Update: Das nennt man dann wohl einen Start nach Maß. Black Sails hat das beste Seriendebüt in der Starz-Geschichte hingelegt und den bisherigen Spitzenreiter The White Queen verdrängt, mit über 2,6 Millionen Zuschauern bei der Premiere. Wenn dieses Niveau gehalten werden kann, würde es uns doch sehr wundern, wenn die Serie nicht früher oder später auch im deutschen Fernsehen vor Anker geht. Wir haben für euch auch unsere Galerie zur Serie frisch aufgestockt, ihr gelangt beim Klick aufs letzte Bild unten dorthin.
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Gestern startete Black Sails von Transformers-Regisseur Michael Bay, die Kritiken sind durchwachsen - die einen sind begeistert, die anderen gelangweilt. Woran liegt das? Sicher auch an der Erwartungshaltung gegenüber einer Starz-Serie - wer mit Black Sails eine Art Spartacus auf See erwartet, liegt falsch - kein CGI-Blut spritzt ständig durch die Gegend und man sieht auch nicht ständig nackte Brüste.
Auch wer gleich eine deutliche Vorgeschichte zu Robert Louis Stevensons Klassiker "Die Schatzinsel" erwartet, liegt falsch - was mit daran liegt, dass man in mehreren Staffeln denkt, es wird also kaum darauf hinauslaufen, dass schon am Ende von Staffel 1 ein Schatz vergraben wird. Dennoch jagt Captain Flint (Toby Stephens, James Bond - Stirb an einem anderen Tag) im Jahr 1715 einem solchen hinterher, 5 Millionen in spanischem Gold können schon das Wasser im Piratenmund zusammenlaufen lassen.
Es ist die erste Folge, Charaktere aus dem Buch wie Captain Flint und Schlitzohr John Silver (Luke Arnold, Broken Hill) werden eingeführt, aber auch historisch-reale Figuren wie Captain Vane (Zach McGowan) und Badass-Piratin Anne Bonny (Clara Paget, Fast & Furious 6) sowie fiktive neue Figuren wie die taffe Eleanor (Newcomerin Hannah New). Die Besessenheit von Flints Suche nach dem großen Schatz wird deutlich, und wer nicht die Anlagen sieht, wie sich Flint und die anderen Hauptfiguren noch im Verlauf wohl entwickeln werden und gleich zu Beginn große Dramen und Blutschlachten erwartet, wird sicher enttäuscht.
Dabei startet die erste Folge von Black Sails gleich mit einer explosiven Schiffsschlacht, Flint kapert das Schiff, auf dem sich John Silver befindet. Dieser mogelt sich als angeblicher Koch und daher von Nutzen in Flints Crew und er gelangt auch an eine wichtige Seite aus einem Logbuch, die Flint für seine Schatzsuche braucht.
Danach lernen wir das freizügige Leben der Piratengemeinschaft auf New Providence Island kennen und Flints Problem, eventuell seine Crew zu verlieren - denn zu Beginn ahnt die Crew nicht, wohinter Flint eigentlich her ist und ist unzufrieden mit der Beute der letzten Monate.
Man fragt sich manchmal, ob übertriebene Blut-und-Sex-Serien mit möglichst viel CGI das einzige sind, was noch zieht, wenn man liest, dass manche Reviewer gelangweilt von Episode 1 waren. Man sieht das freizügige Leben der Piraten, Sexszenen sind dabei, auch zwischen zwei Ladies, die eine wichtige Rolle in der Serie spielen, am Ende der Folge bekommt man einen zünftigen Säbelkampf und jemand wird zu Tode geprügelt - was will man denn noch? Black Sails ist auch nicht Vikings, warum auch, die Serie gibt es doch schon.
Manche waren auch von der ersten Staffel von Game of Thrones gelangweilt, man lasse also der Geschichte und den Figuren Zeit, sich zu entwickeln. Wir sind gespannt, worauf Black Sails noch hinaussegelt - auf Game of Thrones-Niveau oder wie andere glauben, ein sinkendes Serienschiff, wird sich erst noch abwarten lassen müssen.
Harter Konkurrent wird NBCs Piratenserie Crossbones werden, ein Piratendrama, ebenfalls im Jahr 1715 angesetzt, dem goldenen Zeitalter der Piraterie, das sich um Edward Teach aka Blackbeard dreht, den immerhin Hollywood-Schwergewicht John Malkovich mimt. Ein Serienstart dafür ist noch offen, die Serie soll aber ebenfalls dieses Jahr noch in See stechen.
Nun darf man gespannt sein, wann wir in Deutschland einen Blick auf Black Sails werfen dürfen, es hieß, dass wir die Serie vielleicht ohne Umwege flott im Free-TV zu sehen bekommen. Unten der aktuellste Promo-Teaser und ein Trailer für euch.