Auf der Cinema Expo in Amsterdam war es gestern soweit: James Cameron zeigte zum ersten Mal einigen Normalsterblichen 24 Minuten aus Avatar! Und wie es das Schicksal so will, sind bereits Details aus der Vorführung durchgesickert. Die Präsentation fand gleich nach der Vorstellung von Ice Age 3 statt und auch wenn sich viele fragten, warum der Film unbedingt 3D sein musste, war die Spannung bei Avatar ungleich höher. Die 3D-Brillen sollen zwar unbequem sein, vor allem für Brillenträger, aber das gezeigte Material war atemberaubend. In der Quelle findet ihr die Original-Szenenbeschreibung auf Englisch.
In der ersten Szene sieht man Sam Worthington als Jake Sully, kurz nach seiner Ankunft auf dem Planeten Pandora. Er sitzt in einem Rollstuhl und fährt umher und hört einer Ansprache von Colonel Quaritch zu, gespielt von Stephen Lang. Quaritch redet mit seinen Truppen und hält eine klassische Motivationsrede, die jeder militärische Anführer vor einem Kampf gibt. Jake hört als Außenstehender zu und ein melancholisches Lächeln erscheint auf seinem Gesicht. Obwohl die Szene in 3D war, soll es nicht stark bemerkbar gewesen sein.
In der nächsten Szene zeigt Sigourney Weaver als Dr. Grace Augustine Jake den Prozess, wie der Geist in einen Avatar transferiert wird. Die Szene dient hauptsächlich der Exposition, zeigt aber das Labor und viel wichtiger, zum ersten Mal einen Avatar, die Pseudo-Na'vis. Die großen blauen Kreaturen liegen in Wassertanks und warten nur darauf, von einem Menschen gesteuert zu werden.
Die dritte Szene soll den Pulsschlag erhöht haben: Jake steuert zum ersten Mal einen Avatar. Dafür steigt in eine Art Kapsel und - Überblendung - der Geist betritt die blauen Kreaturen, die jetzt auf Operationstischen liegen. Kurze Zeit später erwacht Jake als Avatar und obwohl wir bereits Hulk und Gollum kennen, soll es Cameron wieder geschafft haben, alles zu toppen. Trotz CGI wirken die Figuren wahnsinnig lebensecht. Man vergisst innerhalb kurzer Zeit, dass es Computertricks sind, selbst die Augen des Avatars seien überzeugend und die Figuren zeigen Persönlichkeit.
In der vierten Szene erforschen Jake und Grace den Dschungel von Pandora. Die Umgebung erinnert an einen Planeten aus Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith. Viele große und prächtige Blumen und die erste Konfrontation mit einem einheimischen Tier wird gezeigt, eine Art Nashorn. Doch Jake hat keine Angst und das Tier flieht, doch nicht wegen Jake, sondern vor einem angreifenden Viperwolf, der es auf Jake abgesehen hat.
Die nächsten Szenen stellen die Na'vi Neytiri (Zoe Saldana) vor. Jake ist allein im Dschungel und verteidigt sich mit einer Fackel gegen ein paar garstige hundeähnliche Tiere. Ein Kampf entbrennt, den Jake nicht gewinnen kann, doch Neytiri rettet ihn. Als Jake sich bedanken will, schlägt sie seine Hand zur Seite und sagt, dass es schlecht ist, diese Tiere zu töten. Obwohl fast alles in diesen Szenen am Computer entstand, hat man nie das Gefühl, dass dem so wäre.
Die nächste Szene soll die schönste von allen gewesen sein und folgt direkt nach dem Kampf. Jake will die Fackel mitnehmen, doch Neytiri wirft sie in einen Fluss. Wie von Magie beginnen die Blumen, Pflanzen und die grasbedeckte Erde zu leuchten. Die Schönheit soll atemberaubend sein. Danach erfährt man mehr über Neytiri und ihre Leute. Erinnerungen an die Indianerin Pocahontas und John Smith keimen auf. Seltsame fliegende und leuchtende Samen erscheinen wie aus dem Nichts und zu Neytiris Überraschung zieht Jake diese an. Sie blickt auf ihn voller Staunen, als wenn er der Auserwählte ist - was er ja auch ist - denn er muss die Na'vi gegen Colonel Quaritchs gewaltige Armee führen.
In der nächsten Szene werden die Banshees vorgestellt. Die Na'vi reiten diese böse dreinblickenden Kreaturen bei der Jagd. Neytiri erklärt Jake, dass ein Banshee den Reiter akzeptieren muss. Im Anschluss daran kam die letzte Szene, diese war nicht fertiggestellt und wirkte daher noch wie ein Videospiel, sie zeigt aber einen Ausschnitt aus dem Endkampf, der von Cameron als die Mutter aller Schlachten bezeichnet wird. Unzählige Na'vis sind auf Banshees zu sehen und diese greifen die Flotte von Colonel Quaritch an.
Die gezeigten Szenen aus Avatar sollen wie zuvor auf das Publikum beeindruckend gewirkt haben. Die Effekte bewegen sich dabei in einer eigenen Liga. Nach vielen 3D-Filmen, deren Sinn extrem fraglich war, scheint Cameron wirklich einen Weg gefunden zu haben, wo 3D nicht nur Selbstzweck ist, sondern das Kinoerlebnis nachhaltig steigert.
Avatar kommt Mitte Dezember weltweit in die Kinos.