
Bewertung: 2.5 / 5
Mit 89 Minuten ist The Rental wahrlich nicht lang, schafft es aber gerade durch seinen gelassenen Einstieg, Spannung zu erzeugen. Zwei Pärchen, ein einsames Haus an einer Steilklippe, ein suspekter Vermieter... Da kann man als Zuschauer schon mal ein Slasher-Wochenende vom Feinsten erwarten. Leider versandet der Thriller von Dave Franco gegen Ende.
The Rental Kritik
Die beiden Brüder Charlie (Dan Stevens) und Josh (Jeremy Allen White) buchen mit ihren Partnerinnen Michelle (Alison Brie) und Mina (Sheila Vand) ein Wochenende in einem grandiosen Chalet an einer ozeanumbrausten Steilküste. Schon beim Einchecken gerät Mina mit dem Vermieter (Toby Huss) aneinander, dem sie Rassismus unterstellt. Doch erst am nächsten Tag machen sie eine richtig üble Entdeckung im Haus - und plötzlich ist das romantische Wochenende an der Meeresküste nur mehr noch ein frommer Wunsch...
Trailer zu The Rental
Nachdem wir den Trailer zu The Rental gesehen haben, waren wir erpicht darauf, den Film zu sehen. Wie eingangs geschrieben, stimmen die Zutaten und macht auch der Trailer Lust auf mehr. Nur verrennt sich Dave Franco in seinem abendfüllenden Regiedebüt. Zwar entscheidet er sich klar, einen Horrorthriller zu drehen (und Unentschiedenheit, was ein Film eigentlich will, ist uns allen geläufig und nervig), aber so wie Bruder James hinter der Kamera ein Größerer sein will als er eigentlich ist, wirkt auch The Rental viel zu verkopft.
Das fängt damit an, dass der Film ungemein lange braucht, um in Fahrt zu kommen. Dabei ist der Einstand gut, die Fronten sind klar, wer mit wem, hier und dort eine Nuance, die schon Zwistigkeiten mit dem Vermieter andeutet, aber mit Blick auf die Laufzeit verliert sich der Film viel zu sehr im Vorgeplänkel. Urplötzlich ist man als Zuschauer dann aber drin, in ganz klassischer Slasher-Bedrohung, die regelrecht antagonistisch wirkt, aber, einmal im Blick, die Richtung vorgibt.
Doch wo üblicherweise der Blutrausch gefeiert wird, setzt The Rental auf kurze Horrormomente, Jagdszenen und endet schließlich so abrupt, dass aus Überraschung für einen kurzen Moment Ärger wird. Dabei ist die Idee, die hinter dem Film und besonders seinem Ende steht, nicht schlecht. Wir möchten auf keinen Fall spoilern, nur soweit gehen und sagen, dass der Gedanke, es könnte jeden Mieter treffen, apart ist. Und natürlich werden Filme nicht automatisch gut, nur weil man den Beweggrund des Täters kennt. In diesem Fall aber wäre mehr wirklich mehr gewesen, gerade weil die sonstigen Details wie Schauspieler, Setting und das nötige Fingerspitzengefühl, um als Filmemacher Tension zu erzeugen, stimmig sind.
Da The Rental mit einigen Entwicklungen und tragischen zwischenmenschlichen Nuancen aufwartet, schafft er es auf 2,5/5. Nichtsdestotrotz geht ihm am Ende die Luft aus und was als spielerisches Element gedacht ist, um das Finale intelligent ausklingen zu lassen, wird viele Zuschauer unbefriedigt zurücklassen. Gerade weil der Film einen Großteil der Laufzeit damit verbringt, Spannung aufzubauen, erscheint das Ende vollkommen aus dem Nichts. Das geht besser, Herr Franco, auch wenn die Idee dahinter ihren Reiz hat.
