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Interessantes 2018/19
Auf welchem Platz liegt The Favourite - Intrigen und Irrsinn?

Interessantes 2018/19

Eine Liste von eli4s mit 22 Filmen (Letztes Update: 30.12.18)
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Cold war

The House That Jack Built
#1
Filmstart: 29.11.2018
Der Film ist deutlicher als je zuvor eine Art Selbstreflektion von Triers über sich selbst, sein Oeuvre und seine oft abstrusen Ideen von Kunst, die weit mehr verstören als die explizite Gewalt im Film. Am Ende des Films scheint er sich gar rechtfertigen oder sogar "retten" zu wollen.
Erzähltechnisch bleibt von Trier hier nah an Nymphomaniac. Die Rahmung durch ein Gespräch zwischen dem Protagonisten und Erzähler und einem Art "Mentor", die unterschiedliche Standpunkte vertreten. Die Schauspieler, allen voran Matt Dillon, sind wahnsinnig gut. Die Wackelkamera hat mir persönlich Kopfschmerzen bereitet.

Genauso schien mir von Trier hier Grenzen oft um Ihrer selbst willen auszuloten. Darauf ist man natürlich bei von Trier weitestgehend vorbereitet. Nichtsdestotrotz konnte ich an der ein oder anderen Stelle nicht um hin kopfschüttelnd im Kinosessel zu sitzen. Einige Male ging Gelächter durch den Saal, wohl hauptsächlich aus Unsicherheit, wie man nun auf das Dargestellte reagieren soll. Ich denke, gerade diese Unsicherheit macht das Werk an einigen Stellen dann auch aus. EIne bestimmte Sequenz schlug mir sehr böse auf, wo ich dann meine persönliche Grenze erreicht sah. Ein Punkt an dem ich von Trier einfach nicht mehr glauben kann und ihm am liebsten zuschreien möchte, doch bitte einfach die Klappe zu halten, ähnlich wie im schamhaften Interview in Cannes vor einiger Zeit. Wo ich den Eindruck bekomme, dass er selbst nicht weiß oder begreift, wovon er da eigentlich redet.

Der Film als ein Versuch von Triers mit sich selbst klarzukommen und sein Schaffen zu erklären, was ihm aber nicht vollständig gelingt. Man scheint ihm bei seinem eigenen Prozess zuschauen zu dürfen. Mit allen Gegensätzen und Kontroversen und manchmal eben auch mit absolutem Unverständnis.
The Favourite - Intrigen und Irrsinn
#2
Filmstart: 24.01.2019
First Reformed
#3
Filmstart: k.A.
Ein Film gefühlt wie aus alter Zeit, der dennoch in der Gegenwart spielt. Sowohl hinsichtlich Format, dem spärlichen, etwas heruntergekommene Setting, dem Erzähltempo. Auch die Themen sind gleichzeitig alt und brandaktuell.
Der Film thematisiert Verfall, seien es Körper, Umwelt, Werte. Es geht um Verzweiflung und Hoffnung, Schöpfung und Selbstzerstörung. Um die menschliche Natur, stets konfrontiert mit den Zweifeln an der eigenen Existenz und dem Sinn. Glaube und religiöse Motive spielen ebenso eine Rolle, sollte aber niemanden abschrecken.

Konkret spielt Ethan Hawke in einer seiner besten Rollen einen Priester, der für die Menschen seiner kleinen Gemeinde sorgt und selbst heftig mit seinem Glauben ringt. Die persönlichen Stories werden von politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen gerahmt. Paul Schrader entwirft dabei weitgehend ein sehr düsteres Bild und gibt sicher hier und da auch Anknüpfungspunkte an seinen Taxi Driver. Auch wenn mich das Ende zunächst leider irritiert hat (im negativen Sinne) war es ein sehr interessantes, meditatives und beachtlich entschleunigtes Filmerlebnis, das ich auf jeden Fall empfehlen kann.
Widows - Tödliche Witwen
#4
Filmstart: 06.12.2018
Widows ist ein hervorragend inszenierter Heistthriller, der (manchmal ganz beiläufig) auch viele soziopolitischen Themen anspricht. Hier und da hatte ich aber auch leider den Eindruck, dass sich der Film seinem Genre zu verpflichtet fühlt und einige Szenen doch sehr generisch wirken. Sicher Steve McQueen’s konventionellster Film, auch wenn er versucht einen anderen Fokus zu wählen, was ihm aber meiner Meinung nach nicht immer gelingt. Fand Plot und Dialoge in wenigen Szenen etwas zu, sagen wir mal, direkt, fast aufgesetzt. Was mich sehr verwundert hat, bei einem Regisseur, der sonst so viel Feingefühl besitzt. Letztlich fehlte mir etwas künstlerische Präzision, die vermutlich durch die Genrekonventionen etwas auf der Strecke bleiben...

Es ist keineswegs ein schlechter Film, aber leider SteveMcQueens Schwächster und im Hinblick auf seine früheren Werke schon etwas enttäuschend für mich.
Leave No Trace
#5
Filmstart: 13.09.2018
Der Film fängt etwas zäh an als gängiges Aussteigerdrama, entwickelt aber in der zweiten hälfte eine starke Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren, die die dysfunktionalen Strukturen ihrer besonderen Beziehung offenlegt und soziale, sowie mentale Einengung thematisiert.
Roma
#6
Filmstart: 14.12.2018
Horizont erweitern
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