Justine und Michael feiern ihre Hochzeit mit einem rauschenden Fest auf dem Landsitz von Schwester (Charlotte Gainsbourg) und Schwager (Kiefer Sutherland) der Braut. Währenddessen nähert sich der riesige Planet Melancholia immer weiter bedrohlich der Erde
Ein wunderschöner Film über das Ende der Welt - wer außer Lars von Trier würde sich auf so ein waghalsiges Unterfangen einlassen?
Ich habe mir den Film am 20. Februar 2022 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Schon stark gemacht und sehenswert, war aber nicht so begeistert wie erwartet. Dachte der eskaliert noch etwas mehr...
Symbolik, Dialoge, Schauspiel etc. sind aber natürlich auch so sehr stark, keine Frage.
PS: Dachte nach der Hochzeit ernsthaft der Film wäre gleich schon vorbei : D
Hoher Unterhaltungswert!
Niedriger Wiederschauwert!
Empfehlung!
Meine Bewertung- CINEAST -
Ich habe mir den Film am 06. Februar 2021 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Um es mit einem (neutralen) Wort zu beschreiben: Interessant
Meine Bewertung@ luhp92
Danke für das Hütchen!
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Lange stand er auf meiner Wunschliste, heute habe ich mir "Melancholia" endlich einmal angesehen.
"Melancholia" ist eine Wucht von einem Film, allerdings nicht im Unterhaltungswert, denn der Film ist "starker Tobak".
Für mich ist der Film die perfekte Projektion und Darstellung der depressiven und melancholischen Stimmung und Gefühlslage eines Menschen, der psychisch labil und krank ist, hier im Film also die Gefühlslage von Justine (Kirsten Dunst). Ihre Darstellung ist dabei so meisterhaft, wie auch die Regiearbeit von Lars von Trier. Ich "fühle" quasi direkt mit Justine.
Genauso überträgt der Film die Stimmung der Angehörigen einer psychisch kranken Person, hier die Schwester von Justine, Claire, und ihrem Mann John (Kiefer Sutherland), perfekt auf den Zuschauer. Ich selbst habe ein paar Jahre Erfahrung mit einer Person, die ähnlich wie Justine erhebliche Stimmungsschwankungen, Depressionen, Schwermütigkeit, Melancholie, aber auch Glücklichkeitszuständen hat. Eine sehr schwere Erfahrung für mich.
Zu Guter Letzt zeigt der Film, wie sich die echte Angst vor dem Ende der Welt anfühlen könnte. Diese Unwissenheit, was man tun soll und tun kann. Die Erkenntnis, dass man nichts tun kann und das Ende unabwendbar ist, man es aber nicht so richtig akzeptieren kann und will, aber doch muss. Die Tatsache zu sehen, dass alles, wirklich ALLES auf einen Schlag enden wird. Das gesamte Leben, die Erde, einfach weg, von jetzt auf gleich. Der Film bringt diese Stimmungslage aus Sicht einer depressiven Person rüber, die scheinbar in nichts einen Sinn sieht und sich daher auf das Ende freut, da sie die Menschheit als etwas schlechtes sieht. Ebenso aus der Sicht einer fröhlichen und lebensbejahenden Person, die Angst vor dem Ende hat und die Ansichten ihrer Schwester überhaupt nicht teilt.
Es ist schwer in Worte zu fassen, aber "Melancholia" hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und die Spannung quasi bis auf die Spitze getrieben, obwohl ich wusste, wie das Ende aussehen wird. Der Film ist dahingehend schonungslos und eiskalt. Das Leben könnte auf einen Schlag plötzlich aus sein. "Melancholia" ist durchzogen von einer extrem bedrückenden Atmosphäre.
Ich sehe in dem Film übrigens nicht irgendwelche Metaphern oder einen tieferen Sinn oder die Übertragung der Gefühlslage des Regisseurs Lars von Trier. Solche Anspielungen, sollte es sie denn geben, sind mir völlig schnuppe. Der Film ist für mich ein Film und genauso betrachte ich ihn. Und als Film ist er für mich ein kleines Meisterwerk, das ich so schnell nicht vergessen werde. Allerdings weiß ich nicht, ob ich mir den Film noch einmal ansehen würde. Die Stimmung ist mir einfach zu heftig negativ, das wirkt alles so real und realistisch, einfach ZU real.
5 / 5 Hüte - Geringer Wiederschauwert
Meine BewertungEin Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Vorab: Schauspielerisch ist Melancholia mit u.A. Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg und Kiefer Sutherland topbesetzt, musikalisch und technisch ebenfalls hervorragend, die Kameraarbeit gewöhnungsbedürftig. Vor allem von Triers Darstellung der dekadenten Hochzeitsgesellschaft fand ich sehr unterhaltsam.
Nichtsdestotrotz finde ich es schwer, diesen Film zu bewerten. Vielleicht bin ich auch einfach nur mit einem falschen Ansatz an "Melancholia" herangegangen. Oder kenne mich mit dem kulturellen Hintergrund (Richard Wagner, Tristan und Isolde, etc) zu wenig aus. Mit rationalem Denken wird man hier scheitern, denn dann läuft es zwangsläufig auf einen Schluss hinaus: Melancholia gleicht einer Selbsttherapie von Triers, um sich von seiner Depression zu heilen. Die von Kirsten Dunst gespielte Justine als von Triers Alter Ego, der Planet Melancholia als selbst gewähltes, heilendes Instrument. Der Name "Melancholia" alleine ist da schon bezeichnend, denn welcher nicht-depressive Wissenschaftler würde einen solchen Planeten ausgerechnet "Melancholia" nennen?
Des Weiteren frage ich mich: Braucht es diese Entgültigkeit? Die Erde ist schlecht und muss deswegen vernichtet werden? Das Leben ist schlecht, weil die Menschen auf der Erde schlecht sind und außerirdisches, möglicherweise "gutes" Leben nicht existent ist? Keine Suche nach einem Weg der Besserung?
Anstatt rational sollte man den Film jedoch viel mehr metaphorisch betrachten, als eine Neuerzählung von Tristan und Isolde in größerem Rahmen. Dadurch eröffnen sich direkt andere Sichtweisen, die mir sagen, dass ich mir "Melancholia" ein zweites mal anschauen sollte.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?