Wir schreiben das Jahr 2019, vor unserer Haustür steht der Anycubic i3 Mega S. Ein zu der Zeit solides Einstiegsmodell in die Welt des 3D-Drucks. Wenn immer uns die Laune packte, schmissen wir das Teil an und produzierten damit vor allem nützliche Gadgets für den Alltag, vor allem 3D-Drucke zur Aufbewahrung. Die anfängliche Begeisterung wich nach und nach Frustration, denn die Technik schritt voran und die Unzulänglichkeiten nahmen zu. Aus diesem Grund wollten wir uns weiterentwickeln und vor allem auch sehen, was mit einem modernen Gerät alles möglich ist, wenn man ein Film- und Seriennerd ist. So traten wir an BambuLab heran, die uns freundlicherweise für diesen Artikel mit einem modernen 3D-Drucker versorgt haben, den BambuLab X1 Carbon. Und weil der uns so gut gefallen hat, haben wir den natürlich ausgiebig getestet und wollen euch in diesem Artikel die große Welt des 3D-Drucks eröffnen, damit ihr nicht nur Blut leckt, sondern auch bald eure eigenen coolen Film- und Seriengadgets selbst drucken könnt.
Neben den FDM-Druckern gibt es natürlich noch die Welt der Resin-Drucker, diese sind vor allem für Miniaturen geeignet. Diesem Thema wollen wir uns dann in einem weiteren Artikel widmen. Dieser Artikel konzentriert sich daher auf den Einstieg und den Filamentdruck und richtet sich vor allem an Neueinsteiger.
Warum brauche ich einen 3D Drucker?
Für was braucht man einen 3D-Drucker, mag sich der ein oder andere von euch fragen und sicherlich ist diese Frage berechtigt, wenn man bisher mit diesen Geräten nicht in Kontakt gekommen ist. Doch die Möglichkeit, aus 3D-Objekten am Computer ein 3D-Objekt in der realen Welt zu erschaffen, welches genau den eigenen Wünschen und Vorgaben entspricht, ist schon ein tolles Gefühl. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und gerade für Film- und Serienfans ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten. Es gibt genug Nerds da draußen, die zu nahezu allen bekannten Franchises 3D-Modelle geschaffen haben. Vom Laserschwert bis zur Predator-Büste ist nahezu alles dabei. Wie groß oder klein die Modelle werden sollen, entscheidet ihr. Somit bietet sich 3D-Druck für Sammler von coolen Figuren oder selbst gebauten Filmrequisiten, aber auch für Cosplayer an, die zum Beispiel mal in Boba Fetts Rüstung schlüpfen wollen. Aber auch für ganz klassische Konstruktionen oder Aufbewahrungshilfsmittel, mit einer Prise Filmnerd, kann schnell gesorgt werden. Kurz gesagt, eurer Fantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt, einzig der Bauraum des 3D-Druckers ist ein limitierender Faktor.
Was kann der BambuLab X1 Carbon?
Hierbei handelt es sich um einen modernen 3D-Drucker, der sich an Einsteiger, aber auch Enthusiasten richtet. Er bietet die Möglichkeit, ohne viel Konfiguration schnelle und qualitativ hochwertige 3D-Drucke zu erzeugen, ohne Einsteiger zu überfordern oder zu geringe Einstellmöglichkeiten für Tüftler zu bieten. Eine automatische Bettnivellierung, Drucküberwachung, WLAN, LED-Druckraumbeleuchtung und eine Kameraüberwachung gehören zum guten Ton. Wo wir früher mehrere Etagen zum Drucker laufen mussten, können wir nun direkt über WLAN Druckaufträge starten UND den Druck per Handy oder PC-Anwendung dann überwachen. Wer das AMS (Automatisches Materialsystem) kauft, erhält zusätzlich die Möglichkeit, mehrere Filamentrollen dem Drucker zuzuführen und auf diese Weise mehrfarbige Drucke zu realisieren.
- Multi-Color- und Multi-Material-Fähigkeit
- Hochwertiger Druck mit 7 μm Lidar-Auflösung
- Erweiterbare und anpassbare Flexibilität
- Hochgeschwindigkeits-CoreXY mit 20000 mm/s² Beschleunigung
- Doppelte automatische Bettnivellierung
- Core XY Technologie
Filamentsorten für 3D Drucker
Um so einen 3D-Druck überhaupt starten zu können, bedarf es neben eines passenden 3D-Druckers wie dem BambuLab X1 Carbon auch des passenden Druckmaterials, in der Fachsprache Filament genannt. Dieses kommt für gewöhnlich auf Spulen daher, wiegt meist 1 kg, wird in den 3D-Drucker geführt, dort auf eine vordefinierte Temperatur erhitzt und dann als Druckmaterial verwendet. Welches Filament man nutzt, hängt ganz vom 3D-Drucker und dessen Fähigkeiten sowie dem gewünschten Einsatzzweck ab. Die gängigsten Filamente sind:
- PLA (Polylactid): Ein weit verbreitetes und benutzerfreundliches Filament, das aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird und eine gute Druckqualität bietet.
- ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol): Ein widerstandsfähiges Filament mit hoher Hitzebeständigkeit, das für funktionale Teile und den industriellen Einsatz geeignet ist.
- PETG (Polyethylenterephthalat): Ein robustes Filament mit hoher Schlagfestigkeit und Transparenz, das eine gute Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit und Chemikalien aufweist.
- TPU (Thermoplastisches Polyurethan): Ein flexibles Filament mit gummiartigen Eigenschaften, das sich für den Druck von elastischen Teilen und Stoßdämpfern eignet.
- Nylon: Ein starkes und langlebiges Filament mit hoher Zähigkeit, das sich gut für funktionale Prototypen und Teile mit hoher Beanspruchung eignet.
- HIPS (High Impact Polystyrene): Ein lösliches Supportmaterial, das häufig in Kombination mit ABS verwendet wird, um komplexe Modelle mit überhängenden Strukturen zu drucken.
- PVA (Polyvinylalkohol): Ein wasserlösliches Supportmaterial, das ideal für den Druck komplexer Modelle mit Überhängen oder Hohlräumen geeignet ist.
- PC (Polycarbonat): Ein starkes und hitzebeständiges Filament, das eine hohe mechanische Festigkeit aufweist und sich gut für funktionale Teile und Prototypen eignet.
- Woodfill: Ein Filament, das Holzfasern enthält und eine Holzoptik erzeugt, was es für dekorative Anwendungen und Prototypen geeignet macht.
- Metallfilamente: Filamente, die winzige Metallpartikel enthalten, um ein metallisches Aussehen und Gewicht zu erzeugen, was für dekorative Zwecke und Prototypen nützlich ist.
Filamentdruck Hollow Knight Timelapse
Für Einsteiger ist PLA das Filament der Wahl. Es wird von allen 3D-Druckern unterstützt, lässt sich leicht verarbeiten und bringt schnell gute Resultate. Nur Sonnenlicht und besonders UV-Strahlung mag es gar nicht. Wer es dagegen robust will, greift zu ABS, doch benötigt man hier wie beim BambuLab X1 Carbon ein geschlossenes Gehäuse und geregelte Innenraumtemperatur, was die Verarbeitung erschwert. Auch sollte auf gute Belüftung geachtet werden, da beim Druck ungesunde Dämpfe entstehen. Wer einen guten Kompromiss als Einsteiger haben möchte, der wählt PETG, was die Festigkeit von ABS mit der einfachen Nutzung von PLA kombiniert.