Nicht etwa Til Schweiger, sondern die Münsteraner Ermittler Jan Josef Liefers und Axel Prahl bescherten dem ARD-Tatort letzte Woche die höchsten Einschaltquoten seit 20 Jahren. Ihr kriminalistischer Ausflug ins Schlager-Milieu lockte 12,81 Millionen Zuschauer an die Fernsehbildschirme und ließ damit sogar Schweiger alt aussehen, der bei seiner Premiere immerhin auf 12,57 Millionen kam - ein Bestwert von überraschend kurzer Dauer. Am Ostersonntag versuchen jetzt mal wieder die Münchner Kriminalhauptkommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl), seit 1991 ein eingespieltes Team, ihr Glück. Dabei finden sie sich zwischen "Macht und Ohnmacht" wieder.
Vier Polizisten, darunter Matteo Lechner (Emilio de Marchi, Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei), verhaften nach einer Hetzjagd drei junge Männer, die einen Kioskbesitzer und dreifachen Vater ins Koma geprügelt haben. Dessen Leben hängt nun am seidenen Faden, doch da eine Aussage fehlt, müssen die Verdächtigen wieder laufen gelassen werden. Aus heiterem Himmel taucht der vor Jahren nach Thailand ausgewanderte Carlo Menzinger (Michael Fitz, von 1991 bis 2007 Münchner Tatort-Kriminaloberkommissar und Kollege von Batic und Leitmayr) in Lechners Polizeirevier auf. Er plant seine Hochzeit und wünscht sich seinen früheren Mentor und Freund als Trauzeugen. Allerdings reagiert Lechner auf diese Bitte nicht wie erhofft. Überhaupt wirkt er auf Menzinger ziemlich verändert, und als dann auch noch einer von Lechners Leuten stirbt, wird die Sache immer mysteriöser. Herzlicher fällt da schon das Wiedersehen mit Batic und Leitmayr aus. Aber ehe er sich versieht, steckt Menzinger mitten in ihren Ermittlungen und geht ihnen beim Lösen des Falls zur Hand, fast wie in guten alten Zeiten.
Regisseur Thomas Stiller (Zwölf Winter) stand bei "Macht und Ohnmacht", seinem insgesamt vierten Tatort, hinter der Kamera, das Drehbuch haben Dinah Marte Golch (Edel & Starck) und Edward Berger (Mutter muss weg) beigesteuert. Ob auch der nächste Quotenrekord gebrochen wird, erfahren wir - wie sollte es anders sein - am Sonntagabend um 20:15 Uhr im Ersten.
