denke nur an Scotts „Blade Runner“, Gilliams „Brazil“ oder Lynchs „Dune“.

Ein weiterer Kritikpunkt, und das betrifft mittlerweile ebenfalls die meisten Blockbuster und Franchises, ist der Einsatz von Humor.

Auch hier sehe ich den Unterschied zu den 80ern deutlich weniger ausgeprägt als du. Bei Indy sind die Gegenspieler Nazis, man schneidet also eines der ernsthaftesten Themen an, die man sich überhaupt vorstellen kann, und trotzdem ist der dritte Teil eine lupenreine Komödie und politische Aspekte werden nicht ansatzweise aufgegriffen.

Übrigens gibt es mit Bond sogar ein Blockbuster-Franchise, wo es sich umgekehrt zu deiner Behauptung verhält, während die Moore-Steifen der 80er fast reine Comedy-Beiträge waren, sind die Filme mit Craig deutlich ernsthafter angelegt.

PS: Volle Zustimmung zu "Fallout", dachte schon ich bin der einzige, der den nicht großartig findet, und wollte MB80 eh fragen wieso er gerade den für mich besten Teil „Rogue Nation“ ausgeklammert hat.

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