Bewertung: 3 / 5
Bereits vor dem Ende der Mutterserie The Walking Dead war klar, dass die Untoten auch weiterhin über unsere Bildschirme wandern würden. Mehrere Spin-off-Serien zu zentralen Figuren wurden angekündigt. Doch bietet dieses Universum überhaupt noch genug Neues für weitere Geschichten? Mit The Walking Dead - Dead City ist das erste dieser Spin-offs jetzt auch bei uns in Deutschland angekommen.
The Walking Dead – Dead City Review
Einige Jahre später: Maggies Sohn wurde entführt. In der Hoffnung, dass er ihr bei dessen Befreiung hilft, wendet sie sich an Negan. Zusammen reisen sie zur vom Festland abgeschnittenen Insel Manhattan. An diesem Ort voller Zombies, Anarchie und neuen Gefahren müssen sie sich auch ihrer gemeinsamen Vergangenheit stellen.
Trailer zu The Walking Dead - Dead City
The Walking Dead hatte einst einen fantastischen Start und trotz rückläufiger Zuschauerzahlen blieb sie über viele Jahre einer der größten Hits im amerikanischen Fernsehen. Doch vor allem in den letzten Staffeln häufte sich immer stärker auch die Kritik der Fans. Für manche blieb die erste Staffel die beste der ganzen Serien. Der Auftritt von Negan ab Staffel 6 stellte sicher noch einmal einen großen Höhepunkt dar. Doch auch in dieser Storyline verärgerte man mit unnötigen Änderungen so manche Fans. Hinzu kam die Tatsache, dass es immer weniger um Zombies ging, diese traten von Staffel zu Staffel gefühlt immer stärker in den Hintergrund. Am Ende ging es nur noch um verschiedene Gruppierungen von Menschen, die in einer postapokalyptischen Welt im Konflikt miteinander standen.
Wenn die Mutterserie schon kaum noch nennenswerte Ideen hervorbringen konnte und schon lange nichts mehr mit Zombies anzufangen wusste, machen da weitere Spin-offs überhaupt Sinn? So richtig eine Antwort haben wir durch The Walking Dead - Dead City nicht bekommen. Denn im Grunde ist diese Serie ein "weiter so" der Mutterserie, mit leichten Verbesserungen, jedoch am Ende auch einer enttäuschenden Ausgangslage.
Die Geschichte der sechsteiligen ersten Staffel wirkt wie eine Erweiterung zu The Walking Dead. Würde man es als elfte Staffel kennzeichnen, hätte damit wohl niemand ein Problem gehabt. Was hier jedoch in Teilen wieder besser gelingt, ist die Einbindung der Zombies, die zumindest ein wenig wieder eine größere Rolle spielen. Wir dürfen uns sogar auf eine neue Kreation freuen, endlich mal wieder etwas Kreatives, wenngleich Resident Evil-Fans darüber nur müde lächeln werden. Und auch hier ist die Idee zwar nicht schlecht, am Ende wird aber zu wenig draus gemacht.
Eine große Rolle spielt natürlich New York. Auch hier ist die Idee durchaus interessant. Nicht nur eine der größten und bekanntesten Städte der Welt, sondern auch eine der ikonischsten, als komplett abgeschottete Insel voller Zombies und einiger Überlebende. Das klingt durchaus spannend. Ist es zu Beginn auch, doch im Verlauf der Staffel wird im Grunde klar, dass dies auch jede andere Stadt hätte sein können und nur wenig dabei ist, was wir nicht schon in The Walking Dead gesehen haben. Man weiß New York als Stadt einfach nicht gut genug zu nutzen.
Im Zentrum dieser Serie stehen natürlich Maggie und Negan, erneut gespielt von Lauren Cohan und Jeffrey Dean Morgan. Diese beiden sind auch der große Pluspunkt von The Walking Dead - Dead City. Schon zuvor gehörten sie zu den beliebtesten und auch interessantesten Figuren und auch ihre Beziehung zueinander ist eine durchaus komplexe und spannende. Es kommt der Serie zugute, dass man sich hier komplett auf diese beiden konzentriert. Doch auch hier tritt die Serie lange Zeit auf der Stelle und entwickelt sich erst zum Ende hin allmählich über das hinaus weiter, was wir bereits aus The Walking Dead her kennen. Hier dürfte es erst ab Staffel 2 so richtig interessant werden.
Die Serie konzentriert sich aber nicht nur alleine auf die beiden. Auch die Welt als solche wird weiterentwickelt. Wir befinden uns hier einige Jahre nach dem Ende von The Walking Dead. Wir erfahren nicht viel über den aktuellen Zustand der bekannten Gemeinschaften, lernen dafür aber neue kennen und die Serie scheint zudem einen zukünftigen, großen Konflikt aufbauen zu wollen, zu dem wir nach dieser einen Staffel aber noch zu wenig sagen können. Man scheint aber eine auf mehrere Jahre angelegte Story verfolgen zu wollen, in der sicherlich auch die anderen Spin-off-Serien eine große Rolle spielen werden.
Fazit
Fans von The Walking Dead sollten sich The Walking Dead - Dead City auf keinen Fall entgehen lassen. Und gehört man zu denen, die mit den letzten Staffeln nicht so richtig viel mehr anfangen konnten, so könnte das Abenteuer in New York wieder Interesse wecken. Was fehlt ist trotz des eigentlich ikonischen Ortes das Gefühl von etwas wirklich Neuem. Und auch so manche Fehler der Vergangenheit finden sich hier wieder. Der erhoffte Knaller ist The Walking Dead - Dead City trotz Maggie und Negan nicht geworden, dafür ist es zu sehr altgewohntes. Einer zweiten Staffel stehen wir dennoch offen gegenüber.
Na gut, dann wirds nix
