Mit Top Gun - Maverick landete Regisseur Joseph Kosinski einen Höhenflug und jetzt rast er mit F1 - Der Film direkt ins nächste Blockbuster-Rennen. Der mit Spannung erwartete Formel-1-Film startet am 26. Juni und bringt Brad Pitt als abgehalfterten Rennfahrer Sonny Hayes zurück auf die Piste. An seiner Seite: Damson Idris als vielversprechender Nachwuchsfahrer Joshua Pearce, sowie echte F1-Stars wie Lewis Hamilton, der zudem als Berater fungierte.
Doch während die Renn-Action und Authentizität gelobt werden, sorgt eine andere Nachricht für Stirnrunzeln: Simone Ashley, bekannt aus Bridgerton, wurde trotz großer Ankündigungen fast vollständig aus dem fertigen Film geschnitten.
In einem Interview mit People bestätigte Kosinski, dass mehrere Handlungsstränge dem finalen Schnitt zum Opfer fielen: „Das passiert bei jedem Film. Man dreht mehr, als man nutzen kann. Zwei oder drei Stränge schafften es nicht ins Finale.“
Ashleys Rolle, deren Inhalt bis zuletzt unter Verschluss gehalten wurde, ist nun nur noch als stumme Cameo-Szene vorhanden, ohne Dialog, ohne Kontext. Und das, obwohl Ashley in diversen Interviews über Frauen im Motorsport sprach und als neues Gesicht des Films gehandelt wurde. Kosinski versuchte zu beschwichtigen: „Simone ist ein unglaubliches Talent, eine großartige Schauspielerin und Sängerin, und ich würde gerne wieder mit ihr arbeiten.“
Ashley selbst zeigte sich dennoch „dankbar“ für die Erfahrung. Trotzdem sorgt die Entscheidung für Stirnrunzeln - nicht zuletzt, weil Kosinski schon ähnliche Kritik einstecken musste. Bereits in Top Gun - Maverick wurde die Rolle von Manny Jacinto stark gekürzt, was damals schon Kritik über die Marginalisierung von sogenannten „BIPOC“-Schauspielern auslöste - also Darsteller/Darstellerinnen, die schwarz (black), indigen (indigenous) oder mit Migrationshintergrund (People of Color) sind.
„Kosinski nutzt BIPOC-Schauspieler aus und schneidet sie absichtlich raus. Das ist kein Zufall", hieß es schon damals von mehreren Seiten. Die Debatte um Repräsentation und Sichtbarkeit von BIPOC-Schauspielern in großen Hollywood-Blockbustern bekommt durch Ashleys gestrichene Rolle nun also neuen Zündstoff.
Dabei verspricht F1 - Der Film auf dem Papier alles, was ein Kinohit braucht: Stars wie Javier Bardem und Kerry Condon, spektakulär inszenierte Rennen sowie ein nostalgischer „Old-School-Blockbuster-Vibe“. Erste Stimmen loben die Inszenierung, den Sound und natürlich den Star des Films - Brad Pitt in Hochform.
Doch die Kontroverse um Ashley wirft eine Wolke über die PR-Welle. Die Fans, die sich auf eine starke weibliche Präsenz gefreut hatten, sind enttäuscht. Besonders, da Ashley monatelang im Zentrum der Vermarktung stand. Der Regisseur betont zwar, die Kürzungen seien rein inhaltlich motiviert, doch für viele bleibt ein bitterer Beigeschmack zurück.
Ob Simone Ashley in einem künftigen Blockbuster den Raum erhält, den ihr Talent verdient, bleibt abzuwarten. Doch an Möglichkeiten dürfte es ihr kaum mangeln - vorausgesetzt, die Branche hat mehr mit ihr vor, als sie wieder im Abspann verschwinden zu lassen.