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Chasing Ice

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Prädikat: wertvoll

Chasing Ice Kritik

Chasing Ice Kritik
1 Kommentar - 24.10.2013 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).
Chasing Ice

Bewertung: 3.5 / 5

James Balong ist Fotograf. Voller Leidenschaft widmet er sich seiner Berufung und dem jeweiligen Objekt, das er betrachtet. Vor Jahren fiel seine Aufmerksamkeit auf die Schönheit und Faszination der Materie Eis. Doch durch den Klimawandel und die darauf folgende Erderwärmung verschwindet das Eis nach und nach von der Erde. Gletscher schmelzen, die Temperaturen steigen nach oben und die Naturkatastrophen häufen sich. Doch immer noch gibt es Zweifler an dieser wissenschaftlich verifizierten ökologischen Katastrophe. Und so hat sich James Balong zu einem Langzeitprojekt entschlossen.

In seiner Studie "Extreme Ice Survey (EIS)" platzierte er mehrere Kameras an verschiedenen Orten in der Welt wie Island, Alaska oder Montana. Dort finden sich riesige Gletscherformationen, die seit Urzeiten vorhanden sind. Und die Ergebnisse seiner Studie sind erschreckend. Chasing Ice unter der Regie von Jeff Orlowski begleitet den engagierten Fotokünstler bei seinem Projekt mit allen Hürden und Problemen. Die Bilder von James Balong sind vielleicht die überzeugendsten Belege für die Konsequenzen der globalen Erwärmung, die es gibt. Er hat ein System entwickelt und eingesetzt, mit dem über einen langen Zeitraum Bilder aus den gleichen Positionen von Gletschern gemacht werden. So kann er genau zeigen, in welchem Ausmaße die Eismassen in wenigen Jahren geschmolzen sind. Die Aufnahmen bilden mit ihrer erschreckenden Beweiskraft den Kern des Films, und schon wegen dieser Zeitraffer-Sequenzen ist Chasing Ice sehenswert.

Trailer zu Chasing Ice

Zudem ist Balong auch ein Fotograf mit einem guten Auge für die Schönheit des Eises, und so gibt es viele grandiose Aufnahmen von ihm zu bewundern, in denen er die inzwischen fast schon bedrohte Schönheit der arktischen Landschaften feiert. Bei den von ihm organisierten Expeditionen ist es einige Male ihm oder Mitglieder seines Teams gelungen, Videoaufnahmen von "kalbenden" Gletschern zu machen. Und auch diese gewaltigen Abbrüche der Eislandschaften sind Bilder, die man so noch nie gesehen hat.

Doch der Regisseur Jeff Orlowski wollte neben den Bildern und den Arbeitsergebnissen von Balong auch den Fotografen selber vorstellen, und auf dieser Ebene ist der Film längst nicht so überzeugend. Da gibt es Sequenzen, in denen Balong und sein Team die einzelnen Kameras aufbauen, in denen er zum Teil halsbrecherisch auf Gletschern herumkraxelt, um eine gute Perspektive für seine Fotos zu bekommen und schließlich jene, in denen von seiner Knieverletzung erzählt wird, die es ihm schließlich unmöglich macht, selber weiter an den Expeditionen teilzunehmen. Diese Teile des Films sind längst nicht so eindrucksvoll und ästhetisch überzeugend wie jene, in denen das Eis und die Gletscher die Protagonisten sind. Stattdessen wirkt es, als sei das "Making of" des Films gleich mit in denselben integriert worden. So gibt es einige Längen, in denen versucht wird, Balong zu einem Ökohelden zu stilisieren. Dadurch wird der Film leider etwas verwässert, denn der Fotograf ist hinter der Kamera viel eindrucksvoller als vor ihr.

Prädikat: wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Chasing Ice Bewertung
Bewertung des Films
710

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1 Kommentar
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Ultron : : Moviejones-Fan
26.10.2013 20:15 Uhr
0
Dabei seit: 03.08.13 | Posts: 1.407 | Reviews: 20 | Hüte: 7
Eine sehr interessante Filmkritik, die mich dazu angeregt hat, den Film zu sehen.
Ich freue mich.
Filme und Serien regieren die Welt.
Meine auf jeden Fall.
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