Mit den Buchvorlagen zu schrägen Genre-Kuddelmuddeln wie Stolz und Vorurteil und Zombies und Abraham Lincoln Vampirjäger - auch das Filmskript war von ihm - wurde Seth Grahame-Smith bekannt. Als er dann für Tim Burton Dark Shadows schrieb, entstand zwischen ihnen eine Freundschaft, die dazu führte, dass Grahame-Smith sich am Beetlejuice 2-Drehbuch versuchen durfte. Daneben hat er noch andere Projekte angehäuft, entweder als Autor, Produzent oder beides. Und zu manchen bringt er uns jetzt auf den neuesten Stand.
Was Beetlejuice 2 betrifft, klingt Grahame-Smith ähnlich optimistisch wie Burton zuletzt auch. Er glaubt, dass man die richtige Idee, den richtigen Ansatz gefunden hat - auch wenn ihm bei der Aussicht, ein Sequel zu einem seiner Lieblingsfilme zu machen, ordentlich die Düse geht. Mehrere Fassungen des Skripts sind fertig, Winona Ryder schlüpft wieder in ihre alte Lydia-Rolle, und Michael Keaton, mit dem er in E-Mail-Kontakt steht, soll von der Idee schon begeistert sein. Burton bereite sich gerade auf Peregrin's Home for Peculiars vor. Und danach, wenn dieser Film gedreht und bei Beetlejuice 2 alles geregelt ist, könne man hoffentlich starten. Ideal fände Grahame-Smith, sich gegen Ende des Jahres drauf zu stürzen.
Weniger gute Karten hat der Gremlins Reboot, den er für Warner Bros. produzieren wollte. Es hätte komplett andere Charaktere geben sollen, gleichzeitig sollten aber auch die Ereignisse in den ersten beiden Filmen berücksichtigt werden. Allerdings scheint die Sache vorerst im Sand verlaufen zu sein: Ihnen sei die Puste ausgegangen, so Grahame-Smith. Jeder habe nun andere Dinge zu tun. Gremlins-Produzent Steven Spielberg filmt seinen Cold War Spy Thriller und anschließend gleich The Big Friendly Giant, und auch Gremlins-Drehbuchautor Chris Columbus ist beschäftigt. Oder wie es Grahame-Smith sagt: Sie alle legen bei Gremlins eine Fünf-Minuten-Pause ein.
Gestorben ist der Reboot demzufolge noch nicht, es wäre also zu früh, ihn abzuschreiben. Mit einer baldigen Rückkehr der monströsen Fellknäule braucht man aber wohl nicht mehr zu rechnen.
Der Film, mit dem Grahame-Smith sein Regiedebüt geben will, liegt dagegen auf Kurs: Something Wicked This Way Comes, eine Neuauflage von Ray Bradburys gleichnamigem Fantasyroman über zwei Teenager, die in den Bann eines finsteren Jahrmarkts geraten. 1983 wurde der schon unter seinem deutschen Titel Das Böse kommt auf leisen Sohlen verfilmt. Grahame-Smith möchte noch mehr aus dem Buch übernehmen, das Setting jedoch von den 1930ern in die 1980er verlagern. Dabei könne er nicht anders, als an die Amblin-Produktionen der 80er wie E.T. - Der Außerirdische und Die Goonies zu denken - Jungs auf Fahrrädern, die auf eigene Faust umherstreifen und sich ganz allein einem unaussprechlichen Bösen stellen müssen.
Basierend auf einem Treatment, das Grahame-Smith fast vollendet hat, soll David Leslie Johnson (Zorn der Titanen) ihm das Drehbuch liefern. Grahame-Smith hofft, es am Frühlingsanfang zu bekommen, um Something Wicked This Way Comes dann zügig verwirklichen und vielleicht schon diesen Herbst drehen zu können - sofern Johnsons Skript stark genug ist und auch dem Studio gefällt.