Starship Troopers aus dem Jahr 1997 ist einer der SciFi-Filme, die man liebt oder hasst. Mit Trickeffekten, die noch immer spitze sind, und trotz seifenoperntauglicher Darsteller schaffte es Paul Verhoeven, erneut einen Klassiker abzuliefern. Dies war sicherlich auch dem enormen Gewaltgrad geschuldet, der für einen Blockbuster extrem ungewöhnlich war. Die Zeiten, in denen teure Actionfilme schonungslos Blut zeigten, gingen in den 1980ern größtenteils zu Ende und Verhoeven war ein Meister in diesem Bereich. Was wären Robocop, Total Recall - Die totale Erinnerung und eben Starship Troopers ohne diese übertriebene Inszenierung?!
Inzwischen sind von all diesen Filmen Remakes in Arbeit oder erscheinen sogar in Kürze, doch ein brutales Total Recall oder einen schonungslosen Robocop erwartet 2012 beziehungsweise später wohl niemand mehr. Heutzutage müssen Filme ein breites Publikum ansprechen und massentauglich sein. Wen wundert es also, dass dieses Schicksal auch das Starship Troopers Remake ereilen soll.
In einem Interview sprach Produzent Toby Jeff nun über den geplanten Film und seine Aussage ist eindeutig. Je teurer ein Film ist, desto schwerer sei es heutzutage, ihn brutal zu machen. Bei Total Recall wurde daher versucht, den Film näher an Minority Report anzulehnen. Das gibt dem Studio und den Produzenten die Möglichkeit, die Handlung und damit den ganzen Film neu darzustellen.
Im Gegenzug wird es aber einige Elemente geben, die damals sogar aus Budgetgründen in Verhoevens sehr freier Interpretation fehlten. So sind für Starship Troopers dieses Mal auch die Sprunganzüge aus Robert Heinleins Roman geplant, denn durch den Fortschritt in der digitalen Technik ist heute weitaus mehr möglich als dies 1997 der Fall war.
Ehrlich gesagt haben wir seit der Ankündigung von Starship Troopers nicht damit gerechnet, dass erneut so schonungslos mit Filmblut umgegangen wird. Was Verhoeven damals ablieferte, sucht schon seinesgleichen. Die Entscheidung überrascht somit nicht, auch wenn es etwas schade ist, da gerade die fast humoreske Darstellung herausstach.
Trotzdem muss gesagt werden, dass Verhoeven mit seiner Vision alles andere als buchtreu war und der Film fast nichts mit Heinleins Roman zu tun hatte. Sich also dichter am Roman zu orientieren, ist somit ein legitimes Konzept. Werden vor allem die politischen Fragen in den Film integriert, kann dieser extrem ambitioniert und anspruchsvoll werden. Jedoch ist anzuzweifeln, dass diese Route gewählt wird, bot der Roman verhältnismäßig wenig Action und war vielmehr eine Beschreibung einer möglichen zukünftigen Gesellschaft. Im Remake von Starship Troopers dürfte erneut die Action im Vordergrund stehen.
Wann die Neuauflage jedoch erscheinen soll, ließ Jeff offen, ebenso, wie es um das Drehbuch bestellt ist, welches sich in Arbeit befindet.