Die Whitewashing-Debatte koch immer dann wieder hoch, wenn irgendwo Rollen entgegen ihrer ursprünglichen, vermeintlich "richtigen" Ethnizität besetzt werden. Als aktuelle Beispiele fallen uns The Great Wall mit Matt Damon und vor allem Ghost in the Shell mit Scarlett Johansson ein. Death Note, die am 25. August erscheinende Manga-Realverfilmung von Netflix, ist deshalb ebenfalls unter Beschuss geraten, aber Produzent Roy Lee kann die Aufregung gar nicht nachvollziehen und kämpft gegen die Vorwürfe an.
"Death Note" Teaser 1 (dt.)
Er sei schon an vielen Adaptionen von Content aus aller Welt beteiligt gewesen (Ring, Der Fluch - The Grudge, Departed - Unter Feinden), und dies sei das erste Mal, dass er negative Presse erlebt, sagt Lee. Für ihn hat Death Note nichts mit Whitewashing zu tun, obwohl unter anderem Hauptdarsteller Nat Wolff (Margos Spuren) weiß ist. Wenn diese Version in Japan spielen würde und die Charaktere japanische Namen hätten oder japanischer Abstammung wären, könnte er die Kritik ja verstehen, aber das ist nicht der Fall. Der Handlungsschauplatz wurde nach Seattle verlegt, und auch die Namen der Figuren wurden abgeändert, so dass sie typisch amerikanisch klingen.
Es sei eine Interpretation dieser Story in einer anderen Kultur, erklärt Lee, darum gebe es einige offensichtliche Änderungen. Die mussten auch sein, um Death Note für den US-amerikanischen oder allgemein englischsprachigen Markt interessanter zu machen. Manchen Leuten werden sie gefallen, manchen nicht. Einer der Hauptdarsteller sei asiatisch, einer afroamerikanisch und drei sind kaukasisch. Da von "Whitewashing" zu sprechen, findet Lee dann doch irgendwie beleidigend. Er empfiehlt den Kritikern, sich zuerst den Film anzuschauen, bevor sie über ihn herziehen. Und das ist ja immer eine gute Idee.