Wir hatten die rote Hochzeit, nun stand die lilafarbene Königshochzeit an. Zum Kuchen anschneiden kommt Joffrey (Jack Gleeson) auch noch - aber zu nicht viel mehr! Jepp, man möchte jubelnd singen "The witch is dead", aber wir vermissen einen Charakter, den man liebte zu hassen, jetzt schon! Man stelle sich vor, man hätte Harry Potters ebenso blonden, fiesen Konkurrenten schon in Teil 3 gekillt - ungefähr so fühlt es sich an. Immerhin soll es noch drei bis vier weitere Game of Thrones-Staffeln geben, und das ohne Joffrey? Schade.
Das ist übrigens buchnah in Game of Thrones Staffel 4, die Romanfans wussten also schon, was kommt, George R.R. Martin schrieb die Episode übrigens selbst. Zuvor gab es jedoch auch schon andere üble Szenen, so zum Beispiel Ramsay (Iwan Rheon) in Dreadfort, der mit seinen Hunden eine junge Frau jagte, seinen Sklaven Theon (den er Reek nennt, Alfie Allen) dabei im wahrsten Sinne des Wortes im Schlepptau. Als Roose Bolton (Michael McElhatton) jedoch zusammen mit Locke (Noah Taylor) zurückkehrt von der roten Hochzeit, ist er nicht gerade begeistert, dass Ramsay aus einer nützlichen Geisel ein Spielzeug gemacht hat, das in gewisser Weise nun kaputt ist. Er wollte Theon gegen Moat Cailin, ein paar strategisch wichtige Türme, eintauschen. Nun soll Ramsay sein Glück versuchen, dieses Ziel trotz kaputter Tauschware zu erreichen. Nein, Joffrey ist wahrlich nicht der einzige fiese Charakter in Game of Thrones!
Derweil ist Tyrion (Peter Dinklage) in Königsmund oberflächlich gut gelaunt, wohl auch weil Jaime (Nikolaj Coster-Waldau) nicht mehr der perfekte Lannister-Ritter ist und toastet auf den Zwerg, den Krüppel und die Mutter des Wahnsinns. Doch es gibt nicht nur typische Lannister-Sticheleien zwischen ihnen, Jaime setzt immerhin auch sein Vertrauen in ihn, dass Tyrion nicht überall herumposaunt, dass er zurzeit nicht kämpfen kann. Bronn (Jerome Flynn), der nun das Training seiner linken Hand übernimmt, braucht dagegen eher einen Sack voll Schweigegeld. Tyrion hat derweil eigene Probleme, denn er fürchtet um Shaes (Sebil Kekilli) Sicherheit wegen Tywin (Charles Dance) - und bricht daher mit ihr! Sie lässt ihn natürlich nicht so leicht einen Beziehungsabbruch durchziehen, also wird er fies genug, damit sie sauer genug wird, indem er ihr klarmacht, dass er eine Hure weder lieben noch Kinder mit ihr haben könne. Autsch.
Melisandre (Carice van Houten) tut derweil auf Dragonstone, was sie immer tut, nämlich Ungläubige exekutieren, während Stannis (Stephen Dellane) gegenüber Davos (Liam Cunningham) die Geduld verliert. Melisandre sagt den Satz aus den Trailern, dass es nur eine Hölle gebe, die, in der sie gerade leben. Derweil hat Bran (Isaac Hempstead Wright) nördlich der Mauer dank Godswood Baum Visionen über Vergangenheit und Zukunft, die ihm nicht nur sagen, wo er die dreiäugige Krähe findet - was auf einen Hexenmeister hinweist - sondern ihn auch einen Blick in einen Thronsaal ohne Dach werfen lassen, in den es hineinschneit. Winter is coming! Nicht zu vergessen der Schatten eines Drachen über Königsmund, Daenerys (Emilia Clarke) wird es also wohl bis nach Königsmund schaffen.
Derweil bekommt Joffrey seine Hochzeitsgeschenke, Tyrions ist eher ein Affront, ein Buch, das helfen soll, ein besserer König zu sein. Joffrey reagiert jedoch ziemlich gut darauf. Schon besser ist da Tywins (Charles Dance) Geschenk, ein valyrianisches Schwert (wir ahnen, welches, denn es ist frisch geschmiedet), dessen Schärfe er auch gleich ausprobiert, Opfer: Tyrions Buchgeschenk. Dabei lässt er einen fiesen Spruch ab bezüglich Ned, arme Sansa (Sophie Turner). Die Hochzeit selbst geht dann ziemlich flott über die Bühne. Tyrion ist mies drauf, nicht sicher, ob seine Trennung von Shae das Richtige war, Bronn will sie per Schiff aus Königsmund rausbringen.
Weitere verbale Sticheleien folgen in der Game of Thrones-Folge "The Lion and the Rose" zwischen Jaime und Loras (Finn Jones), Cersei und Brienne (Gwendoline Christie), Tywin und Olenna (Diana Rigg). Cersei macht auch sehr schön ihre Haltung zu Margaerys (Natalie Dormer) sich Kümmern um die Armen deutlich, die Essensreste sollen nicht, wie Margaery will, die Armen bekommen, sondern die Hunde. Entweder die Königin oder die Armen füttern die Hunde, so sieht es Ex-Regentin Cersei. Nicht zu vergessen Oberyn Martell (Pedro Pascall), der weiter offen seinen Lannisterhass präsentiert für das, was diese verbrochen haben. Tywin will jedoch keine Eskalation der Lage und geht darüber hinweg.
Doch zurück zu Joffrey, der die Hochzeitsband abschätzig mit Münzen bewirft für eine traurige "The Rains of Castamere"-Version. Dann kommen wir langsam zum Episodentitel-Background, denn Joffrey macht klar, eine Hochzeit sei kein Vergnügen und ein roter Teppich rollt wie eine Zunge aus einem 20 Fuß hohen Löwenkopf. Eine Theatergruppe Kleinwüchsiger (Hieb gegen Tyrion) kommt heraus und fasst, jeder einen der fünf Könige repräsentierend, die bisherigen Geschehnisse zusammen. Red Wedding (Hieb gegen Sansa) inklusive sowie Scherze über Renlys (Gethin Anthony) Homosexualität (Hieb gegen Margaery, Brienne, Loras). Rundumschlag des Königs of Evil. Tyrion ist deutlich sauer, doch nicht genug, will Joffrey ihn auch noch gegen die Kleinwüchsigen kämpfen sehen.
Das verleitet Tyrion zu einem fiesen Konter, Joffrey solle doch selbst gegen sie antreten, passend zur Größe seines Heldenmuts. Die Sticheleien zwischen beiden steigern sich, bis Joffrey ihn schließlich vor sich Niederknieen sehen will. Doch in dem Moment wird der riesige Hochzeitskuchen herausgerollt. Joffrey schneidet ihn auf wie ein cool sein wollender Kämpfer, der seinen Feind spaltet, weiße Vögel fliegen heraus, während andere tot zurückbleiben (Metapher für Game of Thrones).
Und damit ist auch Joffreys Ende eingeläutet, denn nachdem er von Tyrion Wein geholt bekommen wollte, weil der Kuchen so trocken sei - beginnt er zu husten. Den Rest kann man sich denken, Panik, lila Anlaufen, erschreckte und besorgte Gesichter um ihn herum, auch von Tyrion und sogar Sansa. Joffrey deutet auf Tyrion, wahrscheinlich wirklich im Glauben, Tyrion habe den Wein oder Kuchen vergiftet. R.I.P. Joffrey. Und nun ist auch klar, warum wir Tyrion in den Trailern in Ketten sahen. Aber wer war es wirklich?
Sansa verschwindet rasch mit Dontos (Tony Way), denn auch sie dürfte eine heiße Verdächtige sein und ob schuldig oder nicht, ihres Lebens nicht mehr sicher sein. Ohne Joffrey verliert aber auch Tyrion neben Cersei, seine Reaktion war auch deutlich irritiert genug, dass man ihn als unschuldig in Ketten bezeichnen kann. Oberyn Martell, der offen seine Rachegedanken herumposaunt, traut man heimliches Vergiften eigentlich nicht zu, sondern erwartet eher eine Mann-gegen-Mann-Klärung. Aber hey, er wird auch die rote Viper genannt. Doch genau das ist eigentlich zu offensichtlich alles ein Verweis auf ihn als Verdächtigen, oder? Tywin, der deutlich keine Kontrolle mehr über Joffrey hatte, kommt ebenfalls in Frage. Also - wer vergiftete Joffrey? Und - werdet ihr ihn vermissen? Hättet ihr ihn lieber gegen Arya (Maisie Williams) antreten sehen?
Wer der Königsmörder ist, will Cersei in der nächsten Game of Thrones Staffel 4-Folge "Breaker of Chains" herausfinden. Wie der Teaser unten zeigt, sehen wir dann auch Jon (Kit Harington) und Daenerys wieder. Dazu noch eine TV-Vorschau von HBO für die Frühlingssaison für euch, in der auch ein paar Game of Thrones-Szenen auftauchen, sowie Jack Gleesond Goodbye an die Fans.