Unsere Erfahrungen beim 3D Druck
Wir haben verschiedene Drucke ausprobiert, vom selbst entworfenen Inlay für ein komplexes Boardgame, über den klassischen Benchy bis hin zu verschiedenen Büsten und Objekten aus Filmen. Dabei druckten wir natürlich Thanos, schufen eine Conan-Skulptur, druckten uns einen kleinen süßen Totoro, schufen Zote und einem Grub aus Hollow Knight ein Vermächtnis und druckten verschiedene Alien-Figuren und den Space Jockey.
Was uns aufgefallen ist, auch wenn wir zu Beginn skeptisch bei der Geschwindigkeit waren und Sorge um misslungene Druckaufträge hatten, waren selbst auf den höchsten Einstellungen die Ergebnisse ausgezeichnet. Vor allem bei aktivierter zusätzlicher Glättung entstehen wirklich saubere Oberflächen, die zwar weiterhin nicht mit Kunstharzdruckern mithalten können, aber für einen FDM-Drucker atemberaubend sind. Vor allem bei Objekten wie Büsten ist der Drucker voll in seinem Element und kann sogar sauber Überhänge drucken, die wir üblicherweise gestützt hätten. Auch Conan ist erstklassig geworden und wird demnächst von uns noch angemalt. Genauso erging es dem Totoro, der noch etwas nachträgliche Farbe vertragen kann und super in der Hand liegt.
Hier zeigt sich immer wieder die Stärke des Druckers Qualität mit Tempo zu verbinden. Etwas enttäuscht waren wir hingegen vom Space Jockey. Dies liegt aber weniger am BambuLab X1C, sondern am hohen Detailgrad. Je detaillierter ein Objekt, desto weniger ist ein FDM-Drucker dafür geeignet. Hinzu kam, dass der Druck in mehrere Teile zerlegt werden musste und die Stützen nicht optimal gesetzt wurden. Mit einer Wiederholung hätten wir hier sicherlich noch bessere Ergebnisse erzielen können. Wir kamen dennoch zu der Erkenntnis, dass wir bei einigen Modellen bereits die Grenze überschritten hatten, wo Kunstharzdrucker einfach die bessere Alternative sind. Wer Filmrepliken und Büsten drucken will, ist hier auf jeden Fall auf dem richtigen Weg, faszinierende und kleinteilige Objekte möchte, für Dioramen oder detaillierte Skultpuren für die Wohnung, der sollte auf unseren Folgeartikel warten.
Welchen Drucker sollte ich mir zulegen?
Falls ihr ebenfalls Interesse daran gefunden habt und in die Welt der 3D-Drucke einsteigen wollt, stellt sich nun die Frage nach dem richtigen Modell. Nachdem wir bereits sehr viele Jahre uns mit 3D-Drucken beschäftigt haben, möchten wir so ein Gerät nicht mehr missen, wissen aber auch um die Schwierigkeiten, das richtige Einstiegsmodell zu finden. Egal ob AnyCubic, Elegoo oder Prusa, sie alle bieten verschiedene große und kleine Modelle in unterschiedlichen Preissegmenten an. Doch die Firmen hatten es sich in den letzten Jahren sehr leicht gemacht und kaum Innovationen vorangetrieben. Mit den Kickstartern von BambuLab kam endlich wieder kreativer Schwung in die Branche, vor allem da es sich BambuLab zur Aufgabe gemacht hat, die Zugänglichkeit und die Qualität in den Mittelpunkt zu rücken. Es ist so unglaublich einfach mit dem X1 Carbon in wenigen Minuten bereits überdurchschnittlich gute Ergebnisse zu erzielen, und der Komfort bei der Nutzung ist ein Traum.
Erkauft wird das zwar alles mit einem geschlossenen und proprietären System, was vor allem Bastler abschreckt. Filamente von Fremdherstellern können jederzeit genutzt werden, und die bereitgestellten Ersatzteile im Shop sind in keinster Weise überteuert. Natürlich erkauft man sich die Einfachheit und Qualität bei BambuLab mit einem Kaufpreis von knapp 1.300 Euro. In Kombination mit einem AMS von 1.600 Euro bekommt man jedoch auch ein wirklich rundes Paket. Wer nicht so tief in die Tasche greifen will, kann auch zum etwas abgespeckten Modell, dem BambuLab P1P, greifen. Dieser wurde um etliche Features befreit, kostet nur knapp 650 Euro und kann auf Wunsch stückweise zu einem fast ebenbürtigen X1C umgerüstet werden. Dabei ist zu beachten, dass Qualität und Tempo bei beiden Druckern identisch ist, nur ist der P1P von Beginn an nicht so gut für Spezialfilamente geeignet und nicht ganz so komfortabel. Während wir den Artikel verfassten, wurde zwischenzeitlich auch noch der P1S vorgestellt, ein Modell, welches die Lücke zwischen P1P und X1C schließt. Dieses setzt auf die Einfachheit des P1P, bietet aber bereits eine Einhausung.
Auch wenn wir euch vor allem mit diesem Artikel die Welt der 3D-Drucke schmackhaft machen wollten, so kommen wir nicht umhin, begeistert zu sein von dem uns zur Verfügung gestellten Drucker. Hier noch einmal ein großes Dankeschön an BambuLab und wir können nur eine klare Empfehlung aussprechen.