Wenn uns der derzeitige Revival-Boom in den vergangenen Monaten etwas gelehrt hat, dann, dass eben jene Revivals selten gut ausgehen. Mit einer Verlängerung um eine weitere Revival-Staffel ist Akte X - Die neuen Fälle bislang eine glänzende Ausnahme.
Nun erwischt es all jene, die von dem Twin Peaks-Revival angetan waren, eiskalt. Die 18 neuen Folgen mit Kyle MacLachlan in der Hauptrolle werden voraussichtlich die letzten sein, die in Sachen Twin Peaks über die Bildschirme flimmern. David Nevins, CEO von Showtime, serviert dem Publikum während der TCA Summer Press Tour auch klipp und klar, warum dem so ist. Die Serie habe ihren Zweck erfüllt und dem Sender neue Abonnenten beschert.
Lassen wir die Aussage einfach mal im Raum stehen und offen, wie beliebt sich Mr Nevins mit dieser Aussage bei den Zuschauern wohl gemacht hat. Denn immerhin gibt es noch ein kleines Fünkchen Hoffnung für den beliebten Thriller.
Nevins räumt ein, dass er nicht denke, dass es eine Rückkehr gebe, es sei aber auch nicht unmöglich. Er und David Lynch versuchten diesem Thema derzeit aus dem Weg zu gehen und abzuwarten, wie die Zuschauer am Ende der neuen Episoden reagierten.
Wenngleich die Serie, die in den USA bislang 619.000 bis 804.000 Zuschauer vor die Bildschirme locken konnte, durchaus schlechter dastehen könnte, blieb der große Erfolg aus. Und so zeigt sich Nevins mit dem Umsatz des Formats zwar zufrieden, stellt aber auch klar, dass Twin Peaks nicht mit den großen Serien des Senders mithalten könne, dazu reiche auch die große Zuschauerschaft per Showtime-eigener App und Showtime Anytime nicht aus.
Betrachtet man diese Faktoren in Kombination mit dem Marketing-Denken von Nevins, darf man sich getrost mit dem Gedanken anfreunden, dass mit Twin Peaks ein weiteres Revival gestorben ist. Die endgültige Entscheidung fällt allerdings erst, wenn die Serie Anfang September mit einem Finale in Spielfilmlänge zu Ende geht.